Bundeshaushalt 2023: Kürzungen gefährden Diabetes-Versorgung

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.705

Berlin (pag) – Die Bundesregierung tritt beim Haushaltsplan 2023 auf die Kostenbremse und kürzt die Mittel für die Diabetesprävention und -versorgung um 64 Prozent. Damit werden sich Versorgungengpässe weiter verschärfen und die Kosten im Gesundheitssystems erhöhen, befürchtet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)


Seit dem Haushaltsjahr 2016 stehen dem Bundesministerium für Gesundheit drei Millionen Euro jährlich für Maßnahmen der Diabetesbekämpfung zur Verfügung. Jetzt sind 3,2 Millionen Euro für drei Jahre vorgesehen. „Der Haushaltsentwurf bremst damit viele sinnvolle Maßnahmen zur Diabetesprävention und -versorgung brutal aus – und das durch die Hintertür“, beklagt DDG-Präsident Prof. Andreas Neu. Mit der Kürzung der Finanzmittel im aktuellen Haushaltsentwurf rücke die Konkretisierung und Umsetzung der Diabetesstrategie in immer weitere Ferne. ...

Um so wichtiger ist es, daß Diabetiker und Menschen mit Verdacht auf Diabetes sich um sich selbst kümmern und sich informieren.
Hier z.B. geht es um Nervenschäden und was man tun kann:

... Was Sie selbst tun können
Sie selbst können vieles tun, um Nervenschädigungen vorzubeugen oder deren Fortschreiten zu stoppen:
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Körpergewicht.
  • Auf Alkohol und Tabak sollten Sie möglichst verzichten. Beides schadet den Nerven.
  • Bleiben Sie in Bewegung. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Sport- oder Bewegungsarten für Sie gut geeignet sind und Ihnen Freude machen.
  • Nehmen Sie an einer Patientenschulung teil. Dort können Sie den Umgang mit Diabetes und den Folgeerkrankungen lernen.
  • Es ist wichtig, dass Sie Ihren Blutzucker kontrollieren und mit Hilfe Ihres Arztes gut einstellen. Wie und wann er genau gemessen werden soll, lernen Sie in einer Patientenschulung.
  • Beobachten und pflegen Sie täglich Ihre Füße. Achten Sie dabei auf Blasen, Rötungen, Einrisse oder Druckstellen. Tragen Sie Strümpfe aus Baumwolle oder Wolle, die nicht einschnüren. Wechseln Sie diese täglich. Beim Schuhkauf sollten Sie aufpassen, dass nichts stört und drückt: Der Schuh muss sich dem Fuß anpassen und nicht umgekehrt.
  • Informieren Sie Ihren Arzt über Beschwerden. Auch Kleinigkeiten können wichtig sein.
  • Achten Sie auf die Einhaltung aller vereinbarten Kontrolltermine. Lassen Sie sich Ihre Befunde in den Gesundheits-Pass Diabetes eintragen.
  • Es kann helfen, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Selbsthilfegruppen können dafür eine gute Anlaufstelle sein. ...

Grüsse,
Oregano
 
Wenn die Gelder für die Diabetes-Überwachung u.a. durch Blutbilder reduziert werden, werden wohl auch die Nierenerkrankungen oft spät erst erkannt werden...

... Typ-2-Diabetes: Nierenfunktion kann innerhalb eines Jahres deutlich abnehmen​

  • Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung eines regelmäßigen Screenings der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) zum Verhindern einer Verschlechterung der Nierenfunktion bei Personen mit Typ-2-Diabetes (T2D).
Warum das wichtig ist
  • Die erhöhte Gesamtmortalität bei T2D-Patienten ist zum größten Teil auf chronische Nierenerkrankungen zurückzuführen.
  • Die Empfehlungen fordern ein regelmäßiges Screening und eine regelmäßige Überwachung der chronischen Nierenerkrankung, jedoch gibt es nur wenige Hinweise auf eine optimale Screening-Häufigkeit, durch die eine rechtzeitige Intervention ermöglicht wird. ...

Zur glomerulären Filtrationsrate (eGFR):

.... Wichtige Nierenwerte: Fachbegriffe kurz erklärt
Von Albuminurie bis Kreatinin: Was die verschiedenen Begriffe rund um die Nierenwerte bedeuten.

Albuminurie: Davon sprechen Ärzte, wenn das Eiweiß Albumin mit dem Urin ausgeschieden wird. Eine Albuminurie kann auf einen Nierenschaden hinweisen. Sie lässt sich durch die Berechnung des Albumin-Kreatinin-Quotienten anhand einer Labormessung ermitteln. Oder — weniger genau — mit Urin-Teststreifen. Mitunter ist die Albuminurie vorübergehend, etwa wegen eines Harnwegsinfekts. Daher sollte man einige Wochen später erneut testen

Kreatininwert: Kreatinin ist ein Stoffwechselprodukt des Muskels, das mit dem Urin ausgeschieden wird. Bei eingeschränkter Nierenfunktion bleibt zu viel davon im Blut. Der Kreatininwert ist erhöht. Meist steigt der Wert erst bei einem fortgeschrittenen Nierenschaden. Als normal gelten: bis 1,1 Milligramm pro Deziliter bei Frauen und bis 1,3 Milligramm pro Deziliter bei Männern.

Albumin-Kreatinin-Quotient: Das ist das Verhältnis der Albuminmenge im Urin zur Kreatininmenge im Urin. Durch die Berechnung des Albumin-Kreatinin-Quotienten lässt sich erkennen, ob eine Albuminurie vorliegt. Normal ist ein Wert von unter 30 Milligramm Albumin pro Gramm Kreatinin.

Glomeruläre Filtrationsrate: Die pro Minute von den Nieren gefilterte Blutmenge. Die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) wird mit einer Formel berechnet, meist anhand des Kreatininwerts und weiterer Daten wie Lebensalter und Geschlecht. Liegt die eGFR bei mindestens 90 Milliliter pro Minute, arbeiten die Nieren normal. ...
(Hervorhebungen durch mich)

Grüsse,
Oregano
 
Oben