Katheter Blase wg. Prostata-Problemen bei 85-Jährigem mit Demenz - div. Probleme mit der Handhabung

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Hallo,
mein Vater, 85 Jahre, dement, hat seit Anfang vergangener Woche, wegen Harnverhalt durch die Prostata einen Katheder gelegt bekommen. Zwei Mal hat er sich den Katheder binnen weniger Stunden nach Legung selbst entfernt. Seit gestern hat er den Dritten Katheder. Noch ist dieser Dritte nicht selbstentfernt. Ich gehe allerdings davon aus, das er auch diesen heraus zieht.

Dieser Vorgang des Entfernens, dürfte wohl ziemlich schmerzhaft sein. Denn da ist ja dieser "Rückhalteballon", der den Katheder in der Blase halten soll. Und der muss ja durch die Harnröhre, die normaler Weise wohl enger sein dürfte. Ich bin nicht so nahe dran, um das Alles genau zu differenzieren. Auch war ich nicht beim Arzt dabei, um diese Fragen zu klären.

Meine Frage lautet nun: Kann man es anders verhindern, dass er den Katheder selber heraus zieht?


Erklären, strenger werden...nützt Alles nichts. Er versteht das Alles nicht und vergisst es auch sofort wieder. Er ist sich der Problematik nicht bewusst.

Über Erfahrungen freue ich mich...
Besten Gruß, Tom

P.S.: Ich weiß, dass es Katheder mit Zugang durch den Bauch gibt - aber es macht wohl Sinn erst einmal die Medikation abzuwarten, ob die womöglich greift. Ausserdem dürfte auch das problematisch sein, dass er diesen nicht entfernt.
 
Lieber Tom, meine Gedanken sind bei dir. 💞
Beim Lesen deiner Zeilen hatte ich Gänsehaut, denn viele Erinnerungen mit meinen Eltern, wegen dem Blasenkatheter holen mich wieder ein. Auch meine Eltern, damals weit über 80, wollten keinen.
Über Alternativen kann ich leider nichts sagen, auch nicht, wie man das Herausreißen verhindern könnte, hatte früher auch einiges ausprobiert.
Ich hatte ähnliche Probleme bei meinem Vati sowohl auch bei meiner Mutti. Durch meinen Bruder der Blasenkrebs hatte und lange einen Katheter trug , wussten ich, wie unangenehm es sich anfühlen kann und das Legen und Wechseln schmerzen könnte.
Bei meinem Vati, der keine Demenz hatte, war es auch das Schamgefühl. Bei meiner Mutti, die sich sprachlich nicht verständlich machen konnte, aber immer die Bettdecke hochhob und darauf zeigte, wahrscheinlich Schmerzen. Sie war in dieser Zeit sehr unruhig, drückte oft den Klingelknopf und schlief sehr schlecht.

Lebt dein Vati noch zu Hause und was würde passieren ohne Katheter und stattdessen Windeln?
Im Pflegeheim, so wie es bei uns war, ließ man einfach den Katheter nach einem Krankenhausbesuch dran, denn es erleichtert enorm die Arbeit der Pfleger, das häufige Windelwechseln usw. fiel dadurch weg.

Da ich die Betreuerin meiner Eltern war, sorgte/kämpfte ich um die Entfernung und bis zuletzt wurden ihnen nie wieder ein Blasenkatheter gelegt. Sollte dein Vati im Pflegeheim sein, bitte pass auf, dass sie ihn deswegen nicht ruhig stellen. Sorry, es sind nur meine Erfahrungen und ich wollte dir keine Angst machen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen eine baldige Lösung und deinem Vati alles Liebe und Gute.🍀🍀🍀
Viele Grüße von Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, danke sehr für Deine Erfahrung!
Das Ganze ist noch frisch und deshalb wahrscheinlich noch nicht so gravierend, wie bei Jemanden wie Dir, mit 3 betroffenen Angehörigen.

