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- 04.08.10
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Kann das wirklich MCS sein - starke Beschwerden, kaum noch zuzuordnen
Hallo zusammen,
ich bin ziemlich kaputt und frage mich ob meine Probleme wirklich MCS sein könnnen. Ich möchte hier meine Krankheitsgeschichte (kurz) schildern und würde mich über Anregungen, Ideen oder Berichte über ähnliche Erfahrungen sehr freuen.
Zunächst zu den Eckdaten: Ich bin 28 Jahre alt, männlich und noch Student (Wipäd). Ich treibe regelmäßig Sport und bin normalgewichtig (1,86m, 86kg). Als bekannte Vorerkrankung habe ich (mittlerweile nur noch leichtes) Asthma Bronchiale, dass ich seit Jahren sehr gut im Griff habe, und was mich im Alltag quasi nicht mehr belastet. Außerdem liegen einige bekannte Allergien vor (sämtliche Haustiere, wenige Pollen, keine Nahrungmittel und kein Schimmelpilz).
Nun zu meiner Geschichte:
Nachdem ich im Jahr 2008 meinen Job in Frankfurt gekündigt habe, begann ich nach einem Umzug mein Studium an der Universität in Kassel. Ich suchte mir dort eine Wohnung im ersten Stock eines Siedlungshauses. Das Baujahr schätze ich auf späte 50er bis frühe 60er Jahre. In den beiden Zimmern der Wohnung verlegte ich selbst Lamminat aus dem Baumarkt (Dies habe ich auch in einer früheren Wohnung schon gemacht, ohne Auswirkungen auf meine Gesundheit). Im Flur und in der Küche lag ein etwas älterer PVC-Boden. Das Bad war gefliest. Die Wände waren mit herkömmlicher Rauhfasertapete verkleidet und mit Dispersionsfarbe gestrichen. Nach ca. einem Monat bekam ich erste gesundheitliche Beschwerden. Es begann mit Kopfschmerzen, Erkältungserscheinungen wie laufende Nase, „dicke Augen“, juckende Augen. Nachdem ich einen sichtbaren kleinen Schimmelfleck entfernen ließ, von dem ich dachte, dass er die Beschwerden auslöste, hoffte ich, dass sich die Beschwerden bessern. Allerdings blieben die Beschwerden und verstärkten sich eher.
Ich ging daraufhin zu einem Kasseler Lungenfacharzt. Ich schilderte ihm meine Beschwerden. Er machte eine Lungenfunktion. Diese war unauffällig. Er meinte dann, dass es wohl am Schimmel liegt. Ich fragte nicht weiter nach. Nachdem sich die Beschwerden nicht besserten sondern eher verschlechterten fing ich an in allen Räumen (außer Bad) der Wohung zu übernachten, um festzustellen ob sich etwas änderte. Dies blieb ohne Ergebnis. Ich sah nun keine andere Möglichkeit mehr als umzuziehen. Ich verbrachte in der Folge nun nicht mehr mehr Zeit als unbedingt nötig in der Wohnung. Am Tag meines Auszugs erfuhr ich, dass es in der Wohnung vor meiner Zeit als Mieter einmal gebrannt haben soll. Ich erklärte mir meine Beschwerden nun damit und evtl. dadurch verursachten Unreinheiten in der Raumluft.
Die nächste Wohnung befand sich in einem etwas neueren Mehrfamilienhaus. Baujahr geschätzt: 60er -70er Jahre. Die Wohnung befand sich im 4. OG (im Dachgeschoss) Der Bodenbelag war etwa 3-4 Jahre altes Laminat. Diesem Alter entsprach auch die gesamte Wohnung, da das Dachgeschoss erst nachträglich als Wohnung ausgebaut wurde. Das Bad war gefließt. Die Wände waren mit Rauhfasertapete verkleidet. Außerdem wurde die Wohnung kurz vor meinem Einzug mit herkömmlicher Dispersionsfarbe gestrichen. Die vorwiegend schräge Decke war aus sehr dünnen Platten. Material unbekannt. Nach ca. 4-5 Wochen bekam ich erste gesundheitliche Probleme. Diese waren vergleichbar mit denen in der ersten Wohnung. Ich schlief darauf hin in allen Räumen der Wohnung (inkl. Bad), um evtl. den Herd der Probleme auszumachen. Aber die Symptome blieben in jedem Raum gleich. Ohne weitere Ärzte zu konsultieren beschloss ich aus der Wohnung auszuziehen, mit der Hoffnung, dass es sich um zwei unglückliche Zufälle handelte.
