Hallo Chiara,
ich finde die christliche Ostergeschichte für Kinder im Kindergartenalter, ehrlich gesagt, ein wenig heikel. Während die alttestamentarische Ostergeschichte - besser: Pessah/ Passahgeschichte (Aufbruch aus Ägypten) etwas positives hat - Aufbruch, auf zu Neuem, Zusammenhalt der Menschen usw., beinhaltet die christliche, neutestamentarische Geschichte ja zunächst einmal PASSION, Leiden, Tod und dann natürlich, in zweiter Linie, die Wiederaufersteheung.
Dass die Erzieherinnen im Kindergarten sich darum herum drücken, kann ich gut nachvollziehen. Ich denke, das sollten wir als Eltern, die wir unsere Kinder ja am besten kennen, selber übernehmen. Und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem wir sie
als "reif" genug einschätzen und dann mit den geeigneten Mitteln.
(Meine Tochter hat im Konfirmandenunterricht das "Leben des Brian" gesehen, ohnehin die beste "Ostergeschichte"

!)
Im ernst: am Osterfest wird meines Erachtens, mehr noch als z.B. bei Weihnachten deutlich, dass es eigentlich kein christliches Fest ist, sondern, wie andere auch, im Verlaufe der Christianisierung "vereinnahmt" wurde. An den vielen Bräuchen, die allesamt nichts, aber auch gar nichts, mit eigentlich christlicher Tradition zu tun haben, kann man das gut erkennen: Feuer - Licht, Geist, den Winter "vertreiben", Osterwasser - Hoffnung, Schönheit, auch Fruchtbarkeit. Eier, Hasen - auch hier wieder: Fruchtbarkeit. Alles deutet auf Ostara hin.
Herzliche Grüße von
Leòn