Habe resigniert - Lebensmut wiederfinden?

Themenstarter
Beitritt
03.12.11
Beiträge
181
Hallo zusammen,

ich bin jetzt seit 4 1/2 Jahren krank, Borreliose, Quecksilberbelastung, Parasiten, Co-Infektionen, das ganze Programm. Nachdem ich anfangs erstmal schulmedizinisch behandelt wurde, ohne Erfolg, bin ich nach ein paar Umwegen bei der Therapie nach Dr. Klinghardt gelandet und mache das jetzt seit ca. 3 Jahren. Eigentlich bin ich mit der Therapie und auch meinem Arzt ganz zufrieden, da ich immer das Gefühl habe (oder mir einbilde?), die Klinghardt-Mittel würden helfen.

Leider werde ich jedoch nicht gesund und es geht mir im Grunde nur wenig besser als vor 2-3 Jahren. Mittlerweile ist es leider so, dass bei mir irgendwie alle Reserven aufgebraucht sind, seelisch, geistig, und finanziell sowieso. Anfang diesen Jahres war ich noch motiviert und hatte geglaubt, jetzt endlich im Laufe dieses Sommers gesund zu werden, aber es wurde überhaupt nichts draus, im Gegenteil es ist eher wieder schlechter geworden.

Ich habe kaum noch Energie, schaffe es zwar immer noch, mich einigermaßen gesund zu ernähren, aber den Haushalt in Ordnung zu halten, dafür reicht es schon nicht mehr. Und größere Unternehmungen sind kräftemäßig meistens eh nicht drin bzw. nur sehr selten. Soziale Kontakte habe ich auch kaum noch, das Problem ist, wenn es einem so schlecht geht, kann man mit kaum jemanden reden weil die meisten Leute das in die Schublade tun "Ja, wir kränkeln halt alle ein bißchen rum."

Alles in allem habe ich zur Zeit die Hoffnung verloren, glaube nicht mehr ans gesund werden, weiß nicht wozu ich morgens noch aufstehen soll, habe nichts, worauf ich mich irgendwie freuen kann, schaffe es nicht mehr, positive Dinge in die Wege zu leiten, habe auch einfach keine Ideen mehr, was ich machen könnte, um meinen Zustand zu verbessern. Es ist nur noch ein Dahinvegetieren.

Ich habe im Laufe des letzten Jahres einiges probiert. Weiterbildung angefangen - musste ich wieder abbrechen, Partnerschaftsbörse - bisher kein Erfolg, versucht alte Kontakte aufzufrischen, aber die Krankheit scheint einfach stärker zu sein, alles was ich im Laufe des letzten Jahres angefangen habe, war letztlich von Misserfolg gekrönt.

Jetzt habe ich seit einigen Monaten resigniert, bin sauer aufs Leben, habe Selbstmordgedanken (nicht akut) und weiß einfach nicht was ich noch machen soll. Vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich den Lebensmut wiederfinden kann oder jemand war schonmal in einer ähnlichen Situation und kann mir sagen, was ihm/ihr geholfen hat?

Danke.
Sam77
 
Hallo Sam,

meiner Ansicht nach gehören zu einer möglichen Heilung immer Körper und Seele. Für den Körper hast du einiges getan und wenn du sagst, dass das Klinghard-Programm bei dir hilft, dann ist das sicher auch so. Aber der Körper hat auch ein Zellgedächtnis, dass durch die Seele gesteuert wird und dass hat auch Einfluss auf die Energie, die bei der Heilung helfen kann oder das Gegenteil kann der Fall sein.

Du kannst in diesem Zusammenhang vielleicht einmal das Gupta-Retraining lesen.

https://www.symptome.ch/threads/mcs...richte-und-gegenseitige-unterstuetzung.72565/

oder vielleicht EFT:

https://www.youtube.com/watch?v=QcxVJQImeXY&

Es gibt auch energetisch arbeitende Heiler. Von einem habe ich hier im Forum gelesen. Karma Singh. Man findet ihn auf YouTube. Es gibt Menschen denen hilft das. Eine Bekannte von mir hat ihn ausprobiert bei akuten Schmerzen und es hat ihr wirklich geholfen. Sie hat mit Esoterik nichts am Hut, aber in der Not, so dachte sie sich.
Einige andere Berichte findet man über Braco. Man kann beides soweit ich weiß kostenlos anwenden.

