Herz-Kreislaufprobleme und Panik durch Hormone?

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Hallo, ich (männlich) bin 18 Jahre alt und leide seit über einem Jahr an starken Herz-Kreislaufproblemen. Ich bekomme bei Aufregung extremes Herzrasen und sehr schnell schmerzen in der Brust. Ich habe dann ständig das Gefühl als würde ich gleich zusammenbrechen. Ähnlich geht es mir wenn ich im Fitnesstudio ein etwas intensiveres Training absolviere. Habe dann auch öfter Schmerzen am Herz und extreme Kreislaufprobleme . Ich bin eig. Eine sehr sportliche Person aber in letzter Zeit bin ich immer sehr erschöpft. Außerdem leide ich unter mal mehr mal weniger starken Angst und Panikgefühlen. Alles Begann vor knapp 3 Jahren. Daraufhin wurde mein Tsh wert überprüft (damals 5,4) und ich habe eine Zeit lang Thyronajod 25 genommen, ohne wirklich etwas zu spüren. Habe nach ca. Einem halben jahr den Arzt gewechselt. Dieser gab mir L-Thyroxin 50 wodurch ich starke veränderungen spürte. Ich war körperlich fitter und belastbarer, meine muskeln waren stärker und haben nicht so schnell schlapp gemacht, dafür hatte ich aber starkes Herzrasen bekommen.Die werte waren damals (tsh:2,6, ft3 und ft4 im obersten normbereich).Trotz der Tabletten nahm meine Resistenz gegenüber stress immer weiter ab bis ich nach ca. 1 jahr durch zufall auf magnesium gekommen bin. Durch die regelmäßige Einnahme von täglich 300mg Magnesiumcitrat sind meine extremen Angst und Panikgefühle (ich hatte schon Panik in engen Räumen mit vielen Menschen zu sitzen) sehr stark zurückgegangen und teilweise ganz verschwunden und auch mein Herzrasen wurde besser. Dann ca. Ein weiteres halbes Jahr später (Magnesium nur noch ab und zu genommen) habe ich mich an einem sonntag schon nicht so wohl gefühlt. Am nächsten Tag hatte ich in der Schule dann grundlos extremes Herzrasen und ständig das Gefühl gleich zusammenzubrechen. Wurde auch nach 2 weiteren tagen nicht besser, auch nicht in der pause wenn ich an der frischen luft war. Habe daraufhin L-Thyroxin komplett abgesetzt. Dann kam ein verlängertes wochenende und als die neue schulwoche begann habe ich mich wieder normal gefühlt. Habe L-Thyroxin dann 2 Monate lang nicht genommen und mich in der Zeit eig. Sehr gut gefühlt. (Ich persönlich gehe davon aus, dass es zum einen durch das weglassen von L-Thyroxin kam, und zum anderen von regelmäßigen Massagen, welche ich hauptsächlich zu hause mithilfe der Blackroll sehr intensiv gemacht habe. Danach habe ich mich immer sehr entspannt gefühlt.). Auch wurde in diesen 2 Monaten meine Stressresistenz stetig besser und ich hatte schon fast wieder das Gefühl, alles machen zu können was ich will. Schilddrüsenwerte ohne Tabletten waren dann (Tsh:4,6, ft3 und ft4 im mittleren Normbereich). Ich hatte nur ständig das Gefühl als ob ich Fieber habe und mir war immer extrem warm. Außerdem hatte ich Muskelschmerzen. Dann erlitt ich aber einen Kreislaufzusammenbruch aufgrund einer Panikattacke (man hat um mich herum sehr lange über Blut und Verletzungen gesprochen und bei sowas bin ich schon als kleines Kind immer zusammengebrochen). In dem Moment, in dem ich zusammengebrochen bin, habe ich extrem starke schmerzen in der Brust gehabt, die auch Monate später nicht weggingen. Außerdem ist mein Urin seit dem sehr trüb geworden. Habe daraufhin wieder regelmäßig Magnesium genommen und auch wieder L-Thyroxin 50. hat aber beides nichts gebracht. Hatte ständig schmerzen in der Brust, Kreislaufprobleme und das Gefühl, gleich zusammenzubrechen. Sowohl EKG als auch Belastungs EKG waren unauffällig. Habe nach einem Monat L-Thyroxin dann auf 25 reduziert,wodurch sich aber nicht viel änderte. Die Werte kurz darauf waren(Tsh:8,6, ft3 und ft4 im mittleren Normbereich). auch 4 Monate später war mein Tsh mit L-Thyroxin 25 immernoch bei 6,6. Habe aufgrund meiner Herzprobleme (Herzrasen und Puls über 100) L-Thyroxin nicht erhöht sondern wieder abgesetzt. Dann bin ich durch zufall auf Calcium gestoßen und habe ein calciumpräperat ausprobiert. Erstaunlich war , dass meine Schmerzen am Herz die ich schon über ein halbes Jahr lang hatte, innerhalb von 2 Tagen dadurch völlig verschwanden. Bei Aufregung kamen sie zwar immer wieder, aber verschwanden durch das calcium innerhalb von einem Tag auch immer wieder. Auch mein Kreislauf wurde viel stabiler und das Fiebergefühl und Muskelschmerzen gingen weg und auch der Urin war nur noch ganz selten trüb. Einziger Nachteil war extremes Herzrasen, welches ich durch die Einnahme bekam. Ein halbes Jahr später also vor ca. 1 Monat wurde ich dann endlich mal zu einem Endokrinologen überwiesen. Habe davor seit einem halben Jahr also keine Tabletten, außer Magnesium und Calcium genommen und meine Schilddrüsenwerte waren (Tsh:3,9, ft3 und ft4 im mittleren Normbereich). Laut Endokrinologe funktioniert meine Schilddrüse einwandfrei und ein leicht erhöhter tsh sei in meinem alter normal. Aufgrund meiner Panikgefühlen, der ständigen Erschöpfung und den immer wiederkehrenden Herzproblemen bei Aufregung wurden auch die Nebennierenhormone gemessen. Ergebnis:

