Ich möchte leben

Liebe Shelley

auch ich wünsche dir wieder einmal mehr alles Liebe und Gute für dich, du reife Seele...

Mir geht es soweit gut, morgen findet die Überschreibung (Verkauf) des Grundstücks mit dem von mir projektierten und bewilligten Mehrfamilienhaus statt und so erhalte ich dann den Lohn für diese grosse Arbeit seit 1997.
Das werde ich dann Morgen in der Rubrik "was mich gerade freut" als meinen 1000 endsten Beitrag schreiben!
Am Abend geh ich dann noch ins Panflötenkonzert von Claudia de Franco Pan De Franco - Panflöte - Appenzell - Willkommen bei Pan DeFranco in Seewis. Sie spielt sehr gefühlvoll und wunderschön, so dass ihre Musik das Herz berührt.... da freu ich mich sehr drauf!

von mir für Dich :kiss:
herzlich Pius
 
liebe shelley,

ich hoffe, die wärme tut dir gut, die sonne freut dich und auch vogelgezwitscher.

ich war gestern im blockflötenkonzert von h-j. hufeisen Hans-Jürgen HUFEISEN
wenn du magst, geh mal auf siene seite, da kannst du auch in seine stücke reinhören. er ist sehr vielseitig, komponierte auch zu engeltexten, gestern ging es aber um vogelstimmen, es sollte ein sommerkonzert sein. er wurde von klavier, cello begleitet. er spielt ganz witzig, auf versch. flöten, zB la follia.
auch sammartini und vivaldi kamen zu gehör, abschluss ist immer ein abendlied, und dann gehen die flöten "schlafen", werden mit seinem jakett zugedeckt.
es gefiel mir wieder sehr gut, er verstehts eine großartige athmosphäre zu sachffen. ich freute mich sehr, dass er mal wieder in der nähe war.
es zeigte sich wieder einmal, wie musik guttut, nährt.

nun sind bei uns die pfingstferien zu ende, ich habe aber nur freitags noch unterricht, werde mit meinem spielkreis irgendwann noch abschied "feiern", mich auf mienen umzug konzentrieren, alles für die knieOP in die wege leiten. morgen diesbez. einen arzttermin.

dir viel mut, kraft und geduld
lg deine blockflötenmonika
 
youtube.com/watch?v=8ysANVSaGK8 - Robert Schumann - Dichterliebe

youtube.com/watch?v=zUn_quOJEbc - Title 01 01 01

youtube.com/watch?v=3CVZsAPST4o - Title 01 01 02

youtube.com/watch?v=wPk81EkanP8 - Title 01 01 03

youtube.com/watch?v=4auXZYGKYbk - Title 01 01 04
 
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Dichterliebe op. 48

Text: Heinrich Heine (1797-1856)


1. Im wunderschönen Monat Mai

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab' ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.


2. Aus meinen Tränen spriessen

Aus meinen Tränen sprießen
Viel blühende Blumen hervor,
Und meine Seufzer werden
Ein Nachtigallenchor.

Und wenn du mich lieb hast, Kindchen,
Schenk' ich dir die Blumen all',
Und vor deinem Fenster soll klingen
Das Lied der Nachtigall.


3. Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne

Die Rose, die Lilie, die Taube, die Sonne,
Die liebt' ich einst alle in Liebeswonne.
Ich lieb' sie nicht mehr, ich liebe alleine
Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine;
Sie selber, aller Liebe Wonne,
Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne.
Ich liebe alleine
Die Kleine, die Feine, die Reine, die Eine.


4. Wenn ich in deine Augen seh'

Wenn ich in deine Augen seh',
So schwindet all' mein Leid und Weh;
Doch wenn ich küße deinen Mund,
So werd' ich ganz und gar gesund

Wenn ich mich lehn' an deine Brust,
Kommt's über mich wie Himmelslust;
Doch wenn du sprichst: ich liebe dich!
So muß ich weinen bitterlich.


5. Ich will meine Seele tauchen

Ich will meine Seele tauchen
In den Kelch der Lilie hinein;
Die Lilie soll klingend hauchen
Ein Lied von der Liebsten mein.

Das Lied soll schauern und beben
Wie der Kuß von ihrem Mund,
Den sie mir einst gegeben
In wunderbar süßer Stund'.


