Druck(kopf)schmerz Nase-Stirn – Vorgehen

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15.08.19
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Hallo zusammen

Ich melde mich hier mal wieder mit einer Sorge, bei der ich gerne sozusagen eine Zweitmeinung hätte. Ich versuche, nicht zu ausschweifen zu werden, wird aber wahrscheinlich etwas schwierig, sorry!

Seit einiger Zeit habe ich ein Art Kopfschmerz. Ich kann nicht wirklich sagen, wie es anfing und wie es sich entwickelte. Was ich weiss: Es muss Etwa Ende Mai gewesen sein, dass ich mal fesstellte, dass es mir einen Schmerz verursachte, als ich zum Haareföhnen, meinen Kopf nach unten drehte. Als mochte das Hirn überhaupt nicht, dass es auf die Schädeldecke «gelegt» wurde. Ich registrierte das kurz, aber ganz nach meiner Art beachtete ich es nicht weiter – kann mal vorkommen, ich drehe den Kopf in den nächsten Tagen etwas sanfter, geht vorbei.

Ging nicht vorbei, wie ich irgendwann wieder bemerkte. Ich kann leider nicht sagen, wie und wann sich alles genau entwickelte. Aktuell ist es nun so, dass ich – nicht in konstantem Zustand, sondern sicher auch abhängig von Belastung/Betätigung – folgendes empfinde:
  • Im Bereich Nasenwurzel und vordere, mittlere, untere Stirn ist fast immer mehr oder weniger Druck zu verspüren. Er kann auch an der Nase seitlich sein, da wo gerade noch Knochen ist.
  • Wenn ich die Nase im Bereich der Nasenwurzel/zwischen den Augen anfasse – je nach Ausprägungsstärke schon bei recht leichter Berührung oder auf etwas Druck –, ist dies schmerzhaft: Ein drückender, auch etwas stechender Schmerz läuft in die Stirn hoch und Druck die Nase zu Spitz und Flügel runter. Instinktiver Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich diesen Schmerz an der Nasenwurzel zum ersten Mal bewusst wahrnahm: «Wie eine gebrochene Nase.» Nicht dass ich damit Erfahrung hätte, aber halt ein Schmerz, wie ich mir ihn dabei vorstellen würde.
  • Lege ich meine Finger seitlich an der Nasenwurzel, leicht oberhalb der inneren Augenwinkel an, spüre ich ein leichte bis starke Ausdellung, die etwas pulsiert und berührungssensitiv ist.
  • Wenn der Druck in der Stirn stark ist, strahlt Schmerz in den Oberkopf an die Stelle, die ich beim Haareföhnen spürte, manchmal sogar weiter bis in den Hinterkopf.
  • Effektive Schmerzen sind eigentlich nur wenig, sind mehr «starkes, äusserst unangenehmes Druckempfinden ausserhalb der Wohlfühlzone», mit Ausnahme von Provokation an, ich nenn's mal Triggerstellen.
  • Teilweise erhöht körperliche Aktivität (vom Sofa aufstehen, Treppe steigen) den Druck rasant und stark, kann aber wieder schnell zum «Normallevel» zurückkehren. Ein Senken des Kopfes wie z.B. beim Abstellen von etwas auf dem Boden (Gesicht parallel zum Boden) kann zu einem starken Druck v.a. in der Nase führen mit dem Empfinden, als würde diese gleich abplatzen.
  • Der Druck/Schmerz ist zentriert angesiedelt mit ganz leichter Tendenz nach rechts, die Empfindungen bewegen sich in Stirn und Kopf vertikal mittig.
  • Morgens mehr oder minder angeschwollene Augen, nicht die dünnen Lider direkt, sondern unterhalb der Brauen bzw. Tränensackregion, im Laufe des Tages weniger werdend. Derzeit nur minimal, sodass vermutlich nur ich es erkennen kann.
Im Moment sind das etwa die aktuellen Symptome. In den letzten Tagen hatte ich aber auch:
  • Teilweise leichter Schwindel/Taumel bei raschen Bewegungen oder z.B. beim raschen Treppengehen mit 180°-Kurven.
  • Teilweise wirkte starker Druck auf die Augen, Augenbewegungen waren mühsam oder schmerzhaft, z.B. Blick nach unten richten.
  • An drei Tagen links Ohrendruck, bis abends Ohrschmerz, der runter in den hinteren Gaumenbereich lief.
Beim Schwindel/Taumel bin ich mir nicht sicher, ob er zu der Druckschmerzproblematik gehört oder nicht. Ich leide derzeit leider wieder an starken Konzentrations- und Erinnerungsstörungen, die ich in längerem Schlafmangel bzw. schlechter bis keiner Schlafqualität begründet sehe. (Vielleicht erinnert sich die eine oder der andere: Ich bin letztes Jahr beidseitig an adhäsiver Kapsulitis (Frozen Shoulder) erkrankt und hatte damals zum ersten Mal so Hirnprobleme.) Ich empfinde ein ständiges, je nach geistiger Belastung (Job) und auch Geräuscheinwirkung mehr oder weniger starkes Schwirren im Kopf, was möglicherweise Ursache für das Schwindelgefühl ist und es nichts mit dem Druckproblem zu tun hat.

