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Viele unserer Nahrungsmittel enthalten natürlicherweise Histamin, wenn auch meist nur in kaum nachweisbaren Mengen. Früchte brauchen es zur Reifung, außerdem entsteht es durch bakterielle Zersetzung in lange abgehangenem oder verdorbenem Fleisch und Fisch und in fermentierten Produkten wie Essig, Käse und alkoholischen Getränken. Histamin wird aber auch in unserem Körper produziert, entweder durch bestimmte Zellen, oder durch bestimmte Bakterienstämme unserer Darmflora. Allergische Reaktionen, chronisch entzündliche Erkrankungen und eine aus dem gesunden Gleichgewicht geratene Darmflora können zu einer starken Überproduktion an körpereigenem Histamin führen, was die körpereigenen Abbauenzyme überlastet. Es kommt zu krankhaften Symptomen, die allgemein als Histaminose bezeichnet werden. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Histaminintoleranz, also einer verminderten Abbaufähigkeit wie beispielsweise bei der Laktoseintoleranz, sowie der Mastzellaktivierungserkrankung (MCAS) und der Mastozytose, bei der zuviel körpereigenes Histamin das Hauptproblem darstellt.

Wie wird Histamin im Körper abgebaut?
Histamin ist eine biologisch hochpotente Substanz, vor der sich der Körper schützen muss. In diesem Zusammenhang sind bislang drei Enzyme identifiziert worden. Die Diaminoxidase (DAO) wird vorwiegend in der Darmschleimhaut (Dünndarm und erster Abschnitt des Dickdarms) gebildet und von dort aus in das Darmlumen abgesondert, allerdings auch in den Nieren, im Thymus und während der Schwangerschaft in der Plazenta. Histamin aus dem Nahrungsbrei, das nicht im Darm abgebaut wurde, gelangt in die Blutbahn und von dort aus in die Leber, wo das Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) tätig ist. HNMT ist allerdings auch im Mittelteil des Dünndarms, in Zentralnervensystem, in der Lunge, den Bronchien, der Milz, im Magen und den Nieren zu finden. HNMT ist vor allem im Innenraum von Zellen nachweisbar. Inwiefern die HNMT Histamin im Zellinneren abbaut oder ob es auch in die Zellmembran eingebaut wird und Histamin in den Zellzwischenräumen abbaut, ist noch nicht einwandfrei geklärt. Ebenfalls am Histaminabbau beteiligt ist die Monoaminoxidase (MAO), vorwiegend im Gehirn, die allerdings in erster Linie für den Abbau anderer biogener Amine zuständig ist, wie Serotonin, und nur bei einem hohen Histaminspiegel ins Spiel kommt.
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https://www.philosophie-des-gesundwerdens.de/histaminintoleranz/histaminose/

Dies ist nur einer der Artikel auf diesen Seiten, die teilweise sehr interessant zu lesen sind.
Wer sich für die Themen Histaminintoleranz und Mastozytose interessiert, findet hier etliche Informationen...

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo oregano,

eine sehr interessante seite. :)

ich kannte sie schon, aber es sind neue infos dazugekommen. also werde ich es in den nächsten tagen noch mal genau lesen. man kann ja immer noch was dazulernen. :)

nach allem, was ich bis her im inet gelesen und im real life mitbekommen habe, haben histaminosen, vor allem mcas, ganz erheblich zugenommen, wobei es sehr oft fehldiagnosen und somit unnötige beschwerden bis hin zur dauerarbeitsunfähigkeit gibt, so daß man garnicht oft genug auf diese störungen hinweisen kann. :bang:

lg
sunny
 
Noch ein ausführlicher Artikel über Histamin und seine Wirkungen + Histaminrezeptoren:
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Definition:

Als Histaminosewird generell der Zustand bezeichnet, wenn zu viel oder zu wenig Histamin im vorliegt, denn beides kann Probleme verursachen. Dadurch bezeichnet der Begriff Histaminose keine spezifische Krankheit, sondern ist stattdessen als Überbegriff zu verstehen, unter den Krankheiten wie Histaminintoleranz (zuweilen auch: Histaminunverträglichkeit) und Mastzellaktivierungserkrankungen fallen.

