Themenstarter
- Beitritt
- 18.08.08
- Beiträge
- 3
Hallo an alle,
ich bin 31 Jahre alt, 177cm groß und 72 kg schwer und leide nun seit ca. 10 Jahren an Erschöpfung, Depressionen, sozialen Angstzuständen, einem Druck im Bauch und Verstopfung, innerer Nervosität, Konzentrationsschwäche, schwer zu definierenden Benommenheitsgefühlen (als wäre man "nicht richtig da"), glasigen Augen, schlechter, blasser Haut (jedoch ohne Ausschläge oder allergischen Reaktionen) Muskelschwäche (und Steife in den Oberschenkeln) und weiteren kleineren Symptomen, die für sich selbst zwar weniger belastend - da weniger stark ausgeprägt oder unregelmäßiger - sind, aber im Gesamtzusammenhang auf keinen Fall wünschenswert.
Zu nennen wären vielleicht noch leicht zitternde Finger sobald ich diese ausstrecke, Muskelschmerzen im Oberschenkel beim Treppensteigen und ein hohes Schlafbedürfnis, dass aber keine Erholung bietet.
Allgemein kann man sagen, dass alle die Symptome zum Abend hin etwas besser werden.
Wenn ich Hunger habe, fühle ich mich sehr geschwächt und nervös und kann auch unmöglich schlafen - weshalb ich sehr oft sehr spät noch esse. Das Sättigungsgefühl hält nicht sehr lange an (so 3-4 Stunden - je nachdem wieviel ich esse) und ist aufgrund des Druckgefühls im Bauch auch sehr belastend. Wenn dieses Druckgefühl sehr stark ist, fühlt es sich so an, als würde die komplette Energie des Körpers in der Bauchgegend verharren und einfach nur diesen Druck erzeugen. Der Rest des Körpers fühlt sich total unterversorgt an.
Mein Stuhl sieht normal aus, soweit ich das beurteilen kann und die Darmentleerung erfolgt schnell und problemlos. Nur halt viel zu selten.
Ich nehme es mit der Ernährung zwar nicht so genau, aber man kann sich auch schlechter ernähren. Ich esse jeden Morgen Müsli, Joghurt und Obst, trinke fast nur Mineralwasser (vielleicht etwas zu wenig) und etwa 2 Tassen Kaffee pro Tag. Mit dem Mittag- und Abendessen nehme ich es da leider nicht so genau. Esse sehr gerne deftig und danach zuviel Süßes. Gemüse, Obst verschmähe ich zwar nicht grundsätzlich, esse davon aber wahrscheinlich zu wenig. Trinke auch gerne so 2-3 mal die Woche abends 1-2 Bierchen oder Gläser Wein.
Zunehmen tue ich fast nur im Bauchbereich. Arme, Beine und Gesicht sind im Vergleich dazu unverhältnismäßig dünn.
Komischerweise habe ich trotz meines Zustandes so gut wie nie eine Erkältung, Grippe, Kopfschmerzen oder andere Dinge, an denen Ottonormalbürger regelmäßig erkrankt. Allergien habe ich auch keine.
Angefangen hat das ganze nach einer Zeit, in der ich täglich gekifft habe. Aufgrund der oben genannten Symptome habe ich dann mit den Drogen aufgehört und mich in ärztliche Behandlung begeben. Dort war die Diagnose schnell gestellt, nachdem man durch zahlreiche Untersuchungen (Blutbild ok, Schilddrüse ok, Ultraschalluntersuchung der inneren Organe ok, usw.)körperliche Ursachen ausschließen konnte: Depressionen.
Die körperlichen Beschwerden wurden als psychosomatisch gewertet.
