Ist Burnout geistige oder körperliche Erschöpfung?

knuddz

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24.02.18
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2.718
Hallo,
ist Burnout geistige oder Körperliche Erschöpfung?
Oder beides?

Danke im Voraus.

Gruß Marc
 
Hallo knuddz,

für die Entstehung eine Burnouts gibt es verschiedene Theorien, je nachdem, an welchen Therapeuten man gerät. Wenn du außerdem noch Hautprobleme und Allergien hast, würde ich mal über den Darmzustand nachdenken. Müdigkeit und Nervenprobleme können durch einen Leaky Gut und ein überlastetes Immunsystem bedingt sein:

https://www.symptome.ch/threads/hat-schon-jemand-leaky-gut-geheilt.136977/

Gute Besserung! :)
 
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Darmsanierung mach ich ohne hin.

Ich würde das burnout nur gerne etwas näher verstehen.
Ich will mich schon fordern, weiß nur nicht ob ich bei 90% aufhören sollte oder ob ich die letzten 10% noch rausquetschen sollte.

Das ich geistig ohne hin überfordert bin und eher 101% gebe weil ich mit mein Zeug auch mal irgendwann fertig werden muss gefällt mir nicht, aber ist ein notwendiges Übel für die kommenden Wochen.
 
Hallo,
ist Burnout geistige oder Körperliche Erschöpfung?
Oder beides?

Danke im Voraus.

Gruß Marc

Ich denke es wird beides mit rein spielen, Burnout ist meiner Meinung nach eine Art Persönlichkeitsschwäche. Das passiert hauptsächlich Menschen, die sich nach Außen hin viel Geltung verschaffen möchten, die sich selbst nicht genügen und sich ständig was beweisen möchten.

Vielleicht solltest du dir mal einige Fragen stellen knuddz, falls du meinst du würdest an einem Burnout leiden:

Warum bin ich eigentlich so ehrgeizig?
Wem will ich imponieren?
Ist mir Geltung und Wertschätzung wichtig?
Wer wäre enttäuscht, wenn ich es nicht schaffen würde?
Ginge dann die Welt unter?

Die Welt geht bestimmt nicht unter, wenn du dir mehr Ruhe gönnst und dein Leben in vollen Zügen genießt und es dir vollkommen egal wird, was die anderen Leute von dir denken ;)

beste Grüße von Mara
 
Hallo Mara1963,

es gibt Menschen, die z.B. in Pflegeberufen arbeiten und an einem Burnout erkranken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie eine Persönlichkeitsschwäche haben und sich nach außen hin Geltung verschaffen möchten - im Gegenteil; sie sind stark gefordert und erleben häufig emotional belastende Situationen.

Gruß
Malve
 
Hallo Mara1963,

es gibt Menschen, die z.B. in Pflegeberufen arbeiten und an einem Burnout erkranken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie eine Persönlichkeitsschwäche haben und sich nach außen hin Geltung verschaffen möchten - im Gegenteil; sie sind stark gefordert und erleben häufig emotional belastende Situationen.

Gruß
Malve

Ja Malve, das stimmt, soweit habe ich nun nicht gedacht, diese Menschen opfern sich buchstäblich für ihre Patienten auf.

Da liegt es jedoch auch wieder an den Leuten selbst nicht frühzeitig die Bremse rein zu hauen. Wenn sie aufmerksam mit sich umgehen bemerken sie ihre Grenzen.

Ich kenne auch eine Krankenschwester, die an ihre Belastungsgrenze gelang und dann den Job gewechselt hat, in eine andere Klinik, andere Station, sie lebt nun ruhiger und kann ihre Arbeit wieder genießen.

Klar wir haben Pflegenotstand, aber das ist ein anderes Thema und wenn alles Pflegepersonal davon rennt ist das auch keine Lösung.

Mara
 
Persönlichkeitsschwäche? Bei mir kam alles zusammen z.B. die Pflege und der Tod meines Mannes, meine gelähmte Mutti und eine ernste Krankheit meines jüngsten Sohnes und gleichzeitig meine Beruftätigkeit.
Meine Erschöpfung war seelisch/geistig und wirkte sich auf meinen Körper aus.