Cortisol im 24h Urin : 28,4 (4,2-60) (habe bei der Probeentnahme aber den . ganzen Tag nur im Bett gelegen)
Cortisol im Serum basal: 24,72 (4,82-19,5)
nach 30 Minuten bei ACTH-Test: 23,12
nach 60 Minuten bei ACTH-Test: 24,68
DHEA :6,7 (1,4-12,5)
DHEA-S 456,7 (70,2-492)

Laut Endokrinologe alles unauffällig und auch der erhöhte Cortisolspiegel sei bei aufregung vor einem solchen Test öfters erhöht also auch unbedenklich. Was mich nur wundert, warum der Cortisolspiegel im weiteren Testverlauf nicht ansteigt. Außerdem ist DHEA im Vergleich zu Cortisol ja relativ niedrig (vllt würde mir DHEA weiterhelfen?). Alle anderen Blutwerte sind absolut in Ordnung, wie z.b Nährstoffe. Sonst keine Auffälligkeiten außer Renin, Prolaktin, Hämatokrit und MCV erhöht. Wie seht ihr die Werte der Nebennieren und was sagt ihr zur Schilddrüse? Macht es vllt. doch sinn wieder mit den Tabletten anzufangen? Außerdem habe ich mich in der ersten halben Stunde nach der Gabe von ACTH besser gefühlt als davor (ich fühlte mich nicht mehr so ängstlich), obwohl sich das Cortisol nicht verändert hat. ACTH beeinflusst ja noch die Produktion von anderen Hormonen wie DHEA. Könnte dies ein Grund sein,warum ich mich besser gefühlt hab? In der zweiten halben Stunde wurde mir nur etwas schlecht.

Habe außerdem vor einigen Monaten im Internet ein Neurostresstest gemacht mit folgenden Ergebnissen:

Serotonin und Dopamin normal
Mangel an Adrenalin und Noradrenalin
Cortisol morgens zu hoch, mittags und abends zu niedrig

Was hier auffällt ist, dass auch beim Speicheltest mein Cortisol morgens viel zu hoch ist, und das auch ohne Aufregung. Was mich auch noch wundert, dass ich einen Mangel an Adrenalin und Noradrenalin habe, aber Serotonin und Dopamin normal sind. Hätte bei meinen Symptomen eher an einen Mangel von beidem gedacht. Leider habe ich DHEA im Speichel und Gaba im Urin nicht mitmessen lassen.

