Marshall Protokoll
Ich habe neulich mal Dietrich Klinghardt, der auch ein großer Vit D Fan ist (und z.B. bei "Schweinegrippe" 3x tgl 1.000 IE D3 / kg KG empfiehlt für 3 Tage) nach der Diskrepanz zum Marshall-Protokoll gefragt und er hat nur müde abgewunken und gemeint, daß mit dem Nicht-Arzt Protokoll keine nennenswerten Heilungsberichte vorlägen.
Er hält wohl nichts davon. Das nur mal als pers. Mitteilung.
Lieben Gruß
TC
Hallo Herr Hollmann,:wave:
Ihre Aussage widerspricht wiederum der Aussage von Dr. Klinghardt selbst auf seiner Seite:
Borrelien/ Borreliose » Behandlung nach Dr. Klinghardt
Zitat:Es ist in Deutschland noch nicht bekannt, dass der Morbus Boeck eine Borrelienerkrankung ist. Die borrelieninfizierten Lymphknoten produzieren hierbei abnormale Mengen von 1.25-Di-hydroxy-Vitamin D. Diese Patienten entwickeln oft markierte Osteoporose (oft nur in der Wirbelsäule) zusammen mit anderen typischen Lyme-Symptomen. Oft kennt der Zahnarzt diese Problematik, da er sieht, dass die Zähne sich innerlich kalzifizieren. Das heißt, die Zähne sterben langsam ab, dadurch dass immer mehr Kalk in den Kanälen abgelagert wird, was auf dem Röntgenbild sichtbar ist. Der Bluttest für 1.25-Hydroxy-Vitamin D lässt die Diagnose leicht erkennen (wenn der Spiegel über 45 ng/ml ist). Wir verwenden dann das sogenannte Marshall-Protokoll (18). Wir benutzen einen Angiotensin-II-Rezeptorblocker mit dem Namen Olmesartan (Olme-sartan-Medoxomil). Die Behandlung hiermit wird verbunden mit Kräutern oder Antibiotika. Dazu wird immer die KMT-Lymphdrainagetechnologie mit verwendet. Es gibt hierbei oft wunderähnliche Heilungen bei den chronisch kranken Patienten (die oft bis zum Besuch in meiner Praxis nicht wussten, dass sie unter einer Borreliose leiden).
Im Marshall Protokoll geht es um einen Disregulierten Vitamin D Stoffwechsel.
Zitat

isregulierten Vitamin D Stoffwechsel als Folge einer chronischen Entzündung
Autoimmun Patienten haben also laut Marshall einen gestörten Vitamin D Stoffwechsel. Typisches Zeichen ist die erhöhte Konzentration von 1,25D im Blut (was jedoch in den seltensten Fällen gemessen wird, deswegen ist es wahrscheinlich wenigen aufgefallen) sowie eine erniedrigte Konzentration von 25D. Letzteres hat man bereits sehr wohl in vielen medizinschen Studien gemessen und dies wird bereits mit einer Vielzahl von Krankheiten assoziert (von Krebs bis Arteriosklerosis, siehe zum Beispiel diese Studie) Man weiss, dass niedrigere 25D Werte schädlich sind, allerdings wird das fälschlicherweise für einen “Vitamin D” Mangel gehalten, der durch Einnahme von Vitamin D angeblich gelöst wird.
Solange es genügend 1,25D in Blut gibt, kann es laut Marshall Model kein Vitamin D Mangel geben, denn nur 1,25D, die aktive Form von Vitamin D reguliert das Immunsystem . Darüber hinaus würde hier die weitere Zufuhr von Vitamin D zwar Immunsupprimierend (also ähnlich wie Kortison, von Marshall durch molekulardynamische Simulationen gezeigt) wirken, was u.U. eine gewisse Linderung bringt, langfristig jedoch die Krankheit nur noch schlimmer macht: Je mehr 25D vorhanden ist um so mehr wird 1,25D durch die Makrophagen (sowie durch die Keratozyten Zellen der Haut) erzeugt. Die TH1 Entzündung wird also schlimmer, da man sozusagen “Benzin ins Feuer giesst”.
