Chronische Blasenentzündung - Wege aus dem Teufelskreis

Um was geht es denn,Machtstellung im Thread oder um Betroffene?
Ihr Buch ist sehr wertvoll und macht bei mir hier die Runde.

Herzlichst Wildaster

Hallo Wildaster,

Es geht hier ausschließlich um Betroffene und weniger um Machtstellungen!

Schön, dass Du das so betonst und auch noch Hinweise auf ein Buch gibst?

Mir gibt es sehr zu denken!:confused:

Lg
sonneundregen
 
Hallo ,

was ich teilweise jetzt gelesen habe macht mich einfach sprachlos....

Ich habe in bebus Links folgende Aussagen gefunden und möchte nur meine Gedanken dazu schreiben:

Quelle : https://www.ica-ev.de/downloads/Pressebericht-NeueForschungsergebnisse64.pdf

Was bei einer Schwangerschaft geschlechtsunabhängig sein soll , verstehe ich nicht. Aber ich lese die Erkenntnis , das es Frauen mit IC in der Schwangerschaft besser geht. Das Gleiche beobachten auch Frauen, die an Histaminintoleranz oder chronischen HIstaminproblemen leiden. Zum Einen wird in der Schwangerschaft sehr viel mehr DAO ( Abbauenzym des Histamins im Darm ) zum Schutz des Fötus gebildet. Zum Anderen wird auch verstärkt Progesteron gebildet. Das Progesteron soll auch sehr mit dem Funktionieren des Immunsystems zusammenhängen...u.a.....nicht meine Erfindung, habe gerade ein Buch darüber gelesen ( Buch )

Zusammenhänge zwischen HIstaminproblemen und Progesteronmangel wurden hier im Forum schon diskutiert .....Histaminprobleme schädigen Schleimhäute ( eigene leidvolle Erfahrung )
Progesteronbehandlung hilft auch gegen histaminbedingte Stoffwechselprobleme , z.B. bei NNS und SD Problemen.....von Erfolgen berichten im Forum Betroffene....und ich konnte die positiven Wirkungen auch erfahren.

Mein Fazit , da ich ja die These von nur "einer Haut" vertrete ....also Darmschleimhaut, in den Atmungsorganen ( allerg. Astma ....) , und im Genital- wie Blasenbereich sind zusammen betroffen ....schließt sich da für mich wieder der Kreis zum Behandlungsansatz über Ernährung/ Meidung allergener Stoffe .....( ich würde da nicht das lebenswichtige Kalium meiden sondern Allergene, die Mastzellen anregen und Entzündungsbotenstoffe ausschütten )

Und von übermäßig festgestellten Mastzellen in der Blasenschleimhaut wurde von Meira berichtet. Hätte man andere Orte mit Schleimhaut untersucht, würde man auch da vielleicht vermehrt Mastzellen finden ????? Ist nur eine Vermutung.

Ich finde, hoffentlich forscht man in dieser Richtung weiter.....

Ansonsten kommt mir noch die Idee , den Immunstatus von Patienten mit IC zu untersuchen....denn in der Spezialsprechstunde , wo ich damals war, kannte man sehr wohl den Zusammenhang zwischen floriden Allergien und verstärkter Mastzellaktivität.

LG K.

:freu:

Prima Zusammenfassung, liebe Kullerkugel, vielen Dank!

Aber das mag man hier nicht hören, oder kann es nicht verstehen, ich weiß es nicht.

Was mein Buch angeht, das betrifft vor allem die Rolle von Ansäuerung als Prophylaxe-Strategie und Kalium in diesem Zusammenhang. Was ich zum Thema Allergien im weitesten Sinne sagen, ist als Nachbesserung zu dem Buch zu verstehen.

LG
 
liebe Wildaster,

danke für Deine wertvolle Unterstützung.

liebe soleil,

über eine Äußerung zu dem Uropol muss ich genauestens nachdenken.
Vielleicht auch nur per PN möglich.

liebe Maira,

mich würde die Strategie interessieren, mit der du zu verhindern suchst, dass zuviel Kalium die Blase reizt.
Falls du antworten möchtest, wäre das sehr interessant.
Aber ich werde dann wieder die Leier von den UVs anwerfen, man entschuldige mich.

