Hallo,
ich möchte nochmal auf die eingangs gestellte Frage bzw. Titelfrage zurückkommen. Ich denke, daß Schmerzen keineswegs zum Alter gehören, doch die Weichen, damit sie das nicht werden, muß man bereits etwas früher stellen. Dazu gehört allgemein ein gesundes Leben zu führen, wie, das wird hier ja schon andernorts ausführlich beschrieben, daher führe ich das nicht weiter aus. Weitere Weichenstellungen sind meines Erachtens:
- Selbstbeobachtung - nicht um zum Hypochonder zu werden, sondern um die ersten Anzeichen einer Krankheit zu erkennen und sofort eingreifen zu können.
- keine Krankheiten zu verschleppen, sondern sie immer ganz auszuheilen, wenn das eben möglich ist. Mit einer schweren Grippe ins Bett, nicht zur Arbeit, als Beispiel.
- Medikamente wirklich nur im Notfall einnehmen und so bald wie möglich wieder absetzen. Möglichst auf Naturheilkunde, alternative Therapien zurückgreifen, die Möglichkeiten sind zahlreich.
- Bei Schmerzen sofort herausfinden, welche echte Ursache sie haben und dann die Ursache behandeln. Sich nicht auf die Psychoschiene abschieben lassen. Schmerzmittel meiden, sie verstecken die Ursachen nur noch tiefer.
- den Ärzten paroli bieten, wenn sie einen abschieben wollen, ihnen nicht alles glauben, sondern sich eine Zweitmeinung einholen, sich selbst Informationen verschaffen und den Arzt damit konfrontieren.
- den eingefleischten Respekt vor sog. Autoritäten mit Titeln ablegen, Respekt nur für jene, deren Handlungsweise dies verdient bzw. auf den Menschen schauen, nicht auf seine Titel.
- insgesamt sein eigenes Selbstbewußtsein stärken, damit man nicht nur oben erwähntes vertreten kann, sondern auch, um die eigene Psyche zu stärken. Sich bewußt machen, daß kein Mensch weniger Wert ist als ein anderer, dies für sich selbst verinnerlichen.
- Beschwerden oder eine Krankheit auch daraufhin überprüfen, inwieweit sie durch seelische Probleme verschärft oder gar ausgelöst worden sein könnten.
- Beschwerden entstehen häufig schlicht durch Überlastung, seien sie physischer oder psychischer Art. Gelingt es sie als Warnanzeige zu verstehen und zu ergründen, vor was sie warnen, kann man diese Ursachen evtl. abstellen.
- ein Feingefühl für den Körper und die Psyche entwickeln, sich selber verstehen lernen, als Grundlage, um eigenen Fehlentwicklungen vorzubeugen oder das Einschlagen eines falschen Weges zu vermeiden.
- nicht zuletzt eine positive, optimistische Einstellung zu sich selbst pflegen, was wiederum auch zur Heilung beiträgt.
- negative Einflüsse auf das eigene Leben, so weit eben möglich abwenden, ihnen aus dem Weg gehen. Gelassenheit entwickeln, die einem dabei hilft diese Einflüsse hinzunehmen, ohne daß sie einen selbst belasten, wenn man sie nicht abstellen kann.
- sich von Miesmachern, ungerechten Kritikern, kräftezehrenden Mitmenschen, "falschen" Freunden distanzieren.
- Probleme nicht verdrängen, sondern sie anzuschauen, ergründen. Verdrängtes zehrt an den eigenen Kräften, rumort im Untergrund weiter, kann krank machen.
- Kraft aus dem Wissen schöpfen, daß uns jedes bewältigte Problem stärkt, die gewonnene Erfahrung, die Bewältigung des nächsten Problems erleichtert. Betrachtet man Probleme als Lernprozeß kann man sie eher als positiv betrachten und läßt sich durch sie nicht so leicht unterkriegen.
Das sind so einige Wege, die mir dazu einfallen, wobei mir durchaus bewußt ist, daß manches, je nach Lebenssituation, gar nicht oder nur teilweise machbar ist. Trotzdem kann schon die Tatsache, daß man das Problem erkannt hat, hilfreich und genesungsfördernd sein. Häufig genug stellt sich auch heraus, daß es eine Lösung gibt, die man aber übersehen hatte, weil man sich mit dem Problem gar nicht auseinandergesetzt hat.
Da ich selbst sehr optimistisch "gepolt" bin, mag das alles etwas zu leicht oder blauäugig klingen, dennoch basiert das auf selbst gemachten Erfahrungen, die mich in manch ausweglos erscheinender Situation über Wasser gehalten haben. Vielleicht hilft es auch anderen, nicht unter zu gehen, sondern zu Schwimmen!

Wer weiß?
Liebe Grüße,
Clematis