Hochwasser kucken macht Spaß!

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17.12.05
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155
Hi Leute,
habt Ihr schon gesehn, wie die Flüsse langsam überlaufen! Ich wohn direkt am Rhein, der läuft so langsam immer mehr über: die zwei unteren Uferwege sind schon weg. Plötzlich hat dieser Fluß eine majestätische Wucht und Kraft. Macht voll Laune, selbst im Matsch und Regen!
Platsch,
Lynx
 
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Ist auf der einen Seite wohl eine mächtige Demonstration der Natur, wie auch andere Naturgewalten, die zeigen, dass sie sich nicht an die Kette legen lassen durch den Menschen. Aber für Betroffene dürfte es weniger interessant sein, zuzusehen, wie das ganze langsam in ihre Keller schwappt ... in die Wohnungen rein ... bis rauf zum Dach ...

Gruss, Marcel
 
Ich finde es auch faszinierend dem Schauspiel zuzuschauen, das andere Ufer ist dann so weit weg, fast unerreichbar. Nur das Geräusch des Hochwassers mag ich nicht besonders, das ist so heftig, macht mir etwas Angst.

Aber wie halten es die Menschen, denen fast jedes Jahr das Haus absäuft, aus? Irgendwas muss es ja sein, ich denke, es ist nicht nur das Finanzielle, das sie zum Bleiben bewegt...

samadhi
 
Das erinnert mich an das Elbehochwasser vor ein paar Jahren. Wir sind auch hin und haben es uns angeschaut. Der Fluss war bis obenhin voll aber ganz friedlich sah er aus. Irgendwie sehr schön.... Wenn man die Bilder aus Dresden usw nicht gesehen hätte, könnte man sich nicht vorstellen was für eine Kraft dieser Fluss entwickeln kann.
 
wir hatten letzten sommer ein ziemlich schlimmes hochwasser – sämtliche brücken der stadt waren für einige stunden gesperrt, mir selber war ziemlich unwohl dabei und mir war überhaupt nicht nach "hochwasser gucken". dann hat auch noch eine freundin total verzweifelt angerufen, weil sie auf der falschen flussseite war und nicht wusste, wie sie von der arbeit wieder nach hause kommen sollte, und ich hab ihr natürlich auch nicht helfen können – alles in allem kein schönes erlebnis.
 
Hat diese Faszination "Hochwasser" nicht auch etwas, das eine Art Nervenkitzel verursacht? Es ist eine im Grunde gefährliche Situation, die aber bei vielen Menschen eine Art "Kick" hervor ruft. Mit einem leichten Schauder betrachtet man etwas, was für einen selber momentan keine Gefahr bedeutet... so lange man nicht selber direkt betroffen ist,muss man sich nicht wirklich fürchten, aber man beobachtet es mit einer gewissen "Neugierde" aus der Ferne.

Diese Naturgewalten sind furchterregend, weil wir uns nicht dagegen wehren können - auch mit Dämmen und anderen Absicherungen sind wir letztendlich niemals ganz davor gefeit. Wenn man sich das vor Augen führt, dann schlägt das Gefühl der Faszination schnell in Angst um.

LG,

uma
 
Ich habe vor ein paar Jahren das Hochwasser am Inn erlebt. Es war sehr eindrucksvoll. Spass habe ich nicht daran gehabt, eher eine Art Ehrfurcht. Der Gedanke, welche Kraft in diesem Wasser steckte, das mühelos ganze Bäume mittragen konnte, hat mir ganz schön Respekt eingeflößt.
Im letzten Jahr habe ich dann das Hochwasser in der Gegend von Tölz bis südlich gesehen: auch das war erschreckend. Ich war vor dem Hochwasser durch diese Gegend gefahren: alles platt, langweilig und friedlich. Dann das Hochwasser: die ganze Ebene aufgefüllt, Häuser unter Wasser, Bäume entwurzelt. Respekt !

Wenn jetzt die Diskussion darum geht, daß man doch nicht jedes Mal bei Hochwasser neu verhandeln sollte, wie entschädigt werden kann, finde ich das irgendwie ärgerlich. Es ist ja bekannt, daß viele Baugründe dort ausgewiesen worden sind, wo das Hochwasser seit Jahrhunderten immer wieder aufgetreten ist. Und das Hochwasser kümmert sich offensichtlich nicht darum, daß Menschen meinen, sie könnten es einfach übergehen..

Gruss,
Uta
 
Ich war heute mal wieder am Fluß: das Wasser läuft ab - Strandgut bleibt zurück: die größen Gegenstände waren ein Fahrad und ein Kühlschrank; ansonsten Flaschen, Baumstämme, Äste, Schilf, blankgeschliffenes Holz etc. - Futter fürs Lagerfeuer im Sommer.
Meine Lieblingsplätze sind noch überflutet.
Es hat etwas beruhigendes, die weiten Wasserflächen, Strandgut, Sand, Kies, Felsen, Graureiher und die Rhythmik der Natur.
 
finde es auch faszinierend bis unheimlich.die äussere katastrophe erlebt man nicht so oft und ist durch den schock irgendwie gelähmt, kann aber dann besonnen reagieren.
ich glaube, in jedem ist ein lebenstrieb, aber auch eine todessehnsucht. je nach dem auf welcher seite man gerade steht, macht es angst oder wenn man ehrlich ist, begrüsst man es sogar.
es ist endlich mal richtig was los, der alltag ist verschwunden, man wird vielleicht auch mal richtig gefordert. und wer todessehnsucht hat, glaubt, weil er vielleicht feige ist, nicht allein zu sterben.
ist man selbst von einer katastrophe betroffen, ist das natürlich schlimm, besonders, wenn es das erste mal ist. aber da zeigt sich oft, dass einem menschen helfen, wo man es nie gedacht hat. und andere einen enttäuschen, aber so ist das leben. auf und nieder, immer wieder. bis man es kapiert hat, worum es wirklich geht.

liebe grüsse sabrina
 
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