LG :wave:
 
hallo zusammen ,

ich hoffe ihr hattet alle eine einigermaßen gute nacht gehabt und werdet heute auch einen entspannten tag haben ,
um dies ein wenig auch mir zukommen zulassen ,bitte ich euch doch einfach wieder zum eigentlichem thema
Chronische Blasenentzündung - Wege aus dem Teufelskreis

zurückzukommen .

von wildaster :
Es geht hier ausschließlich um Betroffene und weniger um Machtstellungen!
dies sollte wohl jeder der hier schreibt beachten .

um es einfach nocheinmal zu erwähnen ;" sollte in einem beitrag ein verstoß gegen die allgemeine nutzungsbedingungen festgestellt werden, so ist es möglich, über dem meldebutton dies dem mod.bekannt zu geben .

lg ory
 
Zuletzt bearbeitet:
Rianj, das rote "Achtung" - Dreieck mit senkrechtem schwarzen Strich unter dem Beitrag, neben dem Lautsprecher.

Datura

Ähm, war mal kurz Ory, bin jetzt wieder Datura
 
Frisch und ausgeschlafen noch einmal sachlicher heute.

Maira, ich halte eine Diät mit dem Ziel, Kalium in der Blase zu vermindern, nicht nur für nicht von Vorteil für die Problematik der IC, sondern geradezu für krankhaltend.
Wenn Du magst, helfe ich gerne bei der Verbesserung Deiner Diät unter Berücksichtigung persönlicher Problematiken.

Ich habe heute einmal eine Medline-Recherche zum Thema Allergie und IC gemacht, nach langer Zeit wieder.

Die Zusammenhänge sind nicht unbekannt, nur relativ selten näher beleuchtet.

And during allergy seasons, doctors report an upswing in IC-related calls and patient visits.
...
That suggests that there is a correlation between allergies and IC, but can allergies cause bladder symptoms?

A clearer answer comes from actual allergy testing and treatment of patients.
Although IC patients' seasonal allergy miseries are what gave the clue to the connection, Smith is finding that food allergies are common in IC patients.

He estimates that 35 to 40 percent of the IC patients he sees have bona fide allergies to foods, based on the results of their skin prick tests and elimination-challenge diets, and that their IC gets better when they remove those foods from their diet.

"We've been able to identify a lot of food allergies that IC patients didn't even know they had," noted Heather Lange, ARNP, the nurse practitioner who works with urologist Hubbard's IC patients.

Übersetzung liefert sicher Google. Zu finden ist der Text hier:

Experts explore link between allergies and interstitial cystitis


Jedoch müssen nicht unbedingt Allergien dahinter stecken, auch Laktose-Intoleranz und Fruktose-Malabsorption können dahinter stecken.

Untersucht werden die beim Gastroenterologen mit dem Wasserstoffatemtest.

Wasserstoffatemtest

A majority of IC patients and GI symptoms had an abnormal LBT suggesting SIBO.
IBS may be explained by small-intestinal bacterial overgrowth (SIBO), which increases immune activation and visceral hypersensitivity.

Meine Übersetzung:
IC tritt oft zusammen mit IBS, Irritable Bowel Syndrome, Reizdarm, auf.
Eine Mehrheit (81%) von getesteten Personen mit IC hatte einen unnormalen Laktose-Atemtest.
Reizdarm kann möglicherweise erklärt werden mit bakterieller Fehlbesiedelung des Dünndarms (die die Laktase-Aktivität behindert, so dass die Laktose ungespalten im Dickdarm ankommt), was das Immunsystem
hochregelt und zu Überempfindlichkeit der Eingeweide. führt.

hier zu finden: Small intestinal bacterial overgrowth in patient... [Dig Dis Sci. 2008] - PubMed - NCBI

Es wurde auf die Seite der ICA verwiesen und auf den 64. Urologen-Kongress in Leipzig.