Anders bei einer Allergie handelt es sich bei der Histaminintoleranz um eine enzymatische Abbaustörung. Histamin wird vom Körper schlechter abgebaut und daher treten Symptome auf. Es sind keine Antikörper, die gebildet werden, im Spiel.

Bei Mastzellaktivierungserkrankungen verfügt der Körper häufig über aktive Enzyme zum Histaminabbau. Dennoch treten massive Symptome auf, die denen der Histaminintoleranz ähneln können, da der Körper selbst zu viel Histamin ausschüttet.
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Histamin ist temperaturbeständig. Es lässt sich nicht durch Einfrieren oder starkes Erhitzen beseitigen. Es ist aber wasserlöslich. Daher ist es auch ratsam zur Mahlzeit ausreichend (stilles oder Leitungs-)Wasser zu trinken.
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Die individuelle Toleranzschwelle unterliegt oft großen Schwankungen, da sie von vielen Faktoren beeinflusst wird:

- Was man zuvor, dazu und danach sonst noch alles isst und trinkt (trink ausreichend Wasser zu den Speisen)
- Stress (z. B. bessere Verträglichkeit während der Ferien als bei hohem Leistungsdruck, Stress als Histaminliberator)
- Momentane Vitamin- und Mineralstoffversorgung
- Große körperliche Anstrengung
- Luftschadstoffe (Smog, Ozon, Feinstaub), Nikotinkonsum, Passivrauchen
- Bei Allergikern: Allergenkontakt und Kreuzreaktionen
Schlafdauer und -qualität, Schlafrhythmus (Jetlag)
- Wetterwechsel (besonders Kaltfronten und windiges Wetter)
etc.

... Bestimmte Nahrungsmittel können zu Beginn der Diät erst mäßig, später aber bereits besser vertragen werden. Deshalb kann man einmal als unverträglich ermittelte Nahrungsmittel nach einigen Monaten erneut austesten. Nur durch das strikte Meiden von Lebensmitteln ist keine Heilung zu erwarten. Im Gegenteil, womöglich kommt es zu Nährstoffmängel, die sich im Übrigen ähnlich wie Symptome der Histaminintoleranz äußern können.
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Natürliche Histamin-Helferlein:
- Vitamin C – auch als Nahrungsmittelergänzung erhältlich, Helmkraut, Oregano, Acerola etc.
- Quercetin, Zink, Magnesium – Nahrungsergänzungspräparate nur bei Mangel!
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Hausmittel:
Vorbeugend kann ein Tee aus Bischofkraut (botanischer Name: Ammi Visnaga) sein. Samen und Blätter enthalten unterschiedlich große Mengen des Wirkstoffs Khellin. Bischofskraut wirkt mastzellstabilisierend. Die Blumen kannst Du entweder selbst ziehen (Samen erhältst Du bei gutsortierten Kräuterfachhandlungen) oder Du erwirbst die Blätter, Samen oder Essenzen, z. B. im Reformhaus oder in der Apotheke.

Tee aus Baikal-Helmkraut kann die Ausschüttung von Histamin blocken. Auch Basilikum (insbes. Tulsi) und Oregano gelten als Mastzellstabilisatoren. Achte bei Kräuteranwendungen jedoch auf eventuelle Allergien und mögliche Kreuzreaktionen.

Magenstärkende Kräuter sind oft bekömmlich zu den Mahlzeiten und helfen, dass der Magen nicht aus dem Gleichgewicht gerät bzw. übersäuert. Als magenstärkend gelten z. B. Eberraute (botanischer Name: artemisia abrotanum), das ein gutes Fleischgewürz ist, und Kümmel (carum carvi), der an viele Speisen, z. B. auch an Reis gegeben werden kann.
Kommt es zu einem Histaminüberschuss bzw. -schock sind käuflich zu erwerbende Medikamente oft eine letzte Rettung. Beim histaminunverträglichkeit-typischen Schüttelfrost mit Fieber und Schwitzen hilft zunächst auch vorsichtiges kaltes Abtupfen mit Wasser, vor allem auf der Stirn und im Nackenbereich.
Der Duft von Gewürznelken kann schmerzlindernd wirken und den Brechreiz beruhigen.
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https://www.histamin-pir.at/allgemein/

Grüsse,
Oregano
 
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