Ich schaffte mein Burnout zu überwinden nicht durch Ärzte, sondern durch unsere Forum hier. Liebe User begleiteten mich in all den Jahre , hörten mich an und waren immer mit Rat und Tat zur Stelle.

Da kam einiges zusammen Wildaster, das tut mir sehr leid!
Und wohl weil du eine starke Persönlichkeit bist hast du das geschafft und hast dir hier im Forum weiter helfen lassen, das finde ich prima!

Doch es bekommen auch Leute ein Burnout, die keine Kinder haben und keine kranken Angehörigen, sondern wegen sich selbst. Das meinte ich eher bei meinem Statement oben, als wäre dieses Wort "Burnout" mittlerweile zur Modediagnose geworden in unserer schnelllebigen hektischen Zeit. Ich denke Leute die sich hauptsächlich über ihren Job definieren sind gefährdet, Menschen, die verlernt haben sich selbst zu genügen.

Mara
 
hallo,

ich glaube das burnout kann in allen lebensbereichen auftreten,
geistig und körperlich,egal ob man stark oder schwach ist.

lg gabi
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ich geistig ohne hin überfordert bin und eher 101% gebe weil ich mit mein Zeug auch mal irgendwann fertig werden muss gefällt mir nicht, aber ist ein notwendiges Übel für die kommenden Wochen.

Hallo knuddz,
Ein Burnout zeigt sich auf beiden Ebenen, das kannst du nicht trennen.
Wie denn auch?
Du bist überfordert und gibst nicht 100%, was wahrscheinlich schon längst zu viel ist, sondern 101%.
Das schon länger - belastende Lebensumstände gibt es auch.
Im übrigen kann Burnout auch Alleinstehende treffen, Singles, einen Ehepartner ohne Kinder, einen sozial benachteiligten Menschen, einen Rentner, einen jungen überforderten Menschen und nicht nur die Vielbelasteten.
Burnout hört sich gesellschaftlich besser an als "ich kann einfach nicht mehr" und wird deswegen eher den Vielbeschäftigten zugestanden.
Burnout kann aber jeden treffen, der lange genug unter Druck stand, egal wegen was. Und immer irgendwie kämpfen musste über eine gewisse Grenze hinaus. Die ist bei jedem unterschiedlich angelegt.
Manchmal sind es auch zu hohe Eigenanforderungen, die jemanden in einen Burnout bringen, niemals aber ist es eine Persönlichkeitsschwäche (was ist das überhaupt?) oder ein Versagen.

Liebe Grüße von Felis
 
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Für mich hat jeder Mensch ein gewisses Energiepotential, was er für seine Arbeit, seinen Haushalt, Sport, Hobbies, Freunde, Probleme .... zur Verfügung hat. Wenn man sich zu sehr erschöpft und mehr verbraucht als man regenerieren kann, dann wird man immer müder und schliddert einem Burnout entgegen, der auf jeden Fall körperliche Krankheiten verursacht und geistig stehen einem ebenfalls weniger Ressourcen zur Verfügung.

Wer wenig Energie hat von Natur aus, ist schneller betroffen. Der Charakter ist meiner Meinung eher nebensächlich.
 
Ich stimme Earl Grey soweit zu. Das hat überhaupt nichts mit Geltungssucht oder gesteigertem Ehrgeiz zu tun.
Es ist wohl so, dass Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (die übrigens sehr oft undiagnostiziert bleibt) öfter und schneller betroffen sind. Weil sie immer auf höchster Anspannung laufen und nicht runterfahren können. Dann sind die Reserven natürlich irgendwann erschöpft. Und dann ist mMn das allerwichtigste erstmal Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe! Bei mir ist/war es sowohl geistig-metale, als auch körperliche Erschöpfung.
 