Meine Situation aktuell: Durch die beiden Problematiken zusammen, ist meine Belastung und mein «Leidensdruck» zu hoch, so dass ich am Wochenende beschloss, die Reissleine zu ziehen und zu stoppen. Eigentlich wollte ich noch eine Woche durchbeissen, weil derzeit meine Hausärzte in den Ferien sind. Mein Job erfordert sehr hohe Konzentration und man muss den Kopf ständig an mehreren Orten gleichzeitig haben. Dies zu packen, war mit dem Gedächtnisproblem schon schwierig, aber mit gewissen Strategien, die ich letztes Jahr «entwickelt» hatte, ging es. Die zunehmende Druckproblematik machte alles aber noch schwieriger. Jedoch waren bis und mit letzte Woche mehrere Arbeitskolleginnen gleichzeitig ferienabwesend (jedes Jahr wieder, trotz Verbot?!), und ich hab mich durchgekämpft, u.a. mit Null-Aktivität-oder-Anstrengung-Wochenenden, die meinen Zustand jeweils vorübergehend besserten. Mir war klar, dass ich als erste, leicht zu erzielende Massnahme von der Arbeitsbelastung befreit sein musste, um «Luft» zu schaffen, um das Druckschmerzproblem in Angriff nehmen zu können. Ich brauchte – zum allerersten Mal in meinem Leben – für ein paar Tage eine Krankschreibung.

Gestern Morgen wollte ich mich nun «naturgemäss» schon wieder drücken, da es mir nach körperlich und geistig komplett ruhigem Wochenende ja wesentlich besser ging und ich nur minimal Beschwerden hatte. Man will einfach die Hoffnung nicht aufgeben, dass etwas von alleine wieder in Ordnung kommt und kein Arztbesuch oder sogar Diagnostikmarathon nötig wird. Da ich ja aber genau weiss, dass nach einem Arbeitstag wieder alles beim Alten sein würde, rief ich doch bei der Ferienvertretung meiner Hausärzte an liess mir einen Termin geben. Mit dessen Resultat schlage ich mich nun herum und gelange damit an euch.

Ich erzählte der Ärztin von meinen Beschwerden mit dem Druckkopfschmerz, und da sie mich ja nicht kennt, versuchte ich, ihr ein detailliertes, grosses Bild zu geben, weil ich nur als Patient ohne Medizinstudium nicht bereits vorselektieren wollte, was tatsächlich zu der Druckschmerzproblematik gehören könnte oder nicht, sondern ihr die Möglichkeit geben, fachkundig allfällige Zusammenhänge erkennen oder ausschliessen zu können. Ich ging deshalb auch auf den schlechten Schlaf, dessen Ursachen und die Gedächtnisprobleme ein. Vielleicht mein «Fehler»? Sie schien nun nämlich sehr stark auf die Psychoschiene zu gehen, fokussierte auf die Dinge, die nicht mein vorrangiges Problem sind, statt auf das physiologische Problem des Druckschmerzes aus Nasen-/Stirnregion, welches der Grund für meinen Besuch war. «Konzentrations- und Gedächtnisstörungen können eine Weigerung des Hirns, sich mit belastenden Dingen auseinanderzusetzen, darstellen.» Oder Folge des geschilderten Schlafmangels sein. Was ist mit dem Druckschmerz in meiner Nase/Stirn? – Ja, ich bin rechts stark kurzsichtig, das bin ich seit mind. ca. 25 Jahren unverändert. «Augenprobleme sind sehr oft Ursache von Kopfschmerzproblemen.» Ja, da stimme ich voll zu (und ich glaube auch absolut, dass möglicherweise meine migräneartigen Kopfschmerzen, die ich ab und zu habe, mit meiner ständig kompensierten Fehlsichtigkeit zusammen hängen). Aber was ist mit diesem völlig andersartigen, noch nie gehabten Druckschmerz in meiner Nase/Stirn?

