Hannover – Nicht Fette aus dem Blut, sondern Versorgungsstörungen der Arterienwand führen zu Ablagerungen in der Gefäßinnenwand und lösen Arterienverkalkung aus. Diese Theorie vertritt der Herzchirurg Axel Haverich von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in einem Beitrag, der in Circulation veröffentlicht wurde (2017; doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.116.025407).
Damit widerspricht der Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der seit Jahrzehnten vertretenen Lehrmeinung. Die geht davon aus, dass Arteriosklerose auf eine „Verkalkung“ der Arterien zurückführbar ist, die entsteht, wenn sich Fette aus dem Blut an der Innenwand der Blutgefäße anlagern. Als Reaktion des Immunsystems bilden sich dort Plaques, die mit der Zeit das Gefäß verstopfen können.