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06.12.2006
Das Deep Heat Mining-Projekt in Basel
In Basel wird ein Pilotprojekt im Bereich Deep Heat Mining (Wärmebergbau) entwickelt. Das Projekt untersucht, ob sich die Erdwärme in Basel kommerziell nutzen lässt. Bauherr ist Geopower Basel AG, und Geothermal Explorers Ltd ist verantworlich für die Projektleitung und Durchführung. In einem ersten Schritt wurde eine 5 km tiefe Bohrung in Kleinhüningen/BS durchgeführt. Ab Anfang Dezember wird Wasser durch diese Bohrung in das Gestein gepumpt, um die Durchlässigkeit des Gesteins zu erhöhen (Stimulation). Dieser Vorgang ist von kleinen Erdbeben, sogenannten Mikrobeben begleitet. Diese Beben sind für das Projekt unentbehrlich, da sie Auskunft über den Weg des hineingepressten Wassers geben. In der Regel sind die Beben so klein, dass sie nur von hochempfindlichen Messgeräten aufgezeichnet werden. In Ausnahmenfällen können die Beben jedoch etwas grösser sein und als Ruck oder Knall wahrgenommen werden. Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich ist für die unabhängige, seismische Überwachung des Projektes zuständig und informiert die Bevölkerung auf diesen Seiten über die aufgetretenen Beben.
https://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=63009900-1422-0CEF-70BBA071EE07A950
Geopower entschuldigt sich für Erdbeben - Strafverfahren
Basel/Zürich. SDA/baz. Nach dem unerwartet heftigen Erdstoss, der am frühen Freitagabend den Raum Basel erschüttert hatte, bleiben die Arbeiten am Geothermieprojekt «Deep Heat Mining» vorläufig eingestellt. Das Erdbeben der Stärke 3,4 hatte zahlreiche Leute aufgeschreckt.
Ausgelöst wurde das Erdbeben beim Einpressen von Wasser in eine Tiefe von fünf Kilometern. Die Verantwortlichen der für das Projekt zuständigen Geopower Basel AG entschuldigten sich am Samstag vor den Medien dafür, die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt zu haben. Eine Gefährdung habe jedoch nicht bestanden.
Strafverfahren eingeleitet
Die Basler Staatsanwaltschaft eröffnete noch am Freitagabend ein Strafverfahren gegen die Projektverantwortlichen und stellte Daten sicher. Als Straftatbestände in Frage kommen Sachbeschädigung und Schreckung der Bevölkerung.
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Nach dem von einem lauten Knall begleiteten Erdstoss gingen bei den Rettungsdiensten rund 1000 Anrufe ein, wie Einsatzleiter Rolf Meyer von der Krisenorganisation Basel-Stadt sagte. Rund zehn Meldungen betrafen Sachbeschädigungen wie Risse in der Fassade oder herunter gefallene Gegenstände. Die Bevölkerung wurde via Radio über das Erdbeben informiert. Verletzt wurde niemand.
Als das Erdbeben der Stärke 3,4 auf der Richterskala um 17.48 Uhr den Raum Basel erchütterte, hatte die Geopower die auslösenden Einpressversuche mit Wasser bereits gestoppt. Denn schon am frühen Freitagmorgen um 4.06 Uhr hatte ein Erdstoss der Stärke 2,7 viele Menschen aufgeschreckt. Nun lässt die Geopower den Druck auf das natürliche Niveau absinken.
Die für das Geothermieprojekt «Deep Heat Mining» nötigen Einpressversuche wurden Anfang Dezember in Kleinhüningen gestartet. Unter hohem Druck wurde Wasser durch eine 5009 Meter tiefe Bohrung ins Gestein gepresst, um dessen Durchlässigkeit zu erhöhen. Aus der Tiefe soll dereinst Wärme für ein Pilot-Kraftwerk gewonnen werden.
Erdbeben erwartet
Dass es bei den Einpressversuchen zu Erdbeben kommen kann, hatten die Projektverantwortlichen erwartet. Entsprechende Ereignis- und Massnahmenpläne waren denn auch Bestandteil der Baubewilligung, wie es an der Medienkonferenz hiess. Hingegen waren auch Fachleute von der Intensität des Erdstosses vom Freitagabend überrascht worden.
Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) hat seit Dienstagabend rund um das Bohrloch Kleinhüningen rund 100 Erdbeben registiert. Von diesen erreichten vereinzelte wie erwartet eine Magnitude zwischen 2 und 3. Bei den übrigen Erdstössen waren die Werte tiefer.