((Zwischendurch: Vielleicht klingt das Geschriebene in euren Ohren trotzig oder arrogant oder … Aber bitte glaubt mir, das ist es nicht. Ich denke, ihr hier könnt verstehen, dass man als der Betroffene, der als einziger alle Empfindungen und Erlebnisse mitmacht, die man nie so als wirklich komplettes Ganzes jemand anderem vermitteln, nur möglichst in die Nähe dessen zu gelangen versuchen kann, durchaus auch eine Urteilsfähigkeit besitzt. Eine andere Art der Urteilsfähigkeit als jene des aussenstehenden, studierten Mediziners – mögen man es vielleicht auch Bauchgefühl oder Instinkt nennen?))

Die Ärztin mass schliesslich mal Blutdruck (der untere sei etwas hoch) und Puls (kein Kommentar), guckte kurz in den Mund, tastete mehrere Stellen an Kopf und Nacken (nicht Nase oder Stirn) ab, ob da was wehtun würde, ob sie einen Schmerz auslösen könnte, und fokussierte wieder auf die Augen, erst mit ein paar Kopfbewegungen mit Blick auf eine bestimmte Stelle, dann mit dem klassischen E-Sehtest, wollte, dass ich mal beide Arme seitlich rotiere – was mich zum Lachen brachte durch die wegen der Kapsulitis links noch immer unmögliche Bewegung, sorry …

Ich wies sie währenddessen nochmals auf die Stelle an der Nase hin, wo der Druck sass und Schmerz entstand, bat sie, doch bitte selbst mal ihren Finger an diese Delle da beim Augenwinkel zu legen, dann könne sie das sofort spüren. Ob das normal sei, ob da eine Ader verlaufe oder was sich da befinde? – Das wisse sie nicht.

(Ups, die Forensoftware meint, ich fasse mich zu lang. Da ich nicht noch mal überarbeiten mag, folgt der Rest in einem zweiten Posting.)
 
Schlussendlich war ihr Fazit: Sie findet nichts, was irgendwelche dringenden Massnahmen wie Schädeltomografie oder so erforderlich machen würde. (Das ist natürlich gut.) Ich solle Entspannungsübungen im Internet suchen und probieren. (Ich bemühe mich ja bereits an den Wochenenden um Ruhe und Entspannung.) Sie gibt mir für eine Woche eine Krankschreibung, dann sollte ich mit meinen Hausärzten weiterschauen, sobald die zurück sind, mal ein Blutbild machen lassen, vielleicht könnte ja Schilddrüse etwas sein, und bis dahin doch schon mal zu einem Augenarzt gehen, weil ich zum Teil auch die Schwellungen um die Augen hätte, könnte ja sein, dass Augenflüssigkeit nicht richtig abfliesse oder sowas, um das mal kontrolliert zu haben.

Ich lief also mit nichts als einem Zettel in der Hand aus der Praxis und der Empfehlung zu einem Augenarzt und dann nächste Woche zu meinen Hausärzten zu gehen. ((Im Briefkopf steht unter dem Namen der Ärztin «Psychosomatik irgendwas», wie ich sah. Aha …))

Zuhause dachte ich über das mit dem Augenarzt nach. Ich tat mich sehr schwer mit dieser Empfehlung. Einerseits war mir das einfach nicht logisch (siehe weiter oben), andererseits möchte ich der Fachfrau vertrauen und natürlich herausfinden, was da nicht stimmt, und es in Ordnung bringen können, damit ich mich wieder wohlfühlen kann. Also kontaktierte ich zwei Augenarztpraxen, ich hätte einen Druckkopfschmerz in Nase/Stirn und die Allgemeinmedizinerin hätte mich an einen Augenarzt verwiesen, um mögliche Ursachen in diesem Bereich zu kontrollieren. Bei der ersten ist der Arzt gerade in den Ferien, frühester Termin Ende nächste Woche, ich solle es doch anderswo probieren und mich sonst wieder melden. Bei der zweiten war die erste Reaktion, sie hätten erst Ende September Termine, dann besann sie sich anders, schaute etwas nach und konnte mir dann nächsten Dienstag einen Termin geben.