Kleine Anmerkung: Mittlerweile nehme ich anstatt Magnesiumcitrat Magnerot. Dadurch fühle ich mich besser und habe auch kein trüben Urin mehr, welcher unteranderem vom Magnesiumcitrat kam.

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.
 
Hallo derBaer,

wie lange hast Du jeweils mit dem Schilddrüsen-Medikament ausprobiert, wie es wirkt, bevor Du die Dosis verändet hast? Die Schilddrüse reagiert ja im allgemeinen nicht von jetzt auf gleich; da heißt es Geduld haben.

Wenn es Dir mit dem Magnerot besser ging als mit Magnesiumcitrat könnte das auf eine Histaminintoleranz hindeuten, bei der Citrate nicht gut verträglich sind. Denn abgesehen von "orotat" sind ja in Magnerot eine Menge Hilfstoffe drin, die nicht unbedingt verträglich sind. Allerdings ist auch mehr Mg drin (Inhaltsstoffe MAGNEROT CLASSIC (Wirkstoffe) für die Packungsgößen (20 ST, 50 ST, 100 ST, 200 ST) von Wörwag Pharma GmbH & Co. KG bei medvergleich.de). Vielleicht ist das schon das Geheimnis?
Im übrigen wird anscheinend Mg besser über die Haut aufgenommen als über den Magen-Darm (s. Forumsbeiträge).

Wenn das morgendliche Cortisol so hoch ist, dann hat das auch Einfluß auf den Blutzucker. Ist der Blutzucker mit gemessen worden, wenn nüchtern Blut abgenommen wurde? Ein verrückter Blutzucker - vor allem Unterzucker - kann eine Menge Symptome auslösen und sollte unbedingt immer wieder überprüft werden.

Calcium ist der Gegenspieler von Magnesium. Insofern sollten die beiden zusammen genommen werden, damit da kein Ungleichgewicht entsteht.
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/starke-knochen-ia.html

Wie war der Aldosteron-Wert? Ist auch der Aldosteron-Renin-Quotient bestimmt worden? - Beide Werte beziehen sich auf die Untersuchung des Bluthochdrucks und auf die Nieren. Sind die per Ultraschall angeschaut worden und mit Blutwerten "angeschaut" worden?
Aldosteron: Das "Salzhormon" | Apotheken Umschau

Du hast am Anfang Deiner Erkrankung wegen des hohen TSH Thyranojod eingenommen. Sind damals auch die Antikörper (TPO-Ak, TG-Ak, TRAK) bestimmt worden? Ist Hashimoto ausgeschlossen gewesen? Wenn Du nämlich Hashimoto gehabt hättest bzw. hast, wäre Jod nicht angesagt. Vielleicht war die Behandlung einfach falsch?
https://www.schilddruesenpraxis.de/...re/images/PDF_Dateien/hashimotobroschuere.pdf

Hier noch ein paar Informationen zu den Nebennieren:
Ursachen der Nebennierenschwäche - Praxis Dr. Neidert

Das sind nur ein paar Gedanken, leider kein Patentrezept. Ein guter Endokrinologe wäre sicher nicht schlecht.

Ganz am Anfang Deiner Beschwerden: gab es da einen Auslöser, den Du bis jetzt gar nicht gesehen hast? z.B.:
- Zahnbehandlung wie Wurzelbehandlung, Extraktion, Füllungen (welche?), neue Möbel, Farben, Teppiche, Drucker ...., Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel, Impfung, usw. usw. -

Wie hast Du Dich damals ernährt bzw. wie ernährst DU Dich heute? Wie sah/sieht es mit Alkohol und Drogen aus?
Gibt es auch Leberwerte? Wie sieht Dein Vitamin B12- und die Eisenwerte (z.B. Ferritin) aus? - Wobei Vitamin B nicht im Serum gemessen werden sollte sondern als Methylmalonsäure bzw. Holotranscobalamin (s. entsprechende Beiträge im Forum).

Viele Fragen :eek:). Ein kompetenter Arzt wäre gut !
Lebst Du in Deutschland oder in der Schweiz?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano, erst einmal danke für die Antwort.
Als ich das erste mal L-Thyroxin 50 genommen habe, habe ich die Tabletten ca. 1 Jahr lang genommen, bevor ich sie aufgrund von Herzrasen und Kreislaufproblemen abgesetzt habe.

Bezüglich des Magnesiumscitrats war es so, dass ich dieses ja schon ca. ein halbes Jahr, nachdem ich mit L-Thyroxin 50 angefangen habe, genommen hab. Damals hab ich es noch super vertragen und habe mich dadurch auch extrem entspannt gefühlt. (Habe zu der Zeit noch Mineralwasser mit viel Calcium getrunken)
Nachdem ich dann den Kreislaufzusammenbruch hatte, habe ich es nochmal mit Magnesiumcitrat probiert, aber die Wirkung war irgendwie nicht mehr so gut wie früher. Außerdem habe ich mich auch immer extrem unterzuckert gefühlt, kurz nachdem ich das Magnesiumcitrat genommen hab. (Habe hier Mineralwasser mit wenig Calcium getrunken, weshalb ich vermutlich stärker unterzuckert war). Blutzuckerspiegel wurde daraufhin gemessen, war aber normal. Seit dem ich wieder Mineralwasser mit viel Calcium trinke, bin ich auch nicht mehr so stark unterzuckert, außer wenn ich sehr viel Magnesiumcitrat nehmen würde. Dies war früher aber noch nicht der Fall, weshalb ich vermute, dass nach dem Kreislaufzusammenbruch sich irgendwas in meinem Körper (vorallem hormonell) verändert hat. Der TSH ist ja auch kurz darauf trotz tabletten von 4,6 auf 11,5 gestiegen.
Ich war auch schon als kleines Kind sehr oft unterzuckert. Seit dem Kreislaufzusammenbruch war ich eig. ständig unterzuckert (vorallem nachdem ich viele Kohlenhydrate gegessen habe). Seit dem ich wieder mit Calcium angefangen habe ist das aber fast komplett verschwunden.

Aldosteron Wert war 119 (11,7-236)
Renin Wert war 39,14 (1,75-24,9) also erhöht
Aldo-Renin-Quotient war 3 (<20)

Nieren wurden nicht untersucht. Aber ich vermute dass vorallem mein trüber Urin im Zusammenhang mit dem Aldosteron und erhöhten Renin Wert steht, das beides ja für die Salzausscheidung verantwortlich ist und ein trüber Urin meistens durch die Ausscheidung von Salzen bedingt ist.

Antikörperwerte der Schilddrüse und Nebennieren wurden bestimmt, sind aber unauffällig.

Das erste mal, dass ein erhöhter TSH festgestellt wurde, war kurz nachdem ich eine Operation an meinem Sprunggelenk hatte. Komischerweise habe ich bemerkt, dass ich danach in Stressituationen eher zum zittern angefangen habe. Vor der Operation habe ich in genau der selben Sresssituation noch nicht gezittert. Ich konnte es auch so sehr ich es wollte irgendwie nicht mehr zurückhalten.

Früher habe ich mich sehr ungesund ernährt. Seit die Probleme angefangen haben, ernähre ich mich relativ gesund. Alkohol habe ich davor eig. jedes Wochenende konsumiert, mitlerweile nur noch selten. Vitamin B12 und Eisen waren auch in Ordnung.
Außerdem war 17-Hydroxy-Progesteron bei der ersten Untersuchung beim Endo leicht erhöht.
Bei der zweiten Untersuchung nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Beschwerden können durch eine Histaminintoleranz deutlich verstärkt oder auch hervor gerufen werden, das heißt, die Nahrungsmittel und eventuellen Zusatzstoffe, die Du konsumierst können die Symptome teilweise sogar sehr schnell hervorrufen.