Auf der Suche nach einer ursachenbezogenen Therapie untersucht Dr. Schwalenberg aktuell die Rolle des Schwangerschaftshormons hCG, da beobachtet wurde, dass sich die Symptomatik einer IC bei Schwangeren bessert: „Wir konnten geschlechtsunabhängig signifikant erhöhtes hCG bei ICPatienten nachweisen, was auf einen Schutz- oder Reparaturmechanismus hinweist und eine neue therapeutische Perspektive eröffnet."


https://www.ica-ev.de/downloads/Pressebericht-NeueForschungsergebnisse64.pdf

Dahinter sehe ich mitnichten interessante neue Forschungsergebnisse, es ist m.E. alter Wein in neuen Schläuchen und könnte ein Anzeichen sein, dass versucht werden wird, ein mittlerweile illegal auf dem Markt befindliches Produkt zur IC-Behandlung heranzuziehen. Unter - wie üblich - Außerachtlassen der weiteren Körper-Vorgänge, die die Blasenschleimhaut beeinflussen.

Hinter der Abkürzung HCG verbirgt sich Humanes Chloriongonadotropin, ein Hormon, welches schwangere Frauen in erhöhtem Maße in der Plazenta bilden.
Es ist auch en vogue zum Abnehmen und kann als HCG-Tropfen sogar schon bei Amazon gekauft werden.

vgl. auch: HCG Diät: Tropfen ohne Wirkung und teure Kuren mit hohem Risiko

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bezeichnet das Hormon als nicht-zugelassenes Mittel zum Abnehmen. Die gesetzlichen Beschränkungen werden umgangen, indem die Mittel u.A. als Homöopathika deklariert werden.

Es gibt auch teure Anwendungen unter ärztlicher Aufsicht:

Die HCG -Diät, Abnehmen wie die Stars

Das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin) hat eine umfassende Funktion bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Schwangerschaft und wird bereits in einem frühen Stadium in großen Mengen hergestellt. Dementsprechend wird bei Schwangerschaftstests hCG gemessen. Bei unerfülltem Kinderwunsch verordnen Reproduktionsmediziner einen Hormoncocktail, der auch hCG enthält. Unter anderem stimuliert es den Gelbkörper, fördert die Gefäßneubildung in der Gebärmutter, wo sich der
Embryo einnistet, und dämpft die Immunabwehr, damit der Embryo nicht wie ein Fremdkörper behandelt und womöglich abgestoßen wird.

SCHATTENBLICK - MELDUNG/455: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 11.11.11 (idw)

Der Diaminoxidase-Gehalt im Blut steigt bei Schwangeren um das 500fache. Schwangere haben keine HIT.

Histamin-Intoleranz

Bei schwangeren Frauen dagegen ist die DAO-Aktivität im Blut um das bis zu 500-Fache erhöht: Das Blut passiert auch die Plazenta – und schützt so die Gebärmutter vor plötzlichen Histamin-Anstiegen,
die Muskelkontraktionen und dadurch Wehen auslösen könnten.
Während der Schwangerschaft treten deshalb bei den betroffenen Frauen normalerweise auch keine Beschwerden durch Histamin auf (z.B. Heuschnupfen, Histaminintoleranz).

Histaminintoleranz (Histaminunverträglichkeit) Definition: DAO (Diaminoxidase), HNMT (Histamin-N-Methyltransferase) ...

Das hatten wir alles bereits besprochen vor einigen Seiten.

Wenn nun schwangere Frauen weniger Heuschnupfen (allergisch) haben und ihre Blasenschleimhaut in besserem Zustand ist unter HCG Einwirkung, dann muss man daraus nicht schließen, eine HCG Behandlung wäre eventuell eine Lösung.
Man könnte daraus auch schließen, dass ein Zustand im Körper mit erhöhter Produktion von DAO hilfreich sein könnte.