Ganz nahe zu tun hat auch eher meine Mutter, die knapp 10 Jahre jünger ist als er und deshalb noch agiler. Allerdings dürfte das, was Du skizzierst, auch auf sie zukommen. Womöglich gibt es ja noch eine medizinische Lösung. Meine naive Vorstellung wäre, diesen "HerausRuschtVerhinderungsBallon" größer zu machen durch befüllen.

Ich glaube, mein Vater würde auch keine Windeln akzeptieren. Denn Alles, was ungewohnt ist, schein mir, stört ihn und muss "in Ordnung" gebracht, sprich entfernt werden.

Womöglich hat ja noch Jemand eine Idee - oder gar die behandelnden Leute.
Danke für Deine guten Wünsche, jedenfalls...
Gruss, Tom
 
Ich glaube, mein Vater würde auch keine Windeln akzeptieren.
Lieber Tom, mein Vati auch nicht, wir hatten darum medizinische Windel - Hosen, die er akzeptierte.
Ich wünsche dir sehr, dass jemand vom Fach deine Zeilen liest, dir helfen kann und eine Lösung für euer Problem weiß.

Alles Liebe und Gute Euch.🍀
 
medizinische Windel - Hosen, die er akzeptierte
Aus meiner Erfahrung - auch mit meiner ebenfalls dementen Oma (wenn auch dort nur recht oberflächlich, weil sie weit weg wohnte) - kann ich bestätigen, dass es da ganz verschiedene Modelle gibt. Meine Oma zupfte auch daran herum (zum Entfernen war sie physisch nicht in der Lage), aber letztlich war es ihr nach meiner Einschätzung nicht so extrem unangenehm und sie hat sich irgendwie daran gewöhnt.

Mit Kathetern habe ich keine Erfahrung, so kann ich mich nur den guten Wünschen für Euch anschließen,
lieben
 
Hallo Tofi,
die Frage ist, ob es beim Katheter nur um Inkontinenz geht, oder auch darum, dass die schlecht geleerte Blase entlastet/geleert werden MUSS, damit Bakterien nicht in die Nieren wandern/Infekte begünstigen.

Wenn es hauptsächlich um Inkontinenz geht, dann gibt es zB auch Boxershorts mit eingenähter Einlage, die man dann einfach in die Waschmaschine schmeissen kann. Da merkt er uU gar nicht, dass er etwas "windelartiges" an hat. Bzw. die Windelhöschen schauen zumindest von außen recht normal/wie eine Unterhose aus. Ist er noch in der Lage sich selbst anzuziehen, oder bekommt er da Hilfe? Wenn er Hilfe bekommt/jemand sein umziehen begleitet, sollte es kein Problem sein, dass ihm die Höschenwindel als Unterhose in die Hand gedrückt wird. ("neue Unterhosen").

Mein Vater hatte in seinen letzten Lebenstagen auch einen Katheter (da ging es vA drum die Blase zu entleeren/Rückstau zu vermeiden).
Da war er kaum mehr bei Bewusstsein/ansprechbar - dennoch hat seine Energie gereicht, dass er sich den Schlauch auch rausgerissen hat/dauernd dran rumgezogen hat. Einzige "Lösung" war dann seine Hände zu fixieren (am Bett festzubinden). Da das KEINE Lösung war, hat er halt weiter dran rumgezupft.
Schwieriges Thema, wenn man da einen Fremdkörper als enorm stören wahrnimmt und den instinktiv entfernen möchte.

Ihr könntet auch versuchen an den Ursprungsproblemen/dem Hauptproblem anzusetzen: Zuckerstoffwechsel.

1. Prostata: vergrößert sich uA auch durch Jodmangel. Des weiteren: wenn Jod fehlt, lässt der Darm zu viel durch, das führt wiederum zu Brainfog/mentalen Ausfällen (verstärkt sie).
Jod ist immens wichtig, allerdings auch sehr heikel, weil man dadurch "verschlimmbessern" kann, wenn man es zu schnell aufdosiert. Nur Jod rein und die Schilddrüse könnte sich entzünden. Daher muss man langsam starten.

