Dauerndes Aufschieben, hypersensibel, dauermüde

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Ich bin mit 25 an den Punkt gekommen, an dem es nicht mehr weiter geht. Es geht um Aufschieberitis oder auch Prokrastinieren genannt.

Ich habe eine Weiterbildung angefangen, die hauptsächlich auf Online Learning basiert. Morgen treffen sich die Teilnehmer wieder zu einer Präsenzphase und ich bin total im ar***. Ich habe so gut wie nichts erledigt. Aber dies ist nur ein Thema, wo ich bis zum kompletten Scheitern alles aufschiebe. Aufräumen, Sport, Meine Band, einen besseren Job suchen, etc., ich bekomme einfach nichts auf die Reihe.

Ich dachte lange, dass vieles auch mit der Angst vor dem Scheitern zu tun hat. Jedoch war ich auch schon in medikamentöser Behandlung gegen Depression, habe auch Venlafaxin genommen und meine Stimmung wurde besser. Ich fing an Sport zu machen, hatte wieder einen ausgeglichenen Schlaf, konnte wieder unter Menschen gehen und all die anderen depressiven Symptome waren weg. Nur das Aufschieben von Pflichten blieb.

Nebenbei muss ich noch erwähnen, dass ich eine leichte ADS habe, jedoch ohne Hyperaktivität. Ich bin eher der chaotische Träumer. Auch hierfür habe ich Medikamente genommen. Von MPH zu Dexamphetamin, von hochdosiertem Venlafaxin zu Trizyklischen AD's wie Trimipramin, etc. Die diversen Psychologen und Psychiater die ich schon durch habe konnten mir auch nicht helfen.

Meiner Meinung nach haben gewissen Antidepressiva sogar dazu geführt, dass meine Selbstüberschätzung sogar stieg und ich darum noch viel mehr Dinge aufschiebe. Z.B. Im Jahre 2010, da habe ich einen Haufen Schulden angesammelt, weil ich die Formulare fürs Arbeitsamt nicht ausfüllte und mit meiner neuen Kreditkarte alles bezahlte. Auch habe ich in meiner Naivität auch Leuten Geld ausgeliehen, von denen eigentlich klar war, dass ich es nicht mehr zurück erhalten werde. Im Nachhinein frage ich mich ernsthaft, wie es dazu kommen konnte. Ich bin trotz allem Chaotismus ein ziemlich vorsichtiger Mensch, vor allem, was das finanzielle Betrifft. Ich habe mich auch schon gefragt, ob dieses Venlafaxin vielleicht eine Manie ausgelöst hat.

Auf jeden Fall hat diese ganze Geschichte mit Therapeuten und Medis so um 2008 herum angefangen. Das heisst, ich habe um die 5-6 Jahre damit verbracht, ziellos ein Medi nach dem anderen zu testen und mein Kopf mit diversem Wissen über Psychologie vollzustopfen. Teilweise habe ich auch ziemlich viel dadurch gelernt, z.B. im Bereich Psychoedukation. Jedoch habe ich keine Lust mehr noch 1 Jahr länger in diesem Hamsterrad stecken zu bleiben. Ich habe mir schon überlegt, es vielleicht noch mit Lithium zu versuchen, da ich irgendwie vermute was 2010 passiert ist, könnte auch eine Manie gewesen sein, aber irgendwie habe ich gar keine Lust mehr auf diese ganze sch***.

Ich erinnnere mich an eine Zeit, als ich Quetiapin (Seroquel) für meine Schlafstörungen bekommen habe. Schlafen konnte man damit, Sport machen auch und ich wurde der langweiligste Mensch der Welt. Ich hatte alles sauber aufgeräumt und war recht diszipliniert. Jedoch hasste ich diesen Zustand, da ich mich wie ferngesteuert fühlte. Auch wurde ich damit noch komischer, als ich es schon bin.

Aktuell nehme ich noch hochdosiertes Johanniskraut (ca. 3-3,5g/Tag) und habe das Gefühl, dass ich eine dickere Haut habe, z.B. bei anstrengenden Kunden bei der Arbeit, aber hinsichtlich des Prokrastinierens tat sich nichts.

