Komplexmittel-Homöopathie

ory

Moderatorin
Teammitglied
Themenstarter
Beitritt
04.02.09
Beiträge
10.556
Es gibt in der Homöopathie verschiedene Therapieformen, die sich aus der klassischen Lehre von Samuel Hahnemann entwickelt haben, darunter auch das „Komplexmittel-Homöopathie“ welches Hahnemann sicherlich/womöglich nie gewollt hätte, welches aber mittlerweile mit steigender Beliebtheit als ideale, einfache und sorglose Lösung für verschiedenste Probleme gesehen wird.

Leider wird dabei aber nicht beachten und das wohl auch von einigen Homöopathen, das es einen großen Unterschied zwischen homöopathische Komplexmittel und homöopathischen Einzelmitteln gibt.
Man dachte sich wohl nur, das eine Kurzfassung der vielen möglichen Einzelmittel ganz sinnvoll wäre.
Idealerweise hat man da alle Patienten unter einem Hut mit ein und dasselbe Präparat.....einfach, praktisch und schnell, es braucht keine langen Fallaufnahmen mehr, keine individuelle Mittelsuche, aber leider ist das meist nur auf den ersten Blick so praktisch!

Homöopathische Komplexmittel werden ja aus mehreren Einzelmitteln zusammengemischt und so dem Patienten dann verabreicht. Diese Komponenten des Komplexmittels sind zwar einzeln geprüft, aber es ist nicht absehbar, welche Wirkung sie in Kombination auf den einzelnen Menschen haben können.
Nicht selten findet dadurch eine „unfreiwillige“ Arzneimittel-Prüfung (https://www.arscurandi.de/verlag_fu...-gute-homoeopathische-arzneimittelpruefungen/ ) statt und zwar immer dann, wenn ein nicht wirklich passendes Mittel in den homöopathischen Komplexmittel über längere Zeit eingenommen wird.
Darum sind „homöopathische Komplexmittel“ oftmals als ein Widerspruch in sich zu sehen, da eine Mischung aus mehreren Komponenten nicht wirklich einem einzelnen Zustand ähnlich sein kann.
Eine eventuelle folgende Besserung der Symptome ist leider dann meist als Unterdrückung zu bewerten….einfach weil sie falsch eingesetzt wurden.
Die Symptome sind dann zwar vorübergehend weg, kommen aber in der Regel wieder zurück, sobald man das Mittel absetzt. In etwas unglücklicheren Fällen kommt das ursprüngliche Symptom nicht wieder zurück, sondern wurde erfolgreich weggedrückt und die gesamte Krankheitssymptomatik wurde auf einer tieferen Ebene verschoben.
Ob nun eine Erkrankung mit schulmedizinischen Medikamenten oder mit homöopathischen Mitteln unterdrückt wird, ist dem Organismus letztendlich ziemlich egal, denn bei falscher Anwendung kann es sein, das auch in der Homöopathie unerwünschte Wirkungen auftreten.
Man hört/liest leider immer wieder, das durch homöopathische Komplexmittel ausgesprochen häufig „Prüfungssymptome“ von Komponenten des Präparats entstehen und das dann das Erfassen von diesen Symptomen, oftmals auch von guten Homöopathen recht schwierig ist.

Hahnemanns Grundsatz sind nun mal die einzelnen Komponenten.

Gruß ory
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben