Was glaubtst Du, warum z.B. Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs eine Chemotherapie machen?
Doch nicht um Heilung zu erlangen, sondern Palliation. Mehr gibt es nicht mehr für sie.
Weil sie nach monate- oder jahrelangem stark eingeschränktem Leben in Hormondeprivation mit der
Hormonunabhängigkeit ihrer Krankheit konfrontiert sind.
Das bedeutet dann, dass sie Knochenmetastasen erleiden.
Das ist extrem schmerzhaft, das demobilisiert durch Knochenbrüche und Zerbröseln der Rückenwirbeln, das zerstört die letzten Lebenskräfte.
Die Chemotherapie z.B. mit Taxotere, befreit sie rasch und zuverlässig von diesem Horror.
Jeder, der die Chemo auf sich nimmt, weiss aber, dass es für ein paar Wochen hilft, ein paar Monate wenn's gut geht.
Vielleicht hilft es auch, leichter zu sterben.
Was sollen die denn sonst noch tun? Wo sind die Alternativen?
- Schmerzmittel bis zur Selbstzerstörung?
- Schmerz erleiden bis zum jämmerlichen Ende?
- Dem Leben ein vorzeitiges Ende bereiten (EXIT würde helfen)?
Ich werde mich, wie jeder andere Betroffene, so lange wie es geht gegen die Chemotherapie wehren.
Aber vor die obigen Alternativen gestellt, werde auch ich eines Tages zur Chemo greifen, oder zum allerneuesten, einer ähnlich destruktiven systemischen Radiotherapie.
Auch das wahnsinnig teure Abiraterone, das neu schon VOR der Chemo gegeben wird, verzögert, aber heilt niemals.
Es ist nun mal so: Metastasierter Krebs ist nicht heilbar.
Da greift der Betroffene nach jedem palliativen Strohhalm, auch nach Taxotere oder Docetaxel.
Kommt jetzt bitte nicht mit Broccolisprossen und Granatapfelelixier oder Curcuma.
Das versuchen fast alle meiner Leidensgenossen.
Sie geraten dennoch vor die Wahl, ob Chemo oder gleich das grausige Ende anzutreten.
Schön, lieber 'fitundheil', dass deine Frau keine Chemo brauchte.
Ich wünsch ihr ein langes Leben.
Puistola
PS: Jeder Vierte stirbt an Krebs!