Wie sieht es z. B. mit Geschmacksverstärkern wie Glutamat und Hefeextrakt, Farbstoffen, Konservierungsmitteln, Aromen etc. den Nahrungsmitteln selber und auch ihren Zubereitungsformen aus?

Wie ernährst Du Dich ganz genau, also was ist Du zum Frühstück, Vormittags, Mittags, Nachmittags und Abends und was und wieviel von was trinkst DU so am Tag?

Wie ist Deine Verdauung?

Wie schläfst Du?

Schau Dir das doch bitte einmal genauer an:

https://www.mastzellaktivierung.info/downloads/foodlist/11_FoodList_DE_alphabetisch_mitKat.pdf

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo derBaer,

Mittlerweile nehme ich anstatt Magnesiumcitrat Magnerot.

Da anscheinend ein Magnesiummangel an deinen Symptomen beteiligt ist, würde ich noch mehr Magnesium nehmen.

Ich selbst nehme oral Magnesiumglycinat eher unregelmässig aber dafür mache ich so oft ich dazu komme Fussbäder mit Magnesiumchlorid oder reibe es als Magnesiumöl auf Arme und Beine. Das Magnesium wird dabei über die Haut aufgenommen.

Für die transdermale Anwendung nehme ich das preiswerteste, was ich bekommen kann: Magnesiumchlorid- gegen gefrorenen Boden für Reitplatz und Reithalle - Futtermittel Louven Online

Magnesiummangel und Vitamin D Mangel begünstigen sich gegenseitig. Möglicherweise hast du einen Vitamin D Mangel und hast deshalb trotz Magnesiumeinnahme weiterhin Symptome eines Magensiummangels.

Vitamin D kannst du im Serum bestimmen lassen. 25(OH)VitaminD kostet etwa 30 Euro. Die Kasse bezahlt das nicht immer.

Grüsse
derstreeck
 
Hallo Tarajal,
Frühstücken tu ich meistens eine Brezel/Croisant oder Brot mit Nutella.
Mittags und Abends esse ich hauptsächlich Nudeln, Kartoffeln, Maultaschen oder Fleisch. Nach dem Training esse ich meistens mein Haferflockenmüsli. Da die beschwerden aber unabhängig vom Essen auftreten, glaube ich nicht an eine Histaminintoleranz.
 
Hallo derstreeck,
meine Symptome werden zwar durch Magnesium etwas besser, aber ich denke mittlerweile nicht mehr, dass ich einen Magnesiummangel habe. Nehme nun schon seit 1 1/2 Jahren verschiedene Magnesiumpräperate ein. Unteranderem hab ich es auch schon mit Magnesiumöl für die Haut versucht. Mittlerweile ist es aber so, dass ich durch viel Magnesium auch Muskelschmerzen bekomme, welche erst durch Calcium wieder weggehen. Vitamin D und Magnesium wurden beides gemessen und beide Werte sind in Ordnung.
Ich denke nicht dass ich früher einen Magnesiummangel hatte, seitdem ich aber meine Ernährung magnesiumreich umgestellt habe und die Präperate nehme, eher nicht mehr.
Ich nehme es aber trotzdem noch, weil es das einzige ist, was mir momentan hilft.
 
Hallo der Baer,
Als ich das erste mal L-Thyroxin 50 genommen habe, habe ich die Tabletten ca. 1 Jahr lang genommen, bevor ich sie aufgrund von Herzrasen und Kreislaufproblemen abgesetzt habe.
Ich war auch schon als kleines Kind sehr oft unterzuckert. Seit dem Kreislaufzusammenbruch war ich eig. ständig unterzuckert (vorallem nachdem ich viele Kohlenhydrate gegessen habe). Seit dem ich wieder mit Calcium angefangen habe ist das aber fast komplett verschwunden.
Viele deiner Beschwerden könnten mit Unterzuckerung zusammenhängen.
Frühstücken tu ich meistens eine Brezel/Croisant oder Brot mit Nutella. Mittags und Abends esse ich hauptsächlich Nudeln, Kartoffeln, Maultaschen oder Fleisch. Nach dem Training esse ich meistens mein Haferflockenmüsli.
Das sind viele Kohlenhydrate – und KH sind das Gegenteil von ideal bei Unterzuckerung. Wenn man KH ißt, sollten es ausschließlich welche mit niedrigem Glykämischen Index/Glykämischer Last sein; dafür gibt es Tabellen.