6. Im Rhein, im schönen Strome

Im Rhein, im heiligen Strome,
Da spiegelt sich in den Wellen
Mit seinem großen Dome
Das große, heil'ge Köln.

Im Dom da steht ein Bildnis,
Auf goldnem Leder gemalt;
In meines Lebens Wildnis
Hat's freundlich hineingestrahlt.

Es schweben Blumen und Eng'lein
Um unsre liebe Frau;
Die Augen, die Lippen, die Wänglein,
Die gleichen der Liebsten genau.


7. Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht

Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht,
Ewig verlor'nes Lieb ! Ich grolle nicht.
Wie du auch strahlst in Diamantenpracht,
Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht.
Das weiß ich längst.
Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht,
Ich sah dich ja im Traume,
Und sah die Nacht in deines Herzens Raume,
Und sah die Schlang', die dir am Herzen frißt,
Ich sah, mein Lieb, wie sehr du elend bist.
Ich grolle nicht.


8. Und wüßten's die Blumen, die kleinen

Und wüßten's die Blumen, die kleinen,
Wie tief verwundet mein Herz,
Sie würden mit mir weinen,
Zu heilen meinen Schmerz.

Und wüßten's die Nachtigallen,
Wie ich so traurig und krank,
Sie ließen fröhlich erschallen
Erquickenden Gesang.

Und wüßten sie mein Wehe,
Die goldenen Sternelein,
[Die]+ kämen aus ihrer Höhe,
Und sprächen Trost mir ein.

Sie alle können's nicht wissen,
Nur eine kennt meinen Schmerz;
Sie hat ja selbst zerrissen,
Zerrissen mir das Herz.


9. Das ist ein Flöten und Geigen

Das ist ein Flöten und Geigen,
Trompeten schmettern darein;
Da tanzt wohl den Hochzeitsreigen
Die Herzallerliebste mein.

Das ist ein Klingen und Dröhnen,
Ein Pauken und ein Schalmei'n;
Dazwischen schluchzen und stöhnen
Die lieblichen Engelein


10. Hör' ich das Liedchen klingen

Hör' ich das Liedchen klingen,
Das einst die Liebste sang,
So will mir die Brust zerspringen
Von wildem Schmerzendrang.

Es treibt mich ein dunkles Sehnen
Hinauf zur Waldeshöh',
Dort löst sich auf in Tränen
Mein übergroßes Weh'.


11. Ein Jüngling liebt ein Mädchen

Ein Jüngling liebt ein Mädchen,
Die hat einen andern erwählt;
Der andre liebt eine andre,
Und hat sich mit dieser vermählt.

Das Mädchen nimmt aus Ärger
Den ersten besten Mann,
Der ihr in den Weg gelaufen;
Der Jüngling ist übel dran.

Es ist eine alte Geschichte,
Doch bleibt sie immer neu;
Und wem sie just passieret,
Dem bricht das Herz entzwei.


12. Am leuchtenden Sommermorgen

Am leuchtenden Sommermorgen
Geh' ich im Garten herum
Es flüstern und sprechen die Blumen,
Ich aber wandle stumm.

Es flüstern und sprechen die Blumen
Und schaun mitleidig mich an:
Sei unsrer Schwester nicht böse,
Du trauriger blasser Mann.


13. Ich hab' im Traum geweinet

Ich hab' im Traum geweinet,
Mir träumte, du lägest im Grab.
Ich wachte auf, und die Träne
Floß noch von der Wange herab.
Ich hab' im Traum geweinet,
Mir träumt', du verließest mich.
Ich wachte auf, und ich weinte
Noch lange bitterlich.

Ich hab' im Traum geweinet,
Mir träumte, du wär'st mir noch gut
Ich wachte auf, und noch immer
Strömt meine Tränenflut.


14. Allnächtlich im Traume seh' ich dich

Allnächtlich im Traume seh' ich dich
Und sehe dich freundlich grüßen,
Und laut aufweinend stürz' ich mich
Zu deinen süßen Füßen.

Du siehest mich an wehmütiglich
Und schüttelst das blonde Köpfchen;
Aus deinen Augen schleichen sich
Die Perlentränentröpfchen.

