Hallo Leben, hier bin ich !!!

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14.10.09
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Hallo ihr lieben,

in letzter Zeit haben mir viele Menschen geschrieben, die meine Geschichte mitbekommen haben um zu fragen wie es mir in der zwischenzeit ergangen ist.
Meine ganze bzw. einen Teil meiner Geschichte könnt ihr auch hier nachlesen: Klick mich

Nun, ehrlich gesagt weiß ich garnicht wo ich so recht anfangen soll, ich versuche es so kurz wie möglich zu halten.

Also erstmal vorweg, ich bin mittlerweile 22 Jahre jung, wohne immernoch bei meinen Eltern und hab bis jetzt auch keine Ausbildungsstelle.

Nachdem ich meine Ausbildung abgebrochen habe bin ich wieder nachhause.
Mir ging es miserabel, ich hab mein altes leben einfach weiter gelebt.
Gesoffen, Krankenhaus, entzug, schmerzen, trauer, der gedanke das leben geht nicht mehr weiter !
Und dann kam alles anders.
Ich wusste immer, das irgendwann die Wende kommt, aber so, damit hätte ich nie gerechnet . . .

Als ich meine Ausbildung abgebrochen habe war der Stall in dem mein Pferd früher stand, leider nicht mehr frei, somit musste ich ersteinmal in einen anderen Stall wechseln.
Der Mann von einer einstellerin war früher Rettungsassistent auf dem Hubschrauber und wir kamen ins Gespräch.
Ich war sofort hellauf begeistert!
Ab dem Zeitpunkt wusste ich, DAS IST ES!
Ich sprach noch mit einem Bekannten meines Vaters, der selber auch Rettungsassistent auf dem Notarztwagen war.
Mein entschluss war gefasst, das ist das was ich immer machen wollte, das ist mein traumberuf oder auch meine berufung.
Sofort meldete ich mich beim Deutschen Roten Kreuz um ehrenamtlich etwas zu tun.
Ich war ab dem ersten Tag an voll akzeptiert, ich bin ein Teil einer riesen großen Gemeinschaft geworden.
Ein herrausragendes gefühl.
Anfang des Jahres habe ich dann just 4 fun einfach mal eine Bewerbung für eine Ausbildungsstelle als Rettungsassistentin abgeschickt.
Und siehe da, 1 Woche später hatte ich eine sehr nette Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Leider ist daraus nichts geworden, da ich meinen Führerschein leider immer noch nicht wieder hab ( alkoholfahrt).
Sie baten mich aber darum, mich auf jeden fall zu melden wenn ich meinen Führerschein wieder hab.
Dies war früher ein Grund für mich den Kopf in den Sand zu stecken, heute ist das anders.
Ich mache das beste daraus, ich hab meine Sanitäter Ausbildung beim Kreuz als beste abgeschlossen, nun werde ich in den nächsten Monaten meinen Ersthelfer Aubilder machen und den BNN ( Basis notfall nachsorge).
Bis dahin werde ich dann auch meinen Führerschein wieder haben und dann werde ich meine Ausbildung als Rettungssanitäterin machen um danach die verkürzte Ausbildung als Rettungsassistentin zu machen.

Das war quasie die Kurzfassung von allem ;)
Jetzt fragen sich bestimmt einige wie es mit dem Alkohol aussieht.
Ich kann nur von mir sagen, seitdem ich wirklich gebraucht, geschätzt und voll und ganz akzeptiert werde brauche ich den Alkohol nicht mehr!
Ich trinke gerne noch auf einer Feier Bier oder auch was Hochprozentiges, aber nie so, das es ich mich besaufe.
Ich kann also von mir behaupten, ich trinke kontroliert!
Jetzt habe ich z.b über einen Monat keinen schluck mehr getrunken, ich vermisse es auch nicht.
An diesen Wochenende hat z.b mein Bruder Geburtstag, ob ich da was trinke weiß ich noch nicht aber ich brauche keine angst mehr haben das es ausartet.
Das was sich bei mir noch verändert hat ist das ich endlich einen Thrapeuten gefunden hab, mit dem ich super klasse klarkomme und der mir wirklich, wirklich hilft!
Ich kann jedem nur raten, dem es sehr schlecht geht, sucht so lange bis ihr den/die richtigen gefunden habt!
Das kann wie bei mir, auch fast 6 Jahre dauern, aber ich bin jetzt einfach so unendlich glücklich das sich mein leben geändert hat.
Natürlich ist nicht alles perfekt, das wird es nie sein.
Ich hab nunmal eine ziemlich bescheidene vergangenheit, mit etlichen traumatas und schrecklichen rrfahrungen, aber shit happens, es hat mich zudem gemacht was ich heute bin.
Und ich muss sagen, ich bin stolz auf mich was ich bis jetzt geleistet hab und das ich noch nicht unter der Erde liege, denn das leben ist viel zu kostbar um es einfach wegzuschmeißen!

