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Histamin und Strahlen Quellen
Es gibt eine ganze Reihe von Hinweisen darauf, dass Strahlen verschiedener Art zur vermehrten Auschüttung bzw. Bildung von Histamin im Körper führen. Hier eine Zusammenstellung diesbezüglicher Quellen:
Ionisierende Strahlen / Röntgenstrahlen / Tumorbestrahlung
Privatdozent Dr. med. Franz Franzen „Untersuchungen zur Frage der Entstehung und pathosphysiologischen Bedeutung biogener Amine bei sublethalen Strahlenschäden“ , Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, Deutscher Verlag, Köln, Opladen 1966 (Fachartikel in Buchform, Untersuchung über die Ausschüttung Biogener Amine incl. Histamin bei Ratten nach Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen, der größte Histaminanstieg findet sich erst mehrere Tage nach der Bestrahlung)
„Das Ansteigen des Histaminspiegels im Organismus nach Einwirkung ionisierender Strahlen ist bekannt. … Den ersten Nachweis einer Histaminzunahme unter Röntgenbestrahlung in vivo erbrachte Segal (1939). Er fand ein Ansteigen des Histaminspiegels im Blut bei Patienten, die wegen maligner Tumore bestrahlt wurden, um das Zwei- bis Dreifache. Diese Befunde wurden später durch BAUR u. LÜDIN (1950) sowie KosLOWSKI, POPPE u. WALTHER (1955) bestätigt. Tierversuche mit ähnlichen Ergebnissen wurden von VOSS (1938) sowie von WEBER u. STEGGERDA (1949) durchgeführt.
Die Gründe für den genannten Aktivitätsanstieg sind bisher nicht eindeutig geklärt. Es verdient jedoch die Möglichkeit der Histaminfreisetzung auf Grund einer Mobilisation aus lokalen Plasma- und Zellverbindungen besondere Erwähnung …“
(Aus dem Abstract und der ersten Seite von: H. C. Sturde and H. J. Heitmann “Über den Einfluß ionisierender Strahlen auf Histamin“, Archives of Dermatological Research Volume 228, Number 3, 337-345, DOI: 10.1007/BF00499309 (1966)
Archives of Dermatological Research, Volume 228, Number 3 - SpringerLink (gefunden am 25.7.2011), es geht darum, dass die ionisierenden Strahlen einen Teil des Histamins wieder inaktivieren – Franz Franzens Untersuchung (s. o.) zeigt aber, dass die größte Histaminausschüttung bei Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen erst mit mehrtägiger Verzögerung nach der Bestrahlung auftritt).
„Wässrige Histidinlösungen, die mit ultraviolettem Licht [Ellinger (1,2), Holtz (1)], mit Kathodenstrahlen [Ellinger (3)] oder Röntgenstrahlen (Becker und Freytag) bestrahlt werden, wirken am pharmakologischen Testobjekt wie Histamin.“ Kurt Flemming „Chemischer Nachweis von Histamin in röntgenbestrahlten Histidinlösungen“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of exp. Path. u. Pharmak. 239, 1960, S. 425 – 432 (Quelle: resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=pn15476328037u17&size=largest )
Kathodenstrahlen
Friedrich Ellinger „Über die Entstehung eines Körpers mit histaminähnlichen Wirkungen aus Histidin durch Kathodenstrahlen“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 161, Number 6, 703-712, DOI: 10.1007/BF01864871 (Quelle: Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 161, Number 6 - SpringerLink )
UV-Strahlen
„… prüfte ich den Einfluss des Cysteins auf eine seit langem bekannte Wirkung des ultravioletten Lichtes, die von P. TRENDELENBURG entdeckte und von seinem Schüler F. ELLINGER näher untersuchte photochemische Entstehung von Histamin aus Histidin.“ Einzelvorträge, K. Flemming “Untersuchungen zum Mechanismus der Bildung von Histamin in ultraviolett-bestrahlten Histidinlösungen“ Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 236, Number 1, 27-30, DOI: 10.1007/BF00259041(Quelle: resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=v085514558vx2v38&size=largest )