Das ist außer Schwangerschaft erreichbar durch die Verbesserung der Darmgesundheit. Diese wiederum ist verbesserbar durch die Vermeidung von Allergenen wie Milchprotein, Gluten, Laktose, Nahrungsmittelzusatzstoffen und weiteren, sowie durch die Regulierung der Aufnahme von Fruktose.

LG 👋
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist außer Schwangerschaft erreichbar durch die Verbesserung der Darmgesundheit. Diese wiederum ist verbesserbar durch die Vermeidung von Allergenen wie Milchprotein, Gluten, Laktose, Nahrungsmittelzusatzstoffen und weiteren, sowie durch die Regulierung der Aufnahme von Fruktose.
Bitte die Histaminintoleranz nicht vergessen, und zwar nicht nur die DAO-bezogene sondern auch die der HNMT ;).

Hormonsystem
Menstruationsbeschwerden: Dysmenorrhoe (=Regelschmerzen, Menstruationsschmerzen), Zyklusstörungen
Endometriose
Entwicklungsstörungen, Gedeihstörungen
HIT > Symptome

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Hakushi,

kurze Frage zu Folgendem:

Maira, ich halte eine Diät mit dem Ziel, Kalium in der Blase zu vermindern, nicht nur für nicht von Vorteil für die Problematik der IC, sondern geradezu für krankhaltend.

Es ist doch so, dass wir in der heutigen Zeit viel zu viel Natrium zu uns nehmen, was der Antagonist zu Kalium ist. Macht es Sinn dann dazu noch Kalium zu vermindern?

LG
Nana

Habe hier folgendes gefunden, was ich euch nicht vorenthalten möchte! Bitte im Sitzen lesen- es verschlägt einem die Sprache!:mad:

"In den achtziger Jahren "stellte der "Spiegel" auf der letzten Seite (Hohlspiegel) in zwei gegenübergestellten Textspalten unter der Überschrift "Wie laste ich einen Tripper aus?" an einem kleinen Beispiel täglicher Praxis dar, wie der Selbstbedienungslanden des deutschen Medizinwesens jahrzehntelang über das medizinisch Notwendige hinaus Gewinnmaximierung der "Leistungserbringer" zulasten des Gemeinwesens ermöglichte, sofern diese nicht ehrlich und/oder dumm waren."
Dr. med Georg Fischer, München
Deutsches Ärzteblatt 101: 9 vom 27.2.2004

Also frei nach Dr. Fischer "Wie laste ich eine Blasenentzündung aus?"

1. Variante:

Patientin kommt mit einer Blasenentzündung in die Praxis. Ich lasse Mittelstrahlurin abgeben, teste den Urin und verschreibe die bewährten Bärentraubenblätter und Alkalisierung.
Ich berate, welche Stoffe auf die Blase reizend wirken und welche Ernährung alkalisierend wirkt.
Die Patientin kommt, wenn sie intelligent ist, so schnell nicht wieder.

Es ist wohl klar, dass dies die "dumme" Variante ist. Motto: Ist der Patient intelligent, ist der Arzt der Dumme und umgekehrt!

2. Variante:

Ich nehme Katheterurin. Ich verschreibe ein Antibiotikum. Ich bestelle die Patientin zur Nachkontrolle in einer Woche. Ich gebe die übliche Beratung hinsichtlich Trinken und rate zu Ansäuerung mit Methionin.

Patientin kommt gewiß wieder, je nach Alter dauert das verschieden lange.

Ich nehme Katheterurin. Ich verschreibe ein Antibiotikum. Ich bestelle die Patientin zur Nachkontrolle in einer Woche. Ich gebe die übliche Beratung hinsichtlich Trinken und rate zu Ansäuerung mit Methionin.

Patientin kommt gewiß wieder, je nach Alter dauert das verschieden lange.

Unterstützend zur Antibiotika-Therapie rate ich zu einer Psychotherapie. Ich weiss aus Erfahrung, dass die vertiefte Selbstreflektion, die dort angeregt wird, hypochondrische Tendenzen bestens unterstützt.
Und je kränker sich jemand fühlt, desto willfähriger wird sie.