So, jetzt muss ich auch erstmal schluss machen, da ich gleich Dienst hab :-D

Gruß, FeelIt :hexe:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo leben,hier bin ich !!!

Hallo FeelIt,

das ist ja super! - Ich freue mich sehr für Dich und drücke Dir sämtliche Daumen, daß das so positiv weiter geht und Du immer wieder auf die Füsse fällst, falls mal etwas nicht ganz gut läuft.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo leben,hier bin ich !!!

Herzlich Willkommen im Leben FeelIt

F E E L...I T

so klasse das zu lesen. Alles Gute Dir.

Grüße
Freesie
 
Hallo leben,hier bin ich !!!

Das freut mich sehr Feel it.:)

Beste Wünsche für die Zukunft von mir :kraft:

Juliette
 
Hallo FeelIt,

das freut mich wirklich riesig :freu:! Ich hoffe sehr und drücke ganz fest die Daumen :daumendrueck:, dass Du Deinen Weg nun gefunden hast. Das hört sich aber alles richtig gut an :).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo FeelIt,

wir haben ja schon kommuniziert;) - und auch an dieser Stelle meine besten Wünsche für die Zukunft:)!

Liebe Grüße,
Malve:wave:
 
Hallo feelIt,

ich habe Deine komplette Geschichte von Anfang an gelesen und freue mich, dass Du den Sinn in Deinem Leben gefunden hast. Ich wollte immer auf Viktor Frankl hinweisen und auf sein Buch mit dem Titel „das Leiden am sinnlosen Leben“. Dazu konnte ich mich nicht durchringen, da es Dich in der Situation sicher nicht erreicht hätte.

Ich weiß von was ich rede und „austherapiert“ kenne ich als feststehenden Begriff in der Psychiatrie. Es ist ein vornehm klingender Begriff für „hoffnungslos“. Ich hätte Dir auch zu Baclofen raten können, habe aber gespürt, das ist es nicht in dieser Situation. Deine Beschreibung über den Umgang mit Dir im Krankenhaus ist erschütternd aber leider gar nicht so selten, wenngleich sich in den letzten Jahren einiges geändert hat.

Bleibt mir, Dir noch alles Gute zu wünschen und viel Kraft für die anstehenden Prüfungen (damit meine ich nicht den Führerschein), das ganze Leben ist voll damit.

LG Federico
 
Feel it,

Es hat mich so gefreut und tief berührt, das hier von Dir zu lesen.

Alles Gute weiterhin!

Datura
 
Hallo FeelIt
ich freue mich sehr von Deinem Erfolg zu lesen, schön, dass Du deine Berufung gefunden hast. Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Freude in Deinem Leben.
Herzliche Grüsse:wave:
KARDE
 
Mehr als ein Monat ist seit Deinem letzten Beitrag hier vergangen, FeelIt.
Wie ist es Dir ergangen?

Grüsse,
Oregano
 
Hi
auch von mir alles Gute - es ist schön dass Du Deinen Weg gefunden hast. Und falls mal wieder eine Situation in Dein Leben tritt, die Dich doch aus lauter Frust gerne zur Flasche treiben würde, denke immer an dieses Forum und was Du aus Dir selbst heraus alles geschafft hast.
LG Huhu
 
Hallo FeelIt,
ich bin überwältigt von Deiner Geschichte und drücke Dir alle alle Daumen, daß Du so weiterkommst! - Es gibt wohl doch noch Wunder :freu:
(Kleine Anmerkung: Was "Huhu" schreibt, finde ich sehr gut, es kommen ja immer mal wieder schwierigere Phasen, und es ist sicher gut, sich vorher ein paar Gedanken dazu zu machen, um schnell eine Handlungsoption zu haben.)