Mein Lösungsansatz wäre mit einem Multivitamin starten (zB 2-per day von LEF. Dort nur mit 1/2 pro Tag starten statt mit 2en. Dann nach 1 Woche mit 2x 1/2 (also zB 1/2 in der Früh, 1/2 am Nachmittag). Das mal 1 Monat so beibehalten, damit langsam Selen aufgefüllt wird, parallel dazu sind von den meisten Nährstoffen recht hohe Dosen drinnen (B Vitamine, Vit A, Vit E etc.) und von anderen zumindest ein wenig (Jod, Bor...). Nach einem Monat würde ich dann 150mcg Kelp Algen Kapseln dazu geben. Mit 1 pro Tag starten und bei guter Verträglichkeit jede Woche 1 dazu. Also mit 150 mcg starten, Woche 2: 300mcg, Woche 3: 450mcg. usw... bis ca. auf 1mg/1.000mcg. (zum Vergleich: bei atomarem Fallout würde man die Schilddrüse mit >=80mg/80.000mcg Einmaldosis "füllen").

Die Hoffnung ist, dass sich sein Körper soweit wieder erholt, dass die Blasenkontrolle besser wird und die Prostata abschwillt.

Zum Paket gehören auch Elektrolyte. Da müssten wir aber wissen, welche Medikamente er bekommt.
Magnesium würde ich auf alle Fälle dazu geben. Salz/Kalium (zweiteres wegen möglicher Wechselwirkungen mit seinen Medikamenten) auszugleichen wäre auch enorm wichtig.
Mehr Salz bedeutet mehr Durst/größere Bereitschaft zu trinken, dadurch klarer im Kopf und auch weniger Probleme mit dem Urinieren (das ist Kontraintuitiv - viele trinken bewusst weniger wenn sie inkontinent sind und verschlechtern dadurch die Inkontinenz, weil das Stress für den Körper ist).

Jede Änderung ist klarer Weise Stress, vA für deine Mutter, die soweit ich das richtig verstehe, noch mit ihm zusammenlebt? Oder ist er im Heim?
Falls er noch daheim lebt, wäre es mE wert, sich auch über den Punkt Ernährung/Zuckerstoffwechsel Gedanken zu machen/da anzusetzen und ev. die Gesamtsituation nochmal stark auf dem Weg verbessern zu können.
Ich denke mir besser da proaktiv Änderungen durchführen, als mit den durch die Erkrankung erzwungenen Änderungen zu leben. Eventuell kann sich ja deine Mama mit Deiner Hilfe drauf einlassen?

2. Demenz/Ernährung: entgegen langläufiger "schulmedizinischer Meinung" kann man einiges tun/versuchen, um die zu vermindern oder im besten Fall die Gehirnfunktion wieder herzustellen. Ist nicht mal kompliziert, nur leider noch sehr wenig bekannt.
Unser Körper kann 2 Energiequellen nutzen. So ähnlich wie ein Auto mit Hybridantrieb (Elektro/Benzin).
Energiequelle 1 ist Zucker/Glucose (Kohlehydrate in jeder Form).
Energiequelle 2 ist aus Fett (Ketone - ketogener Stoffwechsel).
Bei vielen geht im Laufe des Lebens die Fähigkeit verloren Energie aus Zucker optimal zu verwerten.
Der Mensch/Gehirn spürt auch, dass Energie fehlt und versucht zB durch Heißhunger auf Süßes/KH zu kompensieren. (Fordert quasi mehr "Brennstoff" an, kann den aber nicht mehr verwerten).
Grund sind insulinresistente Zellen - der Brennstoff (aka Zucker) schwirrt herum, kann aber nicht mehr in die Zellen reingeführt werden. Mit der Zeit entwickelt sich dann bei manchen offiziell Diabetes Typ 2. Andere haben den Prozess auch "laufen", man merkt es aber ev. nicht so deutlich an den Blutbefunden.
Parallel dazu kommt es zu mehr und mehr Entzündungsherden im Körper/Kopfbereich, die das Problem noch verstärken.
Die Menschen können ihre Erinnerungen nicht mehr ansteuert, haben "Brainfog", werden tlw. aggressiv, geräuschempfindlich etc.

