"Bevor Du urteilen willst über mich oder mein Leben,
ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg,
durchlaufe die Straßen, Berge und Täler,
fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freude.
Durchlaufe die Jahre, die ich ging,
stolpere über jeden Stein, über den ich gestolpert bin,
stehe immer wieder auf und gehe genau die selbe Strecke weiter,
genau wie ich es tat. - Und erst dann kannst Du urteilen."
Ich will einen Menschen nicht für seine Schwächen verurteilen, denn sie haben ihren Grund oder ihre Gründe. Und diese können vielfältigster Art und Weise sein.
Und manche liegen nach neurowissenschaftlichen Erkenntnissen in anders gelagerten Hirnregionen.
Und es ist kostbar und wertvoll, daß sich das menschliche Dasein in seiner Selbstfindung immer mehr offenbart und zugänglicher wird für die Menschen, die hier auf diesem wunderbaren Planeten wohnen.
Und wir in einer Zeit des sich immer weiter vernetzenden Zeitalters leben.
Vor kurzem sah ich im Fernsehen einen Bericht über Indien.
Ein kleines Dorf hatte dort endlich soviel Geld zusammen, daß die Dorfbewohner sich einen Pc kaufen konnten und sogar ein winzig kleines eigenes Büro dafür einrichteten. Die Dorfbewohner leben, soweit ich das noch in vager Erinnerung habe, vom Reisanbau und das, was sie an Einkäufer verkauften, wurde ihnen zu Spottpreisen abgenommen. So blieb ihnen nur wenig für ihr recht karges Dasein. Und die Anschaffung des Pc haben sie sich teilweise mühsam von ihrem eigenen Mund abgespart.
Sie bekamen auch einen Zuschuss für ihre neue Errungenschaft.
Als der Pc nun endlich kam und angeschlossen wurde, war das ganze Dorf versammelt und alle nahmen daran teil. So erfahren sie nun mehr über die aktuellen Reispreise und können "so ohne weiteres nicht mehr übers Ohr gehauen" werden. Und ich freute mich mit ihnen mit.
Ich wohne hier selber in einem kleinen Dorf und wenn ich mir vorstelle, daß hier ein winzig kleines Büro eingerichtet wird und dort ein Pc sein Zuhause findet, macht mir das unseren Wohlstand bewußt.
Als hier bei uns in Haus vor Jahren der erste Pc Einzug hielt, gab es kein Dorfgemeinschaftsfest und selbst die Nachbarn blieben außen vor.
So selbstverständlich sind hier bestimmte Lebensweisen.
Und letzte Nacht oder gestern Abend sah ich einen Bericht im Fernsehen über die Verschrottung von europäischem Elektromüll. Teilweise landet dieses in Afrika und die dort lebenden Menschen sortieren funktionsfähiges heraus oder nehmen Elektroteile mit sehr belastenden Methoden auseinander.
Die Stärken von Menschen im Alltag mitzutragen, ist liebevoller, gemütlicher, harmonischer, freudiger, innerlich verbundener etc.
Die Stärken von Menschen im Alltag mitzutragen, ist für mich manchmal nach vielen Jahren ein Kraftakt und manchmal gelingt es mir leichter.
Und ich finde, es ist eine Lebensaufgabe.
Und in mancherlei Hinsich brauche ich Entlastung dieser für mich so wertvollen Lebensaufgabe. Und es ist durchaus in Ordnung, als Mensche Grenzen zu spüren und das sehr deutlich zu machen.
So handhabe ich es momentan flowermann gegenüber.
Was sich nun daraus entwickelt, ist für mich momentan nicht absehbar....
Ich habe mich einer Situation entzogen und weigere mich, das so zu leben, wie er es vorhat. Für mich würde ein ja die Wiederholung dessen bedeuten, was ich viele, viele Jahre an seiner Seite hab kennenlernen dürfen. Und leider bin ich nicht immer gefragt worden, ob es gerade in meinen Belastungsalltag hineinpaßt oder nicht.