Nach rund einem Jahr und zwei Wohnungen in Kassel, zog ich zusammen mit einem Kommilitonen in meine dritte Wohnung. Es handete sich um ein dreistöckiges Haus mit 3 Wohneinheiten. Das Baujahr des Hauses ist um 1930 einzuordnen. Die Wohnung befand sich im 2. Stock, der gleichzeitig das Dachgeschoss des Hauses bildete. Im Wohnzimmer der Wohnung war Parkett verlegt in den anderen beiden Zimmern und im Flur, war ein helles ca. 5 Jahre altes Laminat verlegt. Dieses schien auf einem älteren Teppich verlegt zu sein, der an den Rändern des Laminats teilweise zum Vorschein kam. In der Küche lag ein relativ neuer (ca. 3-5 Jahre) PVC Boden. Das Bad war gefließt (fast Deckenhoch). Die Wände der Wohnung waren allesamt mit herkömmlicher Rauhfasertapete verkleidet. Diese wurde nach Angaben der Vermieter, die im selben Haus wohnten, mit einer „Bio-Dispersionsfarbe“ gestrichen. Nach ca. 4 Wochen traten erste gesundheitliche Beschwerden auf, die wiederum vergleichbar mit denen in den ersten beiden Wohnungen waren. Ich ging daraufhin zu einem Allgemeinmediziner, der sich nicht im klaren war, welche Krankheit ich habe. Daraufhin ging ich zu einem Allergologen, der gleichzeitig Umweltmediziner war. Er führte einen Allergietest durch, der keine neuen Erkenntnisse brachte. Nachdem also auch er nicht weiterwusste, übewies er mich in eine Hautklinik. Dort wurden wiederum umfangreiche Allergietests durchgeführt. Sie blieben ebenfalls ohne zusätzliche Erkenntnisse. Am Ende der Untersuchung sagte mir die behandelnde Ärztin, dass sie nicht wisse woher meine Symptome kämen und sie dankbar wäre, wenn ich es ihr, sobald ich es herausgefunden hätte, berichten würde. Weiterhin ging ich in dieser Zeit zu meinem langjährigen Frankfurter Lungenfacharzt. Auch er musste, nachdem ich ihm meine Probleme geschildert hatte, passen.
Mein Mitbewohner in dieser Wohung hatte keinerlei Beschwerden. Er wohnt noch immer in dieser Wohnung und ist bis heute beschwerdefrei. Da es auf die Weihnachtspause zu ging entschied ich mich die Wohnung noch nicht zu kündigen, sondern diese Weihnachtspause als Erholung zu nutzen, mit der Hoffnung, dass es nach 3 Wochen „Pause“ von der Wohnung besser werden würde. Leider kamen die Symptome sofort nachdem ich wieder in die Wohnung kam zurück. Mit der Zeit wurden sie stärker und stärker, sodass ich fortan jede unnötige Sekunde in der Wohung vermied. Ich kündigte die Wohnung nach ca. einem halben Jahr und beschloss mir noch einmal eine andere Wohnung in Kassel zu nehmen.
Das Haus in dem sich diese 4. Wohnung befand stammte aus den 50er – 60er Jahren. Es war ein Mehrfamilienhaus. Ich wohnte im 2. Stock (über mir nur noch der Dachboden). Die komplette Wohung (ausgenommen Bad) war mit einem PVC-Boden in Laminat-Optik ausgelegt. Das Bad war gefließt. Die Wände waren mit herkömmlicher Rauhfasertapete verkleidet und ich hatte sie kurz vor meinem Einzug gestrichen. Die schon beschriebenen Beschwerden traten nach ca. einer Woche in der ich dort gewohnt hatte wieder auf. Mit dem Unterschied das sie nun um einiges stärker waren und ich das Gefühl hatte mich garnicht mehr in der Wohnung aufhalten zu können, da sie mich einfach krank zu machen schien. Ich gehe regelmäßig joggen. Meistens für ca. eine Stunde. Einmal, nachdem ich einen Tag in dieser Wohnung verbracht hatte ging ich ebenfalls abends joggen. Ich hatte erhebliche Probleme richtig Luft zu bekommen und musste sogar nach der Hälfte der Strecke stehen bleiben, da sich alles „zuschnürte“ und ich nicht mehr ausreichend Luft bekam um weiterzulaufen. In der Zeit als ich in den anderen Wohnung wohnte, war ich auch regelmäßig joggen, hatte zwar auch Problem aber nie in der Form wie in dieser Wohnung. Es war nun also klar, das ich auch in dieser Wohnung nicht länger ein lebenswertes Leben führen konnte. Ich schlief nur noch im äußersten Notfall dort und pendelte viel zu meiner Mutter. In der Zeit während der Klausuren schlief ich im Hotel, wo ich scheinbar keine Probleme hatte.