In diesen Fällen ist die Lösung der Umstieg auf ketogenen Stoffwechsel. Man tauscht Zucker gegen Ketone aus, die liebt das Hirn als Energiequelle und Mensch hat seinen Verstand wieder zurück.

Ernährung sollte dann idealer Weise aus Fett + Eiweiß bestehen. KH streicht man aus dem Speiseplan. Der Umstieg ist verständlicher Weise für alle beteiligten anstrengend. Speziell da der Süß-/KH-hunger am Anfang eventuell immens sein könnte. Falls Dein Vater schon lange Phasen hat, in denen er nicht mehr ans Essen denkt/lange ohne Nahrung ist, kann es sein, dass sein Körper schon wieder gelernt hat Ketone zu verwerten, dann wäre es einfacher.

So oder so: einfachste Variante für den Start wäre MCT ÖL und exogene Ketone. Also zB nur den Frühstücks- und Nachmittagskaffe mit MCT Öl verbessern. Diese werde von der Leber 1:1 in Ketone umgewandelt. Man kann mit 1 TL starten und dann langsam erhöhen. Der Körper muss vermutlich erst wieder lernen Ketone zu verwerten.
Ev. auch exogene Ketone geben (dann braucht seine Leber nichts umzuwandeln).
Parallel dazu kann ja langsam die Ernährung geändert werden (zB 1 Mahlzeit/Tag nur Fett+Eiweiß, also einfach "Beilagen" weglassen). Essensfenster näher zusammenlegen. zB Frühstück nur Kaffe mit Fett (mit Butter und MCT aufgerührt - schmeckt herrlich cremig und macht lange satt. Bei großem Hunger ein paar Eier dazu. Gerne auch Eier mit Speck).

Ev. reicht ja das Ergebnis mit den Ketonen von außen, oder ihr denkt dann darüber nach auch die Ernährung komplett auf ketogen umzustellen.

Hier habe ich einen Bericht von einem US Pflegeheim, das seine Bewohner ketogen ernährt zusammengefasst:
https://www.symptome.ch/threads/ket...arb-lchf-carnivore.145691/page-2#post-1353754. Der Besitzer schildert, wie es durchschnittlich 6 Wochen dauert, bis die Menschen kognitiv wieder so gut funktionieren, wie es eben noch geht. (Danach gibt es auch noch Verbesserungen - aber die den größten Sprung machen sie in ca. 6 Wochen. Das hat den Vorteil, dass man rasch sieht, ob es funktioniert).
Von bettlägrigen/völlig abwesenden Menschen, die innerhalb von 6 Wochen wieder ihr Ding machen konnten (Gärtnern, am Computer Recherchen machen etc.)
Somit: es geht sehr sehr schnell, bis man eine deutliche Wirkung sieht.
Ich kann nicht abschätzen, wie weit man mit "nur exogenen Ketonen" kommt. (in dem Heim geben sie exogene Ketone + ketogene Ernährung).
Auch die Kommentare von Betroffenen unter dem Video, die es bei ihren Angehörigen auch so erlebt haben, finde ich spannend.

Übrigends: Fasten/nichts essen führt auch innerhalb von 2-3 Tagen zu Ketose. Man hört/liest oft, dass demente Menschen am Sterbebett wieder völlig klar werden. Meine Theorie ist, dass das dank Ketose passiert - nach 2-3 Tagen ohne Nahrung sind die Zuckerreserven raus aus dem Körper, Ketone werden produziert - Mensch hat wieder Zugriff aus sein Gehirn dank der alternativen Energiequelle...