Ich hatte einmal eine energetische Handlung gemacht, was mir geholfen hat. Ich habe allergisch auf etwas reagiert und der ganze Körper hat geschmerzt. Da ist mir eingefallen, dass ich irgendwann ein Buch über Dankbarkeit gelesen habe. Und da alles, was existiert, aus einem Gefühl und einer Information bestehen soll, dachte ich, ich probiere es dann mal aus. Ich war dann wirklich dankbar für diese Energie, denn daraus könnte ich vielleicht etwas lernen, so dachte ich mir. Ich spürte nach einigen Sekunden ein Kribbeln in den Armen und Beinen und die Schmerzen waren weg.

Aber es ist egal, was ich hier schreibe, es geht für einen selbst immer darum, was passt jetzt, wo habe ich selbst einen Anpack. Das weiß man für sich am besten.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sam,

Elana Rosenbaum MBSR-Trainerin und Psychotherapeutin hat ein sehr empfehlenswertes Buch geschrieben, das dir vielleicht helfen kann. Die Autorin ist selbst an Krebs erkrankt und weiss wovon sie redet.

Jetzt spüre ich das Leben wieder (mit Praxis-CD): Achtsamkeitsübungen bei chronischen Schmerzen, Krebs und anderen schweren Erkrankungen. Mit einem Vorwort von Jon Kabat-Zinn.
Das Buch ist sehr gut lesbar und die Übungen sind dank der CD leicht auszuführen.

Jetzt spüre ich das Leben wieder mit Praxis-CD : Achtsamkeitsübungen bei chronischen Schmerzen, Krebs und anderen schweren Erkrankungen. Mit einem Vorwort von Jon Kabat-Zinn.: Amazon.de: Elana Rosenbaum, Ursula Richard: Bücher

https://www.symptome.ch/threads/achtsamkeitsuebungen-bei-chronischen-krankheiten.121873/

Und vielleicht kann dir auch eine Ernährungsumstellung weiterhelden. Schau auch mal hier rein:
https://www.symptome.ch/threads/ernaehrung-bei-cfs-aus-sicht-klinischer-neuro-immunologie.121004/

Versuche dir einen Stundenplan zu schreiben, den du genau einhalten kannst. Auf jeden Fall ist es im Herbst wichtig, dass du früh aufstehst und noch am Vormittag längere Zeit rausgehst. Ohne das Tageslicht nämlich wird es immer schwieriger. Such dir einen schönen Weg aus und beobachte alles genau. Die Natur, die Tiere, den Himmel und auch die Menschen, die dir begegnen. Wenn es dir an Anfang schwer fällt, dich darauf einzulassen, schreibe eine Tagebuch zu deinen Spaziergängen. Wichtig ist nur sich auf den Moment einzulassen und die" Energie des Tageslichts" aufzunehmen.

Alles Gute für Dich
Juliane.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Juliane,

Auf jeden Fall ist es im Herbst wichtig, dass du früh aufstehst und noch am Vormittag längere Zeit rausgehst. Ohne das Tageslicht nämlich wird es immer schwieriger. Such dir einen schönen Weg aus und beobachte alles genau.

