Hallo,
Borderline steht in meinem Befund, und wie ich durch Zufall jetzt erfahren habe, auch im Befund meiner 30-jährigen Tochter.
Was passiert da mit mir.
Eigentlich bin ich mutig, scheue kaum Auseinandersetzungen, wenn ich mich belästigt fühle - z.B.Radfahrer auf Gehsteig - gehts aber um mich, bring ich den Mund nicht auf. Hauptaussage, ich bin niemandem Rechenschaft schuldig, ich kann mich nicht verteidigen, wenn ich angegriffe werde weil ich gerne davon ausginge, der andere müsse doch selber nachdenken.
Konkret, ich bin jetzt 63 Jahre alt und meine Mutter machte mich als Kind und Jugendliche bei der ganzen Verwandtschaft schlecht. Ich verstand das zwar damals nicht aber ich stand schon damals auf den Standpunkt, dass ich mich nicht rechtfertigen will, wenn die so denken, sollen sie doch. DAmals gab es nur eine einzige Person,die sich von den Tiraden meiner Mutter nicht beeindrucken ließ und die mich behandelte, als wäre ich eine Prinzessin. Diese Frau eines Onkels und ein Psychologe, der verhinderte, dass mich meine Mutter in ein Erziehungsheim steckte, waren die einzigen Menschen, die respektvoll mit mir umgingen. Was soll dann das Leben noch bringen.
Allen und jedem mit einer gewissen Agggression zu begnen ist da wohl vorprogrammiert und wenn man dann erst mit 61 Jahren dahinter kommt, dass man leichter lebt, wenn man sich selber mag, ist die Bilanz halt 'lieber spät als nie' aber meinen Kindern hilft das nicht mehr. Ihnen vermittelte ich, weil ich mich ja selber nicht leiden konnte, dass ich nichts wert sei und auch keinen Respekt verdiene. Ein Mundwerk, wie ein Scherenschleifer und eine Lebensangst, wie eine Memme. Ist das Borderline oder nur ein günstiger Ausdruck, einen Namen für etwas zu haben, das man eigentlich nicht benennen kann.
Weder ich noch meine Kinder (zumindest die 79 u. 81 geborenen) erlebten im familiären Umfeld sexuellen Missbrauch - ich allerdings später. Defloration und Vergewaltigung 13.6.1966, am 19.9.66 wurde ich 18 und mein Traum, unschuldig in eine Ehe gehen zu wollen, war damit ausgeträumt, und mein Leben als Frau (ich wusste damals nichts, weil ich vollkommen unaufgeklärt war) war sozusagen erledigt.
Als einzigen Wert konnte ich nur Geradlinigkeit und Wahrheitsliebe ins Leben mitnehmen und da fehlte mir die Einteilung, den Diplomatie war für mich eben auch verlogen.
lg brigitte