Du sagst mir heimlich ein leises Wort
Und gibst mir den Strauß von Zypressen.
Ich wache auf, und der Strauß ist fort,
Und 's Wort hab' ich vergessen.


15. Aus alten Märchen winkt es

Aus alten Märchen winkt es
Hervor mit weißer Hand,
Da singt es und da klingt es
Von einem Zauberland;

Wo bunte Blumen blühen
Im gold'nen Abendlicht,
Und lieblich duftend glühen,
Mit bräutlichem Gesicht;

Und grüne Bäume singen
Uralte Melodei'n,
Die Lüfte heimlich klingen,
Und Vögel schmettern drein;

Und Nebelbilder steigen
Wohl aus der Erd' hervor,
Und tanzen luft'gen Reigen
Im wunderlichen Chor

Und blaue Funken brennen
An jedem Blatt und Reis,
Und rote Lichter rennen
Im irren, wirren Kreis;

Und laute Quellen brechen
Aus wildem Marmorstein.
Und seltsam in den Bächen
Strahlt fort der Widerschein.
Ach, könnt' ich dorthin kommen,
Und dort mein Herz erfreu'n,
Und aller Qual entnommen,
Und frei und selig sein!

Ach! jenes Land der Wonne,
Das seh' ich oft im Traum,
Doch kommt die Morgensonne,
Zerfließt's wie eitel Schaum.


16. Die alten, bösen Lieder

Die alten, bösen Lieder,
Die Träume bös' und arg,
Die laßt uns jetzt begraben,
Holt einen großen Sarg.

Hinein leg' ich gar manches,
Doch sag' ich noch nicht, was;
Der Sarg muß sein noch größer,
Wie's Heidelberger Faß.

Und holt eine Totenbahre
Und Bretter fest und dick;
Auch muß sie sein noch länger,
Als wie zu Mainz die Brück'.

Und holt mir auch zwölf Riesen,
Die müssen noch stärker sein
Als wie der starke Christoph
Im Dom zu Köln am Rhein.

Die sollen den Sarg forttragen,
Und senken ins Meer hinab;
Denn solchem großen Sarge
Gebührt ein großes Grab.

Wißt ihr, warum der Sarg wohl
So groß und schwer mag sein?
Ich senkt' auch meine Liebe
Und meinen Schmerz hinein.
 
:danke: hallo lieber pius,

danke vielmals für dass du mal wieder vorbeitgekommen bist zum schreiben! das freut mich total sehr!
ich denke, dass panflötenkonzert war schön wie alle von ihr?

alles liebe für dich und es ist schön, dass es dich gibt! du weisst schon, warum... :)


:danke: dankeschön liebe blockflötenmonika,

ich freue mich echt darüber, dass du mir wieder mal erzählt hast. sorry aber, dass ich dir erst jetzt schreibe. ich wollte mir eine passende mussestunde dazu nehmen.

auf deinem link kann ich leider nichts hören, doch ich denke, dass der mann das schon gut macht.

wie geht es mit deinem knie udn was ist weiter geplant?

total viele grüsse von deiner shelley :wave:
 
békés, egy nagyon szép helyszínen ezen a földön ...





Hungary,Békés 2006, French Horn Quartet:1:Dániel Molnár,2:Tamás Farkas,3:Bálint Tóth,4:péter Fekete
 
youtube.com/watch?v=0purlSxoKGU - Terry Wey - Vienna Boys Choir

Zögernd leise
In des Dunkels nächt'ger Stille
Sind wir hier;
Und den Finger sanft gekrümmt,
Leise, leise,
Pochen wir
An des Liebchens Kammerthür.
Doch nun steigend,
Schwellend, schwellend, hebend,
Mit vereinter Stimme, Laut
Rufen aus wir hochvertraut;
Schlaf du nicht,
Wenn der Neigung Stimme spricht!
 
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youtube.com/watch?v=inrIDGKGyqQ - Schoenberg - Pierrot Lunaire (Schäfer, Boulez) 1/4

youtube.com/watch?v=nyTZ5RzULJg - Schoenberg - Pierrot Lunaire (Schäfer, Boulez) 2/4

youtube.com/watch?v=dINHxps0guk - Schoenberg - Pierrot Lunaire (Schäfer, Boulez) 3/4

youtube.com/watch?v=TS_0nNyFSpw - Schoenberg - Pierrot Lunaire (Schäfer, Boulez) 4/4
 
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1. MONDESTRUNKEN

Den Wein, den man mit Augen trinkt,
Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder,
Und eine Springflut überschwemmt
Den stillen Horizont.