Da ich selbst nicht daran glaubte (zum Teil aus Misstrauen aber auch aus Unwissenheit über die Auswirkungen dieser Krankheit) begab ich mich nicht in die Hände eines Therapeuten. Statt dessen versuchte ich durch Eigentherapie mein Problem in den Griff zu gekommen. Ich fing an regelmäßig Sport zu treiben, machte Yoga, ging wöchentlich als Gesprächstherapie-Ausgleich zur Drogenberatung (das aber nur, weil ich die Mitarbeiterin dort gut kannte und mit ihr über meine Situation gut reden konnte. Die Drogen waren ein Nebenthema - ich habe schließlich konsequent damit aufgehört und auch keine Probleme damit gehabt, da es mir ohne zumindest geringfügig besser ging). Die Gespräche schafften sicherlich Erleichterung, befreiten mich aber nicht von meinen vorhandenen Leiden.
Auch alles andere befreite mich, nach anfänglicher Zuversicht auf dem richtigen Weg zu sein, nicht von meinen Symptomen. Der Sport erschöpfte mich irgendwann mehr, als dass er mich stärkte. Schwimmen, Joggen, Yoga, Fahrradfahren, etc. - ich habe schon alles mögliche ausprobiert und nach einer mehr oder weniger kurzen Zeit (1/2 Jahr - 2 Jahre) wieder abgebrochen.
Ich habe nie geglaubt und glaube auch heute nicht, dass meine Beschwerden auf ein psychisches Problem zurückzuführen sind, auch wenn mir das so viel Leute erzählen wollen. Ich bin normalerweise ein positiver Mensch und genieße das Leben, wenn mich meine Beschwerden mal nicht dran hindern.
Aber es ist ja wohl verständlich, dass einem die positive Einstellung und Hoffnung auch mal verlässt, wenn man sich täglich mit diesem Scheiss rumärgern muss.
Um trotzdem nichts unversucht zu lassen, habe ich mich im Dezember 2007 nach einer gescheiterten Gesprächstherapie in eine medikamentöse Behandlung mit SSRI begeben. Ich nehme seit dem 30mg Paroxetin täglich. Ich kann jedoch nicht genau sagen, ob mir das bis jetzt was gebracht hat. Ich denke, dass sich meine Angstzustände zwar gebessert hätten, jedoch kann das auch an Suggestion liegen. Zumindest habe ich keine Nebenwirkungen von den Medikamenten. Ansonsten hätte ich die vielleicht schon wieder abgesetzt.
Ich esse seit dem jedoch viel mehr und bekomme auch schneller wieder Hunger und habe mit täglichen Zigarettenrauchen wieder angefangen (ca. 10 Stk. pro Tag).
Da ich in letzter Zeit nachts sehr stark geschwitzt habe und Muskelkrämpfe bekommen habe, habe ich mir ein Magnesiumpräparat aus der Apotheke besorgt. Etwa 1 Stunde nachdem ich die Tablette genommen hatte, merkte ich zu meiner Überraschung, wie sich mein gesamtes Wohlbefinden stark verbesserte. Fast alle oben genannten Symptome verschwanden und ich spürte, wie das Leben wieder in mich zurückkehrte. Die Farbe kehrte in mein Gesicht zurück und selbst die kleinen Pickel, die ich praktisch immer auf der Stirn habe verschwanden innerhalb weniger Stunden.
Als ich deswegen im Internet recherchierte, habe ich etwas über vegetative Dystonie und dessen Zusammenhang mit einem gestörten Elektrolythaushalt gelesen. Habe mir dann gleich mal ein Elektrolytpräparat aus der Apotheke besorgt und mir geht's im Moment ganz gut.
Trotz allem kann ich nicht glauben, dass meine Beschwerden einzig mit ein paar Mineralien zusammenhängen sollen. Das hätte man ja dann bei der Blutuntersuchung feststellen müssen, oder. Und die Werte waren bis jetzt immer ok.
Ich bin beim recherchieren eben auch auf dieser Seite gelandet und musste mich beim Lesen der Beiträge in vielem wiedererkennen. Und das bestätigte auch meine Einstellung gegenüber Ärzten. Die glauben immer zu wissen, was man hat und am Ende ist man immer noch krank...
Daher meine Frage an Euch. Was könntet Ihr mir in meiner Situation raten?
Ich bedanke mich schon mal im Voraus für's lesen und beantworten. Ich hab jetzt doch ganz schön viel geschrieben.