Ich sehe es wie Earl Grey.
Mein Energiepotential ist seit längerem weg. Es hat sich ganz langsam verabschiedet, über viele Jahre. Es begann - darauf bestehe ich - mit chronischer unidentifizierter Krankheit, viell. war auch einfach am Anfang "nur" die Schilddrüse nicht richtig eingestellt. Das ist sie ja vermutlich noch heute nicht...
das ist aber egal. Denn alleine das jahrelange Ärztehopping und die Suche nach Ärzten, die helfen, hat mich dermaßen erschöpft, zusammen im Kampf um meine Rente (zweimal in Widerspruch gegangen), daß ich einfach nicht mehr kann. Und dies schon länger nicht mehr.

Ich kann körperlich nicht mehr. So täglich drei Stunden geht so gerade noch, das beinhaltet aber alle körperlichen Tätigkeiten wie einkaufen gehen, putzen, und so weiter.

Die körperliche Erschöpfung hat mich psychisch erschöpfen lassen. Das Wissen, körperlich nicht mehr zu können, und keiner hilft einem, man ist völlig isoliert, hat mir dann psychisch die Erschöpfung gebracht. Ich freue mich noch an schönem Wetter, singenden Vögeln und Sonnenschein. Ich bin aber nur noch passiv, weil was anderes nicht mehr geht. Das ist psychisch erschöpfend. Ich war früher sehr aktiv, mein Tag kannte kein Ende. Ich war auch sehr mobil, habe viel Sport gemacht, usw. All das geht schon sehr lange nicht mehr, aber das, was übrig bleibt, ist halt sehr wenig und das ist auch erschöpfend.
 
Und wie bekommt man seine Ruhe wenn man trotzdem immer zur Arbeit muss und seinen täglichen Verpflichtungen nachgehen muss?
 
Das kann man aber nicht auf einmal machen oder sich schnell Mal aus dem Arbeitsleben zurückziehen. Einkaufen muss man trotzdem, dass Haus oder die Wohnung finanzieren.

Irgendwie stelle ich mir das sehr schwer vor.
 
Dafür gibt es Krankschreibungen.
Lohnfortzahlung ist ja Pflicht. Darüber hinaus gibt es noch ALG2.
So was muss natürlich Schritt für Schritt passieren.
Ich bin Selbstständig, da ist das auf eine Seite einfacher auf der anderen Seite schwerer. Normalerweise wollte ich die Arbeit ab dem 1 Feb einstellen. Hat nicht funktioniert. Es wird nun etwa anfang Juli/ mitte Juli.
 
Das kann man aber nicht auf einmal machen oder sich schnell Mal aus dem Arbeitsleben zurückziehen. Einkaufen muss man trotzdem, dass Haus oder die Wohnung finanzieren.

Irgendwie stelle ich mir das sehr schwer vor.

Doch, das kann man. Es gibt Krankengeld, sogar 18 Monate lang. Natürlich hat man noch Haushalt etc. Aber vom Arbeitsleben eine Zeit lang befreit zu sein, hilft schon enorm. Klar ist dieser Schritt nicht leicht, aber möglich.
Immer zu sagen "Ich kann aber nicht" ist leider typisch für Burnout-Patienten. Das gehört mit zur krankmachenden Struktur. Man ist ja unersetzlich usw...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Doch, das kann man. Es gibt Krankengeld, sogar 18 Monate lang. Natürlich hat man noch Haushalt etc. Aber vom Arbeitsleben eine Zeit lang befreit zu sein, hilft schon enorm. Klar ist dieser Schritt nicht leicht, aber möglich.

Ich habe das so gemacht und dann auch die Rente beantragt. Leider hat es bis zur Bewilligung der Rente nochmal drei Jahre gedauert, drei Jahre Kampf und Erschöpfung.
Aber man kann es machen, das ist richtig.
 
Ich habe das so gemacht und dann auch die Rente beantragt. Leider hat es bis zur Bewilligung der Rente nochmal drei Jahre gedauert, drei Jahre Kampf und Erschöpfung.
Aber man kann es machen, das ist richtig.

Manchmal reicht die Zeit auch, um sich zu erholen. Ich habe es auch so gemacht und fange jetzt demnächst (in einem anderen Job) wieder an zu arbeiten. Die Auszeit habe ich dringend gebraucht und bin froh, dass ich den Schritt gegangen bin. Habe lange mit mir gerungen.
 
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