Corona-Virus: Beatmung

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Was ich vermisse,im öffentlichen Diskurs und auch hier im Forum, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Beatmung.
Ein Thema, mit dem man sich besser mal im gesunden Zustand auseinandergesetzt haben sollte. Und über das man auch gut informiert sein muss, wenn man Angehörige mit erhöhtem Risiko in der Familie hat.

Mal ein Fallbeispiel:
Die Berliner Zeitung berichtete über einen 38 Jahre alten Personaltrainer, Fußballcoach und Inhaber eines Fitnessstudios der an Corana erkrankte. Er hatte Fieber und Medikamente konnten das Fieber nicht senken Drei Tage später bekam er extreme Atemnot, glaubte zu ersticken

Es sei, so der Patient „wie wenn der Kopf unter Wasser gedrückt wird“.

Notfallmäßig kam er ins Krankenhaus. Beide Lungenflügel waren schwer entzündet. Eine Woche wurde er künstlich beatmet und ernährt.

Diese Erfahrung beschreibt der Patient so:

„Du kannst dich nicht bewegen, nicht richtig schlafen, die Zeit vergeht nicht.“


Nun, dies ist eine Art der Beatmung.

Man kann Atmung unterstützen über eine Maske oder eine Nasenbrille (Sauerstoffinsufflation ) Die zugeführte Luft wird mit mehr Sauerstoff angereichert.

Reicht das aber nicht aus, wird über einer Beatmungsmaschine zusätzlich zum Sauerstoff noch Druck verabreicht. Dazu wird eine Maske fest auf das Gesicht geschnallt. Diese Interventionen findet auf einer Intensivstation statt.

Bei schweren Verläufen wird der Patient in ein künstliches Koma gesetzt und ein Kunststoffschlauch wird über den Rachen bis in die Luftröhre vorgeschoben (Intubation)

Die Gefahr dieser Methode ist eine bakterielle Superinfektion und es kann zu zusätzlichen Lungenschäden kommen.

Die Süddeutsche Zeitung hat aktuell einen Artikel veröffentlicht, was passiert, wenn man künstlich beatmet werden muss:
https://www.sueddeutsche.de/gesundh...ung-krankenhaus-behandlung-covid-19-1.4862202

In den AWMF Leitlinien-Register Nr.001/021 S3-Leitlinie Invasive Beatmung und Einsatz extrakorporaler Verfahren bei akuter respiratorischer Insuffizienz
kann man ab Seite 233 ff Spezifische Langzeitfolgen lesen:

Kognitive Dysfunktion
Depression, Angst und posttraumatische Belastungsstörung
Neuromuskuläre Organdysfunktion
Sklerosierende Cholangitis
awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/001-021l_S3_Invasive_Beatmung_2017-12.pdf

Vor dem Hintergrund dieser möglichen Verläufe einer Corona-Infektion muss man sich dann auch die Frage stellen, ob es nicht sinnvoll ist, eine Patientenverfügung zu erstellen.

Risiko einer Corona Infektion: Die Künstliche Beatmung
https://www.meinepatientenverfügung.de/ratgeber/medizinische-hintergruende/corona-beatmung-patientenverfuegung/

Ja und vielleicht ist es auch sinnvoll darüber nachzudenken, wie weit man sich auf alle Behandlungsmöglichkeiten einlassen will bzw. auch mit den Angehörigen darüber zu sprechen, was die eigenen Wünsche sind im Hinblick auf zu erwartende Langzeitfolgen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ich vermisse,im öffentlichen Diskurs und auch hier im Forum, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Beatmung.
Ein Thema, mit dem man sich besser mal im gesunden Zustand auseinandergesetzt haben sollte. Und über das man auch gut informiert sein muss, wenn man Angehörige mit erhöhtem Risiko in der Familie hat.

Liebe Juliane,

du bist mutig und sprichst das an, wofür ich bisher noch keine Worte gefunden habe.
Mir gingen da auch gewisse Szenarien durch den Kopf und ich würde mir wünschen, dass wenn sich so eine Situation abzeichnet, vorgesorgt wird.

