Wir haben inzwischen 400 sog. CFS-Fälle gründlich recherchiert und kamen zu folgendem Ergebnis:
Bei 80 % der Betroffenen lagen Erkrankungen vor, die dem CFS teilweise ähnelten, jedoch vom Schweregrad kaum damit vergleichbar waren und bei gründlicher Diagnostik bereits Jahre vorher gut hätten therapiert werden können. Von den verbleibenden 20 % der Betroffenen hatten nur 2 % das eigentliche schwere CFS (Vollform), weitere 8 % hatten die leichte CFS-Form (CFS-Symptomatik) und die restlichen 10 % litten an Mykotoxikosen.
Diese Erkenntnisse führten dazu, daß wir grundsätzlich bei der Diagnose CFS eine Diagnostik empfehlen, mit der diese Krankheitsbilder voneinander unterschieden werden können. Unsere derzeitige differentialdiagnostische Abklärung ersehen Sie aus der folgenden Aufstellung:
CFS (Grobeinteilung)
Erfahrungen unserer Selbsthilfegruppe
1. Neurotransmitterstörungen aufgrund vorangegangener schwerer viraler Infekte (Masern, Influenza) in Verbindung mit einer invasiven Aspergillose der Atemwege (Lunge) und hämatogener Streuung sowie Einsatz von Sulfonamiden und/oderAntibiotika
(Manifestation in Herz und/oder Gehirn)
Unter größtem Kraftaufwand nur teilweise reversibel
2. Neurotransmitterstörungen nach Medikation mit Tetracyclinen bei viralen Infekten und einer massiv sekundär geschädigten Darmflora
(Pseudo-Allergie)
Auch bei längerem Krankheitsverlauf reversibel, sofern es gelingt, die geschädigte Darmflora wieder aufzubauen
Beide Formen können gemeinsam auftreten. Es kommt zu Organmanifestationen und Abkapselungsprozessen, die nur teilweise reversibel zu sein scheinen.
Schwerste Krankheitsbilder beinhalten zusätzlich Ziffer 3.
3. Endogen ausgelöste Mykotoxikosen
(Medikamente)
Die Ziffern 4. und 5. gehören zur CFS-Symptomatik, sind nicht vergleichbar mit dem eigentlichen CFS, werden aber regelmäßig verkannt und falsch eingeordnet. Sie können in seltenen Fällen auch noch zusätzlich beim CFS auftreten und das Krankheitsbild deutlich verschlechtern.
4. Exogen ausgelöste Mykotoxikosen im Sinne einer MCS
(Multiple Chemical Sensitivity)
Vielfältige Chemikalien-Unverträglichkeiten
5. Endotoxin-/Zytotoxinbelastungen durch Fehlbesiedlungen im Magen-Darm-Trakt
(Polysaccharidkapselbildende Erreger)
Magen-Darm-Problematik mit akuter/chron. Pankreatitis
"Pseudo-Allergie", Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Beide Formen treten häufig gemeinsam auf.
Eine vorübergehende "Blutmykose" (kultureller Nachweis) aufgrund viraler Belastungen hat nach unseren Erkenntnissen keinerlei pathologischen Wert und sollte nicht mit Virostatika oder Antimykotika behandelt werden,
sonst ... (siehe oben)
Keine Neurotransmitterstörungen
Im allgemeinen vollkommen reversibel bei Meidung schimmelpilzhaltiger Medikamente
Viele Jahre ging man davon aus, daß CFS durch Viren ausgelöst wird. Tatsächlich sind Viren am Geschehen beteiligt, aber nicht der Auslöser für CFS. Es handelt sich vielmehr um reaktivierte virale Infekte aufgrund einer vorliegenden bekannten oder noch nicht bekannten Schimmelpilzexposition (z. B. "Penicillinunverträglichkeit", "Hausstaubmilbenallergie" u. ä.).
Bei CFS-Betroffenen zeigt sich immer wieder, daß hier Antibiotika eingesetzt wurden, die schon wegen der Viren kontraindiziert sind, aber auch niemand auf die Idee kam, erst dann "Antibiotika" einzusetzen, wenn serologisch nachgewiesen wurde, daß es sich um eine bakterielle Erkrankung handelt.
Und auch bei bakteriellen Erkrankungen sind bei einer derartigen Vorbelastung Antibiotika kontraindiziert, weil sie zu schwersten Folgeschäden führen können. Es sind zahlreiche Ersatzpräparate auf dem Markt, auf die man in Ausnahmefällen zurückgreifen kann (z. B. Makrolide). Jedoch ist auch hier Vorsicht geboten: Auch sie enthalten unter Umständen Substanzen, die aus Schimmelpilzen gewonnen wurden (T 2).
Diese viralen Infekte (reaktivierte Viren) lassen sich serologisch von einer akuten Erkrankung unterscheiden. In reaktivierten Fällen sind die IgG-Werte nicht übermäßig erhöht, während die IgM-Werte kaum oder gar nicht erhöht sein müssen. Die Betroffenen leiden auch nicht am Virus selbst, sondern an den Komplikationen der reaktivierten Viren. Anstecken kann man damit auch niemanden........................
Bei den leichten CFS-Formen konnten wir feststellen, daß insbesondere Tetracycline Einfluß auf die Entstehung hatten, auch hier wieder bei Anwendung aufgrund bestehender "allergischer Diathese". Als Folge unkritischer Medikation mit Präparaten auf Schimmelpilzbasis können auftreten:
Schleimhautreizungen
Schädigungen der physiologischen Darmflora
(gastrointestinale Störungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle)
Superinfektionen mit tetracyclinresistenten Keimen
(z. B. Candida, Staphylokokken, Pseudomonas)
evtl. Staphylokokken-Enterokolitis mit ausgedehnten Nekrosen der Dünndarmschleimhaut
Leberschädigungen
Einlagerungen von Tetracyclinen in Zähnen, Knochen und Nägeln (oft irreversible Veränderungen an den Zähnen)
Photosensibilisierungen
Diese sog. CFS-Formen lassen sich nach unseren Erfahrungen gut therapieren, erfordern jedoch von den Betroffenen große Selbstdisziplin in bezug auf Ernährungsumstellung sowie Meidung bestimmter Substanzen im gesamten Umfeld. Im Vordergrund sollte eine sinnvolle Sanierung der geschädigten Schleimhäute stehen, insbesondere des Magen-Darm-Trakts und der Atemwege. Eine Sanierung mit lebenden Keimen erscheint unerläßlich.
Alle anderen Krankheitsformen, die neuerdings diesem Krankheitsbild zugeordnet werden, entstammen einem ganz anderen Formenkreis, weichen erheblich von der CFS-Symptomatik ab und werden auch durch ganz andere Krankheitserreger verursacht. Sie führen ebenfalls zu Müdigkeitserscheinungen, jedoch in völlig anderer Art und sind auch deutlich vom sog. CFS zu unterscheiden.
Auf zwei wichtige Formen soll hier kurz eingegangen werden:
Die meisten Betroffenen, die uns mit länger anhaltenden Müdigkeitserscheinungen aufsuchen, leiden an entzündlichen Darmerkrankungen, hervorgerufen durch diverse schleimhautschädigende Medikamente auf Schimmelpilzbasis. Gelingt es, die Darmflora wieder aufzubauen, verschwinden die Müdigkeitserscheinungen sehr schnell.
Selbsthilfegruppe CFS + MCS Berlin