Gedichte
Der Weg zur Freiheit!
von Richter
Dort unten, im Tal der Erkenntnis,
der Pfad dorthin, schmal, steinig und schwer.
Zu wenig Licht, zu viel Finsternis,
und es gibt keinen Wegweiser mehr.
Doch gleich daneben, im Tal der Versuchung,
wo die Strasse so breit, einfach und bequem.
Alles erstrahlt hell im Lichte der Täuschung,
und überall stehen Helfer, hier ist es angenehm.
Am Jahrmarkt des Leben´s wird alles geboten,
an jedem Platz eine neue Sensation.
Es scheint als wäre hier nichts verboten,
und der Preis, wen interessiert der schon.
Die Augen ganz groß, der mund weit offen,
ein jeder muß der erste sein.
Ist hier das Ziel von allem Bangen und Hoffen,
doch nichts wahr davon, alles nur Schein.
Dort hinten, weit weg und fast ganz am Rande,
ohne Trubel und Heißa, ganz ohne Geschrei.
Nichts schmückt die Hütte, nicht eine Girlande,
es ist kaum zu glauben, doch nur dort ist man frei.
Hör nie auf zu suchen nach diesem Stand,
benutz deinen Verstand, lass dich nicht blenden.
Und gib ihn niemals aus der Hand,
denn du hast einen Schlüssel, mußt ihn nur noch verwenden!