Eine Erdbeben der Stärke 3,4 sei nicht zu erwarten, aber auch nicht auszuschliessen gewesen, sagte Nicolas Deichmann vom SED. Beben dieser Stärke gebe es in der Schweiz pro Jahr drei bis vier, Schäden gebe es dabei jeweils keine.
Dass der Erdstoss in Basel so gut zu spüren war, führt Deichmann auf die geringe Kerntiefe von fünf Kilometern zurück. Auch am Samstag wurden noch Erdstösse registriert.
Projekt sistiert
Die Verantwortlichen der Geopower sistierten das Projekt am Freitagabend, noch bevor die kantonale Krisenorganisation dies verlangen konnte. Die Ereignisse und Messresultate werden nun wissenschaftlich untersucht. Bereits in zwei Wochen soll ein Expertentreffen stattfinden.
Für die Basler Regierung und die Behörden soll ein Bericht ausgearbeitet werden. Für die Bevölkerung wurde zudem ein Call Center eingerichtet, das ab Sonntag unter der Nummer 061 275 97 50 erreichbar ist.
Die Weiterführung des Projekt und damit auch die zweite geplante Bohrung hängt laut der Geopower vom Ergebnis der Abklärungen ab. Bisher wurden in das Projekt mit Gesamtkosten von 80 Mio. Franken rund 56 Mio. Franken investiert.
Ein Abbruch wäre weltweit ein negatives Signal, hiess es. Das Basler Projekt will den Nachweis erbringen, dass sich mit Tiefengeothermie nachhaltig Wärme und Strom gewinnen lassen.
https://www.baz.ch/heute/index.cfm?CategoryID=4D2D4C4A-AAC3-4C65-AE4F6ECAB212D71B&ressort=Region%20Stadt&objectID=63F4F858-1422-0CEF-7089810A6A93683B&method=displayfull
01:51 16.01.2007, aktualisiert um 03:12
Erneut Erdbeben in Basel wegen Geothermieprojekt
Die Stadt Basel ist am Dienstagmorgen um 1.09 Uhr erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. Nach Angaben des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) hatte das Beben eine Stärke von 3,2 auf der Richterskala. Anzeige
Anzeige[sda] - Auch diesmal lag das Epizentrum neben dem Bohrloch des Erdwärme-Projektes "Deep-Heat-Mining" im Basler Stadtteil Kleinhüningen. Anfang Dezember war dort Wasser durch eine fünf Kilometer tiefe Bohrung in das Gestein gepumpt worden, um die Durchlässigkeit des Gesteins zu erhöhen.
Das Erdwärme-Projekt wurde nach dem ersten grösseren Beben am 8. Dezember zwar vorläufig gestoppt. Das Wasser im Untergrund habe aber nach wie vor eine destabilisierende Wirkung, sagte ein SED-Seismologe in der Nacht auf Anfrage.
Die Erde hatte seither in Basel noch mehrere Male gebebt, das letzte Mal vor rund einer Woche. Bis der Druck des noch vorhandenen Wassers sich abgebaut habe, seien weitere Beben dieser Art nicht ausgeschlossen, sagte der Seismologe. Gemäss SED sind Beben dieser Stärke in der Nähe des Epizentrums zwar deutlich zu spüren, es sind jedoch keine Schäden zu erwarten.
Die Erde warnt uns - Erdbeben, Infraschalllärm und gesundheitliche Belastungen
Das Baseler Geothermie-Projekt hat durch Auslösung von künstlichen Erdbeben seit Dezember 2006 für große Aufregung gesorgt. Die Auswirkungen sind leider nicht nur umfassender, wie bisher angenommen, sondern werden auch in einiger Hinsicht noch nicht ausreichend untersucht. Da Geothermieprojekte im allgemeinen aufgrund ökologischer Emissions- und finanzieller Aspekte gerne nach vorne gepuscht werden, kann es den-noch nicht angehen, dass Risiken und Nebenwirkungen zu wenig beachtet bzw. im Nachhinein noch verharm-lost werden. Durch invasive Methoden der Geopower AG wurden bewusst Erdbeben provoziert, um Granitge-stein in 5km Tiefe großräumig zum Bersten zu bringen. Seitdem hat es in diesem erdbebensensiblen Gebiet auch nach der Einstellung weiterer Aktivitäten nicht aufgehört zu beben. Eine öffentliche Aufklärung wurde im Vorfeld unterlassen. Weiterhin besteht der Verdacht einer bewussten Manipulation aus Profitgründen z.B. von seismographischen Werten. Wer hat im Zusammenhang mit der Geothermiebohrung in Kleinhünigen bewusst Daten zurückbehalten, nicht richtig weitergegeben bzw. offensichtliche Zusammenhänge falsch abgebildet (radiob.wordpress.com/2006/12/21/erdbeben-basel-bohrturm-wird-abgebaut/#comments Da will sich die Firma doch tatsächlich noch als Wohltäter darstellen, ... sie hätte Schlimmeres verhindert.
