Hat eine Tablette meinen Magen zerstört?

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Hallo zusammen,

seit 3 Wochen plagen mich folgende Magenbeschwerden: Druck als hätte ich einen Luftballon verschluckt, Brennen, Stechen, Aufstoßen (Luft bzw. Nahrungsbrei). Kürzlich ist dazu ein ständiges Gefühl aufstoßen zu müssen (aber in 80% der Fälle nicht zu können) hinzugekommen, was mich echt verrückt macht. Es baut sich mittlerweile so ein Druck im Magendreieck und vor allem links unter der letzten Rippe auf, dass ich auch nach oben das Gefühl habe, in meiner Speiseröhre steckt ein Stock. DasIn den ersten beiden Wochen habe ich versucht, mit pflanzlichen und natürlichen Mitteln a la Heilerde, Iberogast aber auch Antazida Abhilfe zu schaffen. Möglicherweise hat sich dadurch die Gastritis (?) noch einmal verschlimmert, sodass ich nun diesen Rülpsdrang habe (den ich so noch nie erlebt habe). Seit 5 Tagen nehme ich nun Säureblocker (40mg).

Ich habe normalerweise nie Probleme mit dem Magen - meine Verdauung würde ich als optimal bezeichnen. Eingebrockt hat mir das Ganze (zum wiederholten Male) eine Dosis Sertralin (Antidepressivum/SSRI). Bei den vorangegangenen Malen (2017 und Anfang 2018) hatte ich die Tablette auf nüchternen Magen genommen, was direkt nach Einnahme einen enormen Druck im Magen aufbaute und dann in jeweils 2 Wochen Magenbeschwerden wie oben beschrieben mündete (ohne den ständigen Rülpsdrang). Dieses mal hatte ich die Tablette zwar nicht auf leeren Magen genommen, aber wohl wieder etwas zu wenig gefrühstückt, sodass die Sch* wieder von vorne losging. Mit dem Unterschied, dass es ich nach spätestens 2 Wochen nicht wieder komplett symptomfrei bin und mir mittlerweile ernsthafte Gedanken mache, ob das nochmal wegggeht, weil es danach gar nicht aussieht.

Die Medis nehme ich zurzeit nicht, habe sie in allen Fällen direkt an dem Tag wieder abgesetzt und 2017 und 2018 maximal 5 Mochen genommen (in niedrigster Dosis). Mein Magen war, abgesehen von den angesprochenen Malen, völlig beschwerdefrei. Die Tabletten versuchte ich immer mal wieder einzudosieren, weil ich mir einen positiven Effekt auf meine PTBS/Burnout erhoffte - werde ich nun auch lassen :traurigwink:

Kann mir jemand von euch erklären, warum es bei einer Entzündung im Magen zu dieser Gasbildung (?) bzw. dem Aufstoßen kommt? Wenn sich dann mal ein Rülps löst, geht vorher durch den Magen komplett ein Rumoren durch als würde man ihn einmal komplett umkrempeln. Das Kuriose: Je mehr ich stehe oder in aufrechter Haltung bin, um so stärker wird das Gefühl/der Druck aufstoßen zu müssen.

Wie kommt es überhaupt zu einer derartigen Beeinträchtigung durch ein solches Medikament? Kann ja schlecht der Wirkstoff an sich sein, der natürlich dann (erst) im Darm wirkt (90% des Serotonins sitzen ja da) - ist es das restliche Füllmaterial? Warum steht in der Packungsbeilage "unabhängig vom Essen nehmen", wenn es (auch offensichtlich anhand diverser Erfahrungsberichte aus dem Internet) zu diesen Effekten kommt, wenn man es nüchtern nur mit Wasser nimmt?

Wie lange würdet ihr die Säureblocker noch nehmen? Der Arzt meinte, 4 bis 5 Tage - ich sehe aber keinerlei Besserung nach 7 Tagen. Soll ich auf 60 bzw. 80mg gehen?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Mein Darm funktioniert übrigens einwandfrei - großes Blutbild vor wenigen Tagen war unauffällig.