Wilson
ich bin 31 Jahre alt, 177cm groß und 72 kg schwer und leide nun seit ca. 10 Jahren an Erschöpfung, Depressionen, sozialen Angstzuständen, einem Druck im Bauch und Verstopfung, innerer Nervosität, Konzentrationsschwäche, schwer zu definierenden Benommenheitsgefühlen (als wäre man "nicht richtig da"), glasigen Augen, schlechter, blasser Haut (jedoch ohne Ausschläge oder allergischen Reaktionen) Muskelschwäche (und Steife in den Oberschenkeln) und weiteren kleineren Symptomen, die für sich selbst zwar weniger belastend - da weniger stark ausgeprägt oder unregelmäßiger - sind, aber im Gesamtzusammenhang auf keinen Fall wünschenswert.
Zu nennen wären vielleicht noch leicht zitternde Finger sobald ich diese ausstrecke, Muskelschmerzen im Oberschenkel beim Treppensteigen und ein hohes Schlafbedürfnis, dass aber keine Erholung bietet.
Allgemein kann man sagen, dass alle die Symptome zum Abend hin etwas besser werden.
Wenn ich Hunger habe, fühle ich mich sehr geschwächt und nervös und kann auch unmöglich schlafen - weshalb ich sehr oft sehr spät noch esse. Das Sättigungsgefühl hält nicht sehr lange an (so 3-4 Stunden - je nachdem wieviel ich esse) und ist aufgrund des Druckgefühls im Bauch auch sehr belastend. Wenn dieses Druckgefühl sehr stark ist, fühlt es sich so an, als würde die komplette Energie des Körpers in der Bauchgegend verharren und einfach nur diesen Druck erzeugen. Der Rest des Körpers fühlt sich total unterversorgt an.
Mein Stuhl sieht normal aus, soweit ich das beurteilen kann und die Darmentleerung erfolgt schnell und problemlos. Nur halt viel zu selten.
Ich nehme es mit der Ernährung zwar nicht so genau, aber man kann sich auch schlechter ernähren. Ich esse jeden Morgen Müsli, Joghurt und Obst, trinke fast nur Mineralwasser (vielleicht etwas zu wenig) und etwa 2 Tassen Kaffee pro Tag. Mit dem Mittag- und Abendessen nehme ich es da leider nicht so genau. Esse sehr gerne deftig und danach zuviel Süßes. Gemüse, Obst verschmähe ich zwar nicht grundsätzlich, esse davon aber wahrscheinlich zu wenig. Trinke auch gerne so 2-3 mal die Woche abends 1-2 Bierchen oder Gläser Wein.
Zunehmen tue ich fast nur im Bauchbereich. Arme, Beine und Gesicht sind im Vergleich dazu unverhältnismäßig dünn.
Komischerweise habe ich trotz meines Zustandes so gut wie nie eine Erkältung, Grippe, Kopfschmerzen oder andere Dinge, an denen Ottonormalbürger regelmäßig erkrankt. Allergien habe ich auch keine.
Angefangen hat das ganze nach einer Zeit, in der ich täglich gekifft habe. Aufgrund der oben genannten Symptome habe ich dann mit den Drogen aufgehört und mich in ärztliche Behandlung begeben. Dort war die Diagnose schnell gestellt, nachdem man durch zahlreiche Untersuchungen (Blutbild ok, Schilddrüse ok, Ultraschalluntersuchung der inneren Organe ok, usw.)körperliche Ursachen ausschließen konnte: Depressionen.
Die körperlichen Beschwerden wurden als psychosomatisch gewertet.
