Hallo Tito,
betr. Kupfer und Haarausfall kann ich leider nichts dazu sagen. Ich selbst habe zuviel Kupfer in der Leber, aber mit Haarausfall keinerlei Probleme. Ich denke, dass Haarausfall auch noch sehr anlagebedingt ist. Wie sieht es bei Deinen nächsten männlichen Verwandten damit aus? Gibt es da ähnliche Probleme?
Nun, wenn Du noch so jung bist, sollte man eigentlich noch keinen Haarausfall haben, das ist die andere Seite. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass bei Dir 2 Komponenten eine Rolle spielen:
1. Eine gewisse Veranlagung dazu und 2. eine Krankheit, die man evtl. noch finden sollte
Betr. das Menke-Syndrom kenne ich mich gar nicht aus. Meines Wissens hat man da zu wenig Kupfer im Körper. Ich kann Dir auch zur Diagnostik des Menke-Syndroms absolut nichts sagen.
Worüber ich mich etwas auskenne, ist die Kupferspeicherkrankheit (= Morbus Wilson). Hier ist die Diagnostik sehr sehr schwierig, insbesondere dann, wenn man kein krasser Fall ist.
Ich würde Dir raten, meine früheren Beiträge dazu zu lesen. Ich habe öfters die Vorgehensweise, die ich für sinnvoll halte, darin beschrieben. Vor allem sollte man wissen, dass sich kaum ein niedergelassener Arzt damit auskennt. Es hat wenig Sinn, seinen Hausarzt oder Internisten danach zu fragen, die kennen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht damit aus. Mein Hausarzt hat, als ich ihm die Diagnose sagte, erst einmal sein med. Wörterbuch genommen und nachgelesen. Er ist wenigstens ehrlich und tut nicht so, als kenne er die Krankheit.
Und ich muss leider feststellen, dass auch manche der Fachambulanzen für diese Krankheit große Unsicherheiten zeigen, bei der Beurteilung von solchen Fällen, die nicht ganz eindeutig sind.
Wenn man evtl. den Verdacht auf diese Krankheit hat, sollte man sich damit selbst sehr sehr viel beschäftigt haben und man sollte sich mind. genauso gut auskennen, wie die Ärzte in den Fachambulanzen. So ist meine Erfahrung. Ist man kein eindeutiger Fall und dies ist man nur, wenn man ganz extreme Werte hat, dann kann es passieren, dass man auch in den Fachambulanzen "vertröstet" wird (z. B. man sollte dies in einem halben Jahr nochmals kontrollieren, etc.).
Aber, wie gesagt, ich habe bisher noch nicht gehört, dass die Kupferspeicherkrankheit mit extremem Haarausfall einhergeht.
Ich würde Dir auf jeden Fall mal dazu raten, dass das Zink im V o l l b l u t bestimmt wird und so korrekt wie nur möglich. Wenn man zuviel Kupfer im Körper hat, führt dies nämlich zu einem Zinkmangel. So war es auch bei mir. Ich nahm niedrig dosiert (ca. 10 mg tgl.) Zink zwar ein, aber dies reichte nie, um den Zinkwert im Blut zu normalisieren. Jetzt nehme ich hochdosiert Zink ein (bis zu 150 mg tgl.) und mein Zinkwert ist leicht dennoch nur leicht über dem Normbereich.
Ich denke mal, wenn Du wenig oder zu wenig Zink im Blut hast, kannst Du sicher nichts falsch machen, wenn Du Zink mal über ein paar Monate einnimmst. Ich würde Dir dann aber raten, es nicht nur mit 10 mg tgl. einzunehmen, sondern mind. 20 mg pro Tag oder auch mehr. Die Auswirkungen auf das Testosteron würde ich in einem solchen Fall vergessen. Wenn Dir Finasterid nicht geholfen hat, dann spricht dies doch eher dafür, dass das Dihydrotestosteron nicht die Ursache des Haarausfalls ist, denn ansonsten müsste doch das Finasterid helfen. Oder sehe ich dies falsch?
Was mich aber wundert, ist, dass bei Dir das Ferritin und die anderen Werte des Eisenstoffwechsels noch nicht bestimmt wurden. Wenn Du Dich auch müde und schlapp fühlst, würde dies ja auch auf einen Eisenmangel passen, ebenso bei Schlafstörungen. Nur Eisen allein zu bestimmen, das ist für den Ausschluss eines Eisenmangels auf jeden Fall zu wenig. Es ist eben billiger, als die wirklich aussagefähigen anderen Werte. Ich würde da glatt den Hausarzt wechseln, wenn der bei Deinem Haarausfall noch nie Ferritin und die anderen Werte bestimmt hat.
Wie hoch ist denn im Blutbild das MCV (das mittlere Zellvolumen) ? Und wie hoch ist der Hämatokrit-Wert? Wenn beide an der unteren Grenze liegen, spräche dies auch für einen Eisenmangel.
Das Sodbrennen, das Du angibst, könnte ein Hinweis darauf sein, dass bei Dir in der Verdauung etwas nicht stimmt und wenn dies so ist, sind Resorptionsstörungen und damit Mangelerscheinungen an Vitaminen und Mineralien nicht unwahrscheinlich.
Nimmst Du denn irgendwelche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ständig ein ? Bei zu hoher Vitamin-A-Aufnahme kann es zu Haarausfall kommen. Ebenso können Beta-Blocker und blutverdünnende Medikamente Haarausfall bewirken.
Bei Haarausfall sollten auch die Vitamine B 12 und Folsäure im Blut bestimmt werden, da auch sie im Haarstoffwechsel eine große Rollen spielen, neben Eisen und Zink (siehe: www.gesundheit-aktuell.de/Haarausfall_Teil_4__Der_voruebergehende.1386.0.html )
Wurde denn mal eine Magenspiegelung gemacht, wenn Du unter Sodbrennen leidest? Denkbar ist bei Magenerkrankungen, dass man zu wenig vom "Intrinsic Faktor" hat und dann kann man das Vitamin B 12 nicht aufnehmen und muss es dann lebenslang durch i.v. Injektionen dem Körper zuführen. Gerade einige Deiner Beschwerden würden auch an einen Vitamin B 12-Mangel oder an einen Folsäure-Mangel denken lassen.
Meiner Meinung nach solltest Du zu einem guten Internisten gehen, der gründlich alle evtl. Mangelerscheinungen ausschließt und bei Sodbrennen würde ich auf jeden Fall eine Magenspiegelung machen lassen.
Sollten sich bei Dir Mangelerscheinungen ergeben, so sollte auch geklärt werden, welche Ursache diese haben. Möglicherweise liegt die Ursache in den Verdauungsorganen und dies sollte man dann prüfen.
Gruß
Margie