Vielleicht noch wichtig: Die Möbel, die ich in sämtlichen Wohnungen in Kassel hatte waren dieselben wie vorher in anderen Wohnungen in denen ich keinen gesundheitlichen Probleme hatte.
Nun traf ich die Entscheidung mir keine neue Wohnung mehr in Kassel zu suchen.
Zwischenzeitlich hatte ich meine derzeitige Freundin kennengelernt. Sie kommt aus Gießen und wohnt dort im Haus ihrer Eltern in der ersten Etage (Dachgeschoss) in einer eigenen Wohnung. Das Haus ist Baujahr 1985. In ihrer Küche und ihrem Wohnzimmer ist hochwertiges neues Linoleum verlegt. Der Flur und das Bad sind gefliest. Im Schlafzimmer liegt ein Teppichboden. An den Wänden ist teilweise eine herkömmliche Rauhfasertapete und teilweise Tapeten anderer Struktur. Gestrichen ist die Wohnung zu 95% weiß mit herkömmlicher Dispersionfarbe. Anfänglich hatte ich nur sehr geringe gesundheitliche Probleme in ihrer Wohnung (morgens nach dem aufstehen etwas Schleim im Hals und meist Nasenbluten). Hierüber machte ich mir keine weiteren Gedanken. Da ich nicht täglich sondern zunächst nur sporadisch bei ihr übernachtete, wurden die Beschwerden nur sehr schleichend stärker, es ist also nicht genau zu sagen, wie lange es gedauert hat, bis sie so waren wie sie jetzt sind. Mittlerweile ist es so, dass ich nach nicht mal einer halben Stunde Aufenthalt bei ihr erste Beschwerden bekomme. Es fängt an mit Kopfschmerzen, einer belegten Stimme, Räuspern, Klos im Hals. Nach einigen Stunden werden diese Beschwerden immer stärker. Nach einer Nacht bei ihr bin ich morgens gesundheitlich immer total fertig. Der Kopf trönt, die Augen sind dick und rot. Mein ganzer Körper kribbelt unangenehm. Ich habe das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen. Es sticht im Bauch-, Hals- und Brustbereich diffus. Ich huste teilweise trocken, bin zwar sehr verschleimt aber es „kommt nichts raus“. Die Nase ist fast immer entzündet morgens und blutet. Die Erholung dauert erfahrungsgemäß meist das doppelte bis dreifache der Zeit die ich mich bei ihr aufgehalten habe. Einrichtung der Wohnung: In der Küche befindet sich eine nagelneue, moderne Einbauküche. Material unbekannt. Außerdem steht hier ein weißer tisch mit Oberfläche in Klavierlackoptik. Die Küche ist offen und geht direkt zum Wohnzimmer über. Im Wohnzimmer stehen zwei Stoffcouches, die ausziehbar sind und auch zum schlafen verwendet werden können. Außerdem stehen hier zwei IKEA-Regale. Im Flur stehen weitere IKEA Möbel. Die zwei Schränke und auch das Bett im Schafzimmer sind ebenfalls von IKEA. Meine Freundin wohnt seit ihrer Geburt in diesem Haus und hatte noch nie gesundheitliche Probleme dieser Art. In der Wohnung meiner Freundin haben sich nachweislich nie Tiere aufgehalten, gegen die ich evtl. allergische sein könnte.
Ich habe nun hierauf einige weitere Ärzte, quasi ohne Erfolg besucht. Sämtlich Befunde liegen vor (EKG, LUFU, Lunge geröngt, Blutbild, Allergietests, LTT-->alle Werte in Ordnung). Erwähnenswert ist hier noch, dass ich von einem Allgemeinmediziner eine intramuskuläre Kortisonspritze bekommen habe, die leider auch keine Wirkung gezeigt hat.
Nun war ich im September 2010 mit meiner Freundin in einem kurzen Urlaub. Wir hatten eine Ferienwohnung gemietet. Nach der ersten Nacht, hatte ich in der Wohnung ähnliche Beschwerden wie in der Wohnung meiner Freundin, nur in abgeschwächter Form. Die Wohnung lag im Untergeschoss eines ca 10 Jahre alten Einfamilienhauses. Der Boden war Laminat. Die Möbel waren vorwiegend aus Echtholz. Die Wände waren nicht tapeziert sondern mit Rauputz verputzt. Wir beschlossen die Wohnung zu wechseln und zogen für zwei weiter Nächte in ein Hotel in dem ich weitgehend beschwerdefrei war.