Gelüste schauerlich und süß,
Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten!
Den Wein, den man mit Augen trinkt,
Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder.

Der Dichter, den die Andacht treibt,
Berauscht sich an dem heilgen Tranke,
Gen Himmel wendet er verzückt
Das Haupt und taumelnd saugt und schlürit er
Den Wein, den man mit Augen trinkt.

2. COLOMBINE

Des Mondlichts bleiche Bluten,
Die weißen Wunderrosen,
Blühn in den Julinachten -
O brach ich eine nur!

Mein banges Leid zu lindern,
Such ich am dunklen Strome
Des Mondlichts bleiche Blüten,
Die weißen Wunderrosen.

Gestillt war all mein Sehnen,
Dürft ich so märchenheimlich,
So selig leis - entblättern
Auf deine brauenen Haare
Des Mondlichts bleiche Blüten!

3. DER DANDY

Mit einem phantastischen Lichtstrahl
Erleuchtet der Mond die krystallnen Flacons
Auf dem schwarzen, hochheiligen Waschtisch
Des schweigenden Dandys von Bergamo.

In tönender, bronzener Schale
Lacht hell die Fontaine, metallischen Klangs.
Mit einem phantastischen Lichtstrahl
Erleuchtet der Mond die krystallnen Flacons.

Pierrot mit dem wächsernen Antlitz
Steht sinnend und denkt: wie er heute sich schminkt?
Fort schiebt er das Rot und das Orients Grün
Und bemalt sein Gesicht in erhabenem Stil
Mit einem phantastischen Mondstrahl.

4. EINE BLASSE WÄSCHERIN

Eine blasse Wäscherin
Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher;
Nackte, silberweiße Arme
Streckt sie nieder in die Flut.

Durch die Lichtung schleichen Winde,
Leis bewegen sie den Strom.
Eine blasse Wäscherin
Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher.

Und die sanfte Magd des Himmels,
Von den Zweigen zart umschmeichelt,
Breitet auf die dunklen Wiesen
ihre lichtgewobnen Linnen -
Eine blasse Wäscherin.

5. VALSE DE CHOPIN

Wie ein blasser Tropfen Bluts
Färbt die Lippen einer Kranken
Also ruht auf diesen Tönen
Ein vernichtungssüchtger Reiz.

Wilder Lust Accorde stören
Der Verzweiflung eisgen Traum
Wie ein blasser Tropfen Bluts
Färbt die Lippen einer Kranken

Heiß und jauchzend, süß und schmachtend,
Melancholisch düstrer Walzer,
Kommst mir nimmer aus den Sinnen!
Haftest mir an den Gedanken,
Wie ein blasser Tropfen Bluts!

6. MADONNA

Steig, o Mutter aller Schmerzen,
Auf den Altar meiner Verse!
Blut aus deinen magren Brusten
Hat des Schwertes Wut vergossen.

Deine ewig frischen Wunden
Gleichen Augen, rot und offen.
Steig, o Mutter aller Schmerzen,
Auf den Altar meiner Verse!

In den abgezehrten Händen
Hältst du deines Sohnes Leiche.
Ihn zu zeigen aller Menschheit -
Doch der Blick der Menschen meidet
Dich, o Mutter aller Schmerzen!

7. DER KRANKE MOND

Du nächtig todeskranker Mond
Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl,
Dein Blick, so fiebernd übergroß,
Bannt mich wie fremde Melodie.

An unstillbarem Liebesleid
Stirbst du, an Sehnsucht, tief erstickt,
Du nächtig todeskranker Mond
Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl.

Den Liebsten, der im Sinnenrausch
Gedankenlos zur Liebsten schleicht,
Belustigt deiner Strahlen Spiel -
Dein bleiches, qualgebornes Blut,
Du nächtig todeskranker Mond.

8. NACHT (PASSACAGLIA)

Finstre, schwarze Riesenfalte
Töteten der Sonne Glanz.
Ein geschlossnes Zauberbuch,
Ruht der Horizont - verschwiegen.