Das ist leider genau das, was die meisten Leute mit CFS nicht können, ein paar Meter oder Minuten zuviel und schon hat man einen Crash. Und das bedeutet einen Rückschritt bei dieser Erkrankung, mache das gerade wieder mit, dann fange ich wieder von vorne an, d.h. wieder die kürzeste Strecke, da. 5 Min., dann kann ich vielleicht in 3 Wochen wieder 10 Min. gehen, wenn nicht wieder ein kalter Raum oder sonstwas dazwischen kommt Je schlimmer die Erkrankung umso isolierter wird man, man verliert sein soziales Umfeld so nach und nach, es ist genauso wie es Sam als Themenstarter beschreibt. Und dass da Depressionen kommen, ist halt leider wahr, kämpfe auch damit.
LG
Konfus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Konfus,

ja, ich kenne die Problematik. Deshalb habe ich ja auch geschrieben Zitat:
„Versuche dir einen Stundenplan zu schreiben, den du genau einhalten kannst“

Weil Tageslicht so wichtig ist, gerade bei chronischen Erkrankungen, muss man sich Gedanken machen, wie man an Tageslicht zur rechten Zeit kommen kann. Notfalls, wenn auch kein Aufenthalt auf einem Balkon möglich ist, oder wenn man zu stark auf Kälte reagiert, kann man auch einen Sessel, ein Sofa, ein Bett direkt vor dem Fenster aufbauen bzw. aufbauen lassen.

Wenn es warm genug ist, kann man die Fenster geöffnet lassen, damit UV-B-Strahlung verfügbar ist.
UV-B Strahlung ist wichtig.

UV-B-Strahlung kann medizinisch zur Vitamin-D-Bildung und zur Anregung des des Zentralnervensystems eingesetzt werden.
Ultraviolettstrahlung - Wikipedia

Fensterglas lässt die UV-A durch. Es ist aber für einen großen Teil der ultravioletten Strahlen nicht durchlässig. Den Anteil der kurzwelligen UV-Strahlung also auch UV-B lässt Fensterglas nicht durch.
UV-Strahlung und Glas - was stimmt denn nun?

Auch hinter geschlossenen Scheiben, hat das Tageslicht aber auch noch eine Wirkung:

Tageslicht braucht jeder Mensch, damit die „biologische Uhr“richtig tickt.
Chronobiologie - Wikipedia

Morgenlicht synchronisiert die innere Uhr
scinexx | Morgenlicht macht schlank: Experiment findet überraschend deutlichen Effekt von Tageslicht am Morgen auf den BMI - Licht, Tageslicht, Abnehmen - Licht, Tageslicht, Abnehmen, Schlank, Übergewicht, Body-Mass-Index, BMI, innere Uhr, Morgen, Ta
Licht ist der wichtigste synchronisierende Faktor für das Gehirn und den Körper
scinexx | Büros mit Fenstern sind gesünder: Tageslicht am Arbeitsplatz fördert einen stabilen Tag-Nacht-Rhythmus - Arbeitsplatz, Tageslicht, Schlaf - Arbeitsplatz, Tageslicht, Schlaf, innere Uhr, Schlafqualität, Tag-Nacht-Rhythmus, Büro, Fenster, kün

Rudolf Steiner und Dr. Budwig zum Thema Licht hier in einem Blog zitiert:
Wie die Ernährungstherapie Öl-Eiweiss-Kost Krankheiten heilt

Natürlich bleiben bei einem Zustand schwerer Erschöpfung Depressionen nicht aus.
Elana Rosenbaums Buch habe ich empfohlen, weil Achtsamkeitsübungen auch bei Depressionen hilfreich sind und weil das Buch sehr gut lesbar ist.

Wer da noch tiefer einsteigen will, kann auch mit diesem Buch hier üben:
Der achtsame Weg durch die Depression
Zindel Segal, Mark Williams, Jon Kabat-Zinn & John Teasdale
Der achtsame Weg durch die Depression, inkl. 2 Audio-CDs: Amazon.de: Mark Williams, John Teasdale, Zindel V. Segal, Jon Kabat-Zinn, Heike Born, Ute Weber, Bettina Wehner: Bücher

Sam schreibt, er schaffe es zwar immer noch,sich einigermaßen gesund zu ernähren. Ja, aber was ist gesund bei CFS? Da geben schon Dr. Kuklinski und Dr. Mutter unterschiedliche Anworten.