Schon vor einer Woche stieß ich auf einen Artikel aus New Orleans, in dem ein Beatmungsmediziner berichtet, wie schlimm er diese Situation erlebt - selbst für ihn unfassbar.
Vorher hat er Influenza Patienten beatmet und meinte bei covid 19 würde sich die Beatmung ähnlich therapieren lassen aber was er dann erlebte, als die covid Patienten nach und nach kamen - kann ich dann kaum mehr in Worte fassen.

Vorm sterben habe ich keine Angst - aber vor so einem unwürdigen Sterben schon.
Ja und über die künstliche Beatmung habe ich auch gelesen - jedoch nicht über Langzeitschäden - sondern nur das dieses Narkosemittel Propofol sowieso zu Neige geht.

(Bitte nur lesen wer starke Nerven hat, oder für diejenigen die den Unterschied zwischen Corvid 19 und Influenza evtl. nachlesen möchten: Aber auch nur für starke Nerven)

Man sieht hier auch deutlich, selbst die Mediziner dort, haben vorher die Erkrankung nicht sehr ernst genommen und teilweise wohl gewitzelt.


nur ein kleiner Teil google Übersetzt -
Es fiel mir zum ersten Mal auf, wie anders es war, als ich sah, dass mein erster Coronavirus-Patient schlecht wurde. Ich dachte, Heilige Scheiße, das ist nicht die Grippe. Beobachten Sie diesen relativ jungen Mann, der nach Luft schnappt und rosa schaumige Sekrete aus seiner Röhre und aus seinem Mund kommt. Das Beatmungsgerät hätte atmen sollen, aber er schnappte immer noch nach Luft, bewegte seinen Mund, bewegte seinen Körper und kämpfte. Wir mussten ihn zurückhalten. Bei allen Coronavirus-Patienten mussten wir sie zurückhalten. Sie hyperventilieren wirklich, haben wirklich Schwierigkeiten zu atmen. Wenn Sie sich in einem Zustand befinden, in dem Sie Schwierigkeiten haben zu atmen und an Fieber leiden, wissen Sie nicht, wann jemand versucht, Ihnen zu helfen. Sie werden also versuchen, den Atemschlauch herauszureißen, weil Sie das Gefühl haben, dass er Sie erstickt, aber Sie ertrinken.
 
Liebe Juliane und liebe Kayen, das ist ein Thema was mich schon seit geraumer Zeit nicht loslässt und darum möchte ich euch für eure Beiträge danken.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
beatmung ist schlimm. aber man sollte auch keine unnötige angst haben. nicht jede lungenentzündung führt zur luftnot. ich hatte sie schon als baby 2 mal.
beide male ohne hilfe zuhause, weil der arzt schon beim ersten mal meinte, meine eltern sollten einen pastor für eine nottaufe holen und dann (ohne jede behandlung) einfach gegangen ist, obwohl er auf dem rückweg am kinderkrankenhaus vorbeikam, das mit dem auto in 5 min erreichbar war............

später hab ich etliche patienten mit lungenentzündung erlebt, die alle null probleme mit der atmung hatten. eine dachte sogar, sie hätte nur eine leichte erkältung, weil sie gehustet hat, aber es war eine doppelseitige lungenentzündung.

und bei corona sind ja eh mind. 80 % leichte verläufe und nur sehr wenige ganz schlimm.


lg
sunny
 
ich meine: wenn man z.b. unter reflux, copd oder ähnlichen einschränkungen "leidet" dann gibts nur eine möglichkeit, panik zu vermeiden - autogenes training. ich habe einmal honig eingeatmet, war alleine zu hause. in panik wäre ich jetzt nicht mehr am leben. es gibt einige trainings-/bewältungsmöglichkeiten, um panik zu vermeiden.

ausserdem - seid euch bewusst - ANGST ESSEN SEELE AUF - nicht ängstigen. bewusst sein, was passieren kann und einen gewissen fatalismus antrainieren
 
Liebe Kayen

ja, das unwürdige Sterben ist ein Punkt, über den wir nachdenken müssen.