Das vollzieht sich einige Male. Nun ist die nächste Stufe erreicht.

Ich rate zu einer Blasenspiegelung zur Abklärung eventuell zugrundeliegender weiterer Erkrankungen.
Während ich diese vollziehe, konstatiere ich eine zu enge Harnröhre und rate zu ihrer Aufweitung. Die Patientin zögert, oder willigt gleich ein, je nach Temperament.

Da sie sicher spätestens in einigen Wochen wiederkommt, habe ich genug Zeit, mir neue Argumente zu überlegen und den bedenklichen Gesichtsausdruck zu üben, mit dem ich die Risiken schildere, die "bestehen", wenn dieser Eingriff unterlassen würde.

Also wird der Eingriff vollzogen.

Patientin kommt wie erwartet in kurzer Zeit wieder mit einer erneuten Blasenentzündung. Ich nehme Katheterurin usw. s.o.

Ich verschreibe ein prohylaktisches Antibiotikum.


Patientin kommt wie erwartet in kurzer Zeit wieder mit einer erneuten Blasenentzündung. Ich nehme Katheterurin usw. s. o.

Ich verschreibe ein Langzeitantibiotikum....usw.


Im Himmel meiner Praxisumsatzerwartungen angelangt bin ich, wenn ich eine IC diagnostizieren kann.
Nun ist die Patientin empfänglich für alles.


Ich mache zunächst eine wirklich mittlerweile dringlich notwendige Ernährungsberatung und warne vor allem vor den gefährlichen Effekten von Kalium für die Blase.
So kann ich sicherstellen, dass nicht zuviel gesunde Kost gegessen wird, die zu einer unkontrollierten Verbesserung der Symptome führen könnte.


Beim nächsten Besuch der Patientin referiere ich vom geschädigten GAG Layer in der Blase, einer "Veranlagung".
Ich rate zu Spülungen der Blase mit einem Medikament, das wie ich weiß, lediglich "kurzfristigen Ersatz" des GAG Layers verspricht.

Nun bin ich im Umsatz-Himmel angelangt.
Das einzige Risiko, das noch besteht, ist: Sie könnte zu einem Kollegen gehen.
Aber wir arbeiten wirklich "kollegial" zusammen.

Es tanzt keiner aus der Reihe. Der wäre ja auch dumm. Siehe Variante 1.

Schämt sich keiner von uns?
geändert von Dr.Med am 08.08.2005 11:07:04geändert von Dr.Med am 08.08.2005 18:20:29


geändert von Dr.Med am 08.08.2005 18:24:22

chronische-blasenentzuendung.de/forum-forum powered by counterhit.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hakushi,

kurze Frage zu Folgendem:



Es ist doch so, dass wir in der heutigen Zeit viel zu viel Natrium zu uns nehmen, was der Antagonist zu Kalium ist. Macht es Sinn dann dazu noch Kalium zu vermindern?

LG
Nana

Nein, ganz klar nein, denke ich.

Eher würde die Reduktion von Natrium Sinn machen, denn Natrium fördert die Kalium-Ausscheidung.

In IC-Foren waren Anfang der 2000er wilde Schlachten um das Kalium und dessen schlechte Rolle für die Blase.
Das hat sich mittlerweile gelegt, ich zitierte oben aus einem solchen Forum, selbst Ophoven, einer der IC-Päpste, hält Kalium nicht mehr für schädlich für die Blase.

Super, was Du da aus der Uralt-Versenkung befördert hast!

LG
 
Ich habe heute einmal eine Medline-Recherche zum Thema Allergie und IC gemacht, nach langer Zeit wieder.

Die Zusammenhänge sind nicht unbekannt, nur relativ selten näher beleuchtet.