Das ist nun der aktuelle Stand: Termin bei meinen Hausärzten kann ich nächsten Montag bekommen (bis dahin bin ich auch krankgeschrieben), der Augenarzttermin ist am Dienstag.

Und da «hadere» ich nun. Statt jetzt eine Woche lang nur in absoluter Ruhe die Zeit abzusitzen – wenn man sein Hirn nicht stark benutzen und den Kopf wenig bewegen soll, bleibt nicht so viel übrig (ich sollte eigentlich auch nicht hier schreiben, lasse mir dafür aber viel Zeit und vermeide jede Art von Druck) –, hätte ich es schon irgendwie sinnvoll finden können, unterdessen schon mal etwas zu unternehmen. Da der Augenarzttermin nun aber erst nach dem Hausarzttermin sein wird, entfällt dieser Sinn. Mein Empfinden ist es, dass ich also erst die Meinung meiner Hausärztin haben möchte. Wenn sie auch das Gefühl hat, dass ein Augenarztbesuch der angebrachte Diagnostikschritt ist, dann kein Thema. Wenn sie aber eher der Meinung sein sollte, dass man anderswo ansetzen sollte – z.B. sich mal Nase/Stirn genauer ansehen, was den Druck da verursacht, welche Struktur das da an der Nase ist, die so empfindlich reagiert, als Spezialisten vielleicht eher einen HNO hinzuziehen? –, dann mache ich gerne das mit mehr Überzeugung.

(Ein Punkt ist ehrlich gesagt auch, dass ich allenfalls den Augenarzttermin nach dem Hausarzttermin nicht mehr rechtzeitig absagen könnte (24h) und er mir berechnet würde. Und in unserem Gesundheitssystem muss ich ja eh alle Rechnungen selber bezahlen.)

Was denkt ihr zu all dem und was meint ihr? Soll ich den Augenarzttermin jetzt absagen und allenfalls nach dem Hausarzttermin einen neuen vereinbaren, sollte meine Ärztin dies sinnvoll finden? Was würdet ihr tun?

LG
Frustelinchen
 
Hallo

Danke für dein Feedback (und die Geduld, alles zu lesen!)! :)

Nasen- oder Stirnhöhlenentzündung scheint zu entfallen, die Atemwege sind völlig frei, auch keinerlei Reaktion mit dem klassischen Klopftest auf die Höhlen oder Hinterkopf. Ursprünglich hatte ich an sowas gedacht und mit ätherischen Ölen inhaliert, ohne Veränderung. Ach ja, ich hatte auch mal drei Tage 24h-Ibuprofen genommen (habe ich ja von der Kapsulitis noch rumgammeln), ohne oder höchstens minimalste Veränderung während der Wirkungsdauer. Im Übrigen auch keinerlei erhöhte Temperatur, geschweige denn Fieber.

Aber du hältst diese Richtung also auch für plausibler als die Augen?
(Ich darf übrigens (ausser dem Augenarzt) nicht von mir aus zu einem Spezialisten gehen, nur mein Hausarzt kann mich überweisen.)

LG
Frustelinchen
 
Aber du hältst diese Richtung also auch für plausibler als die Augen?
Das habe ich nicht sagen wollen. Man kann ja auch zum Augen- und zum HNO-Arzt gehen.
Wenn der Hausarzt nicht überweisen will, kann man ihn ja fragen, ob er eine sichere Diagnose stellen kann und zu 100% ausschließen kann, daß etwas im Bereich von HNO vorliegt. Wenn nicht, soll er überweisen. ;)
 
Nun ja, was meine Hausärzte meinen und tun würden, kann ich ja erst nächsten Montag wissen. Aber die Vertretung wollte ja offensichtlich gar nichts tun und hat mich ja eigentlich nur zurück an meine Hausärzte verwiesen. Ausser der Krankschreibung habe ich von ihr ja nichts.

