Ein Leben lang Protonenpumpenhemmer (PPI)?

Themenstarter
Beitritt
30.04.10
Beiträge
58
Ich habe einen Zwerchfellbruch und bei der letzten Spiegelung meinte der Arzt, dass mein Magen phasenweise in die Speiseröhre rutschen würde. Mir wurde Esomeprazol verschrieben 40mg am Abend eine Stunde vor dem Essen. Die habe ich 2 Monate eingenommen und meine Gastritis heilte ab. Nach dem Absetzen hatte ich immer wieder mit starkem Reflux zu kämpfen, obwohl ich sehr auf meine Ernährung achtete (165cm/53kg). Einige Monate später hatte ich eine Kehlkopfentzündung aufgrund dem sauren Aufstossen in der Nacht. Ich hatte dann zusätzlich eine Speiseröhrenspiegelung und da sah man, dass bei mir "diese Öffnung" relativ gross ist und sobald ich liege, alles retour fliesst. Mein Arzt meinte, in meinem Fall sei es besser, wenn ich quasi ein Leben lang PPI schlucken würde, da der Schaden ohne PPI grösser wäre als diese PPI. Wenn ich gar nicht klarkommen würde mit dem Gedanken, wäre eine OP eine Alternative.

Da für mich eine OP nicht in Frage kommt schlucke ich jetzt seit mehr als einem Jahr 40mg Esomeprazol am Abend. Bei speziellen Anlässen, Weihnachten, Racletteabende, Ferien etc. habe ich trotz den 40mg starkes Sodbrennen und erhöhe an solchen Tagen auf 60mg (20mg am Morgen und 40mg am Abend).

Ich hatte schon einige Mal probiert aufzuhören, weil man so viel negatives über PPI (bei Langzeiteinnahme) liest, aber es klappt nicht. Sobald ich es einige Tage nicht nehme, habe ich wieder Husten, Heiserkeit am Morgen und Speiseröhrekrämpfe.

Ist es wirklich so schlimm, die PPI's über Jahrzehnte einzunehmen? Was macht ihr für Erfahrungen damit?

Danke im Voraus
 
Da für mich eine OP nicht in Frage kommt schlucke ich jetzt seit mehr als einem Jahr 40mg Esomeprazol am Abend.

Guten Abend Herbstfarbe,

warum kommt eine Op denn nicht infrage?

Die Magensäure ist wichtig. Sie desinfiziert die Nahrung z.B. damit keine Mikroben in den Dünndarm kommen und auch sonst für die Eiweißaufschlüsselung.

Auf Dauer kann ein Vit. B12 Mangel entstehen oder auch Osteoporose z.B.

Die Kindergärtnerin meines Sohnes hatte auch so nen Zwerchfellbruch. Bei der war's ganz schlimm. Die Zähne (Zahnschmelz der Schneidezähne) waren durch den Reflux schon in Mitleidenschaft gezogen, i-wann hat sie's dann operieren lassen. Es ging ihr anschließend super. Bedarf natürlich einen Arzt der sich wirklich gut auskennt.

Grüße
MeerSalz
 
Ich habe einen Zwerchfellbruch und bei der letzten Spiegelung meinte der Arzt, dass mein Magen phasenweise in die Speiseröhre rutschen würde. Mir wurde Esomeprazol verschrieben 40mg am Abend eine Stunde vor dem Essen. Einige Monate später hatte ich eine Kehlkopfentzündung aufgrund dem sauren Aufstossen in der Nacht. Ich hatte dann zusätzlich eine Speiseröhrenspiegelung und da sah man, dass bei mir "diese Öffnung" relativ gross ist und sobald ich liege, alles retour fliesst. Mein Arzt meinte, in meinem Fall sei es besser, wenn ich quasi ein Leben lang PPI schlucken würde, da der Schaden ohne PPI grösser wäre als diese PPI. Wenn ich gar nicht klarkommen würde mit dem Gedanken, wäre eine OP eine Alternative.
Husten, Heiserkeit am Morgen und Speiseröhrekrämpfe. Ist es wirklich so schlimm, die PPI's über Jahrzehnte einzunehmen?