Wo erhole ich mich? Während meiner gesamten Leidenszeit ging es mir aus unerklärlichen Gründen, in 90% der Fälle in der Wohnung meiner Mutter immer gut. Daher habe ich viel Zeit bei ihr verbracht. Meine Mutter wohnt in einem 70er Jahre Mehrfamilienhaus in Frankfurt. Der Boden ist Laminat. Die Wände Rauhfasertapete. Bad und WC sind gefließt.
Ich wohne mittlerweile fest bei meiner Mutter und pendele. Nachdem ich lange beschwerdefrei war bei ihr, treten nun auch hier erste Beschwerden auf. Allerdings bin ich nicht mehr in der Lage klar abzugrenzen ob die Beschwerden durch die Wohnung ausgelöst werden oder ob es evtl auf psychische Gründe zurückzuführen ist oder ob es sich evtl um Nachwirkungen der anderen Wohnungen oder.... handelt. Ich denke, dass die Angst vor den Beschwerden und die Ungewissheit darüber was ich habe, durchaus noch weitere Beschwerden auslösen kann.
Derzeit habe ich sehr häufig eine geschlossene Nase. Außerdem diffuse Beschwerden im Bauch-, Brust- und Halsbereich. Weiterhin diffuse Kopfschmerzen und fast immer „zu viel“ Schleim im Hals, der mal lockerer und mal fester sitzt. Weiterhin verspüre ich oft aus unerklärlichen Gründen ein starkes und unangenehmes Kribbeln sowie starke Gänsehaut am ganzen Körper (unabhängig von Temperatur, Gemütszustand, etc.). Die Beschwerden sind nicht immer gleich stark vorhanden, anders als in allen anderen Wohnungen wo dies der Fall war. Und sie sind auch nicht auf die Wohnung beschränkt, ich habe sie sozusage unabhängig von meinem Aufenthaltsort (Wohnung, Zug, Uni,...). Die Beschwerden werden zwar scheinbar stärker aber wenn ich in die Wohnung meiner Freundin gehe potenziert sich das Ganze noch. Beim Joggen habe ich teilweise das Gefühl, dass sich Schleim löst. Ich bin hierbei mal stärker mal schwächer eingeschränkt, doch komplette Beschwerdefreiheit habe ich nie. Nach dem joggen scheine ich oft fertiger als sonst zu sein. Ein weitere „neues“ Problem ist, dass ich teilweise Schwindelgefühle habe, die ich so vorher nicht kannte. Dazu kommen starke Kopfschmerzen und Tinnitus. Der Grund hierfür scheint vom Orthopäden gefunden zu sein, doch die verordnete manuelle Therapie hilft nur bedingt.
Weiterhin war ich bei einem Psychotherapeuten, der meinte, dass er nicht glaube das die Probleme in den Wohnungen psychischer Natur seien.
Darüber hinaus war ich bereits ambulant in der Spezialklinik Neukirchen wo folgende Untersuchungen mit relevanten Ergebnissen gemacht wurden. LTT Umweltfaktoren --> unauffällig; Neurostress --> verschiedene Neurotransmitterwerte zu niedrig; Nitrosativer Stress -->Nytrotyrosin zu hoch; Glutathion-S-Transferase --> Wert weit unter Normbereich, "verminderte Aktivität". Andere dort durchgeführte Tests blieben weitgehend unbedeutend. Der Befund lautete: SBS mit anfangender MCS.
Ich habe daraufhin eine Therapie mit verschiedensten, vor allem Vitamin-Präparaten begonnen. Diese nahm ich über rund 4 Wochen. Leider änderten sich meine Beschwerden nicht sondern verstärkten sich eher noch. Nachdem ich die Präparate wieder absetzte, stellte sich eine minimale Verbesserung ein, die aber auch nicht von Dauer war.
Nichtsdestotrotz habe ich einen Termin zur stationären Behandlung dort vereinbart.
Außerdem habe ich bei meiner Freundin einen Innenraumlufttest auf flüchtige organische Verbindungen sowie einen Test auf Schimmelsporen durchgeführt. Beide dieser Test blieben unauffällig (sprich: alle Werte befanden sich im unauffälligen Bereich).
Achja, vielleicht noch zur Info: die Beschwerden begannen vor rund 2,5 Jahren.
Zunächst: Falls diesen "Roman" irgendjemand bis hierher gelesen hat: VIELEN DANK!! Wenn sich jetzt noch jemand findet, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder jemand der mir in irgendeiner Weise irgendwelche nützlichen Ratschläge geben oder Vorschläge machen kann, wäre ich mehr als dankbar!
