Themenstarter
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Hallo zusammen,
kann mir einer von Euch - vielleicht auch von den mitlesenden professionellen Personen
- einen Tipp für ein möglichst bioverträgliches Material für Schneidezahndefekte geben?
Ich habe derzeit teils zerfallende alte Kunststoff- oder Kunststoff-Keramik-Materialien darin, teils den Zement, den ich als Langzeitprovisorium in den Backenzähnen habe. Der aber lässt sich von Farbe und "Oberflächenglanz" nicht wirklich gut an das Aussehen der Zähne anpassen.
Einen besonderen Wunsch habe ich dabei noch: Kein Zirkonium oder andere radioaktive Materialien, insbesondere wenn sie Alphastrahler sind oder solche beim Zerfall freisetzen (Zirkonium enthält nach meinem Kenntnisstand immer Uran-238 und Thorium-232, bei denen ist das der Fall).
Mein Zahnarzt nutzt ein Material namens Tetric EvoCeram,
Zusammensetzung:
Die Monomermatrix besteht aus Dimethacrylaten (17-18 Gew-%). Die Füllstoffe bestehen aus Bariumglas, Ytterbium-Fluorid, Mischoxid und Präpolymer (82-83 Gew-%). Zusätzlich enthalten sind Additive, Katalysatoren, Stabilisatoren und Pigmente (<1,0 Gew-%). Der Gesamtgehalt an anorganischen Füller beträgt bei den Bleachfarben 79-80 Gew-% bwz. 60-61 Vol-%, bei allen anderen Farben 75-76 Gew-% bzw. 53-55 Vol-%.
(Quelle: Die "Packungsbeilage")
Hier finden sich mehr Infos: Ivoclar Vivadent - Tetric EvoCeram
u.a. eine wissenschaftliche Dokumentation, die noch folgendes über die Zusammensetzung angibt:
Standard-Zusammensetzung Gew. %
Bis-GMA, Urethandimethacrylat, ethoxiliertes Bis-EMA 16.8
Bariumglasfüller, Ytterbiumtrifluorid, Mischoxid 48.5
Präpolymer 34
Additive, Katalysatoren und Stabilisatoren 0.7
Pigmente < 0.1
Mein Zahnarzt ist ein kritischer, der kein Amalgam verarbeitet, nach Zahnherden schaut, Sanierungen macht. Er findet das Material gut. Was mich daran stört, sind neben dem Fluorid die Ytterbium-Anteile. Ich habe hier eine Quelle, die sagt, dass 12,7% des natürlich vorkommenen Ytterbiums aus dem radioaktiven Yb-176 bestehen, das zu dem ebenfalls radioaktiven Lutetium-Isotop Lu-176 zerfällt. Dies hat eine Halbwertszeit von 37,8 Mrd. Jahren und zerfällt zu dem stabilen Hafnium-Isotop Hf-176 oder wiederum zum radioaktiven Yb-176.
Ich bin nun nicht der Radiochemie- oder Atomphysik-Crack und kann von daher letztlich die Konsequenzen dieser speziellen Situation nicht einschätzen, insbesondere die sehr lange Halbwertszeit von Lu-176. Aber nachdem ich mich mal länger mit Radioaktivität in Zahnmaterialen beschäftigt habe und dazu auch zwei Fachleute befragt habe (einen Nuklearmediziner und eine Atomphysikerin), möchte ich sowas besser nicht in meinem Mund haben.
Da ist mir Kunststoff schon lieber, der ja auch umstritten ist, aber es gibt auch die Meinung, wenn er ausgehärtet sei, wäre das ok. Im LTT zeigte sich bei mir vor Jahren keine Typ-IV-Sensibilisierung gegen die üblichen Bestandteile von Kunststofffüllungen.
---
Gibt es vielleicht was Neues auf dem Markt, mit dem jemand hier gute Erfahrungen hat? Ich hörte, dass es auch Materialien mit EM drin gibt, sind da auch "füllbare" Materialien dabei oder nur Inlays/Kronen/Brücken/Prothesen?
So langsam "nerven" mich die kaputten Schneidezähne, wenn da auch nichts wehtut oder kariös ist.
Ach ja, ich sollte vielleicht noch sagen, dass es sich teils um "Zahnschmelzläsionen" handelt, an einer Stelle aber auch an der Seite eines Schneidezahnes ein Stück weggebrochen ist (da steckt jetzt noch eine alte Kunststofffüllung drin).
