der Tod - nur ein Übergang?
Hallo Jogi,
> Das mit dem Puzzle gefällt mir sehr, sehr gut...mein ganzes leben
> betrachte ich als ein Puzzle, da sind die vielen kleinen...und dann
> ist da das ganz Große, doch sind sie alle irgendwie verbunden,
> müssen alle da sein und in Verbindung gebracht werden...
> und dann sind da noch die neuen Puzzle, die im laufe des
> lebens hinzukommen!
Und wie bei jedem Puzzle gibt es Teile die erst überhaupt nicht dazu zu passen scheinen. Viele gehen dann hin und werfen diese Teile weg, weil sie denken, sie gehören nicht zu ihrem persönlichen Puzzle. Läßt man sie aber liegen und wartet ab, bis das Puzzle etwas gewachsen ist, dann stellt man plötzlich fest, daß sie an eine ganz bestimmte Stelle gehören und ihren Teil zum Gesamtbild beitragen...
> doch nicht immer, denn manchmal bekommt man so richtig große
> Procken zum Schlucken und da ist es dann mitunter sehr schwer mit
> der Verdauung!
Stimmt. Aber auch das gehört letztendlich zum Spiel. Ein Vergnügungspark ohne "Thrills" wie Geisterbahn oder Achterbahn wäre doch langweilig. Wir haben nur vergessen (und das war eine bewußte Entscheidung), daß das, was wir erleben Teil eines "Freizeitparks" ist. Wir denken, die Achterbahn, auf der wir gerade in ein Tal donnern, sei alles, was es gibt. Wir wissen nichts von den Sicherheitsmaßnahmen und den Leuten im Hintergrund, die dafür sorgen, daß keiner wirklich zu Schaden kommt. Wir wissen nicht, daß unser eigentliches Leben außerhalb des Parks stattfindet, wir haben es einfach vergessen.
> Ich tuhe etwas und bin der Meinung, es ist von mir, doch dann muss
> ich erkennen, dass es etwas ist, dass gar nicht von mir kommen kann,
> dies bleibt dann übrig, doch woher kommt es?
Du hast also einige Puzzleteile zusammengesetzt, aber sie passen noch nicht ins Gesamtbild deines Puzzles und so fragst du dich nun, woher die Teile wohl kommen, da sie ja offenbar nicht zu deinem Puzzle gehören?
> Irgendeine Kraft hat mich dazu gebracht, etwas zu tun, was ich
> eigentlich spontan nicht gemacht hätte...
Das ist ein wenig wie der kleine Finger der Hand, der sich fragt, warum ihm gerade heißes Wasser übergeschüttet wurde. Er weiß nicht, daß er zu einem großen Ganzen gehört, das sich einfach nur die Hände waschen will...
Wir haben vor unserem Start in die physische Realität festgelegt, welche Erfahrungen wir machen wollen - so wie wir vor dem Besuch im Freizeitpark festlegen, welche Attraktionen wir besuchen wollen - und nun sorgt unser größeres Ich (unser "Unterbewußtsein") dafür, daß wir auch das erleben, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind aber nicht alleine. Auch wenn die Isolation die wesentlichste Erfahrung ist, die wir in dieser Realität machen, sind wir doch auf einer anderen Ebene immer mit allen anderen verbunden. Wir haben durch die Isolation naturgemäß eine etwas egozentrische Sichtweise und vergessen daher, daß nicht nur die anderen in unserem Leben eine Rolle spielen, sondern daß das auch umgekehrt funktioniert: Wir sind Faktoren, die im Leben der anderen eine wichtige Rolle spielen. Und so kommt es schon einmal vor, daß wir Dinge tun, bei denen wir gar nicht verstehen, welchen Sinn sie in unserem Leben haben sollen. Sie haben aber einen wichtigen Sinn im Leben eines anderen Menschen.
Da gehst du bspw. nicht direkt von der Arbeit nach Hause, sondern machst aus einem spontanen Entschluß einen kleinen Umweg durch ein anderes Viertel, gehst dort unbedacht über die Straße und bringst ein Auto mit quietschenden Bremsen zum Stehen und den Fahrer dazu, wild über schlafenden Fußgänger im Allgemeinen und dich im Besonderen zu fluchen. Welchen Sinn hat das? Warum bist du den anderen Weg gegangen? Vordergründig macht das wirklich keinen Sinn, aber der Autofahrer ist dadurch 30 Sekunden später dran, was einem kleinen Mädchen das Leben rettet, die sich drei Straßen weiter von seiner Mutter losgerissen hat und auf die Straße läuft. Was dem Kind Gelegenheit gibt, aufzuwachsen und später deinen Sohn kennenzulernen...
Vordergründig war das eine fremdgesteuerte Handlung. Tatsächlich hast aber du selbst - dein größeres Ich, das den Überblick über das gesamte "Puzzle" hat - dafür gesorgt, um deine geplanten Erfahrungen aller Beteiligten sicherzustellen. Wärst du den Umweg nicht gegangen, dann hätte weder das Kind die Erfahrung machen können, eine Familie zu gründen, noch hättest du die Erfahrungen machen können, Schwiegervater zu werden.
Natürlich ist das ein stark vereinfachtes Beispiel, in dem die Handlung letzten Endes einen Einfluß auf das eigene Leben hat. Häufig haben die Handlungen auch nur einen Einfluß auf das Leben anderer Menschen. Das macht sie aber nicht weniger wichtig, denn letzten Endes gehört das alles zusammen.
> zum Glück sind diese Handlungen auf der guten Seite...
Auch wenn es vordergründig "schlechte" Handlungen sind - sie haben einen bestimmten Sinn. Gut und schlecht sind Wertungen, die wir in der physischen Realität geschaffen haben. Auf einer etwas höheren Ebene gibt es aber kein Gut und kein Schlecht - es gibt nur Erfahrungen.
> vor ein paar Monaten habe ich angefangen Gedichte zu schreiben,
> habe ich lebenslang nie getan, dann war es einfach in mir, ich tuhe
> es, soweit ich Kräfte habe, werde es weiter tun, doch bleibt da was
> übrig, was nicht von mir kommen kann!
Möglicherweise war das Gedichtschreiben etwas, daß du dir für dieses Leben vorgenommen hast und jetzt ist einfach der richtige Zeitpunkt gekommen. Möglicherweise schreibst du die Gedichte aber auch, weil ein bestimmtes Gedicht bei jemand anderem eine ganz bestimmte notwendige Reaktion auslösen wird...