LG
Frustelinchen
 
Hallo zusammen

So, nun war ich heute bei meinem Hausarzt. Die Woche absolute Ruhe, körperlich wie geistig, hat insgesamt gut getan. Ich habe nur gelegen oder bin ruhig gesessen, habe bis aufs Allernotwendigste den Haushalt Haushalt sein lassen, bin immer möglichst lange im Bett geblieben, wobei das späte Zubettgehen bei der derzeitigen Hitze das Ganze wieder sehr relativiert. Aber Hauptsache keinen Druck machen und ruhen.

Das Schwirren im Kopf ist weg, jedoch habe ich natürlich noch keinen Alltagstest. Auch das Nasenwurzeldruckproblem hat sich etwas abgeschwächt. Letzten Donnerstag dachte ich schon, dass ich nach noch ein paar Tagen Ruhe nun morgen, Dienstag wieder arbeiten gehen könnte. Und dann am Freitag … war mein Geruchssinn weg. Erst am Montag hatte der erste Arzt (Kollege der Ärztin, bei der ich dann war) vor dem Termin noch angerufen und Corona-Symptome abgefragt, unter anderem Geschmacks-/Geruchssinn, was ich bis auf den aus dem Druck entstehenden Kopfschmerz klar verneinen konnte. Und jetzt das?!

Mein Hausarzt hat sich nun auch meine Symptome angehört und geht am ehesten von einer chronischen Sinusitis aus. Dazu würde eine Beeinträchtigung des Geruchssinns absolut auch passen. Nicht ins Bild passen aber diese Schmerzpunkte an der Nase, die er am ehesten mit einer Reizung/Entzündung der Knochenhaut in Verbindung bringen würde. Die Ursache wäre aber offen (habe keinen Schlag auf die Nase bekommen, trage auch keine Brille). Nun ja, auch für ihn bleibt das Bild unklar, aber er würde die Augen u.a. aufgrund der Zentriertheit/Beidseitigkeit der Beschwerden ausschliessen.

Obwohl auch er nicht findet, dass meine Symptome und der Zeitraum Covid nahelegen würden, wird aber sicherheitshalber als Ausschlussdiagnose ein Test gemacht. Resultat ist bis Mittwoch zu erwarten, also nochmals zwei Tage krankgeschrieben und abwarten. Wenn der Test negativ ausfällt, wird mal ein paar Wochen mit einem pflanzlichen Mittel gegen Sinusitis probiert. Sollte dies nicht zum Verschwinden der Problematik führen, müssten die ganzen Höhlen da im Nase-/Stirnbereich mal mit bildgebenden Verfahren beleuchtet werden.

Tja, dann warte ich nun ab, bin sicher, dass Corona entfällt und hoffe, dass die beiden Zusatzruhetage zu einer weiteren Abschwächung der Probleme beitragen. Ach ja, in der Nacht auf heute habe ich tatsächlich geschlagene fünf Stunden am Stück geschlafen (statt eine oder zwei, max. drei) und beim Aufwachen das erste Mal seit Monaten ein Gefühl von «gut geschlafen» gehabt, yeah!!

LG
 
Hallo zusammen

Kurz als quasi abschliessende Info.

Der Coronatest war wie nicht anders zu erwarten negativ. Das wäre viel zu einfach und banal gewesen. 10 Tage Sinupret extract eingenommen. Keine wirkliche Besserung, die Dellen an der Nasenwurzel eher ausgeprägter. 21 Tage nach dem ersten Arztbesuch (Stv.) bzw. 14 Tage nach Hausarzt vormittags wieder zu ihm. Oh ja, jetzt sehe er die Dellen sofort. Mehr Informationen erfragt über gesundheitliche Probleme in den letzten Monaten. Mit seiner Frau (Gemeinschaftspraxis) beraten: CT. Nach der Mittagspause Anruf von Neuroradiologie: Bitte in einer halben Stunde herkommen, und die Ärztin werde wahrscheinlich, je nach CT-Befund, im Anschluss direkt auch ein MRI mit Kontrastmittel machen wollen. So geschehen. Am nächsten Tag, letzten Dienstag, abends wieder beim Hausarzt für Befund. Es ist wohl ein sehr seltener Tumor (laut Hausarzt 1:1'000'000), schon recht recht gross (mehrere cm). Ich weigere mich, mir den Namen zu merken, damit ich nicht recherchiere. Dringend OP und Bestrahlung. Spitäler in der Nähe verweigern die Operation, muss ins Unispital Zürich. Nächsten Donnerstag Ersttermin da. Bin geschockt und hab Horror vor der OP (noch nie im Leben im Spital gewesen). Ich will nichts wissen. Ich will nicht wissen, was der Tumor schon zerstört hat (laut MRI-Befund schon diverse knöcherne Strukturen). Ich will nicht wissen, ob ich nie wieder riechen kann (ein sehr grosser Bestandteil meines Lebens, wie mir jetzt bewusst geworden ist, für Seele und auch Sicherheit). Ich will nicht wissen, was bei einer OP alles geschieht. Ich will nicht wissen, was die bei dieser OP machen und möglicherweise noch mehr zerstören werden, einfach um das Ding rauszubekommen. Ich will nicht wissen, was nach der OP sein wird. Ich will nicht wissen, was Bestrahlung bedeutet...
 