„Histamin könnte aus Histidin einfach durch Kohlendioxidabspaltung entstehen. Es zeigt sich aber, dass bei Bestrahlung neben Kohlendioxid auch beträchtliche Mengen von Ammoniak entstehen. Die Dekarboxylierung des Histidins ist also zum wenigsten nicht der einzige chemische Vorgang, den die Bestrahlung bewirkt.“ (Anmerkung: Ammoniak ist ein Histaminliberator, siehe Chemikalien undHistamin)
Einzelvorträge, P. Szendrö „Entsteht bei der Ultraviolett-Bestrahlung von Histidin Histamin?“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 157, Number 1, 136-137, DOI: 10.1007/BF01972137 (gefunden unter SpringerLink - electronic journals, protocols and books. – dort aber nicht mehr aufzufinden)
Durch Bestrahlung von Histidin mit ultraviolettem Licht entsteht Histamin. Das Histamin wurde identifiziert als Pikrat, Chloroaurat und Chloroplatinat.“
„In einer früheren Arbeit konnte ich zeigen, dass die histaminähnliche Substanz, die durch Bestrahlung von Histidinlösungen mit ultraviolettem Licht entsteht,…“ kurze wissenschaftliche Mitteilungen, Peter Holtz „Die Entstehung von Histamin durch Bestrahlung“, Journal of Molecular Medicine Volume 12, Number 41, 1613-1614, DOI: 10.1007/BF01758289 (Quelle: resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=v4353406u7w35236&size=largest )
Peter Holtz “Die Entstehung von Histamin aus Histidin durch Bestrahlung“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 175, Number 1, 97-103, DOI: 10.1007/BF01861164 (1934) (Quelle: Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 175, Number 1 - SpringerLink es geht um UV-Besrahlung, bezieht sich auf Szendrö (s.o.) und weist per chemischer Untersuchung nach, dass Histamin aus Histidin entsteht - dass die wie Histamin wirksame Lösung tatsächlich Histamin enthält)
Kurzwellen, Diathermie, Fango
Kurzwellendurchflutung bewirkt bei Hund, Katze und Kaninchen eine Erhöhung des Histamingehalts im Blute, wobei das Histamin aus dem Gewebe stammt. Die Reaktion der einzelnen Tiere bezüglich Schnelligkeit, Intensität und Dauer dieser Reaktion ist sehr verschieden. Auch andere Formen der Wärmezufuhr, wie Diathermie und Fango, rufen ähnliche Änderungen des Histamingehalts von Blut und Gewebe hervor.
Ein Teil der Ergebnisse wurde auf der Tagung der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft, Berlin 1938, und auf dem Internationalen Physiologen Kongreß in Zürich 1938 vorgetragen, vgl. auch Klin. Wschr.1940, S. 270.” F. Hildebrandt “Histamin im Blut und Gewebe unter dem Einfluß von Kurzwellen, Diathermie und Fango“ Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 197, Numbers 2-5, 148-160, DOI: 10.1007/BF01865172 (Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 197, Numbers 2-5 - SpringerLink )
Originalien F. Hildebrandt „Über den Einfluss der Kurzwellen, der Diathermie und des Fango auf den Histamingehalt im Blut und Gewebe“, Journal of Molecular Medicine Volume 19, Number 12, 270-271, DOI: 10.1007/BF02074753 (Journal of Molecular Medicine, Volume 19, Number 12 - SpringerLink ) (interessant: auch Muskelarbeit und Verbrennungen setzen Histamin frei)
Tumortherapie allgemein:
Tumortherapie allgemein: „Es sollte experimentell geprüft werden, ob die Gabe von MAO/DAO an Tumorpatienten die Auswirkungen der Aminschübe mildern kann. Im Experiment konnten Probanden bereits vor Histaminvergiftungen dadurch bewahrt werden.“ (Quelle: Beutling „Biogene Amine in der Ernährung“, Springer 1996, S 252 – Vorletzter Abschnitt der Schlussbetrachtung; leider keine passende Quelle als Hinweis angegeben)
Forenthema:
https://www.symptome.ch/threads/hit-und-strahlenbehandlung-bei-krebs.94655/
Vielen Dank an Userin Abigail, welche diese Infos zusammengestellt hat.
