Endometriose
Ich wollte mich jetzt nicht durch den ganzen Thread lesen, also möge man mir verzeihen, wenn ich etwas sage, was hier schon mal zur Sprache gekommen ist.
Aber vielleicht kann ich ja mit meinem Erfahrungsbericht etwas helfen.
Meine Periode war von Anfang an sehr schmerzhaft. Ich bin wie ein Tiger im Käfig hin- und hergelaufen, weil ich die Schmerzen kaum aushielt. Nur Heizkissen auf dem Bauch half, aber mach das mal in der Schule oder später im Job. Mit Anfang 20 nahm ich dann die Pille und es wurde besser. Leider verschlechterten sich meine Venen, also hab ich die Pille nach ein paar Jahren wieder abgesetzt. Also wieder Schmerzen, zum Teil so stark, dass ich keine fünf Schritte mehr laufen konnte. Agnus Castus, Mönchspfeffer, Schafgarbentee, nichts half wirklich. Frauenärzte waren mit ihrem Latein am Ende. "Damit müssen Sie leben, bei manchen Frauen ist die Periode eben schmerzhaft." Mittlerweile bekam ich auch beim Eisprung heftige Krämpfe.
Vor einige Jahren hatte ich dann einen Tumor im Bauchnabel, der unter örtlicher Betäubung herausgeschnitten wurde. Ergebnis der Biopsie: Endometriose. Bis dato hatte ich davon noch nie etwas gehört. Ich machte mich im Internet schlau und entschied mich gegen eine Operation, weil die Heilungsaussichten minimal sind, dem gegenüber aber die Risiken der Narkose und der Verwachsungen stehen.
Ich kaufte mir zwei Bücher. "Frauenkörper -Frauenweisheit" von Dr. Christiane Northrup und "Natürliches Progesteron - ein bemerkenswertes Hormon" von Dr. John R. Lee. Mir wurde klar, dass ich unter einem Östrogenmangel litt und besorgte mir im Internet natürliches Progesteron als Creme, weil mein Frauenarzt das hier in Luxembourg nicht verschreiben kann. Schwachsinnig.
Northrup sagt, dass wilde Yamswurzel auch einen Effekt haben kann, der aber leider nicht messbar ist. Natürliches Progesteron als Creme aufgetragen lässt sich mittels Speicheltest nachweisen. Leider gibt es kaum Labore, die eine Messung mittels Speicheltest anbieten. Also ist für die Schulmedizin natürliches Progesteron entweder nicht wirksam oder wird oral verschrieben, wo es dann zu Nebenwirkungen kommen kann, weil die Dosierung extrem hoch sein muss.
Lee schreibt, dass die Natur keinen Fehler gemacht hat, früher aber mehr progesteronhaltige Lebensmittel konsumiert wurden (z.B. Kohlgemüse). Ausserdem ist unsere Umwelt viel östrogenlastiger geworden (Stichwort Weichmacher).
Die Progesteroncreme hatte schon für eine Besserung meines Zustandes gesorgt, aber ich dachte mir, ich nehm jetzt auch wilde Yamswurzel in Kapselform. Mag es auch nicht nachweisbar sein, aber früher sind die Frauen ja auch mit anderer Ernährung endometriosefrei geblieben.
Seitdem geht es mir sehr gut.
Vor anderthalb Jahren ist dann bei einer Vorsorgeuntersuchung ein Tumor am Darm entdeckt worden, der in den Darm reindrückte. Die Ärzte dachten an Darmkrebs und das Sigma musste entfernt werden. Für mich war klar, das ist kein Krebs, das ist Endometriose. Witzig war das Gespräch mit dem Chefarzt. Ich sagte ihm, dass wenn die Eierstöcke und die Gebärmutter krebsfrei seien, ich verbieten würde, dass sie entfernt würden. Ich bräuchte die drei für ein hormonell sorgenfreies Alter. Der Doc meinte, jetzt hätten wir aber ein Problem, weil wenn ich in Narkose läge, könnte man mich ja nicht mehr fragen. Ich entgegnete, dass ich es ihm deswegen jetzt sagen würde. Für mich wäre das Endometriose, ich hätte schon mal einen solchen Tumor im Bauchnabel gehabt, jetzt würde ich natürliches Progesteron nehmen und hätte es damit im Griff. Das war wie d'Artagnan und die drei Musketiere: Einer für alle, alle für einen. Der Doc hat gegrinst und aufgegeben.
Meine "Diagnose" war richtig. Es war ein verkapselter Endometrioseherd, der aber nicht typisch "schokoladig" aussah, desweiteren noch ein Endometriosetumor um umliegende Fettgewebe. Der Doc hätte bestimmt den benachbarten Eierstock rausgenommen, wenn ich nicht insistiert hätte.
Aber jetzt kommts, denn das war's! Keine weiteren Endometrioseherde. Und bei dem fortgeschrittenen Stadium hätte der Bauch voll damit sein müssen. Ich bin überzeugt, dass das natürliche Progesteron, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits neun Monate nahm, die andere Herde bereits zum Verschwinden gebracht hat.
Jetzt noch ein interessanter Nachtrag: Die OP hat natürlich Spuren hinterlassen. Äusserlich in Form einer 17cm langen Narbe vom Magen bis fast zum Schambein. Diese Narbe fing an, Probleme zu machen. Osteopathie half nur eingeschränkt. also habe ich mich wieder schlau gemacht und bin auf Narbenentstörung mit Procain gestoßen. Ich fand einen sehr guten Arzt im Raum Trier, der mit seinem Bruder ganzheiliche Behandlungsformen anbietet. Die Narbenentstörung war erfolgreich, auch die alte Blinddarmnarbe wurde entstört und siehe da, ich richtete mich auf und meine Skoliose verschwand. Unfassbar. Aber noch unfassbarer ist (aufmerken alle Frauen, bei den natürliches Progesteron nicht hilft), dass das Spritzen von Procain in meine Eierstöcke für das sogenannte Sekundenphänomen nach Hunecke sorgte. Meine Stirn enspannte sich schlagartig und meine beginnenden Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewellen und Gereiztheit sind seitdem nicht mehr aufgetreten.
Da hatte diese Mist-OP ja doch was Gutes. Ich wäre sonst nie bei diesem Arzt gelandet und hätte weiter Rückenschmerzen ohne Ende garniert mit heissem Zorn

))
Ich hoffe, dass mein Erfahrungsbericht Anregungen geben kann.
Für Tippfehler bitte ich um Entschuldigung, ich hab nur ein Tablet.
Gute Besserung für alle!:wave: