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28.07.22
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Liebe Community,
hat jemand von euch Erfahrungen mit Fasten bei Long Covid gemacht?
Es gibt Selbsthilfegruppen, wo dem Fasten (z.B. 9 Tage Trockenfasten) Wunderdinge nachgesagt werden. Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, durch Fasten zu "crashen". Intervallfasten bin ich gewohnt, da ich immer nur abends esse. Das allein könnte mir geholfen haben, dass es mir nach 4 Monaten schon so gut geht, allerdings komme ich so nicht mehr weiter. Ich habe neuronale Schäden (Tinnitus verbunden mit Gefühlsstörungen am Ohr, also Parästhesien, beides hängt zusammen) - keine Ahnung, ob durch Imfpung, Long Covid oder das Antibiotikum Doxycyclin. Auf jeden Fall werden dem Fasten wundersame Effekte nachgesagt. Da ich es nie gemacht habe, und ein stationärer Aufenthalt für mich nicht infrage kommt (ich es also "allein" durchziehe), möchte ich mich vorher grundlegend informieren. Zuerst einmal, ob es überhaupt (positive - oder eben auch negative) Erfahrungen mit Fasten während Long Covid gibt und ich in diese Richtung weiterdenken soll. Danke schön!
 
Hallo Andrea,

wie alle Therapieansätze dürfte auch das Fasten sehr individuell wirken. Wenn Du sowieso nur abends ißt, ist das vielleicht ja genau die richtige Lösung für Dich? Du könntest Dich ja mal bei einem Fasten-Anbieter erkundigen, ob es da Erfahrungen gibt?

Du bist ja sehr gut informiert. Evtl. kennst Du dieses Video schon?:


Grüsse,
Oregano
 
Es gibt ein altes Sprichwort : " einen Schnupfen (Viren) füttern, ein Fieber (Bakterien) aushungern".
Normalerweise regelt der Körper selbstständig, während/in einer Erkrankung, was im gut tut.
Zitat von Andrea: aber ich habe gerade keine Energie/Zeit/Kraft, um auf Hausarztsuche zu gehen, meine gesamte Zeit fließt in Recherchen, was mir gegen die Kopfgeräusche helfen könnte, das frisst meine gesamte Freizeit auf. Den Rest der Zeit muss ich für ausreichend Schlaf reservieren, d.h. ich muss früh ins Bett und spät auf, damit ich wenigstens auf 6 Stunden Schlaf komme, weil mich das Kopfgeräusch aufweckt und ich wegen Long Covid sowieso schon schlimme Schlafstörungen habe.

Innerhalb einer bestehenden Erkrankung (totale Erschöpfung) eine Fastenkur auf eigene Faust zu beginnen halte ich für nicht angebracht.

Gruß Ory
 
Vielen Dank, Ory,
die totale Erschöpfung resultiert bei mir mittlerweile mehr aus dem Tinnitus als aus Long Covid. Was Long Covid angeht, bin ich noch nicht so fit, also Sport wie Radfahren oder Treppensteigen geht nur peu a peu, wobei ich mich schon stark gesteigert habe. Wie müde und schlapp ich im Moment bin, hängt tatsächlich mehr davon ab, ob mich der Tinnitus schlafen lässt oder nicht. Tagsüber bin ich unkonzentriert, da er mich ablenkt.
"Totale" Erschöpfung war es auf jeden Fall anfangs, als mich der Tinnitus drei Wochen lang überhaupt nicht schlafen hat lassen, jetzt funktioniert es, wenn ich 14 Stunden fürs Schlafen einplane, dass ich auf 6-8 Stunden komme. Mit viel Melatonin, Schlaftees usw. funktioniert das halbwegs. Mittlerweile würde ich es nicht mehr "totale" Erschöpfung nennen, da ich wieder schlafen kann und mich körperlich - gemessen daran dass ich long covid habe - relativ fit fühle, aber immer noch totale Verzweiflung. Ich arbeite 4 Stunden die Woche, ich steige in den 7. Stock zu meiner Wohnung mehrmals täglich zu Fuß, gehe Wandern, fahre Fahrrad.

Aber natürlich habe ich größten Respekt vorm Fasten, ich will auf keinen Fall irgendetwas verschlimmern. In eine Klinik zu gehen, halte ich nicht für sehr ratsam, weil mich 1. fremde Umgebungen, in denen ich mich anpassen muss und nicht "raus" kann zu meinen Freunden und meiner Familie, sehr stressen. Ich versuche immer so gut wie möglich, Klinikaufenthalte zu vermeiden und alles ambulant zu machen. Vor allem, bis ich so eine Reha bewilligt bekomme, können Monate vergehen, gerade im Kontext von Long Covid. Damit müssten die Klinikmitarbeiter und Ärzte sich wirklich gut auskennen, auch mit dem Konzept von Pacing etc. vertraut sein. Meine anderen Untersuchungen, die anstehen, müsste ich alle pausieren. Wenn es mir nicht gut damit geht, würde ich das Fasten auf jeden Fall abbrechen. Auch dass muss dann ohne Probleme und Diskussionen möglich sein. In einer Klinik sehe ich mich eigentlich nicht. Aber eine Begleitung würde ich schon gerne in Anspruch nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt ein altes Sprichwort : " einen Schnupfen (Viren) füttern, ein Fieber (Bakterien) aushungern".
Normalerweise regelt der Körper selbstständig, während/in einer Erkrankung, was im gut tut.
Was genau hat es mit dem obigen Sprichwort auf sich? Ich kapiers nicht ganz...
 
