das geht schon, dazu gehört am Tag ein Wachhund oder auch zwei und nachts gehören die Tiere natürlich in den Stall.
Wenn ich meine Hühner nachts nicht sicher einsperre, sind sie am Morgen eventuell auch tot.
Nur, dass es nicht um ein paar Hühner geht.
Es geht für 2017, dem Jahr, auf das sich dein Link bezieht, um folgende geschlachtete Tiere:
ca. 600 Millionen Hühner (ca. 50 Millionen im Monat)
ca. 2 Millionen Schafe, Ziegen und Pferde
ca. 58 Millionen Schweine
ca. 3,5 Millionen Kühe
dazu kommen
ca. 41 Millionen Legehennen
ca. 4,3 Millionen Milchkühe
ca. 12,4 Millionen Kühe in Mutterkuhhaltung
ca. 2 Millionen Zuchtsauen
ca. 45 Millionen geschredderte Kücken
die von dir erwähnten ca. 13,6 Millionen verendete Turboferkel
schätzungsweise 120 Millionen verendete Kücken
Das sind dann zusammen ca. 900 Millionen Tiere.
Wie viel Platz würdest Du diesen Tieren im Freiland zugestehen?
Würde jedes Tier im Schnitt 1 m² bekommen, dann wären das 900 Mio. m²=900 km². Nehmen wir doch einfach mal 5 m².
Bei 5m²/Tier, weil wir ja kein Tier getötet haben wollen, dass wir nicht essen, sind es also 4.500 km² Weidefläche.
Soweit. So gut. Reine Theorie.
Doch da gibt es ja viele weitere Probleme, von denen die Bestimmungen für Freilandhaltung von Schweinen, die Wölfe und die Schweinepest noch die geringsten sind.
Das Hausschwein stammt vom Wildschwein ab. Früher haben die Hausschweine in Rudeln im Wald gelebt und waren robuste und wehrhafte Tiere. Auch heute noch gibt es Hausschweinrassen, mehr oder weniger im Aussterben, die robust und für die Freilandhaltung geeignet sind. Oder für den Biobauernhof mit Freilandhaltung. Und da gibt es ja zum Glück einige.
Der früheren Haltung am nächsten kommt wohl ein Leasingschwein. Das muss man nach spätestens 24 Monaten schlachten lassen, auch wenn ein Schwein ca. 10 Jahre alt werden könnte. Dazu hab ich ein Video.
https://www.bing.com/videos/search?...4AF107A5CD2B1D52159A4AF107A5CD2B1D5&FORM=VIRE Ich könnte wohl kein Tier essen, dass ich persönlich kenne. Auch wenn ich ihm ein glückliches Schweineleben ermöglicht hätte.

Es fällt mir emotional sowieso schwer zu verstehen, wieso Hunde und Katzen liebenswert sind und Nutztiere nicht liebenswert sein soll.
Turboschweine, das sind sehr wahrscheinlich die Schweine, die auf den Bildern in deinem Link gezeigt werden, sind die Schweine mit den zusätzlich angezüchteten Rippen. Die brauchen nur ca. 6 Monate, bis sie ihr Schachtgewicht erreicht haben.
Die Turbohühner mit der extraschweren Brust sind schon nach ca. 1 Monat schlachtreif.
Diese hochgezüchteten Tiere sind extrem empfindlich und anfällig. Die können weder in Freilandhaltung gehalten werden, noch so, dass alle am Leben bleiben.
Dirk Steffens hatte da mal ein eindrückliches Hühner-Experiment gemacht. Hier könnt ihr es anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=n9UPtkEKQA0
Turbomilchkühe müssen bis zu 50 Litern Milch am Tag geben. Kein Wunder, dass öfter die Beine brechen.
Die Legehennen, die früher 120 Eier im Jahr gelegt haben, wurden so gezüchtet, dass sie heute 300 Eier am Tag legen.
Aber wieviel eingesperrtes Geflügel musste die letzen Jahre getötet werden und wieviele sterben von selber in Massentierhaltung?
21 % jener Schweine, die in Nutztierbetrieben lebendig zur Welt kommen, sterben noch vor der Schlachtung:
https://www.animalequality.de/neuigkeiten/haltungsbedingungen-schweineindustrie-studie
In Zahlen sind das
jährlich 13,6 Millionen Schweine in Deutschland zumindest
Ja. Viele Tiere sterben. Und es lässt sich bei diesen Zuchten wohl auch nicht ganz vermeiden. Das sind keine normalen Nutztiere mehr, sondern sensible Krüppel.
Doch könnte ich mir vorstellen, dass auch diese Schweine bei Tierwohlstufe 3 wesentlich glücklicher leben könnten, denn bei youtube habe ich mir schon einige Videos dazu angesehen.
Derzeit hat man keine Wahl. Man muss Bio kaufen oder von heimischen Höfen. In dem Moment, in dem man konventionelles Fleisch, Eier und Milch im Supermarkt kauft, weiß man nicht, ob man Produkte von und aus normalen Nutztieren oder Turbotieren kauft. Aber das weiß man auch nicht bei Butter, Quark, Sahne und bei allem, wo diese Sachen drin sind.
Ich bin ein Mensch und damit Allesfresser. Aber das, was wir den Tieren antun, ist in weiten Teilen doch ein unvorstellbarer Horror. Wir alle, die wir tierische Produkte konsumieren, haben da ein Problem, dass sich derzeit eigentlich nicht wirklich lösen lässt. Und letztens ist es ganz egal, welche tierischen Produkte man konsumiert.
Was haben wir doch für ein Glück, dass wir nicht unser ganzes Leben lang im Stall auf 2 m² gehalten und gemästet werden, um dann als Grillspieß zu enden.

Ein Nachbar fragte mich letztes Jahr, ob noch noch Fleisch esse. Wer noch Fleisch isst, meinte er, kann nicht erlöst werden und wird wiedergeboren werden.