Auf jeden Fall: Weiter so!

:wave::hexe:
 
Hallo ihr lieben,

danke für die vielen netten Worte, ich hab mich sehr gefreut :freu:
Trotz das es mir zur Zeit Körperlich und seelisch (viele probleme) sehr schlecht geht, habe ich mich nun entschlossen abstinent zu leben.
Das wird kein einfacher Weg, aber ich hab mir erstmal 6 Monate als Ziel gesetzt da ich dann von meinem " problem Berg " einiges abgearbeitet hab und ich nicht in versuchung geraten will wieder zu trinken .
Ich hoffe es klappt alles so wie ich es mir vorstelle.
Ich werde euch auch weiter auf den laufenden halten,

eure FeelIt :hexe:
 
Wünsch Dir viel Kraft!:wave:

Es wird gezerrt und gerissen an einem, irgendwann hörts auf und die Dämonen sind weg......

LG Therakk
 
Hallo FeelIt

Ich verfolge deinen Leidensweg jetzt schon eine ganze Weile,jetzt möchte ich auch ein paar Worte dazu sagen.
Du bist in jungen Jahren in was reingerutscht,wovon ich jedem nur dringend abraten kann,man versaut sich so sein ganzes Leben.
Du hast es selbst treffend bemerkt:"Dann kam anstatt das Bier der Vodka dazu, das war ein Fehler."
Ich bin jetzt 53 Jahre alt(seh aber weder so aus,noch fühle ich mich so,ich halte mich mit Rennrad fahren fit) und habe erst mit 20 Jahren angefangen,öfter zu trinken,aber ich habe immer aufgepasst und niemals harte Sachen getrunken(bis heute nicht).
Meine "Säuferkarriere" sieht etwas anders aus.Ich trinke einen Tag viel,geb mir richtig die Kante,hab dann aber zwischen 3 und 5 Tagen absolut keinen Bock mehr darauf(waren zwischenzeitlich aber auch kürzere Abstände),das geht jetzt schon seit über 25 Jahren so,mein Quantum lag immer so um 8-10 halbe Liter Bier.(auch mal mehr)
Deshalb,und weil es mich tierisch ankotzt,immer so fertig zu sein nach einem Absturz,wehre ich mich mit Händen und Füssen gegen das Zeug,mit dem Erfolg,das ich noch in der Lage bin,es bleiben lassen zu können,wenn ich denn will(vor einiger Zeit 6 Monate garnichts- und anfang dieses Jahres,in 6 Wochen ein Bier).
Ich bin zweifelsohne Alkoholiker und ich würde niemals behaupten,kontrolliert trinken zu können(mein Kontrollverlust beginnt nach dem 4. Bier,danach gibts kein halten mehr),aber ich hasse diese Zustände,es geht mir immer richtig Sch....
Der einzig vernünftige Zustand ist nüchtern,es geht mir dann so unendlich viel besser und ich vermisse den Alk nicht.
Es sind diese spontanen Entschlüsse,jetzt was zu trinken,die ich im Griff haben muss,einfach 5 Minuten warten,einen halben Liter Wasser oder O-Saft trinken,dann vergeht das wieder,aber es fällt mir auch nicht wirklich schwer.

Du hast durch das viel Vodka trinken über längere Zeit,dein Suchtgedächtniss extrem konditioniert,das vergisst dein Körper niemals,das heisst,wenn du wieder anfängst zu trinken,wirst du bei der gleichen Menge landen,die du immer getrunken hast,kontrolliert trinken ist in deinem Falle auf Dauer nicht möglich und wäre ein weiterer Fehler,du würdest früher oder später wieder da landen,wo du vorher warst.Ein Beispiel dafür ist Harald Juhnke.

Ich freue mich riesig,das du für dich eine Aufgabe gefunden hast und hoffe,das du da dran bleibst.
Das du in der letzten Zeit "kontrolliert" trinken konntest,liegt mit genau daran.
Die Begeisterung und Freude über das für dich neue,hat dafür gesorgt,das du dich zusammen reissen konntest,aber das wird nicht so bleiben.
Du hast nur eine Chance,ein glückliches Leben zu führen,und zwar NIE wieder etwas zu trinken,ansonsten wird es weiter so laufen wie die letzten Jahre,saufen,Entzug,saufen,Entzug...