Viele Grüße
c1t
Hallo zusammen,
ich bin ziemlich kaputt und frage mich ob meine Probleme wirklich MCS sein könnnen. Ich möchte hier meine Krankheitsgeschichte (kurz) schildern und würde mich über Anregungen, Ideen oder Berichte über ähnliche Erfahrungen sehr freuen.
Zunächst zu den Eckdaten: Ich bin 28 Jahre alt, männlich und noch Student (Wipäd). Ich treibe regelmäßig Sport und bin normalgewichtig (1,86m, 86kg). Als bekannte Vorerkrankung habe ich (mittlerweile nur noch leichtes) Asthma Bronchiale, dass ich seit Jahren sehr gut im Griff habe, und was mich im Alltag quasi nicht mehr belastet. Außerdem liegen einige bekannte Allergien vor (sämtliche Haustiere, wenige Pollen, keine Nahrungmittel und kein Schimmelpilz).
Nun zu meiner Geschichte:
Nachdem ich im Jahr 2008 meinen Job in Frankfurt gekündigt habe, begann ich nach einem Umzug mein Studium an der Universität in Kassel. Ich suchte mir dort eine Wohnung im ersten Stock eines Siedlungshauses. Das Baujahr schätze ich auf späte 50er bis frühe 60er Jahre. In den beiden Zimmern der Wohnung verlegte ich selbst Lamminat aus dem Baumarkt (Dies habe ich auch in einer früheren Wohnung schon gemacht, ohne Auswirkungen auf meine Gesundheit). Im Flur und in der Küche lag ein etwas älterer PVC-Boden. Das Bad war gefliest. Die Wände waren mit herkömmlicher Rauhfasertapete verkleidet und mit Dispersionsfarbe gestrichen. Nach ca. einem Monat bekam ich erste gesundheitliche Beschwerden. Es begann mit Kopfschmerzen, Erkältungserscheinungen wie laufende Nase, „dicke Augen“, juckende Augen. Nachdem ich einen sichtbaren kleinen Schimmelfleck entfernen ließ, von dem ich dachte, dass er die Beschwerden auslöste, hoffte ich, dass sich die Beschwerden bessern. Allerdings blieben die Beschwerden und verstärkten sich eher.
Ich ging daraufhin zu einem Kasseler Lungenfacharzt. Ich schilderte ihm meine Beschwerden. Er machte eine Lungenfunktion. Diese war unauffällig. Er meinte dann, dass es wohl am Schimmel liegt. Ich fragte nicht weiter nach. Nachdem sich die Beschwerden nicht besserten sondern eher verschlechterten fing ich an in allen Räumen (außer Bad) der Wohung zu übernachten, um festzustellen ob sich etwas änderte. Dies blieb ohne Ergebnis. Ich sah nun keine andere Möglichkeit mehr als umzuziehen. Ich verbrachte in der Folge nun nicht mehr mehr Zeit als unbedingt nötig in der Wohnung. Am Tag meines Auszugs erfuhr ich, dass es in der Wohnung vor meiner Zeit als Mieter einmal gebrannt haben soll. Ich erklärte mir meine Beschwerden nun damit und evtl. dadurch verursachten Unreinheiten in der Raumluft.
Die nächste Wohnung befand sich in einem etwas neueren Mehrfamilienhaus. Baujahr geschätzt: 60er -70er Jahre. Die Wohnung befand sich im 4. OG (im Dachgeschoss) Der Bodenbelag war etwa 3-4 Jahre altes Laminat. Diesem Alter entsprach auch die gesamte Wohnung, da das Dachgeschoss erst nachträglich als Wohnung ausgebaut wurde. Das Bad war gefließt. Die Wände waren mit Rauhfasertapete verkleidet. Außerdem wurde die Wohnung kurz vor meinem Einzug mit herkömmlicher Dispersionsfarbe gestrichen. Die vorwiegend schräge Decke war aus sehr dünnen Platten. Material unbekannt. Nach ca. 4-5 Wochen bekam ich erste gesundheitliche Probleme. Diese waren vergleichbar mit denen in der ersten Wohnung. Ich schlief darauf hin in allen Räumen der Wohnung (inkl. Bad), um evtl. den Herd der Probleme auszumachen. Aber die Symptome blieben in jedem Raum gleich. Ohne weitere Ärzte zu konsultieren beschloss ich aus der Wohnung auszuziehen, mit der Hoffnung, dass es sich um zwei unglückliche Zufälle handelte.
