Ich habe jetzt mal ein paar Tage Informationen zum Thema "Asse II" gelesen. Aus meiner eingeschränkten Sicht (habe nicht die Berichte lesen können) scheint es sich um ein hausgemachtes verfahrenes Problem zu handeln bei dem der Geldfaktor ganz oben steht. Ein entgültige zubetonierung in Estonia-Manier scheint hier gerade das preiswerteste Mittel um mit mehreren Problem gleichzeitig fertig zu werden. Das ganze ist vermutlich der grösste politsche Umweltskandal in der Nachkriegsgeschichte der BRD. Ein einrichten von sog. Messtellen soll vermutlich über jahrtausende dafür sorgen den Anrainern ein mittelgutes Gefühl in der Magengrube zu erzeugen wenn es darum geht lokales Grundwasser aus dem Wasserhahn zum Kaffeekochen zu holen.
Ich vermute es handelt sich um ein Totalversagen von Verantwortlichen (gegenseitiges zuschieben von Verantwortlichkeit) gepaart mit einfach hingekippten mittel bis stark strahlendem Müll (Fahrlässigkeit) der inzwischen auch schon das umgebende Material verstrahlt hat. Hier stellt sich die Frage der Lagerung übertage, die Sicherung der offenen Fässern durch verpressen und neu verschweissen und die immerwährende Frage wer das alles bezahlen soll.
Geht der Coup auf dann zahlt der Steuerzahler freiwillig um mögliche Folgeschäden (siehe Fukushima, Nevada, Tshernobyl, Wüste von Irak, etc.) zu verhindern. Damit wären die KOsten sozialisiert. Geht der Coup nicht auf dann werden ein paar tausend Tonnen Beton in die Asse geschossen und das Problem ist bis zum Ableben der Verantwortlichen eingeschlossen.
Was mich am meisten stutzig macht ist die untere Ebene der Asse. Dort ist wirklich viel eingelagert und dort kann kein Fussboden einbrechen denn darunter ist festes Material. Ein Rückholung mindestens der Hälfte des Materials sollte also gefahrlos machbar sein. Jedoch scheint sich auch hier ein Gutachter gefunden zu haben der das negiert.
In der Konsequenz heist die vorgeschlagene Schliessung der Asse nichts anderes als:
- Beton ist biliger als Bergung und Lagerung
- die Gesundheit der Anrainer und kommender Generationen hat weniger Gewicht in der Frage der Lösung - denn eine Umsiedlung wäre sicher ähnlich teuer wie das ganze Prozedere des bergens.
- die Politik scheint seit 1 Jahr kein Interesse mehr an einer vernünftgen und kontrollierbaren Situation.
- Die Verursacher (als grösster Kostenträger) haben einen grossen Einfluss auf das ganze Geschehen (JEDER IST BESTECHLICH ODER AUSZUTAUSCHEN!)
- man setzt darauf das der Bürger, der nicht direkt betroffen ist, kein Interesse an einer langfristigen Lösung hat und aufgrund der Kostenfrage die preiswertere Lösung wählt oder akzeptiert.
- das ganz Dinge geht (frei nach Murphy) gewaltig in die Hose und kosten werden exponentiell explodieren.
Den grössten Verdacht den ich aber habe ist, das in der Asse Dinge verklappt wurden (anders kann man das Verfahren nicht beschreiben) die da garnicht hingehören und aus kostengründen (Gier) "untergeschmuggelt" wurden. Würde dies bekannt durch eine Räumung und eingehende penible Messung dann würden einige Finger in die richtige Richtung zeigen. Das gilt es mit allen Mitteln seit Jahrzehnten zu verhindern. Unter dieser Voraussetzung betrachtet macht das ganze Ding zwischen Politik und Gutachterwesen seit Jahren und Jahrzehnten einen Sinn und die Sachlage deutlich brisanter als sie eh schon ist.
Dies sind meine persönlichen Gedanken zum Thema Asse die ich aus den Informationen in der Tagespresse und sonstigen frei zugänglichen Quellen abgeleitet habe. Ich kann mich auch irren und alle beteiligten sind hochanständige Menschen die nur versuchen das ökologische und ökonomische Optimum für alle zu erarbeiten. Aber ich zweifel stark, aufgrund meiner Lebenserfahrung, an so viel Anständigkeit.
Mir fehlt bei der ganzen Diskussion nur die sagenumwobene "Alternativlosigkeit" um nicht auch noch mal laut lachen zu können. Wenn in Chile ein paar Kumpel verschüttet sind kann man zielgerichet in kurzer Zeit einen Bergungstunnel graben. D.h. es handelt sich im weitesten auch nach Jahrzehnten noch um einen zugänglichen Bereich so man denn wollte.
Die langfristigen Konsequenzen für die Umwelt sind von keinem seriösen Gutachter oder Wisssenschaftler (siehe Fukushima) zu greifen und so kann es aus meiner Sicht nur mit allen Mitteln eine Bergung der Hinterlassenschaften forciert werden.
siehe auch:
Wiener-Zeitung: Der Müllberg, den keiner will