Nur erhöhte Titer alleine besagen dies nicht, die müssen schon sehr hoch sein.
In diesen beiden Veröffentlichungen
sieht es so aus, als hätte man die Patienten
ausschließlich aufgrund ihrer IgG-Titer ausgewählt und in einer werden auch Titerhöhen genannt. Allerdings müßte man die vollständigen Arbeiten kennen!
Response to valganciclovir in chronic fatigue sy... [J Med Virol. 2012] - PubMed - NCBI
J Med Virol.
2012 Dec; Watt T, et al.
Abstract
Von Valganciclovir wurde berichtet, daß es bei CFS-Patienten mit erhöhten
HHV6 IgG-Antikörpern und
EBV IgG-Antikörpern körperliche und kognitive Symptome bessert. In dieser Studie wurde untersucht, ob die Antikörper-Titer gegen HHV-6 und EBV bei einer Untergruppe von CFS-Patienten assoziiert waren mit einem klinischen Ansprechen auf Valganciclovir. Es handelte sich um eine unkontrollierte, nicht verblindete retrospektive Überprüfung von 61 CFS-Patienten, die täglich mit 900 mg Valganciclovir behandelt worden waren, (55 von ihnen hatten in den ersten 3 Wochen eine Anfangsdosis von 1.800 mg täglich erhalten).
Die Antikörper-Titer galten als hoch, wenn sie bei HHV-6 IgG ≥ 1: 320, bei EBV Virus-Kapsid-Antigen (VCA) IgG ≥ 1:640 und EBV Early Antigen (EA) IgG ≥ 1: 160 betrugen. Die Patienten bewerteten selbst ihre physische und kognitive Funktionsfähigkeit als Prozentsatz ihres Funktionierens vor der Krankheit. Patienten galten als Responder, wenn sie mindestens 30% Verbesserung der physischen und/oder kognitiven Funktion erreichten. Zweiunddreißig Patienten (52%) wurden als Responder eingestuft. Unter ihnen reagierten 19 Patienten (59%) mit körperlicher und 26 (81%) mit kognitiver Verbesserung.
Die Antikörper-Titer der Ausgangssituation zeigten keinen signifikanten Zusammenhang mit dem Ansprechen auf die Behandlung. Nach der Behandlung betrug die durchschnittliche Veränderung der körperlichen und kognitiven Funktion für alle Patienten + 19% und 23%, entsprechend (P < 0,0001). Eine längere Behandlung verbesserte das Ansprechen (P = 0,0002). Bei anderen Variablen, die analysiert wurden, ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen Respondern und Nicht-Respondern. Die Behandlung mit Valganciclovir war, unabhängig von den Ausgangs-Titern der Antikörper, nach Selbstauskunft mit Verbesserungen körperlicher und kognitiver Funktionen bei CFS-Patienten
mit positiver HHV-6 und/oder EBV Serologie assoziiert. Längere Valganciclovir Behandlung korreliert mit einer weiteren Verbesserung.
Randomized clinical trial to evaluate the effica... [J Med Virol. 2013] - PubMed - NCBI
J Med Virol.
2013 Dec; Montoya JG, et al.
Abstract
Es gibt keine bekannte Behandlung für das Chronic Fatigue Syndrom (CFS). Über Krankheitsentstehung ist wenig bekannt. Humanes Herpesvirus 6 (HHV-6) und Epstein-Barr-Virus (EBV) wurden als infektiöse Trigger zur Diskussion gestellt. Dreißig CFS-Patienten
mit erhöhten IgG-Antikörper-Titern gegen HHV-6 und EBV wurden 2:1 randomisiert und erhielten 6 Monate lang in einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie
Valganciclovir (VGCV) oder Placebo. Klinischer Endpunkt war die Messung des Ausmasses körperlicher und geistiger Erschöpfung, wobei das
Multidimensional Fatigue Inventory (MFI-20) und die
Fatigue Severity Scale (FSS)
scores neben der Selbstauskunft über die kognitive Funktion und der von einem Arzt beurteilte Responder-Status angewendet wurden. Zu den biologischen Endpunkten gehörten die Zahlen von Monozyten und Neutrophilen sowie die Zytokin-Spiegel. Die VGCV (Valganciclovir) -Patienten erlebten im Vergleich zu den Patienten in der Placebo-Gruppe nach 9 Monaten eine größere Verbesserung von MFI-20 vom Ausgangswert, aber dieser Unterschied war statistisch nicht signifikant. Statistisch signifikant waren hingegen der Unterschiede in den Zustandskurven der Gruppen beim MFI-20 für
geistige Erschöpfung Subscore (P = 0,039), FSS-Score (P = 0,006)
und bei der kognitiven Funktion (P = 0,025).
VGCV Patienten erlebten diese Verbesserungen innerhalb der ersten 3 Monate und behielten sie über die ganzen 9 Monate bei. Patienten im VGCV-Arm wurden 7,4 mal häufiger als Responder eingestuft (P = 0,029). Im VGCV-Arm verringerten sich die Monozyten (P < 0,001), die Zahl der Neutrophilen erhöhte sich (P = 0,037) und die Zytokine bewegten sich eher in Richtung eines Th1-Profils (P < 0,001). Beide Studiengruppen unterschieden sich nicht in den viralen IgG-Antikörper-Titern. VGCV könnte unabhängig vom Placebo-Effekt für eine Untergruppe von CFS-Patienten einen klinischen Nutzen haben, möglicherweise vermittelt durch Immunmodulation und/ oder eine antivirale Wirkung. Weiterer Untersuchungen mit längerer Behandlungsdauer und einer größeren Teilnehmerzahl sind geboten.