Themenstarter
- Beitritt
- 12.11.12
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Ich bin mit 25 an den Punkt gekommen, an dem es nicht mehr weiter geht. Es geht um Aufschieberitis oder auch Prokrastinieren genannt.
Ich habe eine Weiterbildung angefangen, die hauptsächlich auf Online Learning basiert. Morgen treffen sich die Teilnehmer wieder zu einer Präsenzphase und ich bin total im ar***. Ich habe so gut wie nichts erledigt. Aber dies ist nur ein Thema, wo ich bis zum kompletten Scheitern alles aufschiebe. Aufräumen, Sport, Meine Band, einen besseren Job suchen, etc., ich bekomme einfach nichts auf die Reihe.
Ich dachte lange, dass vieles auch mit der Angst vor dem Scheitern zu tun hat. Jedoch war ich auch schon in medikamentöser Behandlung gegen Depression, habe auch Venlafaxin genommen und meine Stimmung wurde besser. Ich fing an Sport zu machen, hatte wieder einen ausgeglichenen Schlaf, konnte wieder unter Menschen gehen und all die anderen depressiven Symptome waren weg. Nur das Aufschieben von Pflichten blieb.
Nebenbei muss ich noch erwähnen, dass ich eine leichte ADS habe, jedoch ohne Hyperaktivität. Ich bin eher der chaotische Träumer. Auch hierfür habe ich Medikamente genommen. Von MPH zu Dexamphetamin, von hochdosiertem Venlafaxin zu Trizyklischen AD's wie Trimipramin, etc. Die diversen Psychologen und Psychiater die ich schon durch habe konnten mir auch nicht helfen.
Meiner Meinung nach haben gewissen Antidepressiva sogar dazu geführt, dass meine Selbstüberschätzung sogar stieg und ich darum noch viel mehr Dinge aufschiebe. Z.B. Im Jahre 2010, da habe ich einen Haufen Schulden angesammelt, weil ich die Formulare fürs Arbeitsamt nicht ausfüllte und mit meiner neuen Kreditkarte alles bezahlte. Auch habe ich in meiner Naivität auch Leuten Geld ausgeliehen, von denen eigentlich klar war, dass ich es nicht mehr zurück erhalten werde. Im Nachhinein frage ich mich ernsthaft, wie es dazu kommen konnte. Ich bin trotz allem Chaotismus ein ziemlich vorsichtiger Mensch, vor allem, was das finanzielle Betrifft. Ich habe mich auch schon gefragt, ob dieses Venlafaxin vielleicht eine Manie ausgelöst hat.
Auf jeden Fall hat diese ganze Geschichte mit Therapeuten und Medis so um 2008 herum angefangen. Das heisst, ich habe um die 5-6 Jahre damit verbracht, ziellos ein Medi nach dem anderen zu testen und mein Kopf mit diversem Wissen über Psychologie vollzustopfen. Teilweise habe ich auch ziemlich viel dadurch gelernt, z.B. im Bereich Psychoedukation. Jedoch habe ich keine Lust mehr noch 1 Jahr länger in diesem Hamsterrad stecken zu bleiben. Ich habe mir schon überlegt, es vielleicht noch mit Lithium zu versuchen, da ich irgendwie vermute was 2010 passiert ist, könnte auch eine Manie gewesen sein, aber irgendwie habe ich gar keine Lust mehr auf diese ganze sch***.
Ich erinnnere mich an eine Zeit, als ich Quetiapin (Seroquel) für meine Schlafstörungen bekommen habe. Schlafen konnte man damit, Sport machen auch und ich wurde der langweiligste Mensch der Welt. Ich hatte alles sauber aufgeräumt und war recht diszipliniert. Jedoch hasste ich diesen Zustand, da ich mich wie ferngesteuert fühlte. Auch wurde ich damit noch komischer, als ich es schon bin.