Aus dem Qualm verlorner Tiefen
Steigt ein Duft, Erinnrung mordend!
Finstre, schwarze Reisenfalter
Töteten der Sonne Glanz.

Und vom Himmel erdenwärts
Senken sich mit schweren Schwingen
Unsichtbar die Ungetume
Auf die Menschenherzen nieder...
Finstre, schwarze Riesenfalter.

9. GEBET AN PIERROT

Pierrot! Mein Lachen
Hab ich verlernt!
Das Bild des Glanzes
Zerfloß - Zerfloß!

Schwarz weht die Flagge
Mir nun vom Mast.
Pierrot! Mein Lachen
Hab ich verlernt!

O gieb mir wieder,
Roßarzt der Seele,
Schneemann der Lyrik,
Durchlaucht vom Monde,
Pierrot - mein Lachen!

10. RAUB

Rote, fürstliche Rubine,
Blutge Tropfen alten Ruhmes,
Schlummern in den Totenschreinen,
Drunten in den Grabgewolben.

Nachts, mit seinen Zechkumpanen,
Steigt Pierrot hinab - zu rauben
Rote, fürstliche Rubine,
Blutge Tropfen alten Ruhmes.

Doch da - strauben sich die Haare,
Bleiche Furcht bannt sie am Platze:
Durch die Finsternis - wie Augen! -
Stieren aus den Totenschreinen
Rote, fürstliche Rubine.

11. ROTE MESSE

Zu grausem Abendmahle,
Beim Blendeglanz des Goldes,
Beim Flackerschein der Kerzen,
Naht dem Altar - Pierrot!

Die Hand, die gottgeweihte,
Zerreißt die Priesterkleider
Zu grausem Abendmahle,
Beim Blendeglanz des Goldes

Mit segnender Geberde
Zeigt er den bangen Seelen
Die triefend rote Hostie:
Sein Herz - in blutgen Fingern -
Zu grausem Abendmahle!

12. GALGENLIED

Die dürre Dirne
Mit langem Halse
Wird seine letzte
Geliebte sein.

In seinem Hirne
Steckt wie ein Nagel
Die dürre Dirne
Mit langem Halse.

Schlank wie die Pinie,
Am Hals ein Zöpfchen -
Wollüstig wird sie
Den Schelm umhalsen,
Die dürre Dirne!

13. ENTHAUPTUNG

Der Mond, ein blankes Türkenschwert
Auf einem schwarzen Seidenkissen,
Gespenstisch groß - dräut er hinab
Durch schmerzendunkle Nacht.

Pierrot irrt ohne Rast umher
Und starrt empor in Todesängsten
Zum Mond, dem blanken Türkenschwert
Auf einem schwarzen Seidenkissen.

Es schlottern unter ihm die Knie,
Ohnmächtig bricht er jäh zusammen.
Er wähnt: es sause strafend schon
Auf seinen Sünderhals hernieder
Der Mond, das blanke Türkenschwert.

14. DIE KREUZE

Heilge Kreuze sind die Verse,
Dran die Dichter stumm verbluten,
Blindgeschlagen von der Geier
Flatterndem Gespensterschwarme!

In den Leibern schwelgten Schwerter,
Prunkend in des Blutes Scharlach!
Heilge Kreuze sind die Verse,
Dran die Dichter stumm verbluten.

Tot das Haupt - erstarrt die Locken -
Fern, verweht der Lärm des Pöbels.
Langsam sinkt die Sonne nieder,
Eine rote Königskrone. -
Heilge Kreuze sind die Verse!

15. HEIMWEH

Lieblich klagend - ein krystallnes Seufzen
Aus Italiens alter Pantomime,
Klingts herüber: wie Pierrot so holzern,
So modern sentimental geworden

Und es tönt durch seines Herzens Wüste,
Tönt gedämpft durch alle Sinne wieder,
Lieblich klagend - ein krystallnes Seufzen
Aus Italiens alter Pantomime.

Da vergißt Pierrot die Trauermienen!
Durch den bleichen Feuerschein des Mondes,
Durch des Lichtmeers Fluten - schweift die Sehnsucht
Kühn hinauf, empor zum Heimathimmel
Lieblich klagend - ein krystallnes Seufzen!

16. GEMEINHEIT!

In den blanken Kopf Cassanders,
Dessen Schrein die Luft durchzetert,
Bohrt Pierrot mit Heuchlermienen,
Zärtlich - einen Schädelbohrer!