Nach rund einem Jahr und zwei Wohnungen in Kassel, zog ich zusammen mit einem Kommilitonen in meine dritte Wohnung. Es handete sich um ein dreistöckiges Haus mit 3 Wohneinheiten. Das Baujahr des Hauses ist um 1930 einzuordnen. Die Wohnung befand sich im 2. Stock, der gleichzeitig das Dachgeschoss des Hauses bildete. Im Wohnzimmer der Wohnung war Parkett verlegt in den anderen beiden Zimmern und im Flur, war ein helles ca. 5 Jahre altes Laminat verlegt. Dieses schien auf einem älteren Teppich verlegt zu sein, der an den Rändern des Laminats teilweise zum Vorschein kam. In der Küche lag ein relativ neuer (ca. 3-5 Jahre) PVC Boden. Das Bad war gefließt (fast Deckenhoch). Die Wände der Wohnung waren allesamt mit herkömmlicher Rauhfasertapete verkleidet. Diese wurde nach Angaben der Vermieter, die im selben Haus wohnten, mit einer „Bio-Dispersionsfarbe“ gestrichen. Nach ca. 4 Wochen traten erste gesundheitliche Beschwerden auf, die wiederum vergleichbar mit denen in den ersten beiden Wohnungen waren. Ich ging daraufhin zu einem Allgemeinmediziner, der sich nicht im klaren war, welche Krankheit ich habe. Daraufhin ging ich zu einem Allergologen, der gleichzeitig Umweltmediziner war. Er führte einen Allergietest durch, der keine neuen Erkenntnisse brachte. Nachdem also auch er nicht weiterwusste, übewies er mich in eine Hautklinik. Dort wurden wiederum umfangreiche Allergietests durchgeführt. Sie blieben ebenfalls ohne zusätzliche Erkenntnisse. Am Ende der Untersuchung sagte mir die behandelnde Ärztin, dass sie nicht wisse woher meine Symptome kämen und sie dankbar wäre, wenn ich es ihr, sobald ich es herausgefunden hätte, berichten würde. Weiterhin ging ich in dieser Zeit zu meinem langjährigen Frankfurter Lungenfacharzt. Auch er musste, nachdem ich ihm meine Probleme geschildert hatte, passen.
Mein Mitbewohner in dieser Wohung hatte keinerlei Beschwerden. Er wohnt noch immer in dieser Wohnung und ist bis heute beschwerdefrei. Da es auf die Weihnachtspause zu ging entschied ich mich die Wohnung noch nicht zu kündigen, sondern diese Weihnachtspause als Erholung zu nutzen, mit der Hoffnung, dass es nach 3 Wochen „Pause“ von der Wohnung besser werden würde. Leider kamen die Symptome sofort nachdem ich wieder in die Wohnung kam zurück. Mit der Zeit wurden sie stärker und stärker, sodass ich fortan jede unnötige Sekunde in der Wohung vermied. Ich kündigte die Wohnung nach ca. einem halben Jahr und beschloss mir noch einmal eine andere Wohnung in Kassel zu nehmen.
Das Haus in dem sich diese 4. Wohnung befand stammte aus den 50er – 60er Jahren. Es war ein Mehrfamilienhaus. Ich wohnte im 2. Stock (über mir nur noch der Dachboden). Die komplette Wohung (ausgenommen Bad) war mit einem PVC-Boden in Laminat-Optik ausgelegt. Das Bad war gefließt. Die Wände waren mit herkömmlicher Rauhfasertapete verkleidet und ich hatte sie kurz vor meinem Einzug gestrichen. Die schon beschriebenen Beschwerden traten nach ca. einer Woche in der ich dort gewohnt hatte wieder auf. Mit dem Unterschied das sie nun um einiges stärker waren und ich das Gefühl hatte mich garnicht mehr in der Wohnung aufhalten zu können, da sie mich einfach krank zu machen schien. Ich gehe regelmäßig joggen. Meistens für ca. eine Stunde. Einmal, nachdem ich einen Tag in dieser Wohnung verbracht hatte ging ich ebenfalls abends joggen. Ich hatte erhebliche Probleme richtig Luft zu bekommen und musste sogar nach der Hälfte der Strecke stehen bleiben, da sich alles „zuschnürte“ und ich nicht mehr ausreichend Luft bekam um weiterzulaufen. In der Zeit als ich in den anderen Wohnung wohnte, war ich auch regelmäßig joggen, hatte zwar auch Problem aber nie in der Form wie in dieser Wohnung. Es war nun also klar, das ich auch in dieser Wohnung nicht länger ein lebenswertes Leben führen konnte. Ich schlief nur noch im äußersten Notfall dort und pendelte viel zu meiner Mutter. In der Zeit während der Klausuren schlief ich im Hotel, wo ich scheinbar keine Probleme hatte.
