Hallo Immi,
Du hast die Erythrozyten und das MCV vergessen.
Beides wären wichtig - auch wenn es um die Blutarmut geht.
Denn mit einem Hämoglobin, das mittig im Normbereich liegt, eine Blutarmut zu vermuten, fällt mir schwer.
Ein Glück, dass Du diese vielen Substanzen noch nicht so lange nimmst. Ich halte das für weitgehend übertrieben. Einfach zu substituieren, ohne dass man aufklärt, was die Ursache für evtl. leicht erniedrigte Laborwerte ist, halte ich für sehr fraglich.
Du hast einen sehr guten Vitamin-D-Wert. Wenn ich den hätte, würde ich kein Vitamin D einnehmen. Du nimmst davon viel zu viel.
Du solltest bedenken, dass auch Überdosierungen, wie Du sie gerade einnimmst, negativ sich auswirken.
Weitere Symptome einer Vitamin-D-Überdosierung sind psychische Veränderungen in Form von Müdigkeit, Leistungsschwäche und depressiver Verstimmung, gesteigertes Durstgefühl und vermehrtes Wasserlassen. Auch dyspeptische Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen sowie Arthralgien, Hypertonie, Arrhythmien, Pseudogicht, Pruritus und Myasthenie (insbesondere in den Oberschenkeln) können Anzeichen einer Vitamin-D-Intoxikation sein.
Auch vermeintlich harmlose Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D können zu schweren Überdosierungen führen.
www.gelbe-liste.de
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Wenn Du psychische Probleme hast, sind sie vermutlich zu einem großen Teil von dieser Überdosierung bzw. wenn Du das Vitamin D erst seit kurzem nimmst, dass Du diese negativen Wirkungen der überdosierung noch nicht voll bekommen hast.
Aber diese Überdosierung führt auch zu anderen Problemen wie Du in dem Link siehst.
Du hast Leberwerte, die an der oberen Grenze liegen bzw. leicht darüber.
Leider fehlen, wie ich erwartet habe, einige wichtige Leberwerte.
GPT ist ein wichtiger Leberwert zur Abschätzung einer kranken Leber. GPT ist leicht erhöht.
Leicht erhöht muss aber nicht heißen, dass dann die Leber nur leicht geschädigt ist. D. h. man kann aus der Höhe eines Leberwertes nicht immer auf das Ausmaß der Schädigung der Leber schließen.
Und man sollte, besonders wenn ein erhöhter Wert vorliegt, auch alle anderen Leberwerte bestimmen - was wohl noch nicht geschehen ist.
Auch GOT könnte niedriger sein.
Die Gamma-GT ist so in Ordnung. Der Wert zeigt, dass Du keinen Alkohol trinkst.
Dein Eiweißwert ist in der Tat nicht hoch. Dabei scheint mir der Normbereich aber zu hoch angesetzt zu sein. Die meisten Labore weisen Normbereich aus, die bei ca. 6,5 beginnen.
Man sollte die Ursache des niedrigen Eiweißwertes suchen.
Wie ernährst Du Dich denn? Isst Du zu wenig Eiweiß oder wird das Eiweiß, dass Du isst, nicht richtig verstoffwechselt infolge einer Organstörung?
Einfach Eiweiß zu substituieren, ohne die Ursache zu kennen, kann fatale Folgen haben.
Die Bestimmung der Aminosäuren ist störanfällig und sehr davon abhängig, was man zuvor gegessen hat. Daher würde ich solche Messungen nicht als Grundlage für eine so hochdosierte Substitution nehmen.
Die Infusionen von Aminosäuren müssen m. E. nicht sein. Es gibt Ärzte, die gern Infusionen geben. Aber das hat dann oft abrechnungstechnische Gründe...
Niedriges Eiweiß haben oft Leberkranke. Aber diese sollen dann nicht das Eiweiß in großen Mengen substituieren, sondern allenfalls gezielt und nicht in hohen Dosierungen. Je nach Stadium der Leberkrankheit kann Eiweiß sogar schädlich sein.