Ich stelle mir Theorien zurecht, warum mein Unterbewusstsein sich sträubt, mit dem Lernen anzufangen:
Ist es vielleicht gar nicht die optimale Ausbildung für mich? Wenn ja, warum mache ich sie nicht trotzdem zu Ende? - schliesslich dauert sie nur 1 Jahr.
Liegt es daran, dass mein Lebensstil einfach zu unausgeglichen ist und ich keine Tagesroutine habe, z.B. wann ich aufstehe und schlafen gehe? - Wahrscheinlich, aber daran lässt sich nichts ändern, denn ich habe nun mal Schichtarbeit. Und meine Schlafstörungen hatte ich noch nie richtig in Griff. Melatonin hilft ein bisschen, aber auch nicht immer.
Liegt es daran, dass ich mangels Sport so unausgeglichen bin? - Bis jetzt habe ich nur auf Trimipramin und Venlafaxin richtig Lust auf Sport gehabt, aber nie ohne Medis. Während dieser Zeit jedoch habe ich genau so stark Dinge aufgeschoben. Ich denke, es liegt auch an meiner Hypersensiblität, dass ich ohne Medis keinen Sport machen kann. Ich habe ein sehr starkes Schmerzempfinden und auch nur der kleinste Juckreiz kann ich so gut wie nicht ausblenden. Laute aus dem nichts kommende Geräusche lassen mich zusammenzucken. Ich habe sogar den Eindruck, dass diese Hypersensiblität seit ich all diese Medis durchprobiert habe, immer schlimmer geworden ist - insbesondere nach Seroquel.

Ich denke, die depressive Komponente ist nicht der Grund für das Prokrastinieren. Ich spiele mit dem Gedanken, noch als allerletzten Versuch mit Lithium zu beginnen, da es ja auch Stimmungsstabilisierend wirkt.

Was meint ihr zu der ganzen Geschichte?
Cheers
 
Hallo Hypo

deine Schilddrüse wurde aber schon vor den ganzen ADs überprüft ?

liebe grüße darleen :wave:
 
Hallo

All die Physiologischen Aspekte findest du in meinem anderen Thread.

Gruss
 
Mich haben meine versammelten Nahrungsmittelunverträglichkeiten rund gemacht, die über Jahrzehnte nicht gesehen und behandelt wurden, hinzu kam noch Progesteronmangel/Östrogendominanz. Ich hatte auch die Aufschieberitis, Konzentrationsstörungen, depressive Zustände bis hin zur Depression, Probs mit der Konzentrattionsstörungen, Schlafstörungen. Entscheidungen treffe ich gerade wie im Fluge, seit ich seit einiger Zeit natürliches Progesteron creme.
Mir geht es nun da alles angegangen ist, viel, viel besser! Kein Vergleich zu früher.

Sowohl die Probleme mit dem Essen als auch Probleme mit den Hormonen sind sehr weit verbreitet und werden ständig übersehen und zum Teil nicht richtig behandelt, vorrangig die Östrogendominanz.

Alles Gute.
Claudia.
 
Heyho!

Klingt alles sehr nach mir. :D Hast du schon mal Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Omega 3, Vitamin C, Vitamin D und Aminosäuren in Erwägung gezogen? Durch die bin ich aus dem ganzen negativen Strudel rausgekommen und kann endlich meinen inneren Schweinehund überwinden. :)

Versuch dich auf jeden Fall aufzuraffen und versuch Sport zu machen und Musik zu spielen bzw. zu hören. Achte mal auf das Gefühl vor und nach dem Sport. Seit ich weiß, dass Sport und Musik sehr stark Glücksgefühle erzeugen, spür ich den Effekt 10x stärker. Versuch alles bewusst zu machen und erfreu dich an allem, was du machen kannst und darfst. :)

Gute Besserung!
 
Zuletzt bearbeitet:
@bestnews

Ich bin seit letzten Dienstag nun effektiv wie du in biomedizinischer Behandlung und bekomme von einer Apotheke selber zusammengestellte bioidentische 3-prozentige Progesteroncreme. Ich nehme aktuell 1 Hub von der Creme sowie eine 10 mg DHEA Kapsel (auch von der Apotheke) täglich.

Das erste was meine Freundin bei mir festgestellt hat, war, dass mein Nacken nicht mehr so steinhart war und sich auch nicht mehr so extrem warm anfühlt. Dies hat sie nach einer bloss eintägigen Anwendung festgestellt und sie versicherte mir, dass ein Irrtum ausgeschlossen sei.

Ich selber habe folgendes festgestellt: Meine morgendlichen Kopfschmerzen sind vom Schmerzlevel 7 auf 2 gesunken. Teilweise würde ich sogar eine 1 geben oder gar keine.