Er wiederholt bestimmtes Verhalten in jahrelanger gebetsmühlenartiger Lebensweise, die ihm wohl so zu eigen ist. Und dank meiner mir menschlichen Bemühungen, gab es gewisse kleinere Abtragungen an dieser ihm eigenen gebetsmühlenartigen Lebensweise. Ob das nun aus seiner menschlichen Einsicht geschah, kann ich nicht nachvollziehen. Diese menschlichen Bemühungen meinerseits waren leider bedauerlicherweise erforderlich, da die Unterschiede zwischen ihm und mir in mancherlei Hinsicht recht, recht groß sind. Und dort, wo sich unterschiedliche Lebenseinstellungen oder Lebenshaltungen begegnen, "rappelt es nun mal ab und an im Karton". Und dieses Rappeln im Karton wird mir leider
zu schwer und macht mir recht zu schaffen. Einerseits das damit verbundene Emotionale und andererseits die Wahrnehmung der jahrelangen gebetsmühlenartigen Lebensweise. Und eine Gebetsmühle, die sich immer wieder dreht oder gedreht wird von Menschenhand, kreist den immer wieder gleichen Kreis. Nur, der Schwung, mit dem sie betrieben wird, verändert ihren Kurvenverlauf. Und manchmal macht es Sinn, dieses Hamsterradleben, immer wieder ein Laufen im Lebenskreis, zu unterbrechen und ein weniglich auszusteigen, um sich anzuschauen, was da eigentlich passsiert. Und flowermann ist das, glaube ich ganz fremd. Bin mir da jedoch nicht ganz sicher. Und so in diesem ganzen Hamsterradgebetsmühlenverlauf
bat ich ihn, eine Beratungsstelle aufzusuchen, die es nun mal gibt in dieser heutigen Zeit. Er soll sich selber mal Zeit nehmen für sein Leben und für das, was sich immer wiederholt im Beziehungsleben und ich dann bei mir so denke "geht dieser Kelch immer noch nicht an uns vorüber"..
Es ist meiner Ansicht nach in der heutigen Zeit nicht möglich, sich dem zu verschließen, was Menschsein ausmacht und was inneres Seelendasein bedeutet. Wir leben nun mal in so einer Zeit, wie der heutigen und wissen doch sovieles darüber, wie ein Mensch sich vom Babydaseins bis ins
jugendliche Dasein und weiter darüberhinaus entwickelt. Und das Leben ist zu kostbar, um seine oder ihre eigene innere Seelenentwicklung zum Stillstand zu bringen oder abzuwarten, bis von Außen Anstöße kommen.
Die Anstöße, die von außen kommen, ich bezeichne sie mal als Krise oder Krisen .... nun verlier ich meinen Formulierungsfaden. Wie soll ich das nun für mich formulieren, so daß ich das in Sprache ausdrücken kann und damit verstanden werde.
Und ich mach nun erst mal Seelenpause.
Es ist genug für heute und es war genug für gestern.
Und die Seele hinkt noch hinterher von dem Verweigern. Und ich wußte nicht, was kommt danach. Und manchmal macht es Sinn im Leben, sich zu verweigern für bestimmtes Verhalten. Und es erscheint mir so, als müßt ich das nun begründen für mich und vor mir selber. Merke, das brauch ich nicht.
Und darüber will ich mir auch keine Gedanken machen. Und sie werden mir damit verschlossen bleiben. Ich vertraue meiner Entscheidung und ich kann nur hoffen, daß nun die zweiseitigen und dreiseitigen Wege sich wieder neu finden werden und wünschen, daß dadurch Einsichten, Wahrnehmungen etc. entstehen, die dieses "Rappeln im Karton" von mal zu mal weniger erforderlich machen und Krisensituationen entschärfen, so daß dadurch
die eigene innere Selbstwahrnehmung gestärkt wird und die Eigenverantwortung wächst. Und nun gilt es, dieses Spannungsverhältnis auszuhalten, mir selber treu zu bleiben und weiterhin konsequent zu bleiben, wenn er seine Zusage auf seinem Weg wieder verläßt und sein Hamsterrrad weiterlaufen läßt im Einklang mit seinem gebetsmühlenartigen Verhalten, Ansichten etc. Bei ihm bin ich mir nicht sicher, ob er sich da nun selber treu bleibt oder nicht. Er wechselt das wie eine Fahne im Wind.
Und dieses Fahnenwechsel kenn auch ich von mir. Und beide haben wir unsere Gründe dafür.
Und dank der Männerforschung und Männergruppen werden Selbsterkenntnisse immer wahrscheinlicher für Männer.
Genauso wie es für Frauen dank der Frauenforschung und Frauengruppen geschah und geschieht.
Und jede Generation entwickelt sich weiter.
Ich finde, daß Frauen sich in sich stärker weiterentwickeln und sie offener dafür sind und Männer eher festhalten an dem, was ihr Mannsein so ausmacht und sie wesentlicher schwerfälliger sind. Und teilweise neigen sie dazu, sich dieser eigenen Weiterentwicklung zu verschließen. Und sie haben ihre Gründe dafür.
Nun findet hier im Dorf eine neue sensationelle Weiterentwicklung statt.
Es gibt seit dem Beginn des neuen Schuljahres 2012 eine offene Übermittagsbetreuung für Kinder. Es hat auch nun unser Dorf erreicht.
So sind Mütter nun unabhängiger, wenn sie weiterarbeiten wollen und nicht so sehr auf den Einsatz von Oma und Opa angewiesen. Als flowertochter zur Schule kam, hörte ich auf zu arbeiten. Es gab hier damals noch keine Tagesmütter.
So, nun ruft der Alltag wieder mit dem, was ihn ausmacht.
Vielen Dank fürs Zuhören.
alles Liebe
flower4O