Es bestehen erhebliche Katastrophenrisiken in einem erdbebengefährdeten Gebiet. Außer den ständigen Mikrobeben kam es seit dem Beben vom 8.12.06 (Stärke 3,8 laut EU-Messung) am 6.1.07 nach leichter Beruhigung wieder zu einem Beben der Stärke 3,4(EU). Falls ein Erdbeben eine Stärke erreicht, wie das von 1356 bei Basel, so besteht die Gefahr, dass nicht nur einzelne Gebäude, sondern auch wichtige Teile der Infrastruktur sowie die chemischen Industrieanlagen in Basel und im französischen Chalampe und das Atomkraftwerk Fessenheim diesen Erdstößen nicht standhalten würden. Laut einer veröffentlichten Studie der Zeitschrift Science (Nr. 239/Sept. 2001) wird genannt: In Anbetracht der Tatsache, dass die Region hochindustrialisiert sei und sowohl Chemieanlagen als auch Atomindustrie beheimate, bedeute jede verstärkte seismische Aktivität eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. An der Studie beteiligte Wissenschaftler zogen die Bilanz, es sei jetzt Zeit, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Zum anderen besteht mit den durch die Geopower AG ausgelösten Erdaktivitäten seit einiger Zeit ein erhebli-cher Stressfaktor durch tieffrequente Schallschwingungen. Es sind anhaltende, teils sehr starke Lärmbelastun-gen mit Infraschall(unterhalb 20 Hertz, nicht hörbar) und tieffrequentem Schall in einem Umkreis von über 100km um Basel herum wahrnehmbar. Die Erscheinungen sind zeitgleich mit Beginn der künstlich provozierten Erdbeben aufgetreten und werden von verschiedenen Personen unangenehm wahrgenommen. Der tieffre-quente Dauerschall wird je nach Intensität und Sensibilität her von einigen Personen als sehr nervend und durchdringend beschrieben, ein Phänomen, das z.B. den Schlaf raubt und auch Beschwerden, wie starke Unruhe bis Übelkeit, Druckgefühl auf den Ohren, Ohrensausen, Kopfschmerzen, Depression und viele anderen Beschwerden verursachen kann. Das Herzinfarktrisiko ist laut Untersuchungen (Universität Charité Berlin) durch Schallbelastungen erhöht. Epilepsien können ausgelöst werden. Oft werden die Erscheinungen des körperdurchdringenden Schalls nicht bzw. zunächst nicht unbedingt einem äußeren Auslöser zugeordnet. Mensch und Tierwelt sind betroffen. Weitreichende Folgeschäden sind hierdurch nicht auszuschließen.
Das an Basel angrenzende Baden-Württemberg und die Frankreich-Vogesen sind ebenfalls betroffen.
Stille Rückzugsorte gibt es hier derzeit nicht.
Die mögliche Schließung des Baseler Projekts scheint, wie in einem Medienbericht zu lesen war, keine Auswir-kungen auf das deutsche Tagesgeschäft zu haben. Jedenfalls verkündete eine deutsche Firma wenige Tage nach dem 8.12.2006, bald ein neues Projekt bei Neuenburg – etwa 20km nördlich von Basel – starten zu wollen. Der Oberrheingraben ist begehrt für Projekte nach dem Baseler Prinzip. Auch in Riedstadt und an mindestens zwei Standorten in Hessen sind 2007 Bohrungen geplant. Weiterhin wurden in Langen, Walldorf und Rüsselsheim Genehmigungen für die Suche nach geeigneten Standorten für ein Erdwärmekraftwerk erteilt.
Ich erhoffe mir, dass mit den bedenklichen Ereignissen etwas zum besseren geschieht, anstatt dass durch Profitgier rücksichtslos alle Mittel einsetzt werden, um Mensch und Natur auszubeuten. Ich bin durch die Auswirkungen des genannten Geschehens selbst gesundheitlich betroffen und ergreife auch deshalb Initiative.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
ich dachte, es hört endlich mal auf...