Das Antibiogramm

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Antibiotika können hilfreich sein. Wie man an den multiresistenten Keimen sieht, die letztlich durch zu häufige Antibiotika-Verschreibungen zustande gekommen sind, können sie auch schaden.

Immer mehr Bakterien sind gegen ABs resistent, und eben diese Resistenz kann man feststellen, bevor wieder ein AB eingenommen wird. Früher war das normal, heute wird es häufig unterlassen, was zur Folge hat, daß Kranke bei Nichtwirksamkeit eines ersten ABs eben noch einmal eines einnehmen und evtl. auch noch ein drittes :mad:.

Eine sinnvolle, gezielte und wirtschaftliche Antibiotikatherapie setzt in der Regel eine Empfindlichkeitsprüfung der kulturell nachgewiesenen Erreger voraus. Neben primären Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika tragen die Erreger häufig auch Resistenzen, die sie unter Therapie erworben haben, so dass unter Umständen wiederholte Bestimmungen des Antibiogramms notwendig werden.

Empfindlichkeitsprüfungen sind erforderlich bei Infektionen mit Staphylokokken, Enterokokken, Enterobakterien, Pseudomonaden und anderen Nonfermentern sowie bei Mykobakterien, Neisserien (z. B. Meningokokken) und Anaerobiern. Besonders wichtig sind diese Prüfungen bei Sepsis, Meningitis, Endokarditis und Osteomyelitis, bei nosokomial erworbenen und chronischen Infektionen, bei Erregerwechsel unter der Therapie sowie bei ausbleibendem Therapieerfolg.
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6.11 Antibiogramm - Medizinisches Labor Bremen

infektiologie-hygiene.universimed.com/artikel/das-antibiogramm-indikation-

Wer sich allgemein über Bakterien, Resistenzen usw. informieren möchte, findet hier im Forum noch mehr Informationen, z.B. hier:
Antibiotika

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gibt es nichts natürliches das alle diese Bakterien abtöten kann? Ich vertrage keine AB.
 
Hallo janni,

Gibt es nichts natürliches das alle diese Bakterien abtöten kann? Ich vertrage keine AB.

Diese Frage wäre einen eigenen Thread wert. Vielleicht gibt es auch schon einen dafür.

Hier ist diese Frage eher off topic. Da geht es ja um das Antibiogramm, das immer einen Bezug zu Antibiotika hat.

Grüsse,
Oregano
 
Es gibt anscheinend auch die Möglichkeit, die Empfindliochkeit von Pilzen auf Pilzmittel zu testen. Das scheint aber recht schwierig:

Pilze

Die Empfindlichkeitsprüfung von Pilzen ist weiterhin problematisch. Es gibt wenige Daten zur Korrelation zwischen verfügbaren in-vitro-Testverfahren und klinischer Wirksamkeit.
Fluconazol ist geeignet zur oralen und systemischen Therapie von Candida- und Cryptococcus-Infektionen, bei Risikokollektiven (HIV) auch zur Prophylaxe solcher Infektionen. Aufgrund tierexperimenteller und klinischer Erfahrungen gelten C. glabrata und C. krusei als häufig resistent.
Alternativ kommt Itraconazol in Betracht, wobei die Suspensionsform (Sempera Liquid®) aufgrund der besseren Resorption der Kapselform deutlich überlegen ist.
Konventionelles Amphotericin B ist als Breitspektrum-Antimykotikum sowohl für die Therapie von Schimmelpilz- als auch von Hefen-Infektionen geeignet. Wiederum aufgrund tierexperimenteller und klinischer Erfahrungen gilt lediglich C. lusitaniae als resistent.
Liposomales Amphotericin B gilt hinsichtlich der erreichbaren therapeutischen Wirksamkeit als äquivalent zur konventionellen Variante. Eindeutigen Vorteilen in Bezug auf Verträglichkeit und Toxizität stehen exorbitante Kosten dieser Zubereitung gegenüber (Erhältlich nur über Sonderrezept).
UniversitätsKlinikum Heidelberg: Interpretation Antibiogramm

Auf dieser Seite stehen noch einmal die verschiedenen Keime bzw. Keimgruppen der Bakterien.

Grüsse,
Oregano
 
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