Der Palliativmediziner Matthias Thöns sagte, dass in China von den hochbetagten, vorerkrankten Coronapatienten nur drei Prozent eine künstliche Beatmung überlebt hätten

und dass aus Italien bekannt ist, „dass die Menschen ja nicht nur unversorgt und nicht leidensgelindert sterben in den Kliniken, sondern dass sie auch einsam sterben. Also die dürfen nicht mehr ihre Angehörigen sehen und die menschliche Begleitung findet nicht mehr statt.“

„Das Gebot der Stunde ist tatsächlich, dass wir jetzt gucken, dass wir Patienten, die Intensivmedizin nicht wollen und für die Intensivmedizin keinen Zweck hat, dass die schön zuhause bleiben“


@ Suuny und Doris
Es ist nicht meine Absicht Angst zu verbreiten. Vielmehr geht es mir darum, zu wissen, was mich oder meine Angehörigen erwartet, falls ein schwerer Verlauf eintritt.
Also begebe ich mich in eine Intensivtherapie und an welchem Punkt lasse ich mich nicht weiter intensivmedizinisch behandeln. Und wird mir meine hinterlegte Patientenverfügung helfen eine Behandlung, die ich nicht mehr will abzubrechen. Die in meiner Betreuungsverfügung genannten Personen werden nicht an das Krankenbett kommen können.

Und ich werde als Betreuung nicht mehr zu meinen Angehörigen vorgelassen werden.

Bislang kann man in Deutschland zu Beginn einer Atemnot nur stationär versorgt werden. Ebenso ist das auch in anderen Ländern

13 Ärzte des “Papa Giovanni XXIII. Hospitals" haben sich imnorditalienischen Bergamo mit einem offenen Brief im “New EnglandJournal of Medicine” (NEJM) an die Öffentlichkeit gewandt.

Sie forderten „Pflege zu Hause und mobile Kliniken würden unnötige Bewegungen potenzieller Virusträger und -opfer verhindern und Druck von den Krankenhäusern nehmen. Eine frühzeitige Therapie mit Sauerstoff, Pulsoximeter (Geräte, die amFinger den Sauerstoffgehalt des Blutes messen können, Red.) undNahrungsmittel könnten Menschen bei einem milden Krankheitsverlauf
nach Hause geliefert werden“
https://www.rnd.de/gesundheit/drama...ser-kontrolle-ABOZIKAATNCM5KP46SPDB6527I.html

Also es gibt einen Automatismus. Patient hat Atemnot, Patient wird eingeliefert. Und dann wird gemacht, was machbar ist.

Und da bleibt die Frage nach den Spätschäden und den Überlebenschancen.

„Ein zuvor gesunder 50-Jähriger kann zwei, drei Tage der Behandlung ohne Spätfolgen gut überstehen. Mit zunehmender Dauer wachsen jedoch die Risiken“, schreibt die Süddeutsche

Dr. Bernadett Erdmann und Karl Lauterbach äußerten sich im Talk am
24. März 2020 nur kurz über die Folgen invasiver Beatmung bei Patienten.
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-24-maerz-2020-100.html

Im Talk am 1. April 2020 will Karl Lauterbach gar nicht länger über Beatmung reden. Und der Moderator hakt nicht nach, scheint selbst keine Anworten hören zu wollen.

Mediziner wissen, was das für ein brisantes Thema ist.

Was de Maizière in anderem Zusammenhang mal sagte "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern", das kann man auch zum Thema Beatmung sagen.

Und um das nochmal festzuhalten:
"Eine Lungenentzündung ist allgemein und erst recht in Form von Covid-19 eine komplexe Erkrankung“

Ein Erkrankung, die man mit Sicherheit nicht mit einer bakteriellen Lungenentzündung vergleichen kann. Gegen Bakterien kann man immerhin noch Medikamente einsetzten.

LG Juliane
 
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„Das Gebot der Stunde ist tatsächlich, dass wir jetzt gucken, dass wir Patienten, die Intensivmedizin nicht wollen und für die Intensivmedizin keinen Zweck hat, dass die schön zuhause bleiben“

Momentan kann ich Dir noch nicht einmal sagen, ob ich für mich Intensivmedizin völlig ausschließen würde, liebe Juliane.
Seit dem amerikanischen Artikel habe ich dazu noch einige Beatmungsmediziner gehört, die sich wohl schon näher mit dem covid19 Virus beschäftigt haben und diese sagen, dass es hier auf viel Feingefühl und richtiger Beatmungsdosis ankommt, weil die Lungen sehr empfindlich und angegriffen sind.
Italien wurde ja völlig "übertöpelt" und ich könnte mir vorstellen, dass die wenige Beatmungserfahrung von covid Patienten - oder eher wohl garkeine - mit zu diesen problematischen Situationen geführt haben.