Hallo Herbstfarbe,

schau Dir hier mal die lange Liste der unerwünschten Nebenwirkungen an...
compendium.ch - Esomeprazol Actavis
Lies Dir vor allem die Kontraindikationen, Warnhinweise, Interaktionen, unerwünschten Wirkungen und sehr wichtig: Eigenschaften und Wirkungen durch.
Ich denke dann wird klar, daß man das Medikament nicht jahrelang, geschweige denn, jahrzehntelang nehmen soll. Auf Dauer wirst Du weitere gesundheitliche Probleme bekommen, die bei einem so langen Zeitraum wahrscheinlich sehr viel schwerer wiegen als die jetzigen, wobei Infektionsanfälligkeit, schlechte Verdauung und Nahrungsaufnahme noch die geringeren Übel sind.

Ich weiß nicht, warum für Dich keine OP in Frage kommt, doch die einzige Möglichkeit wieder normal essen zu können, Schäden an der Speiseröhre zu vermeiden, ist nun mal, den Bruch operativ zu verschließen. Wenn Du Dir die Klinik sorgfältig aussuchst und sicher gehst, daß die dort viel Erfahrung damit haben, d.h. auch viele im Jahr machen, dann sollte das auch ohne Probleme vonstatten gehen.

Letztlich mußt Du wählen: jetzt eine OP oder in einigen Jahren weitere und schwerwiegendere gesundheitliche Probleme, die von diesem oder ähnlichen Medikamenten ausgelöst werden.

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

Dass es Dir nach dem Absetzen so viel schlechter geht, liegt am sog. Rebound- Effekt, in Deutsch Absetz- Effekt. Nach dem Absetzen wird das Sodbrennen usw so unerträglich schlimm, dass man schnell wieder zu PPI greifen muss.

Wenn Du Dich zur OP entschließt, suche bitte nach der besten Methode und dem besten Operateur, das geht nämlich auch öfter mal schief.

In der Zwischenzeit könntest Du folgendes versuchen:

1. langsam die Dosis reduzieren
2.na.chts das Bett schräg stellen, am Kopf 10 cm höher (nicht nur den Kopfteil )
3.Auf der linken Seite (oder auf dem Bauch) schlafen, der Mageneingang liegt rechts, und wenn man auf der rechten Seite schläft, läuft der Mageninhalt eher raus.

4. das wichtigste: Ich weiß nicht , wie gut Deine Muskulatur trainiert ist, aber es könnte helfen die gesamte Rumpfmuskulatur zu stärken, besondere Übungen gibts fürs Zwerchfell, außerdem gibts in der Sprach- und Stimmtherapie Übungen zur Zwerchfellstärkung.

Ich hatte eine Obturatushernie und diese weggeturnt, es geht also.

Liebe Grüße von
Datura
 
Danke für die Tipps.

Das mit der Gymnastik interessiert mich. Kannst Du mir diesbezüglich evtl. eine Homepage empfehlen?

:wave: Herbstfarbe
 
Übungen zur Stärkung des Zwerchfells lernt man in der Stimmtherapie. Muskelaufbau der gesamten Rumpfmuskulatur --- Physiotherapie oder Muckibude.

Lachtraining in einer Lachgruppe hilft auch - ha ha ha ha so 20 mal immer mit kurzem einatmen, aber ich fürchte so kann man das nicht richtig beibringen.

Wenn Du Zwerchfelltraining bei google eingist, bekommst Du einige Hinweise. Hier habe ich tatsächlich ein Buch gefunden:

https://www.amazon.de/Phonetics-Vit...8&qid=1381493101&sr=8-1&keywords=pramendorfer

Aber das hättest Du auch geschafft, wenn Du ein bisschen gegoogelt hättest.

Datura

Hier gibts noch ein Buch, was mir hilfreich zu sein scheint:

Die biologische Behandlung von Sodbrennen und Reflux: Amazon.de: Jürgen Flügge: Bücher
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schließe mich Datura an,

hatte auch mal eine zeitlang Sodbrennen und die Ärzte wussten auch nichts außer Talcid oder Protonenpumpenhemmer.

Bei mir verschwand es durch Atemübungen, hauptsächlich durch die Ganzkörperatmung.

Grüsse von Juliette
 
Oben