Experts explore link between allergies and interstitial cystitis
Es gibt etliche Studien älteren und neueren Datums, die einen Zusammenhang zwischen Allergien und IC sehen. Allerdings lassen sich diese nur für einen Teil (das steht auch in dem von dir genannten Artikel) der IC-Kranken nachweisen. Der liegt je nach Studie zwischen 30 und 80 %. Da bleibt noch viel Forschungsbedarf. Sicher ist man ein Stück weiter, wenn man alle Vorgänge genau kennt, die bei Allergien und IC im Körper ablaufen. Inwieweit eine genetische Disposition dahinter steckt, ist auch erst ansatzweise angedacht worden.

Jedoch müssen nicht unbedingt Allergien dahinter stecken, auch Laktose-Intoleranz und Fruktose-Malabsorption können dahinter stecken.

Ob das eine IC verursacht, ist allerdings noch nicht bewiesen. Das gleichzeitige Auftreten zweier Krankheiten lässt noch nicht den Schluss zu, dass eine die andere verursacht oder verstärkt.
Ich wurde auf die Intoleranzen bereits untersucht. Bis jetzt gibt es dafür keinen Anhalt.
Einen Reizdarm habe ich auch nicht, zumindest ist mir so etwas nicht bewusst. Das ist bei meiner Ernährung und meinem Essverhalten in der Zukunft hoffentlich auch nicht zu erwarten.

Es wurde auf die Seite der ICA verwiesen und auf den 64. Urologen-Kongress in Leipzig.
Zitat:
Auf der Suche nach einer ursachenbezogenen Therapie untersucht Dr. Schwalenberg aktuell die Rolle des Schwangerschaftshormons hCG, da beobachtet wurde, dass sich die Symptomatik einer IC bei Schwangeren bessert: „Wir konnten geschlechtsunabhängig signifikant erhöhtes hCG bei ICPatienten nachweisen, was auf einen Schutz- oder Reparaturmechanismus hinweist und eine neue therapeutische Perspektive eröffnet."

www.ica-ev.de/downloads/Press...gebnisse64.pdf

Dahinter sehe ich mitnichten interessante neue Forschungsergebnisse, es ist m.E. alter Wein in neuen Schläuchen und könnte ein Anzeichen sein, dass versucht werden wird, ein mittlerweile illegal auf dem Markt befindliches Produkt zur IC-Behandlung heranzuziehen. Unter - wie üblich - Außerachtlassen der weiteren Körper-Vorgänge, die die Blasenschleimhaut beeinflussen.

Oh Hakushi, warum unterstellst du den Wissenschaftlern eine Absicht, die diese weder geäußert noch bei IC bisher angewandt haben.

Ich habe den Artikel über Dr. S. und seine Forschung auch gelesen. Sicher ist die Forschung über Schwangerschaftshormone im Zusammenhang mit körperlichen Regulationsprozessen nicht neu. Ob aus den Erkenntnissen überhaupt eine Behandlungsstrategie für die IC hervorgeht, kann sicher noch nicht einmal Dr. S. sagen. Für mich ist wichtig, dass überhaupt geforscht wird. In der Forschung ist es nun mal so, dass nicht jeder Ansatz zu einem machbaren und erfolgreichen Ergebnis führt.

Vorab etwas kleinzureden und Unterstellungen zu machen, hilft hier im Forum zum Thema Blasenenzündung niemand. Es diskutiert ja hier auch niemand über Mittel, die angeblich zum Abnehmen dienen. Das hat hier bestimmt keiner vor.

Zu deiner Frage des Kaliums. Es gibt keine Möglichkeit, gänzlich zu verhindern, dass Kalium im Urin ist. Kalium ist ein Bestandteil unserer Nahrung und auch im Wasser enthalten. Im Urin ist ja das, was der Körper ausscheidet, weil oder nachdem es nicht gebraucht wird. Warum das Kalium als schädlich eingestuft wurde, hat sicherlich mit den sogeannten KCL-Tests zu tun, bei denen Kaliumchlorid in die Blase eingebracht wird und IC-Kranke dabei starke Schmerzen haben, Gesunde aber nichts merken. Der KCL-Test wurde früher zur Diagnose der IC herangezogen.

Ich habe während meiner Auslassdiät mit Hilfe eines Tagebuchs ganz einfach die Nahrungsmittel herausgefunden, nach deren Genuss es mir schlechter ging. Dazu gehörten Bananen, Johannisbeeren, Aprikosen, Spinat und reichlich Pellkartoffeln. Ich habe dann mal gegoogelt und festgestellt, dass sie alle viel Kalium enthalten. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass bei diesen Lebensmitteln auch noch andere Inhaltsstoffe die Blase ärgern. Ich vermeide sie aber trotzdem auf meinem Speisezettel. Bei Kartoffeln schränke ich mich zumindest ein.
Ich denke, es hängt von der Menge ab und es ist ja das Schlimme, dass Kranken oft etwas nicht bekommt, obwohl es eigentlich ein ganz normales Nahrungsmittel ist und andere es problemlos essen können .

Ich halte solche Diskussionen über Unbekömmlichkeiten bei IC für unproduktiv, wenn sie von Personen gehalten werden, die mit einer Krankheit wie IC selbst keine Erfahrungen haben. Ich bin froh über jeden schmerzarmen Tag. Ich hätte hier auch nie gepostet, wenn mir nicht aufgefallen wäre, dass viele aus Enttäuschung über frustrierende Arztbesuche zur Selbstbehandlung übergehen, ohne genau zu wissen, welche Krankheit sie haben. Es gibt Krankheiten, die sind (noch) nicht heilbar. Die Ärzte können nur lindern aber nicht endgültig heilen. Oft probieren sie gemeinsam mit den Patienten einen machbaren Weg. Ich halte das für ehrlich. Es ist mir auch bewusst, dass es unter Ärzten schwarze Schafe gibt, so wie in jedem Berufsstand. Sie deshalb in Bausch und Bogen zu verurteilen, wenn sie eine bisher noch unheilbare Krankheit nicht heilen können oder weil die vorhandenen und in Deutschland zugelassenen Therapien nicht ausreichend sind, halte ich für unfair.
Ich denke, wir sollten wieder zum Thema zurückkehren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antwort Hakushi. Dann macht es also Sinn z.B. einen Schalttag in der Woche zu machen mit kaliumhaltigen Lebensmitteln, um Kalium in die Zellen zu lassen...und der Blase etwas Gutes zu tun...

Körperliche Merkmale bei Kaliumchlorid-Mangel

Ein Defizit an Kalium chloratum kann sich im Körper an vielen Stellen bemerkbar machen, wie beispielsweise an:


den Augen, in Form von Binde- und Hornhautentzündungen
den Harnwegen: (chronische) Blasen- und Nierenentzündungen
Knochen und Gelenken, besonders Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündungen Verdauungsorganen: Bei Neigung zu Hämorrhoiden oder Magen-Darm-Katarrhen
Hals, Nase und Ohren, in Form von chronischen Erkältungen, Sinusitis, Stockschnupfen, Hals- und Mandelentzündung, Ohrentzündungen und Hörstörungen
Schüßler-Salz Nr. 4

Liebe Maira,

Maira: Ich habe während meiner Auslassdiät mit Hilfe eines Tagebuchs ganz einfach die Nahrungsmittel herausgefunden, nach deren Genuss es mir schlechter ging. Dazu gehörten Bananen, Johannisbeeren, Aprikosen, Spinat und reichlich Pellkartoffeln. Ich habe dann mal gegoogelt und festgestellt, dass sie alle viel Kalium enthalten. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass bei diesen Lebensmitteln auch noch andere Inhaltsstoffe die Blase ärgern.

Manche der Lebensmittel enthalten viel Histamin, machen stehen im Zusammenhang mit Oxalsäure- genau das kann der Blase Probleme bereiten.