Deshalb nochmal ein Link zu einem Buch, das sorgfältig recherchierte wissenschaftliche Quellen heranzieht:

Lesen Sie ganze Kapitel aus dem Wirkkochbuch und erfahren Sie mehr über artgerechte Ernährung! | Das Wirkkochbuch

https://www.symptome.ch/threads/ist...handlung-oder-mehr.122024/page-2#post-1039295

https://www.symptome.ch/threads/pru...ahrung-als-medizin.120938/page-5#post-1038501

LG Juliane
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sam,

liest Du noch mit?
Hast Du mit Deinem Therapeuten über Deinen Zustand gesprochen?
Es wäre sehr wichtig, dass er darüber informiert ist. Evtl. ist die Therapie zu hoch angesetzt und Du hast Blockaden. Das könnte auch zu Depressionen, sowie zu einer sehr schlechten seelischen Verfassung führen.

Wie sieht die Versorgung mit B-Vitaminen bei Dir aus?
Möchtest Du etwas zu Deiner Therapie schreiben?

GLG
Nesaja :wave:
 
Hallo zusammen,

ich bin jetzt seit 4 1/2 Jahren krank, Borreliose, ... bin ich nach ein paar Umwegen bei der Therapie nach Dr. Klinghardt gelandet und mache das jetzt seit ca. 3 Jahren.

Eigentlich bin ich mit der Therapie und auch meinem Arzt ganz zufrieden, da ich immer das Gefühl habe (oder mir einbilde?), die Klinghardt-Mittel würden helfen.

Leider werde ich jedoch nicht gesund und es geht mir im Grunde nur wenig besser als vor 2-3 Jahren. Mittlerweile ist es leider so, dass bei mir irgendwie alle Reserven aufgebraucht sind, seelisch, geistig, und finanziell sowieso.

...

Vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich den Lebensmut wiederfinden kann oder jemand war schonmal in einer ähnlichen Situation und kann mir sagen, was ihm/ihr geholfen hat?

Danke.
Sam77

Hallo Sam,

mir (auch Borreliose) hilft, zwischen seelischen und 'biochemischen' Syndromen zu unterscheiden.

Beispiel: Wenn ich Sport mache und längere Zeit davor nichts gemacht habe, geht es mir danach schlecht, schlechte Stimmung, Ängste, Schlafstörungen, Schmerzen.

Ich könnte nun denken, oh, seelische Probleme, unterbewußt Vermeidungshaltung gegenüber Sport entwickeln.

Es ist jedoch anders: Durch Sport werden die angesammelten Schadstoffe im Körper freigesetzt und entgiftet, das erzeugt massiven Streß im Körper. Plus die Borrelien mögen nicht, daß ich Sport mache, sie wehren sich gegen mein Verhalten (kann ich gern mal näher erläutern).

Wenn ich jedoch wiederholt, regelmäßig Sport mache, gehts mir stückchenweise immer besser.

Bis es mir dann so gut geht, daß ich den Streß mit dem Sport vermeide und lieber was anderes (z.B. mal einfach normal leben) mache.

Dann geht der Kreislauf dummerweise von vorne los: Mir geht es schlechter, huch, ich sollte Sport machen usw.

Dieses Verhaltens-Beispiel ist typisch bei Borreliose.

Die Erreger in unserem Körper versuchen, unser Verhalten zu steuern, biochemisch.

D.h. wenn Du feststellst "eigentlich vegetiere ich nur noch dahin", dann ist das in etwa der Idealzustand, den sich alle 'Gäste' in unserem Körper wünschen.

Nur Du selbst fühlst Dich dann als Gast in einem Körper, der nicht mehr Deiner ist.

Hol ihn Dir zurück, den Körper.

D.h. hartes Training, trotz der anfänglich unangenehmen Hirn- und Schlaf- und Angststörungen hilft. Den diese Störung sind durch zu entgiftenden Neurotoxine und absterbende Borrelien bedingt, sind also 'biochemischer' und nicht 'seelischer' Natur.

Viele Grüße,
Borabora
 
Oben