Aktuell nehme ich noch hochdosiertes Johanniskraut (ca. 3-3,5g/Tag) und habe das Gefühl, dass ich eine dickere Haut habe, z.B. bei anstrengenden Kunden bei der Arbeit, aber hinsichtlich des Prokrastinierens tat sich nichts.
Ich stelle mir Theorien zurecht, warum mein Unterbewusstsein sich sträubt, mit dem Lernen anzufangen:
Ist es vielleicht gar nicht die optimale Ausbildung für mich? Wenn ja, warum mache ich sie nicht trotzdem zu Ende? - schliesslich dauert sie nur 1 Jahr.
Liegt es daran, dass mein Lebensstil einfach zu unausgeglichen ist und ich keine Tagesroutine habe, z.B. wann ich aufstehe und schlafen gehe? - Wahrscheinlich, aber daran lässt sich nichts ändern, denn ich habe nun mal Schichtarbeit. Und meine Schlafstörungen hatte ich noch nie richtig in Griff. Melatonin hilft ein bisschen, aber auch nicht immer.
Liegt es daran, dass ich mangels Sport so unausgeglichen bin? - Bis jetzt habe ich nur auf Trimipramin und Venlafaxin richtig Lust auf Sport gehabt, aber nie ohne Medis. Während dieser Zeit jedoch habe ich genau so stark Dinge aufgeschoben. Ich denke, es liegt auch an meiner Hypersensiblität, dass ich ohne Medis keinen Sport machen kann. Ich habe ein sehr starkes Schmerzempfinden und auch nur der kleinste Juckreiz kann ich so gut wie nicht ausblenden. Laute aus dem nichts kommende Geräusche lassen mich zusammenzucken. Ich habe sogar den Eindruck, dass diese Hypersensiblität seit ich all diese Medis durchprobiert habe, immer schlimmer geworden ist - insbesondere nach Seroquel.
Ich denke, die depressive Komponente ist nicht der Grund für das Prokrastinieren. Ich spiele mit dem Gedanken, noch als allerletzten Versuch mit Lithium zu beginnen, da es ja auch Stimmungsstabilisierend wirkt.
Was meint ihr zu der ganzen Geschichte?
Cheers
Ich habe eine Weiterbildung angefangen, die hauptsächlich auf Online Learning basiert. Morgen treffen sich die Teilnehmer wieder zu einer Präsenzphase und ich bin total im ar***. Ich habe so gut wie nichts erledigt. Aber dies ist nur ein Thema, wo ich bis zum kompletten Scheitern alles aufschiebe. Aufräumen, Sport, Meine Band, einen besseren Job suchen, etc., ich bekomme einfach nichts auf die Reihe.
Ich dachte lange, dass vieles auch mit der Angst vor dem Scheitern zu tun hat. Jedoch war ich auch schon in medikamentöser Behandlung gegen Depression, habe auch Venlafaxin genommen und meine Stimmung wurde besser. Ich fing an Sport zu machen, hatte wieder einen ausgeglichenen Schlaf, konnte wieder unter Menschen gehen und all die anderen depressiven Symptome waren weg. Nur das Aufschieben von Pflichten blieb.
Nebenbei muss ich noch erwähnen, dass ich eine leichte ADS habe, jedoch ohne Hyperaktivität. Ich bin eher der chaotische Träumer. Auch hierfür habe ich Medikamente genommen. Von MPH zu Dexamphetamin, von hochdosiertem Venlafaxin zu Trizyklischen AD's wie Trimipramin, etc. Die diversen Psychologen und Psychiater die ich schon durch habe konnten mir auch nicht helfen.