Denn eine kranke Leber ist nicht immer mehr in der Lage viel Eiweiß zu verstoffwechseln. Wenn die Leber das nämlich nicht mehr kann, verstärken sich Symptome wie Müdigkeit, Benommenheit, Konzentrationsstörungen, etc.
Es kann durch das zuviel an Eiweiß zu Störungen im Darm (Fäulnisbakterien) kommen. Es kommt dabei auch oft zur Bildung von Ammoniak und Ammoniak ist ein Gift für die Funktion des Gehirns (Stichwort: Hepatische Enzephalopathie).
Einzelne Substanzen wie Methionin haben in höheren Dosierungen auch negative Auswirkungen.
Du solltest bei der Menge an Eiweißen auch bedenken, dass Du doch über die Nahrung sicher auch noch genug Eiweiß zu Dir nimmst.
Wenn die Leber nicht gesund sein sollte, wäre hier anzusetzen. Denn dann solltest Du zuerst so wenig wie möglich Fleisch essen. Die hohe Harnsäure lässt vermuten, dass Du evtl. öfters Schweinefleisch isst?
Auch die etwas hohen Triglyceride lassen vermuten, dass Du Fleisch isst?
Bei einer schwachen Leber wird das Eiweiß aus Fleisch schwer verstoffwechselt und es kommt dann zu den oben genannten Störungen im Darm und zur Bildung von Ammoniak. Daher bekommen Leberkranke die Empfehlung bei Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Benommenheit, etc. Fleisch weitestgehend durch pflanzliche Eiweiße zu ersetzen. Milchprodukte sollen erlaubt sein.
Ich kann aufgrund der Werte nicht sagen, ob Deine Leber schwerer krank ist. Die erhöhte GPT ist dafür zwar verdächtig. Aber um das genauer zu sagen, sollten alle Leberwerte bestimmt werden und es sollte auch zumindest ein Ultraschall der Leber gemacht werden von einem Arzt, der davon viel versteht (was nicht sooo viele Ärzte können). Ein Fibroscan wäre evtl. auch sinnvoll, falls der irgendwo verfügbar ist. Aber zuerst wären mal alle Leberwerte wichtig.
Wenn Du tatsächlich eine Blutarmut haben solltest, was man aus den oben genannten Werten nicht ablesen kann, wäre die nächste Frage, woher diese kommt?
Vitamin B12 10.000 mircrogramm Methylcobalamin
- Vitamin B12 3.000 microgramm Adenosylcobalamin
Wurde das B12 denn bestimmt? War der Wert auffällig?
Was ich auch vermisse, ist ein Kaliumwert und überhaupt die Elektrolyte (Natrium, Calcium gehören auch dazu).
Welche B-Kombipräparat nimmst Du denn?
Gut wäre eines, bei dem B1 und B6 nicht extrem hoch sind.
Für ausgewogen halte ich den B-Komplex von rationpharm, den ich selbst einnehme (soll aber keine Schleichwerbung sein ...).
Das stille Wasser tut Dir sicher gut und auch die Meidung von Zucker ist eine gute Sache.
Beim Basenkonzentrat hingegen wäre ich extrem vorsichtig. Basen sind nicht immer sinnvoll und können auch schaden.
Du musst bedenken, dass es immer zu Wechselwirkungen kommen kann mit anderen Substanzen.
Magnesium ist in der Dosierung o.k. Ich würde es aber auf 2 Dosen verteilen und nicht 400 mg auf einmal nehmen.
Zum Melatonin kann ich nicht viel sagen. Ich würde raten, immer mit einer niedrigen Dosis zu beginnen.
Wenn Deine Leber tatsächlich nicht in Ordnung sein sollte, so wären die von mir genannten Krankheiten evtl. zu prüfen. Aber dafür müsstest Du dann das meiste, das Du einnimmst, absetzen.
Denn durch eine Substitution veränderst Du Deine Werte und man kann dann umso weniger Krankheiten ausschließen.
So, ich hoffe, dass ich Dich nun nicht verwirrt habe.
Gruß
margie