Dieser Prozess setzt sich jedoch nicht unbegrenzt fort. Wenn Patienten sehr grosse Mengen an Vitamin D zu sich nehmen, wird irgendwann ein Punkt erreicht, wo der umgekehrte Prozess erfolgt. Die 1,25D Werte fangen an zu fallen.
Der Grund dafür ist der gleiche wie der Immunosupprimerenden Effekt von Vitamin D in ihre 25D Form. Ab hohe Konzentrationen fängt sie an den VDR zu deaktivieren und damit wird allmählich die 1-alpha Hydroxylase in den Makrophagen reduziert, also weniger 25D in 1,25D umgewandelt. Das hört sich zwar positiv an, eine Blockierung des VDR´s hat jedoch andere negative Folgen, da genauso andere Prozessen deaktiviert werden.
Vitamin D Mangel oder disregulierten Vitamin D Stoffwechsel?
Bei Patienten mit einem disregulierten Vitamin D Stoffwechsel (etwa als Folge der TH1-Entzündung) passiert was höchst paradoxes. Zum einen wird ein Vitamin D Mangel festgestellt (niedrige 25D Werte in Blut) daraus schliesst man, dass möglicherweise “zu wenig” 1,25D produziert werden könnte (obwohl man das Metabolit ja messen kann und offensichtlich ist, dass es nicht “zu wenig” ist) Dann werden in der Regel grosse Mengen Vitamin D verschrieben, was aufgrund des disregulierten Vitamin D Stoffwechsel zu noch höheren, krankhaften 1,25D Werte in Blut führen. Möglicherweise versucht der Körper selbst den Pegel an 25D niedrig zu erhalten (In dem es selbst weniger 25D in der Leber aus externen Vitamin D produziert) in der vergeblichen Hoffnung indirekt damit weniger 1,25D zu produzieren. Was wiederum dem Patient oder Arzt zu der Schlussfolgerung führt, Vitamin D “wirke” ja nicht genug, da sich die 25D Werte nicht so ändern wie gewünscht. Zusätzliches externes Vitamin D führt wiederum dazu, dass noch mehr 1,25D in den entzündeten Gewebe produziert wird und der Teufelkreis setzt sich fort.
Vitamin D und Osteoporose in Lichte des Marshall Modells
Übermässiges Vitamin D3 in ihrer 1,25D Form begünstigt die Bildung von Osteoklasten aus den Stammzellen des Knochenmarktes, was das Gleichgewicht von Osteoblasten (Knochenbildner) und Osteoklasten (Knochenresorbtion) zulasten der Osteoblasten verschieben kann.
Osteoklast ? Wikipedia
Mir ist ein Beispiel aus einem Deutschen Patienten Forum bekannt, wo einer Patientin (Hashimoto) mit “grenzwertig” normalen 1,25D (51 ng/l) die tägliche Einnahme von 3000 I.E. Vitamin D empfohlen wurde um ihren “Vitamin D Mangel” zu behandeln. Als Folge davon stiegen ihre 1,25 D Werte in Blut auf 101 ng/l also jenseits des von Labor empfohlenen Maximum und damit in ein Bereich, was höchst bedenklich ist. Die Forumsteilnehmerin wunderte sich selbst, dass “ihre Zähne immer durchsichtiger wurden”.
Es ist ein grosser Unterschied ob Menschen mit normalen Vitamin D Stoffwechsel grosse Mengen an Vitamin D aufnehmen als Menschen mit einem disregulierten Vitamin D Stoffwechsel, möglicherweise als Folge der Krankheit selbst. Leider differenziert die öffentliche Meinung hier kaum, so dass grundsätzlich kräftig Vitamin D empfohlen wird, unabhängig davon, wie das Krankheitsbild des Patienten aussieht. Die Folgen können in der Tat bedenklich werden. Zitatende
:wave: Lieben Gruß Carmen