Liebe Frustelinchen,
ich glaube jeder von uns kann deine Ängste nachvollziehen.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen für diese schwere Zeit ganz viel Kraft und alles alles Gute.🍀🍀🍀

Liebe Grüße von Wildaster
 
Liebes Frustelinchen,

jeder hat so seine eigene Art mit unschönen Nachrichten umzugehen, ich kann Deine Gedanken eher abzuschalten als sich in diverse Möglichkeiten reinzusteigern, gut nachvollziehen.
Gute, einfühlsame Ärzte wünsche ich Dir, die es vielleicht schaffen, Deine Ängste zu relativieren und Dich etwas beruhigen können.
Viel Kraft, Mut (für welche Entscheidung auch immer) und eine riesige Portion Glück wünsche ich Dir und Verständnis für Deinen Weg 🍀🍀🍀🍄🐞

Alles Liebe und eine gute Genesung wünscht Dir
Kayen
 
Liebe Kayen 🌹

Lieben Dank für deine Nachfrage, auch wenn ich sie erst jetzt gesehen habe. Ein Jahr ist nun vergangen und ich bin noch da. Ein nicht fassbares Jahr. Ich weiss gar nicht, was ich erzählen soll …

Es ist so viel geschehen, so viele unterschiedliche Tiefen. Ich hatte am Nicht-wissen-Wollen festgehalten und alles daran gesetzt, nur das zu hören zu bekommen, was ich unbedingt wissen musste. So blieb mir immer die Option, an das zu glauben (oder glauben versuchen), was einfacher war. Es wirkt für mich selbst alles extrem unreal, durch wie viele Stationen ich nun gegangen bin, durch wie viele Abteilungen ich gereicht wurde, wie viele Ärzte sich um mich gekümmert haben (und es noch tun), durch was ich alles gegangen bin und es geschafft habe.

Ich bin meinem Hausarzt sehr dankbar dafür, wie überlegt er gehandelt hatte. Er hat mit seinen besonnenen Entscheidungen den Grundstein gelegt, dass heute das ist, was ist. Die Überweisung nicht an irgendeinen Radiologen, sondern an die Neuroradiologin, die eine kompetente erste Diagnose stellen konnte. Diese Diagnose, die wiederum dazu führte, dass von einem regionalen Spital abgeraten und an den Spezialisten im Unispital verwiesen wurde. Der Spezialist, der Teil des eng zusammenarbeitenden, abteilungsübergreifenden Cancer Boards ist, das gemeinschaftlich die Fälle prüft und innert kürzestmöglicher Frist den bestmöglichen Therapieplan entwickelt und die Termine untereinander koordiniert. Dieses Board, das in meinem sie ans Limit bringenden Fall erst alle nationalen Ressourcen aktivierte, und als dies auch nicht reichte, international Strippen, namentlich nach Italien und in die USA, zog, um den hoffentlich besten Weg mit der grössten Chance für mich zu finden.