LG
Nana
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nana,

Danke für die Antwort Hakushi. Dann macht es also Sinn z.B. einen Schalttag in der Woche zu machen mit kaliumhaltigen Lebensmitteln, um Kalium in die Zellen zu lassen...und der Blase etwas Gutes zu tun...

In diesem Link stehen einige gute Zusammenhänge erläutert....ich würde keinen "Schalttag" machen....die Elektrolyte werden stetig in bestimmtem Verhältnis gebraucht.

LG K.
 
Danke für den Link liebe Kullerkugel.

Jetzt weiß ich auch, warum das mit der Nahrung aufgenommene Kalium den Urin sauer macht und damit die Schmerzen verursacht.

Zitate aus dem Beitrag von Dr. J. aus dem Link zu Kalium:

„Interessant wird das Geschehen aber erst, nachdem dem Futter wieder Kalium zugesetzt wurde: die Säure-Exkretion steigt rapide an und der Urin-pH sinkt tief in saure Bereiche.“

„Und wenn denn schließlich eine wirksame Entsäuerung einsetzt, z.B. durch Kaliumgaben, dann wird logischerweise der Urin sauer, wir aber geraten in Sorge, anstatt zu frohlocken.“

„Für die Praxis könnte allenfalls ein Suchtest in Frage kommen, den van Slyke schon 1902 beschrieben hat: morgens einen guten Eßlöffel Kaisernatron einnehmen. Im Laufe der nächsten Stunden muß der Urin dann einen deutlichen Schub ins Alkalische machen. Tut er das nicht, können Sie von einer Übersäuerung ausgehen. Das Blut gibt den dringend benötigten Bikarbonatstoß um keinen Preis wieder her.“
Quelle:Kalium-Missverstaendnis
 
Hallo ,

Jetzt weiß ich auch, warum das mit der Nahrung aufgenommene Kalium den Urin sauer macht und damit die Schmerzen verursacht.

Zitate aus dem Beitrag von Dr. J. aus dem Link zu Kalium:

„Interessant wird das Geschehen aber erst, nachdem dem Futter wieder Kalium zugesetzt wurde: die Säure-Exkretion steigt rapide an und der Urin-pH sinkt tief in saure Bereiche.“

„Und wenn denn schließlich eine wirksame Entsäuerung einsetzt, z.B. durch Kaliumgaben, dann wird logischerweise der Urin sauer, wir aber geraten in Sorge, anstatt zu frohlocken.“


Ich finde diese Zusammenhänge auch gut. Allerdings interpretiere ich das so:

Isst man absichtlich weniger Nahrung mit Kalium , und die "normale Durchschnittsernährung ist eh schon nicht so reich an Kalium....., und dann doch wieder , oder nimmt es extra....erreicht man also das Gegenteil von dem, was eigentlich beabsichtigt ist. Die Beschwerden werden stärker......

Um das zu verhindern, würde ich also darauf achten, immer ausreichend Kalium durch Nahrung zu mir zu nehmen, um erstens die Anhäufung von Säuren gar nicht zuzulassen und zweitens durch Zufuhrschwankungen keine zusätzlichen Beschwerden zu triggern.


Für die Praxis könnte allenfalls ein Suchtest in Frage kommen, den van Slyke schon 1902 beschrieben hat: morgens einen guten Eßlöffel Kaisernatron einnehmen. Im Laufe der nächsten Stunden muß der Urin dann einen deutlichen Schub ins Alkalische machen. Tut er das nicht, können Sie von einer Übersäuerung ausgehen. Das Blut gibt den dringend benötigten Bikarbonatstoß um keinen Preis wieder her.“

Das ist nach meiner Lesart nur ein Test, ob das Säure-Basen-Verhältnis stimmt. Keine Therapieempfehlung.....

LG K.

Im übrigen stimme ich nana ´zu, die aufgeführten Nahrungsmittel ...

sind nicht nur Kaliumlieferanten, sie sind zum Teil Histaminreich bzw. die Aprikose ist als Steinfrucht ein häufiges Allergen....die Kartoffel verträgt auch nicht jeder ....usw....
 
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