Vielleicht noch wichtig: Die Möbel, die ich in sämtlichen Wohnungen in Kassel hatte waren dieselben wie vorher in anderen Wohnungen in denen ich keinen gesundheitlichen Probleme hatte.
Nun traf ich die Entscheidung mir keine neue Wohnung mehr in Kassel zu suchen.
Zwischenzeitlich hatte ich meine derzeitige Freundin kennengelernt. Sie kommt aus Gießen und wohnt dort im Haus ihrer Eltern in der ersten Etage (Dachgeschoss) in einer eigenen Wohnung. Das Haus ist Baujahr 1985. In ihrer Küche und ihrem Wohnzimmer ist hochwertiges neues Linoleum verlegt. Der Flur und das Bad sind gefliest. Im Schlafzimmer liegt ein Teppichboden. An den Wänden ist teilweise eine herkömmliche Rauhfasertapete und teilweise Tapeten anderer Struktur. Gestrichen ist die Wohnung zu 95% weiß mit herkömmlicher Dispersionfarbe. Anfänglich hatte ich nur sehr geringe gesundheitliche Probleme in ihrer Wohnung (morgens nach dem aufstehen etwas Schleim im Hals und meist Nasenbluten). Hierüber machte ich mir keine weiteren Gedanken. Da ich nicht täglich sondern zunächst nur sporadisch bei ihr übernachtete, wurden die Beschwerden nur sehr schleichend stärker, es ist also nicht genau zu sagen, wie lange es gedauert hat, bis sie so waren wie sie jetzt sind. Mittlerweile ist es so, dass ich nach nicht mal einer halben Stunde Aufenthalt bei ihr erste Beschwerden bekomme. Es fängt an mit Kopfschmerzen, einer belegten Stimme, Räuspern, Klos im Hals. Nach einigen Stunden werden diese Beschwerden immer stärker. Nach einer Nacht bei ihr bin ich morgens gesundheitlich immer total fertig. Der Kopf trönt, die Augen sind dick und rot. Mein ganzer Körper kribbelt unangenehm. Ich habe das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen. Es sticht im Bauch-, Hals- und Brustbereich diffus. Ich huste teilweise trocken, bin zwar sehr verschleimt aber es „kommt nichts raus“. Die Nase ist fast immer entzündet morgens und blutet. Die Erholung dauert erfahrungsgemäß meist das doppelte bis dreifache der Zeit die ich mich bei ihr aufgehalten habe. Einrichtung der Wohnung: In der Küche befindet sich eine nagelneue, moderne Einbauküche. Material unbekannt. Außerdem steht hier ein weißer tisch mit Oberfläche in Klavierlackoptik. Die Küche ist offen und geht direkt zum Wohnzimmer über. Im Wohnzimmer stehen zwei Stoffcouches, die ausziehbar sind und auch zum schlafen verwendet werden können. Außerdem stehen hier zwei IKEA-Regale. Im Flur stehen weitere IKEA Möbel. Die zwei Schränke und auch das Bett im Schafzimmer sind ebenfalls von IKEA. Meine Freundin wohnt seit ihrer Geburt in diesem Haus und hatte noch nie gesundheitliche Probleme dieser Art. In der Wohnung meiner Freundin haben sich nachweislich nie Tiere aufgehalten, gegen die ich evtl. allergische sein könnte.
Ich habe nun hierauf einige weitere Ärzte, quasi ohne Erfolg besucht. Sämtlich Befunde liegen vor (EKG, LUFU, Lunge geröngt, Blutbild, Allergietests, LTT-->alle Werte in Ordnung). Erwähnenswert ist hier noch, dass ich von einem Allgemeinmediziner eine intramuskuläre Kortisonspritze bekommen habe, die leider auch keine Wirkung gezeigt hat.
Nun war ich im September 2010 mit meiner Freundin in einem kurzen Urlaub. Wir hatten eine Ferienwohnung gemietet. Nach der ersten Nacht, hatte ich in der Wohnung ähnliche Beschwerden wie in der Wohnung meiner Freundin, nur in abgeschwächter Form. Die Wohnung lag im Untergeschoss eines ca 10 Jahre alten Einfamilienhauses. Der Boden war Laminat. Die Möbel waren vorwiegend aus Echtholz. Die Wände waren nicht tapeziert sondern mit Rauputz verputzt. Wir beschlossen die Wohnung zu wechseln und zogen für zwei weiter Nächte in ein Hotel in dem ich weitgehend beschwerdefrei war.
