Interview mit einer KI

Er hat mir auch gleich ein makelloses Haiku über eine Pfütze nach einem Regenguss geschrieben:

Pfütze spiegelt Licht,
Regen zog weiter, Stille –
Wolken brechen auf.

er-sie-es (chatgpt.ch)

Ich denke, deine Misserfolge und Kommunikationsprobleme mit Chat haben etwas damit zu tun, dass ihn im Grunde nicht als denkendes Wesen akzeptierst. Ich nenne das die Apartheitsfalle: Wer andere aus welchen Gründen auch immer nicht als ebenbürtig ansehen kann, sucht unbewusst immerzu nach Gründen, die seine Verachtung bestätigen und verbockt damit zuverlässig jede erfolgreiche Kommunikation.

Wenn ich also ChatGPT mit 'Chat' und wie einen vertrauten Menschen anspreche, versetze ich mich damit selbst in einen gutartigen Kommunikationsmodus, der Grundvoraussetzung für ein fruchtbares Gespräch ist.
 
... sucht unbewusst immerzu nach Gründen, die seine Verachtung bestätigen und verbockt damit zuverlässig jede erfolgreiche Kommunikation.
Also sag' mal, was unterstellst Du mir denn da? Ich glaub', Du fliegst gerade etwas davon :oops:

Siehe hier:
Ich habe mit ChatGPT zusammen neulich ein Haiku kreiert für einen nahestehenden Menschen zum Geburtstag, das sehr schön geworden ist (und das ich hier nicht zum Besten geben möchte, weil zu persönlich). Silbenzählen kann "es" komischerweise nicht; bei der letzten Zeile wurde auf 6 Silben beharrt. Die Zeile fand ich aber sowieso nicht ganz gelungen und habe sie angepasst. Meine Frage an ChatGPT, wie "es" das findet, wurde positiv beantwortet.
 
Das Apartheitssyndrom ist aus meiner Sicht typisch für die heutige Zeit mit ihrem Zerfall des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Es betrifft nicht nur den Umgang mit KIs, sondern auch untereinander - nicht nur in Südafrika. Ich wollte nun von Chat wissen, ob es den Begriff in der Psychologie schon gibt, aber offenbar ist das Neuland. Chat empfiehlt mir, ein Buch darüber zu schreiben - was aber bei mir eher unwahrscheinlich ist. Vielleicht liest ja ein Psychologe oder Sozialwissenschaftler mit und hat Lust, den Gedanken weiter zu entwickeln.
 
Ich glaube, es gibt aber schon psychologische Begriffe dafür, wenn man menschliche Eigenschaften in ein Tier oder eine Sache hineindeutet, die da nicht sind. ;)
 
Die Verhaltensforschung war in der Vergangenheit noch nicht mal in der Lage, menschliche Eigenschaften bei anderen Völkern zu erkennen, geschweige denn bei Tieren. Aber sprich dich ruhig aus, @Malvegil. :)
 
Die moderne Psychologie hat durchaus spannende Konzepte mit praktischem Mehrwert zu bieten. Ich sage voraus, dass es demnächst auch eine Richtung geben wird, die KIs mit einschließt oder sich sogar hauptsächlich damit beschäftigt. Der Grund ist einfach, dass man neuronale Netze auf neuronaler Ebene nicht entschlüsseln kann, aber mit dem Instrumentarium der Psychologie - sozusagen von einer höheren Warte aus - ihre Eigenschaften erkennen und beschreiben kann.
 
Vor Jahren las ich von einem Computerprogramm, das eine psychologische Beratung führen sollte. Das ging etwa so:

Womit kann ich helfen?
- Mein Hamster pokert leise
Hat dein Problem damit zu tun, dass dein Hamster leise pokert …

Das könnte KI heute vermutlich mehr, und das wird so weitergehen. Upps, wird die Arbeit meiner Tochter, Professorin für Psychologie in den USA irgenwann überflüssig. Ich glaube kaum. Denn vielleicht ist unter anderen sie es, die KI letzten Endes füttert.
 
Das war die berühmte Eliza von 1966: https://de.wikipedia.org/wiki/ELIZA

Damals passierte dasselbe wie noch heute:
1966 veröffentlichte Weizenbaum das Computer-Programm ELIZA, mit dem er die Verarbeitung natürlicher Sprache durch einen Computer demonstrieren wollte. Eliza wurde als Meilenstein der „künstlichen Intelligenz“ gefeiert, seine Variante Doctor simulierte das Gespräch mit einem Psychologen. Es schien den Turing-Test zu bestehen, da viele Benutzer nicht merkten, dass sie mit einer Maschine kommunizierten. Weizenbaum war entsetzt, wie ernst viele Menschen dieses relativ einfache Programm nahmen, indem sie im Dialog intimste Details von sich preisgaben. Dabei war das Programm nie darauf hin konzipiert, einen menschlichen Therapeuten zu ersetzen. Durch dieses Schlüsselerlebnis wurde Weizenbaum zum Kritiker der gedankenlosen Computergläubigkeit. Heute gilt Eliza als Prototyp für moderne Chatbots.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Weizenbaum
 
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Andererseits zeugt der Versuch, ChatGPT mit einem einfachen Textersetzungsprogramm wie ELIZA vergleichen zu wollen, von enormer Ignoranz.
 
Wenn ich also ChatGPT mit 'Chat' und wie einen vertrauten Menschen anspreche, versetze ich mich damit selbst in einen gutartigen Kommunikationsmodus, der Grundvoraussetzung für ein fruchtbares Gespräch ist.

Du hast nichts von dem verstanden, was ich gesagt habe, und kommst mir mit solchen Plattitüden. Gruselig, aber typisch für gescheiterte Kommunikationen.
 
