Seit einigen Jahren wird sehr viel über spezielle instabile Oxidations-Moleküle, auch freie Radikale genannt, berichtet. Diese Radikale sind kurzlebige Zwischenprodukte, die im Stoffwechsel des Körpers entstehen; auch durch Einwirkung von Sonnenlicht, durch Umwelteinflüsse, fehlerhafte Ernährung, Fettoxidation, Rauchen, Bewegungs- und Sauerstoffmangel und Stress-Situationen. Aber auch faulende, verwesende und zerfallende Substanzen lassen freie Radikale entstehen.
Wenn unser Körper normal arbeitet und die Sauerstoff-Radikale nur durch den Stoffwechsel entstehen, kann unser Organismus sich darauf einstellen. Etwa 3 bis 5 Prozent des Sauerstoffs, der von unserem Organismus verbraucht wird, wird nicht vollständig zu Wasser reduziert, sondern bildet noch instabile, freie Sauerstoff-Radikale. Diese sind durch einen besonderen Energiezustand extrem reaktiv und daher im Körper auch nur Nanosekunden bis Millisekunden existent. Freie Radikale sind für bestimmte Funktionen und Prozesse in unserem Körper sogar notwendig. Durch ihre Aggressivität können sie den Organismus von Unrat in Form von angeschlagenen oder abgestorbenen Zellen reinigen. Ohne sie würde der Organismus durch abgestorbene Zellen verschlacken, die wiederum Nahrung für krank machende Mikroben wären.
Insbesondere die weißen Blutkörperchen, unsere Blutpolizei, bedient sich auch freier Radikale, um gefährliche Bakterien und Mikroben und andere Krankheitserreger zu vernichten.
An sich haben Enzyme die Aufgabe, die chemischen Reaktionen bei der Energiegewinnung im Körper so zu steuern, dass kein Schaden entsteht. Bei genügend Energie verlaufen auch die Oxidationsprozesse beherrscht, harmonisch und ausgeglichen. Bei schwacher Energie oder einem unnormalen und gestörten Stoffwechsel aber zerfällt die Ordnung und die Prozesse verlaufen schwach, unbeherrscht, ruckartig, hektisch und angespannt.
Struktur der freien Radikale
Normalerweise zeigen Atome aus energetischen Gründen die Tendenz, immer Elektronen paarweise in der Atomhülle zu bilden. Im Stoffwechselprozess oder durch andere Reaktionen können Moleküle ein Elektron einbüßen und werden so zu einem Molekülbruchstück, das aggressiv und intensiv versucht, sich aus anderen Molekülen wieder ein Elektron zu entreißen. Auf diese Weise können auch gesunde Körperzellen attackiert und angegriffen werden, ganz egal ob diese Eiweiß- oder Fettsäuremoleküle sind. Es kann dann sogar zu Kettenreaktionen kommen.
Wird beispielsweise ein Fettsäuremolekül durch ein freies Radikal attackiert, so hat dies die Bildung eines weiteren freien Radikals zur Folge, womit eine Kettenreaktion ausgelöst wird, die letztendlich zur Zerstörung der Zellmembran führen kann. Sind erst einmal Löcher in die Zellwand gebrochen, können frei Radikale auch den genetische Code (DNS) des Zellkerns angreifen und verändern.
Freie Radikale versuchen also von anderen Molekülen an der Zellwand ein Elektron an sich zu binden. So befinden sich in unserem Körper stabile und instabile Sauerstoffmoleküle. Zur Erhaltung der Lebensfunktion sind stabile Moleküle unentbehrlich.
Durch freie Radikale können sich auch sogenannte „Nonsens-Moleküle“ bilden, die die Zelle nicht verwerten kann und die zum Teil auch als nicht verwertbarer Müll in der Zelle liegen bleiben.
Die Attacken der vermehrten freien Radikale richten sich gegen alles. So kann es zu Schädigungen der Körperzellen und der Erbsubstanz bis hin zu deren Entartung kommen, was zu Krankheiten und Tumorbildung führen kann.
Deshalb ist unser Körper mit Schutzstoffen ausgestattet, die gegen freie Radikale (Oxidantien) wirken. Sie werden deshalb Antioxidantien genannt und fungieren als Radikalenfänger.