Wenn ich meinen kleinen engen Familienkreis befrage, diese sind sich insofern schlüssig, sie wollen kämpfen, wenn möglich.
Falls jüngere Patienten natürlich genau dieses Beatmungsgerät benötigen, wurde aber signalisiert, sie würden denen den Vortritt lassen.

Noch habe ich für mich keinen wirklichen Plan und es kommt auch immer darauf an, an welche Ärzte gerät man und wie schlimm steht es.
Das ist schwer jetzt vorab abzuschätzen; jedoch bin ich froh, dass ich das Thema jetzt mal daheim ansprechen konnte und ich nun weiß, wie so einige Einstellungen sind.
Schon allein das Wissen, auch wenn es ganz hart kommt, dass gekämpft werden möchte, macht einen dann, falls so eine Situation eintritt, schon ruhiger.

Ich werde noch ein wenig recherchieren, es werden bestimmt auch mehr und mehr Infos durchsickern und dann in mich gehen. Deine Infos habe ich auch noch nicht alle durchgesehen.

Achja, Angst oder Panik habe ich im Alltag nicht, doch ab und an kommt dieses Unterbewusste (es gibt genügend Hinweise, dass es Jeden (schlimm) treffen kann) mal unangenehm hoch und ich sehe, da möchte etwas bearbeitet werden.

Und ich danke Dir nochmals, liebe Juliane, das Du das Thema ansprichst und ich jedenfalls in der kleinen noch hinterbliebenen Familie nun weiß wie man darüber denkt.

Liebe Grüße von Kayen
 
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Hallo,

vor ein paar Tagen wurde das Thema künstliche Beatmung hier schon mal angesprochen. Ich habe lange überlegt, ob ich meine Erfahrungen mit diesem Thema mitteilen soll, denn ich möchte auf der einen Seite niemaden Angst machen und auf der anderen Seite die Wahrheit mitteilen.
Ich wurde 5 Wochen lang im künstlichen Koma liegend über einen Tubus beatmet. Als der Tubus gezogen wurde hörte ich wie eine Schwester sagte: "Der atmet nicht!" Blöd, dachte ich. Wenn der nicht atmet wird er sterben. Erst als ich meinen Namen hörte wurde mir bewusst, das ich gemeint war. Also tief Luft geholt. Was so einfach klingt, war mir nicht mehr möglich. Wie ich später erfahren habe war die dafür notwendige Muskulatur -da nicht benötigt- fast verschwunden. Ein Zustand, der nahe am Ersticken lag und so traumatisch war, dass ich einige Jahre brauchte um davon nur erzählen zu können. Es benötigte mehrere Tage um den Normalzustand wieder her zu stellen. Die längsten Tage meines Lebens.... Ich denke oft an die schwer Erkrankten, denen es ählich ergehen dürfte und habe Schiss, dass es mich noch mal trifft. Das Ganze ist kein Spass und ich habe mit mehreren Personen sprechen können, die Ähnliches erfahren mussten.
Bleibt gesund!
 
Lieber James,
dass muss furchtbar gewesen sein und Gott sei Dank hast du es überlebt.
Dass dir das nicht leicht gefallen ist, über deine Erfahrung zu schreiben, das versteht man nach deinen Zeilen sehr gut. Ich finde es so wichtig darüber etwas mehr zu erfahren und danke dir sehr.

Mein jüngster Sohn hat etwas Ähnliches erlebt und spricht auch heute noch nicht darüber.

Bitte pass weiter auf dich auf und bleib gesund🍀

Liebe Grüße von Wildaster
 
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Hallo James,

grausige Geschichte, aber leider auch Tatsache. Das Du darüber geschrieben hast... Hut ab! Und danke dafür, das Du Klartext gesprochen hast. Hoffe, dass Du keine bleibenden Schäden oder Probleme zurück behalten hast.