Es begann mit der Operation in der ORL, die einerseits als Biopsie und andererseits der Entfernung von so viel Tumorgewebe wie auf diesem Weg möglich diente. Nicht angenehm. Nach zwei Wochen Schonfrist, während der hinter den Kulissen fieberhaft, aber nicht so wirklich erfolgreich daran gearbeitet wurde, dem Feind einen exakten Vor- und Zunamen zu geben, folgte Phase II mit drei hochdosierten, dreiwöchigen Chemozyklen. Nicht schön. Dann kam die dritte Phase mit sieben Wochen kombinierter Radio- und niedriger dosierter Chemotherapie. Auch gar nicht schön. Anfang Januar war dieser Folterweg endlich zu Ende und die Monate des Wartens und der Rekonvaleszenz begannen. Anfang April endlich Ende der grossen Ungewissheit über das Therapieresultat mit dem ersten Kontroll-PET-CT und MRI: Es sieht gut aus! Vor zwei Wochen etwas vorgezogen das zweite Kontroll-PET-CT und gestern der Arzttermin dazu: Er ist sehr zufrieden, es sieht alles super aus! Auch wenn ich es sowieso schon lange zwischen den Zeilen gelesen und aus kleinen Hinweisen zusammengereimt hatte, verursachte es dennoch ein sehr seltsames Empfinden, als er nun gestand, dass sie vor einem Jahr sehr … besorgt … gewesen wären um mich und darum, ob sie dieses schnellwachsende Ding in den Griff bekommen könnten. Nein, sowas möchte man auch im Nachhinein und auch, wenn man es ja eigentlich schon längst gewusst hatte, nicht hören. Schliesslich baute man ja die ganze Zeit auf ein «naives» Vertrauen, dass diese Spezialisten der Spezialisten wissen, was sie tun, und es deswegen gut kommen kann. … Aber ist es überhaupt … vorbei …?

Das kann niemand sagen. Genauso, wie kein Mensch sagen kann, woher dieser unbekannte Tumor kam, was man tun könnte, um ihn zu vermeiden oder ein Zurückkehren zu verhindern. Einfach ohne Mittel dem Schicksal ausgeliefert.

Weiterleben mit den Folgen des Tumors. Und der Therapie. Mit den Schäden, die noch Zeit brauchen, mit den Schäden, die bleiben. Mit den Schäden, die noch kommen, man weiss nicht, wann. Es ist nicht einfach, damit umzugehen, dass Krebstherapie auch heute noch meist bedeutet: «Da ist ein Sprung in der Vase? Okay, wir hauen mit dem Hammer drauf – der Sprung ist dann weg …» In meinem Fall war es der richtig grosse Hammer, den sie in ihrer Unsicherheit ausgepackt haben. Aber was wäre die Alternative gewesen …?

Ich kämpfe mich nun zurück, arbeite auch wieder – nach neun Monaten Absenz. Aber da sind grosse Löcher in meinem Kopf. Es fühlt sich genauso an wie mit meinen Arbeitsmaterialien, die eine Kollegin letzten Herbst halt in Kartons gepackt und in den Keller gestellt hat, weil unterdessen eine andere Kollegin meinen Arbeitsplatz benutzte: Ich muss für jeden Themenbereich erst runter in den Keller meines Gedächtnisses, nach den Kartons mit dem entsprechenden Knowhow suchen, sie einzeln wieder nach oben tragen, durchsehen und neu in meinem Schreibtisch einordnen. Manchmal treten die Löcher aber auch spontan bei nichts Besonderem auf: Da fehlt mir plötzlich ein Wort, oder ich bin mir nicht sicher, ob ich eben ein Wort richtig verwendet habe, oder erinnere mich partout nicht mehr, wer mir vor zehn Minuten eine Sache erzählt hat, oder falle mitten in einem laufenden Gespräch raus und höre nur noch die Geräusche, aber nicht mehr die Worte und deren Sinn …

Und da sind auch «Löcher» in meinem Herzen. Wenn die Erinnerungen an das hässliche Durchgemachte zu lebhaft werden. Wenn das Unverständnis, weshalb das alles so passiert ist, zu gross wird. Wenn das wahllose Akzeptierenmüssen von dem, was ist, unerträglich wird. Wenn die Furcht vor (eventuell) Kommendem erdrückend wird.