Ich vermute, dass sich durch Ketose auch das Urin-Problem mit erledigen würde (in Ketose verschwinden die ganzen Wasseransammlungen im Körper. Prostata müsste sich auch normalisieren, da Entzündungen unter Keto kaum eine Chance haben. Damit wäre das Ursprungsproblem wegen dem Du angefragt hast auch erledigt).

Solltet ihr den ketogenen Weg probieren, unbedingt gut einlesen bezügl. Keto Grippe/Elektrolyten. Auch bezügl. Medikamenten werdet ihr Hilfe brauchen (da die meisten vermutlich recht flott abgesetzt werden können - speziell falls er Diabetesmedikamente bekommt, muss man das gut überwachen, damit sein BZ nicht zu stark absackt. Deto Blutdrucktabletten - die könnten heikel werden, da sein Blutdruck auch ohne normal/niedrig wird).

So, das war jetzt vermutlich recht viel Info. Ich hoffe ich hab dich damit nicht "erschlagen". Einfach sickern lassen - ev. ist ja was hilfreiches für euch dabei.

Alles Gute euch!
togi
 
... wegen Harnverhalt durch die Prostata einen Katheder gelegt bekommen.
Ja, darauf wollte ich wie togi hier
die Frage ist, ob es beim Katheter nur um Inkontinenz geht, oder auch darum, dass die schlecht geleerte Blase entlastet/geleert werden MUSS,...
... eigentlich auch noch eingehen. Das habe ich mal bei einem Onkel mitbekommen, bei dem ging's so weit, dass der Harnverhalt dramatisch wurde (nichts ging mehr) und er ins KH musste. Ich vermute, dass die Katheterversorgung erhalten bleiben muss solange die Prostata den Harnausgang verstellt.

Es gab hier kürzlich eine andere Geschichte mit ähnlichen Aspekten, wo togis Tipps soweit ich das erinnere halfen... aber die findet @togi besser wieder als ich.
 
Hallo,
mein Vater, 85, dement, physisch schwach, aber nicht ganz gebrechlich, hat wegen Prostataproblemen einen Katheder. Seit ca. 2 Monaten.
Mittlerweile zieht er ihn nicht mehr selber heraus. Doch er akzeptiert den Auffangbeutel nachts beim Schlafen nicht. Deshalb muss meine Mutter 4-5 x nachts raus´ und den Katheder "anstöpseln". Das geht über ihre Kräfte. Es steht die Frage im Raum, ob er in Dauerpflege sollte. Er schläft tagsüber hauptsächlich, oder sieht in den Garten hinaus. Ist also ansonsten, außer nachts, relativ pflegeleicht. Er bekommt Dinge schon noch mit - deshalb würden wir das so lang als möglich hinausziehen wollen.
Überlegung/Frage: Kann ein Arzt nicht ein Medikament/Pille verschreiben, die ihn so ruhig stellen in der Nacht, dass ihm alles egal ist? Ist das nicht auch das, was ihn in Pflege erwarten würde - nur halt 24/7?
Erfahrungen und Tipps hierzu wären klasse und ich sehr dankbar...
Besten Gruß, Tom
 
Hallo Tofi,

ich kenne mich mit der med. Indikation für einen solchen Dauerkatheter nicht aus; das würde ich auf jeden Fall mit dem Hausarzt/Urologen besprechen.
Evtl. wären ja Windelhosen auch eine Lösung?

Ich kenne keine Pille, die einen Dementen über Nacht in der Weise ruhig stellen könnte. Wenn Ruhigstellen funktioniert über eine Pille, dann besteht leider gleichzeitig die Gefahr, daß die Sturzgefahr erhöht ist, der Kopf noch durcheinandriger wird ...