Über Künstliche Beatmung weiss auch ich einiges... nicht durch Selbsterfahrung, aber dadurch, das bei meinem Lebensgefährten und einem inzwischen verstorbenen Bekannten miterleben müssen.
Über die z.T. unmenschlichen Abläufe während einer künstlichen Beatmung, und der daraus resultierenden gleichzeitig laufenden künstlichen Ernährung, sowie der ständigen intravenösen Verabreichung von allen möglichen Medikamenten (besonders aber Betäubungsmittel und Antibiotika ) möchte ich jedoch nichts sagen oder schreiben. Der Graus und das immer noch vorhandene seelische Trauma sind bei mir noch sehr präsent.

Aus diesen Erfahrungen heraus, habe ich mich entschlossen einer solchen Behandlung nicht zuzustimmen, weshalb ich eine notarielle Patientenverfügung habe, und diese allen meinen behandelnden Ärzten ( in Kopie ) zu meiner Krankenakte vorlege.

Ich kann gut verstehen, und habe Hochachtung davor, dass schwerkranke/ oder verletzte Menschen einer künstl. Beatmung zustimmen. Das muss, wie alles im Leben, jeder Einzelne selbst für sich entscheiden.

Liebe Grüsse
zausel
 
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Es benötigte mehrere Tage um den Normalzustand wieder her zu stellen.

das muß ja ganz furchtbar gewesen sein.
bei mir war es mal gsd nur ein paar stunden und bewußt miterlebt hab ich nur den anfang als ich garnicht mehr atmen konnte und auch die bemühungen im notarztwagen nicht verhindern konnten, daß ich dann ganz weg war und den schluß als es wieder halbwegs ging und ich noch so abwesend war, daß ich es garnicht bewußt miterlebt hab, daß es noch nicht normal war. aber der arzt im krankenhaus war nicht nur sehr gut, sondern auch so nett, daß ich sofort das gefühl hatte, daß es sehr bald wieder normal funktionieren würde.

ich hab das erlebnis zuerst so gut wie möglich verdrängt.
im laufe der jahre wurde die erinnerung daran aber immer mehr rein theoretisch, so daß es nicht mehr so beängstigend war. jedenfalls wenn ich es nur mal ganz kurz erwähnt habe, wenn ich irgendwem etwas von meinen tramptouren erzählt hab (wobei ich zu 99,9 % eh nur das positive berichtet habe) und dann sofort wieder an etwas positives gedacht hab.

zu genau und zu lange darf ich auch heute noch nicht daran denken, aber das kann man ja normalerweise auch verhindern.

ich wünsche dir, daß die erinnerung an dein furchtbares erlebnis, das ja sehr viel schlimmer war als meins, auch bald soweit in den hintergrund rückt, daß du es nicht mehr "auf dem schirm" hast bzw. wenn du durch äußere ereignisse wie jetzt durch corona daran erinnert wirst sehr schnell wieder aus dem persönlichen bewußtsein verschwindet, so daß du wieder normal und unbeschwert leben kannst.


Ich kann gut verstehen, und habe Hochachtung davor, dass schwerkranke/ oder verletzte Menschen einer künstl. Beatmung zustimmen.

wenn man es mal selbst erlebt hat, wie es ist, wenn man nicht mehr atmen kann und damit meine ich nicht asthmatiker usw., bei denen es fast immer nur an daran liegt, daß ihnen niemand die passende atemtechnik beigebracht hat, sondern einen tatsächlich kompletten ausfall der atemmuskulatur usw., überlegt man es sich sehr, ob man bei einer patientenverfügung eine beatmung ausschließt.

ich hatte aufgrund der aip, über die ich damals noch nichts wußte und die ärzte sowieso nicht (99 % wissen auch heute noch nichts, obwohl es seit jahrzehnten in den med. fachbüchern steht) bei einer tramptour in italien vor fast 50 jahren eine komplette atemlähmung und nur weil ein paar andere tramper, die zufällig auch auf dem rastplatz waren sofort richtig gehandelt haben und der notarzt sehr schnell da war und mit tatütata und blaulicht ins krankenhaus gerast ist, hab ich überlebt.

ich wollte eigentlich schon lange mal eine patientenverfügung ausfüllen, aber irgendwie hatte ich nie zeit dafür. jetzt ist mir klar, daß ich den gedanken an all die schlimmen sachen, die man bei unfällen oder schweren krankheiten usw. erleben kann, einfach nicht ertragen konnte, weil ich schon zu viel davon selbst erlebt habe . es gab nicht nur die atemlähmung, sondern u.a. auch 4 tage komma allein in der wohnung und daher mit schweren folgeschäden usw. usw.