Darauf stopft er mit dem Daumen
Seinen echten türkischen Taback
In den blanken Kopf Cassanders,
Dessen Schrein die Luft durchzetert!

Dann dreht er ein Rohr von Weichsel
Hinten in die glatte Glatze
Und behäbig schmaucht und pafft er
Seinen echten türkischen Taback
Aus dem blanken Kopf Cassanders!

17. PARODIE

Stricknadeln, blank und blinkend,
In ihrem grauen Haar,
Sitzt die Duenna murmelnd,
Im roten Röckchen da.

Sie wartet in der Laube,
Sie liebt Pierrot mit Schmerzen,
Stricknadeln, blank und blinkend,
In ihrem grauen Haar.

Da plötzlich - horch! - ein Wispern!
Ein Windhauch kichert leise:
Der Mond, der böse Spötter,
Äfft nach mit seinen Strahlen -
Stricknadeln, blink und blank.

18. DER MONDFLECK

Einen weißen Fleck des hellen Mondes
Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes,
So spaziert Pierrot im lauen Abend,
Aufzusuchen Glück und Abenteuer.

Plötzlich stört ihn was an seinem Anzug,
Er beschaut sich rings und findet richtig -
Einen weißen Fleck des hellen Mondes
Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes.

Warte! denkt er: das ist so ein Gipsleck!
Wischt und wischt, doch - bringt ihn nicht herunter!
Und so geht er, giftgeschwollen, weiter,
Reibt und reibt bis an den frühen Morgen -
Einen weißen Fleck des hellen Mondes.

19. SERENADE

Mit groteskem Riesenbogen
Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche,
Wie der Storch auf einem Beine,
Knipst er trüb ein Pizzicato.

Plötzlich naht Cassander - wütend
Ob des nächtgen Virtuosen -
Mit groteskem Riesenbogen
Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche.

Von sich wirft er jetzt die Bratsche:
Mit der delikaten Linken
Faßt den Kahlkopf er am Kragen -
Träumend spielt er auf der Glatze
Mit groteskem Riesenbogen.

20. HEIMFAHRT (BARCAROLE)

Der Mondstrahl ist das Ruder,
Seerose dient als Boot;
Drauf fährt Pierrot gen Süden
Mit gutem Reisewind.

Der Strom summt tiefe Skalen
Und wiegt den leichten Kahn.
Der Mondstrahl ist das Ruder,
Seerose dient als Boot.

Nach Bergamo, zur Heimat,
Kehrt nun Pierrot zurück;
Schwach dämmert schon im Osten
Der grüne Horizont.
- Der Mondstrahl ist das Ruder.

21. O ALTER DUFT

O alter Duft aus Märchenzeit,
Berauschest wieder meine Sinne;
Ein närrisch Heer von Schelmerein
Durchschwirrt die leichte Luft.

Ein glückhaft Wünschen macht mich froh
Nach Freuden, die ich lang verachtet:
O alter Duft aus Märchenzeit,
Berauschest wieder mich!

All meinen Unmut gab ich preis;
Aus meinem sonnumrahmten Fenster
Beschau ich frei die liebe Welt
Und träum hinaus in selge Weiten . . .
O alter Duft - aus Märchenzeit!
 
Albert Giraud

Büste von Albert Giraud im Park JosaphatAlbert Giraud (* 23. Juni 1860 in Leuven; † 26. Dezember 1929) war ein belgischer Autor, der auf Französisch Gedichte verfasste. Er wurde von Emile Albert Kayenbergh in Leuven, Belgien, geboren. Er studierte Jura an der Universität von Leuven. Er verließ die Universität ohne einen Abschluss und widmete sich dem Journalismus und der Dichtung. 1885 wurde Giraud ein Mitglied von La Jeune Belgique (Das junge Belgien), einer belgischen nationalistischen Literaturbewegung, die sich am Café Sésino in Brüssel traf.[1] Giraud wurde Chefbuchhalter des belgischen Innenministeriums.

Er war ein Symboldichter. Er publizierte Werke wie Pierrot lunaire: Rondels bergamasques (1884), einem Gedichtszyklus basierend auf der Commedia dell’arte-Figur des Pierrot, und La Guirlande des Dieux (1910).