Gruß :wave:
Kate
kann mir einer von Euch - vielleicht auch von den mitlesenden professionellen Personen
Ich habe derzeit teils zerfallende alte Kunststoff- oder Kunststoff-Keramik-Materialien darin, teils den Zement, den ich als Langzeitprovisorium in den Backenzähnen habe. Der aber lässt sich von Farbe und "Oberflächenglanz" nicht wirklich gut an das Aussehen der Zähne anpassen.
Einen besonderen Wunsch habe ich dabei noch: Kein Zirkonium oder andere radioaktive Materialien, insbesondere wenn sie Alphastrahler sind oder solche beim Zerfall freisetzen (Zirkonium enthält nach meinem Kenntnisstand immer Uran-238 und Thorium-232, bei denen ist das der Fall).
Mein Zahnarzt nutzt ein Material namens Tetric EvoCeram,
- ein lichthärtendes, röntgenopakes Nanohybrid-Composite
- das mit Licht der Wellenlänge im Bereich von 400-500 nm (Blaulicht) aushärtet
Zusammensetzung:
Die Monomermatrix besteht aus Dimethacrylaten (17-18 Gew-%). Die Füllstoffe bestehen aus Bariumglas, Ytterbium-Fluorid, Mischoxid und Präpolymer (82-83 Gew-%). Zusätzlich enthalten sind Additive, Katalysatoren, Stabilisatoren und Pigmente (<1,0 Gew-%). Der Gesamtgehalt an anorganischen Füller beträgt bei den Bleachfarben 79-80 Gew-% bwz. 60-61 Vol-%, bei allen anderen Farben 75-76 Gew-% bzw. 53-55 Vol-%.
(Quelle: Die "Packungsbeilage")
Hier finden sich mehr Infos: Ivoclar Vivadent - Tetric EvoCeram
u.a. eine wissenschaftliche Dokumentation, die noch folgendes über die Zusammensetzung angibt:
Standard-Zusammensetzung Gew. %
Bis-GMA, Urethandimethacrylat, ethoxiliertes Bis-EMA 16.8
Bariumglasfüller, Ytterbiumtrifluorid, Mischoxid 48.5
Präpolymer 34
Additive, Katalysatoren und Stabilisatoren 0.7
Pigmente < 0.1
Mein Zahnarzt ist ein kritischer, der kein Amalgam verarbeitet, nach Zahnherden schaut, Sanierungen macht. Er findet das Material gut. Was mich daran stört, sind neben dem Fluorid die Ytterbium-Anteile. Ich habe hier eine Quelle, die sagt, dass 12,7% des natürlich vorkommenen Ytterbiums aus dem radioaktiven Yb-176 bestehen, das zu dem ebenfalls radioaktiven Lutetium-Isotop Lu-176 zerfällt. Dies hat eine Halbwertszeit von 37,8 Mrd. Jahren und zerfällt zu dem stabilen Hafnium-Isotop Hf-176 oder wiederum zum radioaktiven Yb-176.
Ich bin nun nicht der Radiochemie- oder Atomphysik-Crack und kann von daher letztlich die Konsequenzen dieser speziellen Situation nicht einschätzen, insbesondere die sehr lange Halbwertszeit von Lu-176. Aber nachdem ich mich mal länger mit Radioaktivität in Zahnmaterialen beschäftigt habe und dazu auch zwei Fachleute befragt habe (einen Nuklearmediziner und eine Atomphysikerin), möchte ich sowas besser nicht in meinem Mund haben.
Da ist mir Kunststoff schon lieber, der ja auch umstritten ist, aber es gibt auch die Meinung, wenn er ausgehärtet sei, wäre das ok. Im LTT zeigte sich bei mir vor Jahren keine Typ-IV-Sensibilisierung gegen die üblichen Bestandteile von Kunststofffüllungen.
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Gibt es vielleicht was Neues auf dem Markt, mit dem jemand hier gute Erfahrungen hat? Ich hörte, dass es auch Materialien mit EM drin gibt, sind da auch "füllbare" Materialien dabei oder nur Inlays/Kronen/Brücken/Prothesen?
So langsam "nerven" mich die kaputten Schneidezähne, wenn da auch nichts wehtut oder kariös ist.
Ach ja, ich sollte vielleicht noch sagen, dass es sich teils um "Zahnschmelzläsionen" handelt, an einer Stelle aber auch an der Seite eines Schneidezahnes ein Stück weggebrochen ist (da steckt jetzt noch eine alte Kunststofffüllung drin).
Gruß :wave:
Kate
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