Es gibt eine ganze Reihe von Hinweisen darauf, dass Strahlen verschiedener Art zur vermehrten Auschüttung bzw. Bildung von Histamin im Körper führen. Hier eine Zusammenstellung diesbezüglicher Quellen:
Ionisierende Strahlen / Röntgenstrahlen / Tumorbestrahlung
Privatdozent Dr. med. Franz Franzen „Untersuchungen zur Frage der Entstehung und pathosphysiologischen Bedeutung biogener Amine bei sublethalen Strahlenschäden“ , Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, Deutscher Verlag, Köln, Opladen 1966 (Fachartikel in Buchform, Untersuchung über die Ausschüttung Biogener Amine incl. Histamin bei Ratten nach Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen, der größte Histaminanstieg findet sich erst mehrere Tage nach der Bestrahlung)
„Das Ansteigen des Histaminspiegels im Organismus nach Einwirkung ionisierender Strahlen ist bekannt. … Den ersten Nachweis einer Histaminzunahme unter Röntgenbestrahlung in vivo erbrachte Segal (1939). Er fand ein Ansteigen des Histaminspiegels im Blut bei Patienten, die wegen maligner Tumore bestrahlt wurden, um das Zwei- bis Dreifache. Diese Befunde wurden später durch BAUR u. LÜDIN (1950) sowie KosLOWSKI, POPPE u. WALTHER (1955) bestätigt. Tierversuche mit ähnlichen Ergebnissen wurden von VOSS (1938) sowie von WEBER u. STEGGERDA (1949) durchgeführt.
Die Gründe für den genannten Aktivitätsanstieg sind bisher nicht eindeutig geklärt. Es verdient jedoch die Möglichkeit der Histaminfreisetzung auf Grund einer Mobilisation aus lokalen Plasma- und Zellverbindungen besondere Erwähnung …“
(Aus dem Abstract und der ersten Seite von: H. C. Sturde and H. J. Heitmann “Über den Einfluß ionisierender Strahlen auf Histamin“, Archives of Dermatological Research Volume 228, Number 3, 337-345, DOI: 10.1007/BF00499309 (1966)
Archives of Dermatological Research, Volume 228, Number 3 - SpringerLink (gefunden am 25.7.2011), es geht darum, dass die ionisierenden Strahlen einen Teil des Histamins wieder inaktivieren – Franz Franzens Untersuchung (s. o.) zeigt aber, dass die größte Histaminausschüttung bei Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen erst mit mehrtägiger Verzögerung nach der Bestrahlung auftritt).
„Wässrige Histidinlösungen, die mit ultraviolettem Licht [Ellinger (1,2), Holtz (1)], mit Kathodenstrahlen [Ellinger (3)] oder Röntgenstrahlen (Becker und Freytag) bestrahlt werden, wirken am pharmakologischen Testobjekt wie Histamin.“ Kurt Flemming „Chemischer Nachweis von Histamin in röntgenbestrahlten Histidinlösungen“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of exp. Path. u. Pharmak. 239, 1960, S. 425 – 432 (Quelle: resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=pn15476328037u17&size=largest )
Kathodenstrahlen
Friedrich Ellinger „Über die Entstehung eines Körpers mit histaminähnlichen Wirkungen aus Histidin durch Kathodenstrahlen“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 161, Number 6, 703-712, DOI: 10.1007/BF01864871 (Quelle: Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 161, Number 6 - SpringerLink )
UV-Strahlen
„… prüfte ich den Einfluss des Cysteins auf eine seit langem bekannte Wirkung des ultravioletten Lichtes, die von P. TRENDELENBURG entdeckte und von seinem Schüler F. ELLINGER näher untersuchte photochemische Entstehung von Histamin aus Histidin.“ Einzelvorträge, K. Flemming “Untersuchungen zum Mechanismus der Bildung von Histamin in ultraviolett-bestrahlten Histidinlösungen“ Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 236, Number 1, 27-30, DOI: 10.1007/BF00259041(Quelle: resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=v085514558vx2v38&size=largest )