Deine Schilddrüsengeschichte ist ja auch irgendwie chaotisch, TSH wiederholt erhöht, was eigentlich eine Unterfunktion anzeigen würde, aber FT4, FT3 waren, wie du schreibst, immer in einem guten Normbereich. Irgendwas stimmt da nicht.

Einer von mehreren Gründen, weshalb man SD-Hormone schlecht verträgt, bzw. „Nebenwirkungen“ bekommt, ist Unterzuckerung. SD-Hormone beschleunigen den gesamten Stoffwechsel, also auch die Zuckerverbrennung. Das heißt, wenn eh wenig Zucker da ist, wird die Unterzuckerung größer – und dann tritt Adrenalin auf den Plan, das Streßhormon der Nebennieren, weil Adrenalin den Blutzuckerspiegel anheben kann.

Daß Du einen Adrenalin-Mangel hast, kann ich mir nur so erklären, daß du „ständig Adrenalin verbrauchst“. Adrenalin zerfällt sehr schnell im Stoffwechsel. Ich weiß aber nicht, ob die Erklärung stimmt.

Jedenfalls macht Adrenalin als Stresshormon z.B. Herzrasen, hohen Puls, Angst u. Panikattacken, Blutdruckerhöhung ect.

Diese Symptome werden öfter mit Symptomen von zu viel SD-Hormon verwechselt.

Daß du „unter Stress„ stehst, zeigen auch dein erhöhtes Prolaktin und der (nicht übermäßig) erhöhte Cortisol-Basalwert 24,72 (4,82-19,5) bei – wie du schreibst - zu niedrigen Cortisolwerten mittags und abends. D.h. die Cortisol-Tageskurve ist etwas aus dem Lot.

Die Situation Unterzuckerung und ständige Adrenalin-Ausschüttung kann zu einem regelrechten Teufelskreis führen, denn auf die „Erhöhung“ des Blutzuckers durch Adrenalin (mit entsprechenden Symptomen) folgt die Gegenbewegung durch Insulin, das den Blutzucker wieder senken will. Dann wieder Adrenalin, dann Insulin usw. Das kann sich übel aufschaukeln und der Mensch fühlt sich dementsprechend.

Mineralien, die Adrenalin/Stress/das sympathische Nervensystem beruhigen und das parasympathische, das für Ruhe und Entspannung sorgt, stärken, sind Magnesium und Kalium (!). Eher nicht Calzium. Ich glaube, ich würde mal die Mineralien im Vollblut/intrazellulär bestimmen lassen.

Was die Schilddrüse betrifft, würde ich mal die Basaltemperatur messen: mindestens 3 Tage hintereinander morgens im Bett vor dem Aufstehen. Auch ein erhöhter Cholesterinspiegel weist oft auf SD-Unterfunktion hin. Es kann auch sein, daß du vielleicht nur Jod brauchst (z.B. Lugol'sch Lösung). Oder es kann sein, daß Thyroxin nicht das geeignete Schilddrüsen-Hormon für dich ist und du besser mit einem natürlichen oder synthetischen Kombinationspräparat klar kommst, das T4 und T3 enthält. Unter Stress wird T4 auch schlecht bis gar nicht in T3 umgewandelt, sondern in das stoffwechsel-inaktive RT3 (Reverse T3).

ACTH Test Die Interpretation ist nicht einfach. Der Test dient ja zum Ausschluß einer manifeste NNR-Insuffizienz/ Morbus Addison (und nicht zum Ausschluß einer NNR-Schwäche/Adrenal Fatigue) bzw. ob die Ursache für eine NNR-Insuffizienz in den NN selbst liegt oder in der Hypophyse (zu wenig ACTH). Deshalb muß eigentlich auch das ACTH im Blut gemessen werden.