Wäre es eine Möglichkeit für Euch, daß Ihr mal eine Kurzzeitpflege für den Vater anstrebt? Dann könnte Deine Mutter sich ein bißchen erholen, und man würde auch sehen, wie es Deinem Vater dabei ginge. Manchmal stellt sich bei einer solchen Gelegenheit heraus, daß es dem Dementen in der Kurzzeitpflege gut geht, u.a. auch deshalb, weil da andere Menschen sind, Geselligkeit bis zu einem bestimmten Maß ...


Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tofi, das mit deinem Vati tut mir leid und berührt mich sehr. Ganz viele Erinnerungen, Situationen mit meinen Eltern und meinem verstorbenen Mann, holen mich wieder ein.
Man möchte alles richtig machen und seinen Lieben zusätzliches Leid ersparen und dann kommt immer und immer diese Fragen in den eigenen Kopf, wie entscheide ich richtig?

Ich habe versucht immer auf mein Herz zu hören und zu hinterfragen, was ich selbst in so einer Situation von meinen Lieben erwarten würde.
Einen Ratschlag habe ich nicht, Tofi , denn ich bin gegen eine Ruhigstellung. Er müsste ja ganz tief und durchschlafen und da kommt man mit Baldrian und Co nicht weit. Hast du denn schon mit dem Arzt deines Vatis schon einmal darüber gesprochen und ist denn ein Katheder unumgäglich?
Als mein Vati kurzzeitig durch Medikamente ruhig gestellt wurde, war er auch oft noch tagsüber benebelt.

Nur bei Schmerzen habe ich eine ganz andere Einstellung.

Ich wünsche dir/euch eine andere Lösung und, dass dein Vati noch recht lange seinen Garten sieht.

Alles Liebe und Gute für Euch!🍀🍀🍀
Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon mal über Melatonin nachgedacht? Das wirkt wohl nicht bei jedem massiv schlaffördernd - aber die Eigensynthese geht ja wohl auch schon so ab dem 35 Lebensjahr zurück.
Mit den "üblichen" Minidosierungen wird man aber m.E. nicht viel erreichen.
Ich nehme aktuell (aus diversen Gründen) 60-120 mg pro Tag.
Solche Kapseln sind in D leider nicht erhältlich.
Unter 12mg würde ich keine große Wirkung erwarten.
 
Wäre es eine Möglichkeit für Euch, daß Ihr mal eine Kurzzeitpflege für den Vater anstrebt? Dann könnte Deine Mutter sich ein bißchen erholen, und man würde auch sehen, wie es Deinem Vater dabei ginge. Manchmal stellt sich bei einer solchen Gelegenheit heraus, daß es dem Dementen in der Kurzzeitpflege gut geht, u.a. auch deshalb, weil da andere Menschen sind, Geselligkeit bis zu einem bestimmten Maß ...

Beim letzen Versuch und gleichzeitig dem Ersten - vor ca. 4 Monaten - bekam meine Mutter einen Anruf, sie soll ihn abholen. Im Auto hat er zu ihr gesagt, dass solle sie nie mehr mit ihm machen...