Normalerweise regelt der Körper selbstständig, während/in einer Erkrankung, was im gut tut.
Wenn der Mensch gerade eine Viruserkrankung durchmacht, kommt es recht selten vor das ihm der Appetit dabei vergeht, ist es aber eine bakterielle Erkrankung schwindet zum größten teil auch der Appetit.

Gruß Ory
 
Das Thema Fasten ist vom Tisch, nachdem das Kopfgeräusch nach einmal 26h nichts essen (aber trinken schon, auch Tee, außerdem hab ich meine NEMs weiter eingenommen) total aufgedreht hat und sich 2 Tage nicht beruhigt hat. Habt ihr eine Erklärung dafür, dass das Kopfgeräusch so extrem (laut und schrill) geworden ist, nur nach einem Tag nichts Festes essen? Hat das was mit Adrenalin, Cortison etc. zu tun? Beeinflussen diese Substanzen die Gefäße (Enge)?
 
Hallo Andrea,

hat sich evtl. Dein Blutdruck durch das Fasten verändert und dadurch der Tinnitus?

Oder wird Dein (Innen-)Ohr durch die mangelhafte Ernährung einfach nicht gut genug versorgt und „rächt“ sich mit stärkerem Tinnitus?
... Zu den tinnitusrelevanten Vitalstoffen zählen: Zink, Mangen, Magnesium, Kalium, Germanium, Eisen, Kupfer, Vitamin A und E, Vitamin B-Komplex, besonders Niacin und Pangamsäure. Der „Substitution“ von Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen kann die durch hochwertige Nahrung den Vorzug gegeben werden, weil auf diese Art in einer physiologischen Zusammensetzung auch Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Stoffe, die als Koenzyme der Vitamine von Bedeutung sind, mit aufgenommen werden. Die Bedeutung z. B. der sekundären Pflanzenstoffe (wie Flavonoide, Karotinoide, Polyphenole usw.) für den Stoffwechsel wird erst in jüngere Zeit zunehmend erkannt. Auch hier wird es ein Irrweg sein, die neu entdeckten Stoffe zu isolieren und nur in Pillenform zu verabreichen, sind doch die Reaktionsabläufe im Stoffwechsel weitaus komplexer als die im Reagenzglas. Es ist das Verdienst von Prof. Wendt, die Zusammenhänge zwischen massiven Durchflutungsstörungen und den Ernährungsstörungen der „zivilisierten Welt“ aufgedeckt zu haben, die vorwiegend auf Überernährung mit tierischem Eiweiß basieren. ...
Hervorhebungen durch mich.

Ich weiß von mir, daß ich auf starke allergische Belastungen mit Tinnitus reagiere, den ich sonst - zum Glück - nicht habe.

Grüsse,
Oregano
 
Es gibt Selbsthilfegruppen, wo dem Fasten (z.B. 9 Tage Trockenfasten) Wunderdinge nachgesagt werden.
Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, durch Fasten zu "crashen".
Intervallfasten bin ich gewohnt, da ich immer nur abends esse.

Warum dann unbedingt "Trockenfasten"?
Vielleicht weil da die meisten "Wunderdinge" erzählt werden?

Auf jeden Fall werden dem Fasten wundersame Effekte nachgesagt.

möchte ich mich vorher grundlegend informieren.

Das halte ich für sehr gut, erstmal gut informieren, zum Beispiel auch über "normales" Heilfasten vielleicht.

Aber natürlich habe ich größten Respekt vorm Fasten, ich will auf keinen Fall irgendetwas verschlimmern.

Zum Beispiel wird es da regelmäßig beschrieben, das Fasten ordentlich einzuleiten, mit Abführen zum Beispiel, also mit einer Behandlung des Darmes, es geht ja um das Ausscheiden, statt Nahrungsaufnahme + Verdauung.

Das Thema Fasten ist vom Tisch, nachdem das Kopfgeräusch nach einmal 26h nichts essen (aber trinken schon, auch Tee, außerdem hab ich meine NEMs weiter eingenommen) total aufgedreht hat und sich 2 Tage nicht beruhigt hat.

Alte Fastenärzte haben wohl davon gesprochen, dass Fasten wie eine "Operation ohne Messer" ist und wirken kann.
Zum Beispiel der bekannte Otto Buchinger. Viele sprechen ja auch vom Buchinger-Heilfasten.

Wunder geschehen dann vielleicht von ganz alleine ..... manchmal 🤔
 
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Alte Fastenärzte haben wohl davon gesprochen, dass Fasten wie eine "Operation ohne Messer" ist und wirken kann.
Zum Beispiel der bekannte Otto Buchinger. Viele sprechen ja auch vom Buchinger-Heilfasten.

Von der Seite wikipedia.org/wiki/ Otto Buchinger eine in Englisch veröffentlichte Studie an der Buchinger-Klinik in Überlingen durchgeführt.
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0209353

Otto Buchinger I. starb 1966 im Alter von 88 Jahren. Die Kliniken in Bad Pyrmont und in Überlingen am Bodensee werden bis heute, mittlerweile in der vierten Generation, weitergeführt.
Unter der wissenschaftlichen Leitung der Ärztin Françoise Wilhelmi de Toledo wurde in der Klinik in Überlingen die weltweit größte Fastenstudie durchgeführt, die am 2. Januar 2019 veröffentlicht wurde.
 
Hier etwas mehr zu dieser „Studie“:


Grüsse,
Oregano
 
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