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Pierrot bezeichnet eine Bühnenfigur, die der Pantomime Jean-Gaspard Deburau in Paris seit 1816 unter anderem aus dem Pedrolino der Commedia dell’arte und dem Gilles des Pariser Jahrmarktstheaters entwickelt hat.

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Figuren, die Pierrot genannt werden, gibt es im französischen Theater schon seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie sind, ähnlich wie Brighella, Rivalen von Arlecchino, dem späteren Harlekin. Molière nennt in seiner Komödie Dom Juan ou le Festin de pierre (1665) eine ländliche Nebenfigur Pierrot. In der Opéra comique Le Tableau parlant (1769) von André-Ernest-Modeste Grétry kommt ein Pierrot als Diener vor. Den älteren Pierrot als Intriganten und Spielverderber gab es auch noch im 19. Jahrhundert (siehe etwa die Wiener Pantomime Der siegende Amor, 1814). Seine herrische, mitunter unsympathische Seite hat sich im Weißclown des Zirkus erhalten.

Deburaus Vorstellungen im Théâtre des Funambules auf dem Boulevard du Temple in Paris, und vor allem ihr Reflex in der Literatur der Zeit, machten seine Figur weltberühmt und zum modernen Inbegriff des Pierrot. Deburaus Pierrot war nicht mehr bösartig, sondern eher bemitleidenswert, überaus sympathisch und eignete sich für Liebhaberrollen. Er war bewusst naiv und melancholisch, weiß geschminkt und in weiße, wallende Gewänder gekleidet. Er war stumm, weil das Theater keine Lizenz für Sprechstücke hatte.

In Marcel Carnés Film Kinder des Olymp (1945) spielt Jean-Louis Barrault Deburau (im Film: „Baptiste Debureau“) und seinen Pierrot. Deburau vererbte seine Figur an seinen Sohn Charles. Berühmt wurde das 1854 aufgenommene Foto von Nadar, das Charles Deburau mit einem Fotoapparat zeigt.


Pierrot_photographe.jpg



Zahlreiche Darsteller haben den modernen Pierrot verkörpert:

- Marcel Marceau hat seine Figur Bip an Deburaus Pierrot angelehnt.
- Aleksandr Nikolajewitsch Wertinski, der russische Sänger, hat einen schwarzen Pierrot erfunden.
- Pic im Circus Roncalli hat sich den Pierrot zum Vorbild genommen.
 
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youtube.com/watch?v=KHt7MJ2miLo - Arvo Pärt - Credo (1/2) - Hélène Grimaud

youtube.com/watch?v=DgT6-vVoLWo - Arvo Pärt - Credo (2/2) - Hélène Grimaud
 
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Hélène Grimaud wurde 1969 im südfranzösischen Aix-en-Provence geboren. Mit acht Jahren bekam sie ersten Klavierunterricht studiert zunächst in ihrer Heimatstadt bei Jacqueline Courtin, daraufhin bei Pierre Barbizet am Konservatorium in Marseille. Er erkannte ihr ungewöhnliches Talent und schlug vor, sie für die Aufnahmeprüfung am Pariser Konservatorium vorzubereiten. Grimaud machte ihre Sache gut. Sie bestand die Tests am Conservatoire National Supérieur de Musique als Beste und begann bei Jaques Rouvier zu studieren, der ihr zweimal die Woche Unterricht erteilt. Außerdem lernte sie bei Geneviève Joy Kammermusik und Christian Ivaldi führte sie in die höheren Weihen der Notation ein. Sie schloss ihre Ausbildung 1985 mit dem "Premier prix" im Piano-Fach des Conservatoire ab und nahm nur kurz nach dem Diplom ihre erste CD mit Rachmaninovs "Sonata No. 2" und die "Etudes-Tableaux op. 33" auf (Grand Prix du disque 1986). Im Herbst begann sie ein Postgraduierten-Studium für Gewinner der ersten Preises bei Rouvier am Conservatoire und belegte außerdem Meisterkurse bei György Sandor und Leon Fleisher.