Ich kenne die Interpretation eigentlich so, daß sich der Cortisolwert nach ACTH verdoppeln sollte. Aber man findet auch Aussagen wie diese auf Laborseiten:

- Normal ist ein Anstieg des Serumcortisols auf mindestens 20 µg/dl,
- Liegen die Werte über 20 µg/dl, so schließt das eine NNR-Insuffizienz aus.
- Bei einem Anstieg des Cortisol im Serum um mehr als 150 ng/ml bzw. um 100 % des Ausgangswertes nach 60 Minuten ist eine NNR-Insuffizienz mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen.


Es scheint so, daß sich der Arzt zufrieden gegeben hat, weil schon dein Ausgangswert die „geforderten“ 20 ug/dl zeigt. Ob er dann meint, daß das reicht und kein Anstieg mehr erfolgen muß, weiß ich nicht, finde ich aber fragwürdig. Ich würde das im Auge behalten, oder wenn möglich nochmal einen anderen Endokrinologen zu deinem Ergebnis fragen.

Mir scheint, dein wichtiges Problem ist die Unterzuckerung. Es lohnt sich sehr, sich damit zu beschäftigen. Und als junger Mensch kann man das meistens durch die Umstellung der Ernährung wieder vollkommen in den Griff kriegen.
Gutes Büchlein, wenn du Englisch kannst: A.Flegg Hypoglycemia: The Other Sugar Disease.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der user Luft ist schon auf einem sehr guten Weg.

Deine Ernährungsweise ist gelinde gesagt ziemlich bescheiden.

Allerdings hängt der Zuckerhaushalt auch mit vom Gesamtzustand des Darmes ab.

Und übrigens Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommen mit bis zu 72 stündiger zeitlicher Verzögerung zum tragen, und da interessiert es Deinen Organismus nicht sonderlich, ob Du daran "glaubst" oder nicht. ;)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Luft,
vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Bezüglich der Kohlenhydrate nehme ich ja hauptsächlich langkettige und keine kurzkettigen wie Zucker zu mir. Natürlich sind auch langkettige Kohlenhydrate nicht gerade optimal, aber diese Unterzuckerungszustände habe ich auch nur wenn ich viel Magnesium zu mir nehme. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich Mineralwasser mit viel Calcium trinke, um dem entgegenzuwirken. Wenn ich kein Magnesium zu mir nehme bin ich auch überhaupt nicht unterzuckert (Magnesium senkt ja meines Wissens nach den Blutzuckerspiegel?). Aufgrund der Panik und wegen meinem Herz nehme ich aber Magnesium ein.

Bezüglich des TSH wertes war ich auch schon bei einem Heilpraktiker, der gemeint hat, dass meine Nebennieren nicht richtig funktionieren und die Schilddrüse gewissermaßen unterdrückt wird, da sie sich ja gegenseitig beeinflussen. Dass der TSH kurzzeitig sogar bei 11,5 lag kann auch daran liegen, dass ich ca. 2 1/2 Wochen vor der Untersuchung die Dosis von L-Thyroxin 50 auf 25 reduziert habe. Aber auch mehrere Monate Später war mein Wert noch bei knapp 7. Aufgrund der Nebennierenwerte habe ich von dem Heilpraktiker auch "Adrenal Intercell" verschrieben bekommen. Dadurch war ich nicht mehr so erschöpft und auch die Unterzuckerung hat sich dadurch verbessert.

Bezüglich des ACTH-Tests frage ich mich auch, warum ACTH nicht gemessen wurde. Es wäre viel aufschlussreicher gewesen, mehrere Nebennieren Werte bei dem Test zu messen, da ich mich ja wie gesagt kurz nach der Gabe von ACTH viel besser gefühlt habe. Der Cortisol Wert hat sich aber nicht verändert, also muss die Ursache für mein besseres Wohlbefinden woanders liegen. Nächste Woche habe ich einen Termin bei einem Arzt der wie mir gesagt wurde sich gut mit inneren Erkrankung wie Schilddrüse, Nebenniere und Herz auskennt. Ihn werde ich auf jeden Fall auch nochmal auf das Ergebnis des ACTH-Tests ansprechen. Villeicht werde ich es auch mal mit einem Combipräperat für meine Schilddrüse probieren.
 
