Hallo Fevn,
Prinzipiell können Menschen mit einer Eisenüberladung durch Blutabzapfen ihr Eisen reduzieren. Das ist richtig und wird bei der Eisenspeicherkrankheit auch angewendet.
Dein Eisen wurde im Blutserum bestimmt. Zumindest würde ich das aus dem Normwert (bis 150) ablesen.
Werte im Blutserum sind nicht sooo zuverlässig für die Beurteilung, ob Du tatsächlich immer noch zuviel Eisen hast. Es kann sich doch schon reduziert haben.
Da wäre der Ferritin-Wert (Speichereisen) aussagefähiger. Der wurde aber wohl nicht gemacht, oder?
Die Blutwerte vom 7. 8. 14. betrugen:
Erythrozyten: 4,73 (3,80-5,30)
Hämoglobin: 14,50(12,00-16,00)
Hämatokrit: 40,8 (36,0-47,0)
MCV: 86 (79-96)
MCH: 31 (26-34)
MCHC: 36 (31-36)
Die waren nicht so, dass man nun auf zuviel Eisen am 7. 8. 14. schließen muss, wenngleich die Blutwerte auch nicht immer auf den aktuellen Eisenstatus schließen lassen, weil nicht nur Eisen bei den Blutwerten eine Rolle spielt.
Ohne einen aktuellen Ferritinwert würde ich kein Blut spenden an Deiner Stelle.
Denn wenn man Dir zuviel abzapft, dann wirst Du erst Recht müde.
Oft haben Menschen, die Blutspenden in den ersten Tagen danach eine verstärkte Müdigkeit. Aber die Menschen, die Blut spenden, können das wohl schnell ausgleichen, weil sie eine gut funktionierende Blutbildung wohl haben.
Ob bei Dir die Blutbildung so gut funktionieren würde, dass sich hinterher das Blut bei Dir schnell wieder neu bildet, glaube ich nicht (wenn Du einen M. Wilson haben solltest, glaube ich das erst Recht nicht).
Ich würde das mit dem Blutspenden sein lassen.
Ob nun wirklich
allein das Eisen an Deiner Müdigkeit Schuld ist, glaube ich mittlerweile immer weniger.
Die Infektion dürfte eine Rolle spielen und wenn Du gar leberkrank wärst (d. h. M Wilson hättest), würde das eine
sehr große Rolle bei der Müdigkeit spielen.
Ich würde daher eher versuchen, Dich so zu ernähren, wie es für Leberkranke geraten wird, d. h. Fleisch reduzieren, Milchprodukte eher mehr (wenn Du sie verträgst),
anstelle der Eiweiße aus Fleisch dafür mehr pflanzliche Eiweiße.
Kohlenhydrate eher mehr denn zu wenig.
Vielleicht merkst Du dann schon eine Besserung?
Vielleicht würde Dir auch die Aminosäure Ornithin gut tun?
Die wird empfohlen, wenn Leberkranke vermehrt Probleme mit dem Gehirn haben und Müdigkeit ist sicher ein solches Symptom.
Es gibt Hepa Merz Granulat 3000 (30 Beutel kosten ab 35 Euro in Internet-Apotheken).
Googele mal nach diesem Produkt und dem Beipackzettel.
Davon würde ich, falls Du das Geld investieren willst, ein Beutel pro Tag nehmen, evtl. auch 2 Beutel.
Aber man beginnt immer mit wenig und steigert dann ggf. langsam.
Vielleicht hilft es Dir?
In Deutschland ist es rezeptfrei (wie alle Aminosäuren), aber es für Leberkranke verschreibungsfähig. Aber da Du noch keine Diagnose hast, würdest Du es noch nicht verschrieben bekommen.
In normalen Mengen sind Aminosäuren in der Regel nicht schädlich.
Hier findest Du dazu ein Studienbericht. Sehe Dir mal die Tabelle 1 an. Darin ist auch die Müdigkeit aufgeführt.
https://www.aerzteblatt.de/pdf/109/10/m180.pdf
Es gibt noch andere Aminosäuren, die aber teurer sind und die für Leberkranke empfohlen werden wie Valin, Leucin, Isoleucin (in Falkamin enthalten).
Aber ich denke, dass Ornithin bei Müdigkeit eher einen Versuch wert wäre.
Jedenfalls sind Aminosäuren m. E. eher sinnvoll wie diese MMS-Tropfen, die sehr umstritten sind und m. E. gefährlich sein können.
Und auch müde macht ein Kaliummangel. D. h. wenn Du wegen FI keine Früchte isst, so kannst Du schon deshalb einen Kaliummangel haben. Ein Kaliumwert war ja schon auffällig. Die anderen vielleicht deshalb nicht, weil der Arzt das Blut nicht rechtzeitig zentrifugiert hat (dann steigt das Kalium an).
Kaliummangel sollte man aber unter ärztlicher Überwachung therapieren. Wenn man zuviel Kalium einnimmt, so ist das gefährlich.
Bei FI werden doch meist Bananen noch gut vertragen, habe ich schon oft gelesen. In Bananen (vor allem den unreifen) ist viel Kalium enthalten. Wenn Du also keine überreifen Bananen isst, so könnte das vielleicht auch gegen die Müdigkeit helfen.
Ich selbst habe auch Kaliummangel, was beim M. Wilson vorkommt. Wenn ich ein Smoothie trinke, kann es passieren, dass meine Müdigkeit um einiges besser wird. Nicht immer passiert das so, weil ich ja noch leberkrank bin und nicht immer der Kaliummangel die Müdigkeit bei mir verursacht. Ich nehme ja auch Kalium ein (Kalinor retard P je eine Tablette morgens und abends).
Gegen die Kopfschmerzen würde ich mal Magnesium probieren. Nicht mehr als 200 mg auf einmal.
Mir hilft es immer wieder bei Kopfschmerzen. Als Leberkranke habe ich auch den Magnesiummangel.
Augenring:
Ich würde den bei Dir noch nicht unbedingt vermuten, denn man bekommt ihn als Spätsymptom. Wenn Du den M. Wilson haben solltest, so bist Du noch nicht im Endstadium und hast ihn dann wohl noch nicht.
Aber danach sehen lassen muss man, wenn es um die Frage eines M. Wilsons geht, denn die Diagnostik kann dann abgekürzt werden, wenn man ihn dennoch hat.
Aber vorsichtig:
Nicht jeder Augenarzt weiß, was das ist!
Nehme vielleicht ein Ausdruck aus dem Internet mit und zeige das dem Augenarzt. Ich war mal bei einem, der suchte den Ring in der Augenmitte, um die Pupille herum ... was falsch ist.
Du musst wissen, dass wirklich sehr wenige Ärzte wirklich sich mit dem M. Wilson auskennen.
Er gehört zu den seltenen Krankheiten und es soll über 1000 seltene Krankheiten geben, d. h. dass alle Ärzte diese Krankheiten kennen, ist unmöglich.
Deshalb gibt es auch eine hohe Dunkelziffer bei seltenen Krankheiten. Beim M. Wilson geht man davon aus, dass nur ein Drittel der Betroffenen je ihre Diagnose erfahren. Der Rest erhält Fehldiagnosen.
lg
margie