Vielen lieben Dank euch! :wave:
 
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Hallo ri4n,

Sertralin hat eine lange Liste von möglichen Nebenwirkungen. Magen-Darm-Probleme stehen allerdings erst bei den "seltenen Nebenwirkungen":
https://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Sertralin/nebenwirkungen-medikament-10.html

Evtl. ist in Deiner Sertralin-Marke etwas an Zusatzstoffen drin, die Deine Symptome hervor rufen?

Vielleicht mag Deine Leber das Sertralin nicht?:
... Sertralin sollte bei Patienten mit Funktionsstörungen der Leber mit Vorsicht eingesetzt werden. Bei schwerwiegenden Funktionsstörungen der Leber sollte Sertralin überhaupt nicht angewendet werden. ...
https://www.netdoktor.at/medikamente/sertralin-interpharm-50mg-274428

Möglich wäre auch, daß Du mit Histamin (Histaminintoleranz = HIT) Probleme hast. Da können dann bei der Einnahme von allen möglichen Medikamenten unterschiedliche und unangenehme Symptome aufreten:

https://www.histamin-pir.at/2017/12...tamin-medikamente-und-die-mentale-gesundheit/
https://www.histaminintoleranz.ch/de/therapie_medikamente.html#unvertraeglich

Grüsse,
Oregano
 
Hey Oregano,
vielen Danke deine fixe Antwort!

Hier steht Bauchschmerzen bei den häufigen Nebenwirkungen ;)
https://www.netdoktor.at/medikamente/sertralin-interpharm-50mg-274428

An eine Intoleranz glaube ich nicht, habe ich doch zuvor und auch sonst nie Probleme mit dem Magen oder irgendwelchem Essen gehabt.

Wie kommst du auf die Leber? Die Beschwerden sind ja eindeutig auch dem Magen zuzuordnen.

Dazu kommt, dass ich eben seit diesem Vorfall, also seit über 3 Wochen keine Sertralin mehr genommen habe.

Einem wird schon anders, wenn man mal Zoloft (englische Medikamenten-Variante des Sertralins) plus stomach ache/heartburn/gastritis/reflux/gerd sucht. Da gibts etliche Erfahrungsberichte die genau das gleiche beschreiben.

Ich frage mich nur, warum es lange Zeit bei der Einnahme ohne Essen ging (habe sie 2016 für ein Jahr genommen), dann ohne Essen richtig reinhaute (2017 einmal beim Versuch wieder einzudosieren, 2018 im Juni) und mittlerweile auch mit Essen nicht mehr wirklich (Juli 2018). Ok, ich hatte bei dem letzten Mal wenig gegessen und die 2,3 Tage vorher hats auch mit Essen noch geklappt, aber schon merkwürdig alles.

Kann eine Typ-C-Gastritis (ist es dann wohl, oder) chronisch werden?
 
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Hallo ri4n,
ich hatte mal Magenschmerzen wegen eines B12-Mangels (B12 war knapp über der Normgrenze, Blutbild war noch unauffällig).

B12 ist wichtig für die Regeneration der Schleimhäute, bei der Magenschleimhaut besteht da wegen der Selbstverdauung besonders hoher Bedarf.

Vielleicht hat dein Medikament die Magenschleimhaut über die Jahre also so lange angegriffen, bis das B12 erschöpft war - und dann begannen die Probleme, weil sich die Magenschleimhaut nicht mehr ausreichend regenerieren konnte.

Wenn Du die Idee schlüssig findest könntest Du also mal das B12 messen lassen und/oder B12 hochdosiert sublingual supplemtieren, in Verbindung mit einem niedrig-dosierten B-Komplex, evtl auch etwas Zink, Vitamin C kann auch nicht schaden).

Gruß
Hans
 
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