Im folgenden Jahr nahm sie am Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau teil, wurde außerdem vom Festival in Aix-en-Provence eingeladen, widmete sich aber ansonsten überwiegend der Verfeinerung ihrer Klangsprache. 1987 spielte sie ihr erstes öffentliches Recital in Paris, wurde in Cannes auf der Midem der Musiköffentlichkeit vorgestellt und begegnete außerdem Daniel Barenboim, der sie 1988 mit dem Orchestre de Paris begleitete. Grimauds Karriere kam in Schwung, weltweit spielte sie Solo-Recitals und Konzerte mit bedeutenden Orchestern und Dirigenten unter anderem an der Seite von Martha Argerich, Gidon Kremer (beim Lockenhaus Festival), Shlomo Mintz, Gil Shaham und dem Hagen Quartett. Außerdem lernte sie den Pianisten Dmitri Bashkirov kennen, der großen Einfluss auf ihre stilistischen Vorstellungen bekommen sollte. 1990 kam es zum Debüt mit dem Cleveland Orchestra, dem Auftritte mit dem Los Angeles Philharmonic, der San Francisco Symphony und den Symphony Orchestras von Baltimore und Seattle folgten. Grimaud spielte in New York im Metropolitan Museum und in Europa mit der St. Petersburg Philharmonic unter Temirkanov Leitung (Rachmaninov "Piano Concerto No. 2" beim Aix-en-Provence Festival). Ihr Debüt mit den Berliner Philharmonikern und Claudio Abbado gab sie 1995 ebenfalls mit Rachmaninovs Konzert.

1996 tourte Grimaud erfolgreich mit Jeffrey Tate und dem English Chamber Orchestra durch Spanien, traf wiederum mit Abbado auf der Bühne zusammen, diesmal in Begleitung des Gustav Mahler Youth Orchestra beim Lucerne und Pesaro Festivals. Im folgenden Jahren nahm sie Brahms' "Concerto No. 1" mit Kurt Sanderling und der Berliner Staatskapelle auf (Cannes Classical Recording of the Year 1999) und 1999 wurde zu einem wichtigen Jahr. Grimaud gab zum einen ihr Debüt mit den New York Philharmonic und Beethovens "4.Klavierkonzert" unter der Ägide von Kurt Masur. Auf der anderen Seite gründete sie mit dem Fotografen J. Henry Fair das "Wolf Conservation Center" in South Salem, Westchester County, zum Schutz und zur Unterstützung der vom Aussterben bedrohten Wölfe.

2000 spielte Grimaud erstmals mit dem Boston Symphony und dem Philadelphia Orchestra. Sie tourte durch Europa, gab Konzerte mit Michael Tilson Thomas und der San Francisco Symphony und den Berliner Philharmonikern mit David Zinman. Ihr Solo-Recital in der Berliner Philharmonie wurde vom Fernsehen aufgenommen. 2001 folgte der Einstand in Amsterdam beim Royal Concertgebouw Orchestra und Riccardo Chailly, außerdem ein hochgelobter Auftritt bei den London Proms mit dem Orchestre de Paris und Christoph Eschenbach. In der Saison 2002/3 unterschrieb Hélène Grimaud ihren Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. Sie spielte Brahms "Erstes Klavierkonzert" mit Riccardo Chailly und dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, ging mit Vladimir Askenazy und den Tschechischen Philharmonikern auf Tournee und realisierte die Weltpremiere eines neuen Werkes von Arvo Pärt in der Londoner Tate Modern.

Als erste CD für das neue Label stellte Grimaud Beethovens "Sturm-Sonate" und die "Chorfantasie c-moll" der "Fantasia On An Ostinato" von John Corigliano und Arvo Pärts "Credo" zur Seite. Im November 2003 präsentierte sie außerdem ihr Buch "Wolfssonate" in Paris. Als zweites Album konzipierte Grimaud 2004 ein Recital mit Werken von Chopin und Rachmaninov. Außerdem nahm sie zahlreiche Konzertverpflichtungen war unter anderem mit den Los Angeles Philharmonic, Detroit Symphony, Seattle Symphony, New York Philharmonic, Philadelphia und Toronto Symphony, dem Frankfurter Radio-Symphoniorchester, den Wiener Symphonikern und Münchner Philharmonikern wahr. Im Frühjahr 2005 ging sie außerdem für ihre drittes Album "The Schumann Project" ins Studio, das verschiedene von Clara Schumann inspirierte Werke zum Inhalt hat.
 
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