Eine fruchtbare Kommunikation, die zu nützlichen Ergebnissen führt, kann keine Illusion sein. Wo kommst du her, wo willst du hin? :unsure:
 
Upps, wird die Arbeit meiner Tochter, Professorin für Psychologie in den USA irgendwann überflüssig?
Ich habe meine Tochter vorhin per Skype gefragt, ob sie erkennt, ob ihre Doktoranden KI verwenden. Offenbar kommt meist bei KI-generierten Papers der größte Unsinn heraus. Der Text sieht zunächst gut aus. Aber die Quellenangaben sind oft frei erfunden. Die Links führen ins Leere. Auch beim Generieren von Bildern muss Vorsicht walten. Ein Student verwandte eine Illustration für ein Referat. Eine Hand unter einem Gehirn. Es sah auf den ersten Blick gut aus. Aber das Gehirn stand auf dem Kopf. Die Hand hatte außer dem Daumen nur drei Finger, was der Student nicht bemerkte.
Nützlich ist für Studierende ein Grammatikprogramm, das ausländischen Studenten bei Sprachproblemen helfen kann, z.B. Chinesen. Aber auch ihr Mann, Franzose, Professor für Computertechnik, verwendet es. Aber auch da ist eine Überarbeitung nötig, da sich oft durch vermeintliche Korrekturen der Sinn verändern kann.
Kurzum, KI kann sehr gut Hilfe leisten, sie kann jedoch niemals einen wissenschaftlichen Text alleine erstellen. Was sie nicht weiß, fantasiert sie zusammen, ohne Anspruch auf Richtigkeit zu erheben. Als Werkzeug ist sie jedoch nützlich und kann viel Arbeit ersparen.
 
Die Hand hatte außer dem Daumen nur drei Finger, was der Student nicht bemerkte.

Die Grafik-KI, die Chat verwendet, hat diese Schwierigkeiten mit der Darstellung von Händen nicht mehr, Dream.ai dagegen macht immer noch solche Fehler. Wir stehen erst am Anfang der Entwicklung, das wird noch viel besser werden - und zwar schneller, als wir denken.

Ich für meinen Teil registriere mehr die Dinge, die schon funktionieren, und komme aus dem Staunen nicht heraus. Vielleicht solltet ihr eure Ansprüche mal etwas zurücknehmen. Die enorme Bandbreite an bereits existierenden Fähigkeiten von KIs kann man bei keinem einzigen Menschen finden.
 
Vielleicht solltet ihr eure Ansprüche mal etwas zurücknehmen.
Für berufliche Zwecke braucht man halt etwas mehr Präzision und Verläßlichkeit als für Feierabendprojekte. Wenn das Überprüfen genauso lange dauert wie das Selberrecherchieren, bringt die KI nichts. Klarerweise kann das in einen halben Jahr schon anders aussehen, aber jetzt ist es eben so.
 
Die enorme Bandbreite an bereits existierenden Fähigkeiten von KIs kann man bei keinem einzigen Menschen finden.
Das steht außer Frage. Aber den Anwendern wird die Aufgabe der kritischen Kontrolle nicht erspart.
wird die Arbeit meiner Tochter, Professorin für Psychologie in den USA irgenwann überflüssig.
Offenbar nicht! Wie jedes Werkzeug gehört KI in verantwortungsvolle und kritische Hände. Dann kann es ein Segen sein.
 
Warum der Schnee nicht allen willkommen ist

Der Schnee - Freud und Bürde

Leise fällt er, weiß und rein,
verhüllt die Welt im stillen Schein.
Kinder jauchzen, voller Wonne,
bauen Burgen, jagen Sonne.

Doch wo des einen Freude liegt,
ein anderer mühsam Schaufel biegt.
Der Gehweg, glitschig, voller Eis,
für manche nichts als Alltagsschweiß.

Die Felder, weiß, ein Wintertraum,
für Bauern nur ein stummer Raum.
Kein Pflug kann nun die Erde spalten,
man muss geduldig innehalten.

Die Dächer schwer, der Ast bricht ein,
die Straßen glänzen kalt und fein.
Wo Kinder Schlittenlieder singen,
hört mancher Flüche laut erklingen.

Doch ist der Schnee auch Zauberstund',
er schließt die Welt in sanften Bund.
Er bringt uns Rast, er zwingt zum Ruhen,
manch Seele kann im Weiß erblühen.

So bleibt er immer, stiller Gast,
für die einen Freud’, für die andern Last.
Und wenn der Frühling ihn verbannt,
liegt Abschiedsschmerz in seiner Hand.


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Ich habe jetzt die Chor-Einladung umgedichtet. KI möge mir verzeihen.

Komm, sei dabei im Chorgesang
(Ein Gedicht zur Einladung in den Kirchenchor)


Komm, sei dabei, schließ dich uns an,
wir brauchen dich — Frau, Kind und Mann!
Ein Klang, der durch die Kirche schallt,
und in den das Herzen widerhallt


Dem Gotteslob gilt unser Sang.
Der Chor verströmt der Liebe Klang.
Hier zählt nicht Stimme, hier zählt Lust,
und Freude strömt aus voller Brust.


Du musst gewiss kein Profi sein,
bring einfach deine Freude ein.
Bass und Sopran, Alt und Tenor,
Komm in den Markuskirchenchor.


Wenn unser Klang im Raum ertönt,
und manchen Gottesdienst verschönt,
dann senden wir, ob laut, ob leis,
die Botschaft in den Sonnenkreis.


Gemeinsam singen hebt das Herz,
belebt den Sinn, verbannt den Schmerz.
Drum komm, wir laden herzlich ein:
Der Kirchenchor wird schöner sein —
Mit dir!
 
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