Ich werde zwangsläufig vieles aus dieser Geschichte mitnehmen auf meinem restlichen Weg. Die Menge und das Spektrum werden mir nicht helfen, ausgeglichener zu sein. Da sind berührende Erinnerungen wie die vielen Reaktionen meiner Kollegen und Kunden, selbst wenn die meisten bis heute nicht wissen, weshalb ich weg war. Da ist tiefe Traurigkeit und lähmende Hilflosigkeit darüber, dass das Schicksal nicht beeinflussbar ist und selbst den liebsten Menschen die schlimmsten Dinge zustossen können. Da ist eine Wut auf Menschen, die ihre geschenkte Gesundheit nicht wertschätzen oder sie sogar dumm wissentlich selber ruinieren. Da ist Frust über die facettenreichen Neben- und Nachwirkungen, die meisten davon nicht sichtbar, mit denen ich mich dennoch herumquälen muss. Da ist eine Energie, um Grenzen zu ziehen, den Fokus neu zu setzen und gesunden Menschenverstand einzufordern. Da ist zuversichtlich stimmende Dankbarkeit ob der vielen Leute, von der Pflegefachfrau bis zum Professor-Doktor, die mit so viel unerwarteter Anteilnahme und Menschlichkeit da waren und geholfen haben …

Es ist nicht einfach vorbei, es ist nicht fertig ausgestanden. Aber es ist ein wesentlicher Wegabschnitt gemeistert, ein bedeutendes Zwischenziel erreicht, was Hoffnung eine Berechtigung gibt. Jedes positive Resultat der ständigen Kontrollen in den nächsten fünf Jahren, so ist die gesetzte Frist, wird hoffentlich dazu beitragen, die Zuversicht zu stärken.

Allen lieben Menschen alles erdenklich Gute und eine gute Nacht! 💗
 
Liebes Frustelinchen💐

erst einmal 🤗
und ich freue mich wirklich sehr von Dir zu lesen. . .
. . . und ich wusste, dass Du hier berichtest, wenn Du wieder einen Silberstreif am Horizont wahrnimmst.
Danke für Deine bewegende Geschichte und ich kann Dir sagen, meine Demut für das Leben ist mit ihr
gewachsen.
Weiterhin ganz viel Kraft und Glück 🍀🍀🍀🌺🐞 auf Deinem Weg und wie schön es doch ist, dass Du in dieser anstrengenden Zeit die Menschen an Deiner Seite hattest, die Du brauchtest um heute voller Zuversicht Deine Geschichte für uns nieder zu schreiben.

Alles Liebe und Dir auch eine gute Nacht.💞🥰
Herzlichst
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebes Frustelinchen,

schön wieder von dir zu hören und auch ich wünsche dir weiterhin viel Zuversicht, Kraft, Gesundheit und Glück.🍀🍄

Liebe Grüße von Wildaster 🌸🌼🌺
 
Öfters hatte ich an dich gedacht Frustelinchen! 🌸☀☁
Ganz abrupt gab es diesen Themenwechsel, aber du hast es erstmal überstanden und kannst sogar arbeiten!
Die Schulterproblematik rückt aber wohl erstmal weit in den Hintergrund.
Ich freue mich weiterhin ab und zu von dir zu lesen.
Liebe Grüße
Earl Grey
☕
 
Liebe alle

Vielen, vielen Dank für eure lieben Meldungen! 💓🥲🥲 (Dämme, die brechen könnten, gibt es bei mir nicht mehr, es fliesst einfach drauflos, wenn etwas mein Herz berührt.)

@Kayen Witzig, dein Avatar: Als Kind hatte man mir den Spitznamen Pippi gegeben … Wie konntest du das bloss wissen? ;)

@Earl Grey Die adhäsive Kapsulitis hatte sich ja schon letztes Jahr im Frühling in der rechten, weniger stark betroffenen und behandelten Schulter zu lösen begonnen und ich habe sie mir «zurücktrainiert». Die linke blieb noch komplett unbeweglich, aber während den vergangenen Monaten hat sich nun auch diese heimlich, still und leise wieder gelöst. Anfang Jahr hatte ich mal bemerkt, dass sie sich wieder etwas bewegen liess, und inzwischen ist sie wieder fast wie vorher und sogar etwas besser als die rechte. Ob das einfach die Zeit war – die durchschnittliche Dauer der Frozen-Phase liegt bei etwa 18 Monaten, passt – oder vielleicht auch das Kortison und/oder andere Medikamente, die ich bekommen habe, einen Beitrag geleistet haben, weiss ich halt nicht. Ist aber auch egal, ich kann meine Schultern wieder benutzen und freue mich immer mal wieder spontan, wenn ich zum Beispiel im Laden oben ins Regal greife und mir dabei durch den Kopf geht: «Wow, es geht einfach, das wäre damals absolut nicht denkbar gewesen!»

Habt einen schönen Abend! 🤗
 
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