mein vertrauen in die ärzte war schon lange nur noch sehr gering (vor allem auch, weil ich es bei eigener tätigkeit in versch.med. zu oft miterlebt hab, was die mit den patienten machen bzw. nicht machen), aber seit dem crash (die ärztin im krankenhaus hat mir ein medi verpaßt, das bei der aip niemals gegeben werden darf, obwohl sie es sogar schriftlich hatte, daß ich die aip habe, also hätte sie eine patientenverfügung wohl auch ignoriert) ist es absolut null. ich hoffe, daß ich es so rechtzeitig merke, daß ein überleben nicht mehr möglich ist, daß ich noch selbst etwas tun kann, um das ende herbeizuführen bevor mich irgendwer ins krankenhaus bringt o.ä.

und jetzt vergeß ich das ganze möglichst schnell wieder und konzentrier mich wieder auf das schöne wetter.


lg
sunny
 
wenn man es mal selbst erlebt hat, wie es ist, wenn man nicht mehr atmen kann und damit meine ich nicht asthmatiker usw., bei denen es fast immer nur an daran liegt, daß ihnen niemand die passende atemtechnik beigebracht hat, sondern einen tatsächlich kompletten ausfall der atemmuskulatur usw., überlegt man es sich sehr, ob man bei einer patientenverfügung eine beatmung ausschließt.

Hallo Sunny,
ich habe das SEHR gut überlegt und kann nur noch einmal wiederholen,

Das muss, wie alles im Leben, jeder Einzelne selbst für sich entscheiden.

Liebe Grüsse
zausel
 
Wie ich später erfahren habe war die dafür notwendige Muskulatur -da nicht benötigt- fast verschwunden

Dazu möchte ich anmerken, dass nach meiner prakt. Erfahrung bei Knochenbrüchen und auch der entsprechenden Literatur Pulsierende Magnetfelder den Muskelabbau fast vollständig unterbinden hätten können (durch Anregung der Proteinsynthese) Neben anderen allgemein Heilung unterstützenden Eigenschaften. . Leider auch ein Verfahren das in der etablierten Medizin verpönt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wuhu,
Die Überlebensquote bei Patienten an Beatmungsgeräten ist unter normalen Umständen schon nicht sehr gut (50 - 60%). Bei Covid-19-Fällen sinkt sie nochmal auf 20%, d. h. 4 von 5 Patienten sterben trotz Beatmung. Das macht Beatmungsgeräte zu einer ziemlich stumpfen Waffe im Kampf gegen die Seuche.

Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/art...-bei-Beatmungspatienten-gibt-Raetsel-auf.html
zu diesem Themenkreis war auch mein letzer Beitrag hier im Thread gedacht, der von einigen wohl ganz gezielt ignoriert wurde, dafür aber eine (eingebaute Stolper-) Stufe nicht überwunden werden konnte (im Zitat unterhalb von mir in italic+unterstrichen markiert - soll sich jede/r ihre/seine eigenen Gedanken dazu machen), wie man ab hier sehen kann...