wenn eh wenig Zucker da ist, wird die Unterzuckerung größer – und dann tritt Adrenalin auf den Plan,
Nicht nur Adrenalin tritt auf den Plan sondern auch Cortisol! Und auch Cortisol trägt zur Erhöhung des Blutzuckers bei.
Deshalb sind die Cortisol-Werte ja am Morgen höher als abends: weil eben durch Cortisol der Blutzucker = Energie erhöht wird. Gleiches gilt für Adrenalin.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Tarajal und Oregano.
Das bei Unterzuckerung Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet wird stimmt. Aber wie gesagt fühle ich mich nur wirklich Unterzuckert durch die Einnahme von Magnesium. Unabhängig davon, was ich gegessen habe, wenn ich viel Magnesium auf einmal (z.b 200-300mg Magnesiumcitrat) zu mir nehme, bin ich ca. 15 Minuten später extrem stark unterzuckert. Wenn ich aber längere Zeit kein Magnesium einnehme oder direkt nach der Einnahme Calcium nehme bin ich nicht unterzuckert. Dann kann ich auch so viel Kohlenhydrate essen wie ich will und bin danach nicht unterzuckert.
Außerdem wird mir durch viel Magnesium auch immer warm und ich habe das Gefühl krank zu sein (fühlt sich ähnlich an wie Fieber). Mir geht es dann immer ganz komisch. Aber durch Calcium geht das alles innerhalb kurzer zeit komplett weg.
 
Außerdem wird mir durch viel Magnesium auch immer warm und ich habe das Gefühl krank zu sein (fühlt sich ähnlich an wie Fieber).

Vom Magnesiumcitrat? Das ist ein Histaminliberator. Ich vertrage das Citrat auch überhaupt nicht. Das passiert auch, wenn du Magnesiumchlorid transdermal anwendest? Oder oral eine andere Magnesiumverbindung wie Magnesiumglycinat?
 
Hallo derstreeck,
ja das passiert auch wenn ich Magnesiumchlorid transdermal oder auch zu viel Magnerot einnehme. Wenn ich schon so sehr viel Magnesium über den Tag eingenommen hab passiert das auch wenn ich viel Magnesium noch über die Nahrung z.b durch Haferflocken zu mir nehme. Aber wie gesagt verschwindet alles durch Calcium wieder.
 
Das mit deinen Mineralgeschichten ist sehr merkwürdig.

Ich kann mir kein Bild machen, aber was ich in einem Text über Haarmineralanalyse gelesen habe, ist interessant:

Bei Haarmineralanalyse geht man davon aus, daß sie die Mineralverhältnisse in den Zellen wiederspiegelt und nicht die im Blut.

Erhöhtes Kalzium findet man (im Haar) bei Personen, die unter Hypoglykämie leiden. Hohes Kalzium ist mit einem hohen Insulinspiegel und mit niedriger Aktivität von Nebennieren und Schilddrüse assoziiert. Wenn sich Kalzium im Bindegewebe ansammelt, kann das den Transport von Insulin und Glukose über die Zellmembranen behindern und so zur Entwicklung von Diabetes beitragen.

Das Verhältnis von Kalzium und Magnesium (ratio) ist ein Maß für die Empfindlichkeit auf Zucker: Ein Ungleichgewicht im Verhältnis von Kalzium und Magnesium ist stark mit Kohlenhydrat-Intoleranz assoziiert. Kalzium wird für die Insulin-Freisetzung benötigt, während Magnesium die Insulin-Freisetzung hemmt. Oft beruht ein Ungleichgewicht in diesem Verhältnis auf einer Ernährung, die übermäßig Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) enthält.

Demnach sieht es so aus, als könnten auch deine "Mineralungleichgewichte" iher Ursache in deiner Kohlenhydratreichen Ernährung haben.
 
Hallo Luft,
ja das wäre möglich. Da ich meinen Mineralstoffhaushalt im Moment aber sehr gut im Griff habe, denke ich, dass die Ursache für meine Symptome (Herzprobleme,Kreislaufprobleme,Panik) hauptsächlich hormonell bedingt ist.
 
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