„Histamin könnte aus Histidin einfach durch Kohlendioxidabspaltung entstehen. Es zeigt sich aber, dass bei Bestrahlung neben Kohlendioxid auch beträchtliche Mengen von Ammoniak entstehen. Die Dekarboxylierung des Histidins ist also zum wenigsten nicht der einzige chemische Vorgang, den die Bestrahlung bewirkt.“ (Anmerkung: Ammoniak ist ein Histaminliberator, siehe Chemikalien undHistamin)
Einzelvorträge, P. Szendrö „Entsteht bei der Ultraviolett-Bestrahlung von Histidin Histamin?“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 157, Number 1, 136-137, DOI: 10.1007/BF01972137 (gefunden unter SpringerLink - electronic journals, protocols and books. – dort aber nicht mehr aufzufinden)
Durch Bestrahlung von Histidin mit ultraviolettem Licht entsteht Histamin. Das Histamin wurde identifiziert als Pikrat, Chloroaurat und Chloroplatinat.“
„In einer früheren Arbeit konnte ich zeigen, dass die histaminähnliche Substanz, die durch Bestrahlung von Histidinlösungen mit ultraviolettem Licht entsteht,…“ kurze wissenschaftliche Mitteilungen, Peter Holtz „Die Entstehung von Histamin durch Bestrahlung“, Journal of Molecular Medicine Volume 12, Number 41, 1613-1614, DOI: 10.1007/BF01758289 (Quelle: resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=v4353406u7w35236&size=largest )
Peter Holtz “Die Entstehung von Histamin aus Histidin durch Bestrahlung“, Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 175, Number 1, 97-103, DOI: 10.1007/BF01861164 (1934) (Quelle: Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 175, Number 1 - SpringerLink es geht um UV-Besrahlung, bezieht sich auf Szendrö (s.o.) und weist per chemischer Untersuchung nach, dass Histamin aus Histidin entsteht - dass die wie Histamin wirksame Lösung tatsächlich Histamin enthält)
Kurzwellen, Diathermie, Fango
Kurzwellendurchflutung bewirkt bei Hund, Katze und Kaninchen eine Erhöhung des Histamingehalts im Blute, wobei das Histamin aus dem Gewebe stammt. Die Reaktion der einzelnen Tiere bezüglich Schnelligkeit, Intensität und Dauer dieser Reaktion ist sehr verschieden. Auch andere Formen der Wärmezufuhr, wie Diathermie und Fango, rufen ähnliche Änderungen des Histamingehalts von Blut und Gewebe hervor.
Ein Teil der Ergebnisse wurde auf der Tagung der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft, Berlin 1938, und auf dem Internationalen Physiologen Kongreß in Zürich 1938 vorgetragen, vgl. auch Klin. Wschr.1940, S. 270.” F. Hildebrandt “Histamin im Blut und Gewebe unter dem Einfluß von Kurzwellen, Diathermie und Fango“ Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology Volume 197, Numbers 2-5, 148-160, DOI: 10.1007/BF01865172 (Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 197, Numbers 2-5 - SpringerLink )
Originalien F. Hildebrandt „Über den Einfluss der Kurzwellen, der Diathermie und des Fango auf den Histamingehalt im Blut und Gewebe“, Journal of Molecular Medicine Volume 19, Number 12, 270-271, DOI: 10.1007/BF02074753 (Journal of Molecular Medicine, Volume 19, Number 12 - SpringerLink ) (interessant: auch Muskelarbeit und Verbrennungen setzen Histamin frei)
Tumortherapie allgemein:
Tumortherapie allgemein: „Es sollte experimentell geprüft werden, ob die Gabe von MAO/DAO an Tumorpatienten die Auswirkungen der Aminschübe mildern kann. Im Experiment konnten Probanden bereits vor Histaminvergiftungen dadurch bewahrt werden.“ (Quelle: Beutling „Biogene Amine in der Ernährung“, Springer 1996, S 252 – Vorletzter Abschnitt der Schlussbetrachtung; leider keine passende Quelle als Hinweis angegeben)
Forenthema:
https://www.symptome.ch/threads/hit-und-strahlenbehandlung-bei-krebs.94655/
Vielen Dank an Userin Abigail, welche diese Infos zusammengestellt hat.
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