Hallo zusammen,
in dem kürzlich schon im Ernährungsthread erwähnten Kuklinski-Dokument
Praxisrelevanz des nitrosativen Stresses
2. Mitteilung: Therapie internistischer Erkrankungen
zu finden u.a. hier:
https://www.kfs-medizin.at/team/spezialistinnen/kuklinski/nitrosativer-stress_2.pdf
habe ich noch einige deutliche Hinweise zu meiner eigenen Frage gefunden. Damit meine ich vor allem das Fallbeispiel 9, beginnend auf Seite F55. Dort geht es um einen Mann, Jahrgang 1967, bislang ein "Energiebündel", der nach Einzug in ein neues Büro krank wurde (Kopfschmerz, Schwindel, Müdigkeit, Konzentrationseinbrüche, Magen-Darm-Probleme u.a.). Eine Antibiotikabehandlung aufgrund Borrelioseverdachts verschlimmerte die Beschwerden, u.a. war wegen Muskelschwäche war Gehen, Sitzen, Stehen nur noch kurzzeitig möglich und die Selbstversorgung selbst mit Ruhepausen kaum noch.
Bei den durch Dr. K. veranlassten Untersuchungen ergaben sich etliche pathologische Befunde: Hirn-SPECT (Perfusionsminderungen), otoneurologische Untersuchung (Hinweise auf Hirnstammschädigung), Hirnleistungstest (massive Einbußen), NSE und S-100 (nach Dr. K.'s neurologischen Referenzbereichen erhöht). Laktat war knapp noch im Referenzbereich, Pyruvat deutlich erhöht mit erheblicher Zunahme zwischen 2006 und 2008, was nach Dr. K. auf eine Pyruvatverwertungsstörung schließen lässt.
Vermutlich im Rahmen der Beantragung von Sozialleistungen wegen der verlorenen Arbeitsfähigkeit ging der Fall vor das Sozialgericht. Auf dessen Veranlassung wurden drei neurologisch/psychiatrische Gutachten erstellt, die zu dem Ergebnis kamen, dass der Patient eine Neurasthenie (Begriffserklärung siehe z.B.
https://www.tk-online.de/rochelexikon/) und eine neurotische, somatoforme, psychosomatische Erkrankung habe und voll arbeitsfähig sei. Dr. K.'s Vorbefunde wurden nicht berücksichtigt
Von Dr. K. wurden weitere Muskel-, Nerven- und Mitochondrienuntersuchungen veranlasst mit weiteren pathologischen Ergebnissen, insbesondere auch betreffend die Atmungsketten-Enzyme der Mitochondrien.
Ich zitiere (Hervorhebungen von mir):
Die Experten des Mitochondrialen Labors einer renommierten deutschen Nervenklinik lehnten trotzdem die Diagnose einer Mitochondropathie ab, da die Symptome erst ab 32. Lebensjahr auftraten, klassische Mitochondropathien aber angeboren sind. Ausserdem hätte Herr W. keine Laktazidose, keine ragged-red-Fasern und die niedrige Pyruvatdehydrogenase (...) würde überhaupt nicht hineinpassen.
Dass (...) hohe NSE- und (...) Pyruvatwerte vorlagen, interessierte nicht.
Auch auf einem Mitochondropathie-Forum 2008 hätten die Experten erklärt, dass es keine erworbenen Mitochondropathien gäbe.
Gruß
Kate