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Histamin-Intoleranz - Nachweis durch Bestimmung der Diaminooxidase (DAO)Wichtige Rolle bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
Neben den Soforttyp-Allergien ist die Histaminintoleranz ein weiteres durch Histamin vermitteltes Krankheitsbild. Leitsymptome sind Flush, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen, Hitzegefühl und Atemnot. Typischerweise sind histaminreiche Nahrungsmittel wie Rotwein, Sekt, Hartkäse, Räucherwaren, Sauerkraut, Spinat oder Tomaten unmittelbare Auslöser solcher Anfälle.
Neben dem Krankheitsbild der Histaminunverträglichkeit, kann eine angeborene oder sekundär transitorisch durch Inhibitoren (z.B. Alkohol, Detergenzien oder Arzneimittel wie Cephalosporine, Fluconazol) verminderte DAO-Aktivität auch für die verstärkte Symptomatik von Allergien des Soforttyps (Typ 1), z.B. auf Pollen, verantwortlich sein.
Das ist ja an und für sich klar, aber vielleicht macht man sich das nicht immer klar:
Wenn also die DAO durch "Verhinderer" = Inhibitoren sowieso schon reduziert ist, das Histamin also steigen kann, weil die DAO nicht genügt, reagiert der Mensch schneller und stärker auf andere Histaminfreisetzer wie Pollen oder auch Kontaktallergene.
Die DAO kann aus verschiedenen Gründen verringert sein:
Histaminintoleranz « Through the looking-glass and what I found there…1. Ein angeborener DAO-Mangel. Dieser ist sehr selten, bleibt aber lebenslang.
2. Durch Darminfekt vorübergehender DAO-Mangel, dieser normalisiert sich nach Abklingen des Infekts.
3. Verminderte DAO-Aktiviät durch diaminoxidasehemmende Substanzen (Alkohol, Acetaldahyd (Abbauprodukt von Alkohol), gewisse aminreiche Nahrungsmittel und Medikamente.
Die Histaminintoleranz tritt auf unterschiedliche Weise auf:
1. Der Histamin-Spiegel im Körper ist hoch (auch ausgelöst durch Allergien), die DAO-Konzentration ist niedrig (betrifft ca. 80% der Betroffenen)
2. Der Histamin-Spiegel im Körper ist normal, die DAO-Konzentration ist niedrig. (Die Patienten sind beschwerdefrei solange sie nicht Histamin durch die Nahrung bzw. alkoholische Getränke zu sich nehmen.)
3. Der Histamin-Spiegel im Körper ist hoch, die DAO-Konentration normal. (Dieses Krankheitsbild ist bei Krankheiten wie Urticaria pigmentosa bzw. Mastozytose (Patient hat vermehrt Mastzellen und produziert vermehrt Histamin) zu sehen, wo bei einer prinzipiell erhaltenen Abbaumöglichkeit (genug DAO) ein Überangebot von Histamin vorliegt.
....
DAO-Hemmer?
DAO-Hemmer sind Stoffe in Lebensmitteln, die sich selbst an den Abbaustoff des Histamins (Diaminoxidase) ansetzen und so verhindern, dass Histamin abgebaut wird:
Alkohol
Kakao
schwarzer und grüner Tee
Mate Tee
Energy Drinks (Bestandteil Theobromin blockiert die DAO)
Weitere problematische Lebensmittel (Histaminliberator/DAO-Hemmer)
Aubergine (=Melanzane)-Histamin
Bier-Tyramin, Histamin
Fermentierte Nahrungsmittel-vasoaktive Amine
Getreide-Histaminliberatoren, Schimmeltoxine (Aflatoxine)
Japanische Hirse-Schimmeltoxine (Aflatoxine)
Kokosnuss-Schimmeltoxine (Aflatoxine)
Mais-Schimmeltoxine (Aflatoxine)
Paprika-Capsaicin
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Wie das mit der MAO aussieht, wäre einen weitere Beitrag wert.
Grüsse,
Oregano
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