Meiner Meinung nach haben gewissen Antidepressiva sogar dazu geführt, dass meine Selbstüberschätzung sogar stieg und ich darum noch viel mehr Dinge aufschiebe. Z.B. Im Jahre 2010, da habe ich einen Haufen Schulden angesammelt, weil ich die Formulare fürs Arbeitsamt nicht ausfüllte und mit meiner neuen Kreditkarte alles bezahlte. Auch habe ich in meiner Naivität auch Leuten Geld ausgeliehen, von denen eigentlich klar war, dass ich es nicht mehr zurück erhalten werde. Im Nachhinein frage ich mich ernsthaft, wie es dazu kommen konnte. Ich bin trotz allem Chaotismus ein ziemlich vorsichtiger Mensch, vor allem, was das finanzielle Betrifft. Ich habe mich auch schon gefragt, ob dieses Venlafaxin vielleicht eine Manie ausgelöst hat.
Auf jeden Fall hat diese ganze Geschichte mit Therapeuten und Medis so um 2008 herum angefangen. Das heisst, ich habe um die 5-6 Jahre damit verbracht, ziellos ein Medi nach dem anderen zu testen und mein Kopf mit diversem Wissen über Psychologie vollzustopfen. Teilweise habe ich auch ziemlich viel dadurch gelernt, z.B. im Bereich Psychoedukation. Jedoch habe ich keine Lust mehr noch 1 Jahr länger in diesem Hamsterrad stecken zu bleiben. Ich habe mir schon überlegt, es vielleicht noch mit Lithium zu versuchen, da ich irgendwie vermute was 2010 passiert ist, könnte auch eine Manie gewesen sein, aber irgendwie habe ich gar keine Lust mehr auf diese ganze sch***.
Ich erinnnere mich an eine Zeit, als ich Quetiapin (Seroquel) für meine Schlafstörungen bekommen habe. Schlafen konnte man damit, Sport machen auch und ich wurde der langweiligste Mensch der Welt. Ich hatte alles sauber aufgeräumt und war recht diszipliniert. Jedoch hasste ich diesen Zustand, da ich mich wie ferngesteuert fühlte. Auch wurde ich damit noch komischer, als ich es schon bin.
Aktuell nehme ich noch hochdosiertes Johanniskraut (ca. 3-3,5g/Tag) und habe das Gefühl, dass ich eine dickere Haut habe, z.B. bei anstrengenden Kunden bei der Arbeit, aber hinsichtlich des Prokrastinierens tat sich nichts.
Ich stelle mir Theorien zurecht, warum mein Unterbewusstsein sich sträubt, mit dem Lernen anzufangen:
Ist es vielleicht gar nicht die optimale Ausbildung für mich? Wenn ja, warum mache ich sie nicht trotzdem zu Ende? - schliesslich dauert sie nur 1 Jahr.
Liegt es daran, dass mein Lebensstil einfach zu unausgeglichen ist und ich keine Tagesroutine habe, z.B. wann ich aufstehe und schlafen gehe? - Wahrscheinlich, aber daran lässt sich nichts ändern, denn ich habe nun mal Schichtarbeit. Und meine Schlafstörungen hatte ich noch nie richtig in Griff. Melatonin hilft ein bisschen, aber auch nicht immer.
Liegt es daran, dass ich mangels Sport so unausgeglichen bin? - Bis jetzt habe ich nur auf Trimipramin und Venlafaxin richtig Lust auf Sport gehabt, aber nie ohne Medis. Während dieser Zeit jedoch habe ich genau so stark Dinge aufgeschoben. Ich denke, es liegt auch an meiner Hypersensiblität, dass ich ohne Medis keinen Sport machen kann. Ich habe ein sehr starkes Schmerzempfinden und auch nur der kleinste Juckreiz kann ich so gut wie nicht ausblenden. Laute aus dem nichts kommende Geräusche lassen mich zusammenzucken. Ich habe sogar den Eindruck, dass diese Hypersensiblität seit ich all diese Medis durchprobiert habe, immer schlimmer geworden ist - insbesondere nach Seroquel.
Ich denke, die depressive Komponente ist nicht der Grund für das Prokrastinieren. Ich spiele mit dem Gedanken, noch als allerletzten Versuch mit Lithium zu beginnen, da es ja auch Stimmungsstabilisierend wirkt.
Was meint ihr zu der ganzen Geschichte?
Cheers