Die ersten Tage konnte ich erstaunlich gut schlafen. Danach hat es ein bisschen nachgelassen. Vielleicht habe ich zu wenig oder zu viel dosiert.

Aufgrund der Tatsache, dass meine morgendlichen Kopfschmerzen fast weg sind und ich ein wenig besser schlafe habe ich die Chance gepackt und dem Koffein abgeschworen und das ist jetzt keine Einbildung: Ich habe keine Entzugserscheinungen. Da dachte ich mir: Jetzt setzt du noch einen drauf und schaust mal wie lange du es ohne Alkohol schaffst. Bis heute funktioniert es gut, auch in der Gruppe.

Am zweiten Tag habe ich meine Wohnung komplett aufgeräumt. Aber es kann auch sein, dass ich mich da in etwas reinsteigere, denn sie ist halt schon extrem dreckig gewesen und irgendwann muss man halt. Ausserdem bin ich aktuell krankgeschrieben und hatte wahrscheinlich genug Ressourcen dafür. Ihr seht, ich analysiere das Ganze recht kritisch.

Ich habe den Eindruck, dass ich ein bisschen länger schmerzfrei sitzen kann. Aber eben: Kann sein dass ich mich da nur in etwas reinsteigere.

Die Biomedizinische behandlung, in der ich bin, orientiert sich sehr am Buch "Die Hormonrevolution". Wer Fragen zum Buch oder allgemein hat, kann mir gerne hier schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So, ich mach wieder einmal nach nun anderthalb Monaten ein Update.

Ich kann sagen, dass die Progesteroncreme immer noch einen Nutzen hat, das DHEA auch. Jedoch haben sich weniger positive Begleiterscheinungen bemerkbar gemacht.

Die Kopfschmerzen am morgen sind immer noch weg. Jedoch sind die Einschlafprobleme wieder da. Ich kann einfach nicht vor 04:00 einschlafen. Manchmal sogar erst um 06:00.

Inzwischen hat sich Tagsüber eine unangenehme Dauermüdigkeit breitgemacht. Ob es daran liegt, dass ich mit dem Kaffeekonsum aufgehört habe oder wegen dem Progesteron, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall habe ich inzwischen das Gefühl, dass es sich hier nicht um eine ADHS handelt, sondern einfach um Müdigkeit. Es wird ja genau so in "Die Hormonrevolution" beschrieben. Dort steht in etwa: ADHS weg, danach Müdigkeit, danach SD Hormone gegeben, dann alles i.O.

Hier fangen aber langsam meine Zweifel an. Denn meine Mutter hat Hashimoto und KPU. Und es gibt Ärzte, die Progesteron bei einer Hashimotogenetik nicht empfehlen (https://www.youtube.com/watch?v=Fc39DWVbpkw). Gemäss Dr. Clark's aussage könnte es das letzte kleine Bisschen sein, dass Hashimoto zum Ausbruch bringt. Nehme es trotzdem weiter, da meine Freundin meint, dass mein psychischer und körperlicher Zustand sich gebessert hat. Meiner Meinung nach merke ich aber nur körperliche Vorteile.

Ausserdem zweifle ich langsam an der Theorie über bioidentische Hormone. Es kann doch nicht sein, dass ich zuerst Progesteron bekomme und danach für immer SD Hormone einnehmen muss.

Inzwischen habe ich den verdacht, dass der Begriff Parasitäre Vaccinose bei mir zutrifft. Dieser Begriff wurde von Dr. Andreas Kalcker "erfunden" und es wird behauptet, dass Impfung und Parasiten im Zusammenhang stehen, ADHS oder Autismus auszulösen. Da das Immunsystem nach der Impfung geschwächt ist, kann der Parasit sich ausbreiten. Es wurden bereits 130 autistische Kinder mit MMS bzw. Chlordioxid geheilt.

Nehme MMS jetzt seit 1 Woche oral ein, schaffe es aber nicht über 2 Tropfen ohne Herxheimer Reaktion.
 
Hi Cluhtu,

du schreibst, "Hast du schon mal Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Omega 3, Vitamin C, Vitamin D und Aminosäuren in Erwägung gezogen? Durch die bin ich aus dem ganzen negativen Strudel rausgekommen und kann endlich meinen inneren Schweinehund überwinden."

Was genau sind das für Produkte, die Dir geholfen haben?

VG
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