Aber du kannst es schaffen !

Meine Freundin ist trockene Alkoholikerin,sie hat in ihrer Ehe angefangen zu trinken(6 Jahre lang) und landete am Ende bei zwei Flaschen Vodka am Tag.
Nach einen Zwangsentzug,der nichts brachte,hat sie freiwillig einen gemacht,und ist seit 17 ! Jahren trocken jetzt,allerdings haben sich leider nach einigen Jahren Abstinenz,bei ihr Nervenschädigungen in den Beinen eingestellt,sie kann nur noch mit Gehhilfen laufen,es war zuviel hochprozentiges für eine Frau.
Sie hat alle Stationen durchgemacht,heimlich trinken,trocken kotzen,Suff verstecken,sich für Alk mit Typen einlassen,klauen,Leute linken,belügen,nach dem "Aufstehen" zum Kühlschrank kriechen,Vodka aus dem Eisfach nehmen und die halbe Flasche trinken,um überhaupt erstmal laufen zu können...
Seis drum,sie ist immer noch trocken,es ist machbar,aber man muss es sich fest vornehmen und konsequent durchziehen.
Bei mir wird es jetzt auch so weitergehen,das ich anstrebe,es bleiben zu lassen,ich habe verschiedene Vermeidungsstrategien entwickelt,habe mich von vielen "Saufkumpels" getrennt über die Jahre,versuche die Abstände zwischen den Abstürzen so lange wie möglich auszudehnen.
Ich hab absolut keinen Bock,die letzten Jahre meine Lebens im Tee zu verbringen.
Aber du bist jung,lass dir dein Leben nicht durch den Alk versauen.
Such dir eine Aufgabe(scheinst du ja gefunden zu haben) und knie dich da richtig rein,vermeide Kontakt mit Leuten die Saufen.
Sei stark,gib alles,ich drück dir ganz fest die Daumen.


Tom
 
Die Begeisterung und Freude über das für dich neue,hat dafür gesorgt,das du dich zusammen reissen konntest,aber das wird nicht so bleiben. Du hast nur eine Chance,ein glückliches Leben zu führen,und zwar NIE wieder etwas zu trinken,ansonsten wird es weiter so laufen wie die letzten Jahre,saufen,Entzug,saufen,Entzug...

@Tom,

ich mag sie nicht diese Absolutismen und Vorhersagen im Sinne einer sich-selbst-erfüllenden-Prophezeihung. Mach bitte nicht den Fehler und projeziere Deine Erfahrungen auf andere. Es mag vielleicht Dir bei der Erhaltung Deiner Abstinenz helfen, nicht aber zwingend zielführend für andere sein.

@feel it,

mach Dich schlau und frag Deinen Arzt nach Baclofen. Es ist keine Wunderpille aber es ist hervorragend geeignet um für die ersten 12 Monate den Suchtdruck klein zu halten oder im besten Fall komplett zu verlieren. Es gibt ihn nicht „DEN ALKOHOLIKER“ genauso wenig wie es „DEN MENSCHEN“ gibt. Jeder Mensch ist einmalig und jeder Mensch geht eigene Wege. Ich nehme seit nunmehr 3 Jahren Baclofen und kann nur sagen: ich bin glücklich und zufrieden, kein Suchtdruck, kein Suchtgedächtnis obwohl ich ab und zu ein Glas Rotwein trinke.

Ohne zu übertreiben kann ich behaupten, dass derzeit ca. 100.000 Menschen in Europa ähnliche Erfahrungen mit Baclofen machen. Alkoholismus lässt sich übriges als Symptom verstehen, ein Symptom das auf eine andere Erkrankung hinweist. Die Behandlung mit Baclofen alleine ist deshalb nicht ausreichend, eine begleitende Psychotherapie ist in jedem Fall notwendig um die eigentliche Erkrankung heilen zu können.

LG Federico
 
Hallo
also Baclofen als Wundermittel darzustellen ist wohl sicherlich nicht ganz korrekt.
Nebenwirkungen:
Baclofen: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit
Baclofen ist ein Antidepressiva..... also ganz ehrlich, alles andere vorher probieren, wie z.B. Akupunktur, Suchtberatung, Hypnose etc.
Antidepressiva sind keine Smarties, so kommt man ganz schnell von einer Sucht in die nächste...
LG Huhu
 
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