Wo erhole ich mich? Während meiner gesamten Leidenszeit ging es mir aus unerklärlichen Gründen, in 90% der Fälle in der Wohnung meiner Mutter immer gut. Daher habe ich viel Zeit bei ihr verbracht. Meine Mutter wohnt in einem 70er Jahre Mehrfamilienhaus in Frankfurt. Der Boden ist Laminat. Die Wände Rauhfasertapete. Bad und WC sind gefließt.
Ich wohne mittlerweile fest bei meiner Mutter und pendele. Nachdem ich lange beschwerdefrei war bei ihr, treten nun auch hier erste Beschwerden auf. Allerdings bin ich nicht mehr in der Lage klar abzugrenzen ob die Beschwerden durch die Wohnung ausgelöst werden oder ob es evtl auf psychische Gründe zurückzuführen ist oder ob es sich evtl um Nachwirkungen der anderen Wohnungen oder.... handelt. Ich denke, dass die Angst vor den Beschwerden und die Ungewissheit darüber was ich habe, durchaus noch weitere Beschwerden auslösen kann.
Derzeit habe ich sehr häufig eine geschlossene Nase. Außerdem diffuse Beschwerden im Bauch-, Brust- und Halsbereich. Weiterhin diffuse Kopfschmerzen und fast immer „zu viel“ Schleim im Hals, der mal lockerer und mal fester sitzt. Weiterhin verspüre ich oft aus unerklärlichen Gründen ein starkes und unangenehmes Kribbeln sowie starke Gänsehaut am ganzen Körper (unabhängig von Temperatur, Gemütszustand, etc.). Die Beschwerden sind nicht immer gleich stark vorhanden, anders als in allen anderen Wohnungen wo dies der Fall war. Und sie sind auch nicht auf die Wohnung beschränkt, ich habe sie sozusage unabhängig von meinem Aufenthaltsort (Wohnung, Zug, Uni,...). Die Beschwerden werden zwar scheinbar stärker aber wenn ich in die Wohnung meiner Freundin gehe potenziert sich das Ganze noch. Beim Joggen habe ich teilweise das Gefühl, dass sich Schleim löst. Ich bin hierbei mal stärker mal schwächer eingeschränkt, doch komplette Beschwerdefreiheit habe ich nie. Nach dem joggen scheine ich oft fertiger als sonst zu sein. Ein weitere „neues“ Problem ist, dass ich teilweise Schwindelgefühle habe, die ich so vorher nicht kannte. Dazu kommen starke Kopfschmerzen und Tinnitus. Der Grund hierfür scheint vom Orthopäden gefunden zu sein, doch die verordnete manuelle Therapie hilft nur bedingt.
Weiterhin war ich bei einem Psychotherapeuten, der meinte, dass er nicht glaube das die Probleme in den Wohnungen psychischer Natur seien.
Darüber hinaus war ich bereits ambulant in der Spezialklinik Neukirchen wo folgende Untersuchungen mit relevanten Ergebnissen gemacht wurden. LTT Umweltfaktoren --> unauffällig; Neurostress --> verschiedene Neurotransmitterwerte zu niedrig; Nitrosativer Stress -->Nytrotyrosin zu hoch; Glutathion-S-Transferase --> Wert weit unter Normbereich, "verminderte Aktivität". Andere dort durchgeführte Tests blieben weitgehend unbedeutend. Der Befund lautete: SBS mit anfangender MCS.
Ich habe daraufhin eine Therapie mit verschiedensten, vor allem Vitamin-Präparaten begonnen. Diese nahm ich über rund 4 Wochen. Leider änderten sich meine Beschwerden nicht sondern verstärkten sich eher noch. Nachdem ich die Präparate wieder absetzte, stellte sich eine minimale Verbesserung ein, die aber auch nicht von Dauer war.
Nichtsdestotrotz habe ich einen Termin zur stationären Behandlung dort vereinbart.
Außerdem habe ich bei meiner Freundin einen Innenraumlufttest auf flüchtige organische Verbindungen sowie einen Test auf Schimmelsporen durchgeführt. Beide dieser Test blieben unauffällig (sprich: alle Werte befanden sich im unauffälligen Bereich).
Achja, vielleicht noch zur Info: die Beschwerden begannen vor rund 2,5 Jahren.
Zunächst: Falls diesen "Roman" irgendjemand bis hierher gelesen hat: VIELEN DANK!! Wenn sich jetzt noch jemand findet, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder jemand der mir in irgendeiner Weise irgendwelche nützlichen Ratschläge geben oder Vorschläge machen kann, wäre ich mehr als dankbar!
Viele Grüße
c1t