Gerade gefunden:
Benzodiazepine sind die am häufigsten verordneten Tranquilizer (und auch Schlafmittel). Benzodiazepine stoppen die Informationsübertragung in bestimmten Gehirnregionen und werden kurzzeitig zur Behandlung von Angsterkrankungen, z. B. bei psychotischen Spannungszuständen oder schweren Depressionen verwendet. Sie wirken beruhigend, dämpfend und schlaffördernd. Man unterteilt die Benzodiazepine nach ihrer Wirkdauer in kurz, mittel und lang wirkende Substanzen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... Medikamente verschreiben, um die nächtliche Unruhe zu mindern. Diese sollten jedoch nur unter strenger ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, um Nebenwirkungen und Abhängigkeiten zu vermeiden.
  • Beruhigungsmittel (Sedativa): Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine (z.B. Lorazepam) können helfen, die nächtliche Unruhe zu reduzieren und den Schlaf zu fördern. Diese Medikamente wirken, indem sie das zentrale Nervensystem beruhigen. Es ist jedoch wichtig, sie nur kurzfristig und unter strenger ärztlicher Aufsicht zu verwenden, da sie Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit am Tag und ein erhöhtes Sturzrisiko haben können.
  • Antipsychotika: Bei schweren Fällen von Unruhe oder aggressivem Verhalten können Antipsychotika wie Risperidon oder Olanzapin verschrieben werden. Diese Medikamente helfen, die psychotischen Symptome wie Verwirrtheit und Halluzinationen zu reduzieren. Auch hier ist Vorsicht geboten, da Antipsychotika mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und anderen Nebenwirkungen verbunden sind.
  • Antidepressiva: Manche Antidepressiva, wie z.B. Mirtazapin oder Trazodon, haben eine beruhigende Wirkung und können den Schlaf fördern. Sie sind besonders hilfreich, wenn die nächtliche Unruhe mit Angst oder Depression einhergeht. Diese Medikamente wirken durch die Beeinflussung von Neurotransmittern im Gehirn und sind oft besser verträglich als Beruhigungsmittel oder Antipsychotika.
  • Schlafmittel (Hypnotika): Schlafmittel wie Zolpidem oder Zopiclon können kurzfristig eingesetzt werden, um den Schlaf zu verbessern. Diese Medikamente sollten jedoch mit Vorsicht verwendet werden, da sie ebenfalls zu Abhängigkeit und Toleranz führen können.
  • Melatonin: Melatonin, ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert, kann bei Schlafstörungen hilfreich sein. Es wird oft bei älteren Menschen verwendet, da sie häufig einen Mangel an diesem Hormon haben. Melatonin ist in der Regel gut verträglich und hat weniger Nebenwirkungen als andere Schlafmittel.

Haushaltsmittel gegen nächtliche Unruhe bei Demenz ...


Beim letzen Versuch und gleichzeitig dem Ersten - vor ca. 4 Monaten - bekam meine Mutter einen Anruf, sie soll ihn abholen. Im Auto hat er zu ihr gesagt, dass solle sie nie mehr mit ihm machen...
Das ist eine schreckliche Situation für Deine Mutter !
Letzten Endes muß sie trotzdem darüber nachdenken, ob sie dieser Drohung nachgeben soll bzw. kann oder nicht.
Denn wenn sie zusammen bricht, hilft das weder ihr selbst noch Deinem Vater. Mich wundert ein bißchen, daß das Heim, in dem er wegen der Kurzzeitpflege war, ihn so schnell hat abholen lassen.

Grüsse,
Oregano
 

(...) Mich wundert ein bißchen, daß das Heim, in dem er wegen der Kurzzeitpflege war, ihn so schnell hat abholen lassen.

Danke für Deine Empathie...Anmerkung: das war kein Heim, sondern eine allgemeine ambulante Seniorengruppe, in der wiederum eine Gruppe Dementer integriert war.
Allerdings sind wir da auch beim Thema - Ruhigstellung, so denke ich, erreichen die Heime, dass das nicht vorkommt. Die können sich verständlicher Weise auch nicht um diese "Spitzen im Verhalten" proaktiv kümmern. Wahrscheinlich je nach Qualität der Einrichtung...
 
Hallo Tofi,

dann war das wahrscheinlich eine sogenannte „Tagespflege“? Das ist - wenn es klappt - eine Möglichkeit, Demente tagsüber unter zu bringen und sie aktiv zu halten. Wenn das gute Tagespflegen sind, ist das eine tolle Sache; - wenn ... Meistens sind sie stark besetzt, so daß das Sichkümmern um einzelnen Personen schwierig wird. Auch da: Personalmangel.

Alles Gute und viel Glück!
Oregano
 
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