"Das neue Feld der Positiven Psychologie hat den Begriff Charakter wieder in den Mittelpunkt gestellt, ihn ungeniert zu einer der Grundsäulen der neuen Lehre erhoben und ihm eine zentrale Bedeutung für das Verständnis des psychologisch guten Lebens gegeben", sagt Seligmans Kollege Christopher Peterson. Seine Definition: "Charakter bezieht sich auf jene Aspekte der Persönlichkeit, die moralisch geschätzt werden. Der Positiven Psychologie geht es mithin um solche Charaktereigenschaften, die im Zusammenhang mit Lebenszufriedenheit stehen."
Die Wissenschaftler arbeiteten sich durch die historische, philosophische, religiöse, ethische und psychologische Literatur und identifizierten schließlich zwei Dutzend dieser positiven Charaktereigenschaften. Zuvor benannten sie drei Schlüsselkriterien, von denen menschliches Glück abhängt: Engagement, Lebenssinn und Hedonismus, also das lustvolle Erleben. Am glücklichsten sind demnach jene Menschen, die ihr Leben aktiv gestalten, die Lebensfreude kultivieren und einen höheren Sinn in ihrem Dasein finden. Doch mit welchen Mitteln erreicht man diesen Zustand?
Die Wissenschaftler entdeckten, dass in jeder Gesellschaft, ob bei den Eingeborenen in Papua-Neuguinea oder den Bürgern von New York City, sechs stark ethisch geprägte Grundtugenden hoch geschätzt werden: Weisheit, Mut, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung, Transzendenz. Sie sind so grundlegend für die menschliche Natur wie der aufrechte Gang, sagen die Positiven Psychologen.
Im nächsten Schritt ordneten die Forscher diesen Tugenden 24 Charakterstärken zu, die alle in einem Zusammenhang mit Lebenszufriedenheit stehen. Zum Wissen etwa gehören die Charakterstärken Kreativität, Neugier, Urteilsvermögen, Liebe zum Lernen und Weisheit. Dem Mut wurden Authentizität, Tapferkeit, Ausdauer und Enthusiasmus zugeteilt.
Menschlichkeit wird geprägt durch Freundlichkeit, Bindungsfähigkeit und soziale Intelligenz, Gerechtigkeit durch Fairness, Teamwork und Führungsvermögen. Wer Mäßigung walten lassen will, sollte Vergebungsbereitschaft zeigen, Bescheidenheit, Vorsicht und Selbstregulation. Und zur Transzendenz gehören Charakterstärken, die Sinn stiften und uns einer höheren Macht näherbringen: Dankbarkeit, Hoffnung, Humor, Spiritualität und der Sinn für das Schöne.
Ich und die Anderen: Heule nicht, handle! - SPIEGEL ONLINE
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