Da ich selbst nicht daran glaubte (zum Teil aus Misstrauen aber auch aus Unwissenheit über die Auswirkungen dieser Krankheit) begab ich mich nicht in die Hände eines Therapeuten. Statt dessen versuchte ich durch Eigentherapie mein Problem in den Griff zu gekommen. Ich fing an regelmäßig Sport zu treiben, machte Yoga, ging wöchentlich als Gesprächstherapie-Ausgleich zur Drogenberatung (das aber nur, weil ich die Mitarbeiterin dort gut kannte und mit ihr über meine Situation gut reden konnte. Die Drogen waren ein Nebenthema - ich habe schließlich konsequent damit aufgehört und auch keine Probleme damit gehabt, da es mir ohne zumindest geringfügig besser ging). Die Gespräche schafften sicherlich Erleichterung, befreiten mich aber nicht von meinen vorhandenen Leiden.
Auch alles andere befreite mich, nach anfänglicher Zuversicht auf dem richtigen Weg zu sein, nicht von meinen Symptomen. Der Sport erschöpfte mich irgendwann mehr, als dass er mich stärkte. Schwimmen, Joggen, Yoga, Fahrradfahren, etc. - ich habe schon alles mögliche ausprobiert und nach einer mehr oder weniger kurzen Zeit (1/2 Jahr - 2 Jahre) wieder abgebrochen.
Ich habe nie geglaubt und glaube auch heute nicht, dass meine Beschwerden auf ein psychisches Problem zurückzuführen sind, auch wenn mir das so viel Leute erzählen wollen. Ich bin normalerweise ein positiver Mensch und genieße das Leben, wenn mich meine Beschwerden mal nicht dran hindern.
Aber es ist ja wohl verständlich, dass einem die positive Einstellung und Hoffnung auch mal verlässt, wenn man sich täglich mit diesem Scheiss rumärgern muss.
Um trotzdem nichts unversucht zu lassen, habe ich mich im Dezember 2007 nach einer gescheiterten Gesprächstherapie in eine medikamentöse Behandlung mit SSRI begeben. Ich nehme seit dem 30mg Paroxetin täglich. Ich kann jedoch nicht genau sagen, ob mir das bis jetzt was gebracht hat. Ich denke, dass sich meine Angstzustände zwar gebessert hätten, jedoch kann das auch an Suggestion liegen. Zumindest habe ich keine Nebenwirkungen von den Medikamenten. Ansonsten hätte ich die vielleicht schon wieder abgesetzt.
Ich esse seit dem jedoch viel mehr und bekomme auch schneller wieder Hunger und habe mit täglichen Zigarettenrauchen wieder angefangen (ca. 10 Stk. pro Tag).
Da ich in letzter Zeit nachts sehr stark geschwitzt habe und Muskelkrämpfe bekommen habe, habe ich mir ein Magnesiumpräparat aus der Apotheke besorgt. Etwa 1 Stunde nachdem ich die Tablette genommen hatte, merkte ich zu meiner Überraschung, wie sich mein gesamtes Wohlbefinden stark verbesserte. Fast alle oben genannten Symptome verschwanden und ich spürte, wie das Leben wieder in mich zurückkehrte. Die Farbe kehrte in mein Gesicht zurück und selbst die kleinen Pickel, die ich praktisch immer auf der Stirn habe verschwanden innerhalb weniger Stunden.
Als ich deswegen im Internet recherchierte, habe ich etwas über vegetative Dystonie und dessen Zusammenhang mit einem gestörten Elektrolythaushalt gelesen. Habe mir dann gleich mal ein Elektrolytpräparat aus der Apotheke besorgt und mir geht's im Moment ganz gut.
Trotz allem kann ich nicht glauben, dass meine Beschwerden einzig mit ein paar Mineralien zusammenhängen sollen. Das hätte man ja dann bei der Blutuntersuchung feststellen müssen, oder. Und die Werte waren bis jetzt immer ok.
Ich bin beim recherchieren eben auch auf dieser Seite gelandet und musste mich beim Lesen der Beiträge in vielem wiedererkennen. Und das bestätigte auch meine Einstellung gegenüber Ärzten. Die glauben immer zu wissen, was man hat und am Ende ist man immer noch krank...
Daher meine Frage an Euch. Was könntet Ihr mir in meiner Situation raten?
Ich bedanke mich schon mal im Voraus für's lesen und beantworten. Ich hab jetzt doch ganz schön viel geschrieben.
Wilson
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