Wuhu,​
habe zwar dort [Frohe Ostern, btw] gemeint, ich würde folgendes besser lassen, allerdings hat mich ein Teammitglied gebeten, es dennoch zu tun; An Diskussionen werd ich mich allerdings dzt nicht mehr beteiligen...​
Beziehe mich auf meinen letzten Beitrag #369 hier im Thread, folgend eine Kurzfassung:​
Es gibt da einen "Studien"-Hinweis (unter Gänsefüsschen, weil das ja nicht unbedingt etwas heissen muss) aus Chinesischer Klinik [ chemrxiv.org/articles/COVID-19_Disease_ORF8_and_Surface_Glycoprotein_Inhibit_Heme_Metabolism_by_Binding_to_Porphyrin/11938173 > Google-Übersetzung ] bzw jemanden der sich dazu weitere Gedanken gemacht hat [hier threadreaderapp.com/thread/1244717172871409666.html > Google-Übersetzung bzw hier archive.is/ONUmi#selection-211.0-211.17 > Google-Übersetzung ] - hat mit Herrn Dr Püschel (Rechtsmediziner; Meint, alle Corona-Verstorbene wären nur noch zusätzlich mit COVID-19 und nicht daran verstorben) direkt nichts zu tun, allerdings müssen diese von ihm entdeckten Blutgerinnungen bzw Thrombosen ja auch einen Grund haben, da hab gleich erneut daran gedacht.​
Demnach würde - so habs zumindest ich verstanden - das Virus (oder eines davon, es soll ja ein harmloseres und ein "böseres" geben) das Hämoglobin derartig angreifen (ev auch durch diese ACE-Geschichte), dass das Blut immer weniger Sauerstoff in die Zellen transportieren und CO2 abtransportieren könne - somit hilft dann (in den oft erwähnten sehr schweren Fällen, wo es zB auch keine Vorerkrankung geben muss) auch künstliche/technische Beatmung nichts mehr bzw könnte in dem Fall sogar Kontraproduktiv sein.​
Bringt als Info direkt (schwerst) Betroffenen (in den Spitälern/Intensivstationen) leider nichts (mehr), allerdings wäre es auch ein Hinweis darauf, dass diese ganzen "Anti-Malaria"-Mittel eine gewisse Wirkung haben können (falls rechtzeitig bzw gar prophylaktisch gegeben/genommen).​
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich hatte es zwar schon an anderer Stelle berichtet, möchte es aber nochmals wiederholen:
Man intubierte mich für 5 Wochen nach einer missglückten OP an der Bauchschlagader und legte mich in das künstliche Koma. Während dieser Zeit baute mein Körper die Atemmuskulatur so weit ab, dass ich -nachdem der Tubus gezogen wurde- an Erstickungssymptomen litt. Diese Zeit bis sich die Muskulatur wieder aufbaute gehört zu der schlimmsten Erfahrung meines Lebens, obwohl ich in meinem Leben dem Tod mehrfach von der Schippe gesprungen bin. Diese Erfahrung war so schlimm, dass ich Jahre darüber nicht mal sprechen konnte und verfügt habe, dass ich nie wieder intubiert werden möchte. Da ich mich mit Patienten, die es gleichfalls erleben mussten austauschen konnte, weiß ich dass ich damit nicht allein stehe.
 
Wuhu James,
habe Deine Schilderung schon in Deinem vorigen Beitrag dazu gelesen. Selbst habe ich soetwas noch nicht erlebt, allerdings habe ich in der Familie einige Leute im med/pfleg. Gesundheits-Bereich arbeitend (also an dieser "Front"), und auch diese hatten selbst noch kein solches "Erlebnis" (klingt zu positiv, deshalb die Gänsefüsschen) - allerdings sagten sie alle am Beginn von "Corona" sofort, dass sie sich sicher nicht künstlich beatmen bzw intubieren lassen wollten, falls - das war schon sehr eindrücklich...
 
Mir geht es nicht darum Angst zu verbreiten, aber man sollte wissen, was da auf Betroffene zukommt und ob man selbst das so will.
 
Mir geht es nicht darum Angst zu verbreiten, aber man sollte wissen, was da auf Betroffene zukommt und ob man selbst das so will.
Mir hast du keine Angst gemacht. Mir ist wichtig, dass ich Bescheid weiß, und da sind persönliche Erfahrungen Gold wert. Danke! :)
 
Mir geht es nicht darum Angst zu verbreiten, aber man sollte wissen, was da auf Betroffene zukommt und ob man selbst das so will.

Hallo James,
auch mir hast Du keine Angst gemacht, die hatte ich vor längerer Zeit, als ich live miterleben durfte, wie es sein muss intubiert zu werden/sein.
Auch ich habe verfügt, in KEINEM Fall intubiert zu werden.
Am Meisten machte mir Angst, das wenn man künstlich beatmet wird, auch gleichzeitig ein Tropf läuft, der denjenigen sediert (künstliches Koma)! Man bekommt gar nicht mit, was man sonst noch alles verabreicht bekommt!
Das war für mich der Punkt, an dem ich beschloss... nicht mir mir!
Jedoch muss das, wie ich bereits in einem anderen Thread äusserte, jeder Einzelne für sich selbst entscheiden.

Liebe Grüsse
zausel
 
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