Bioflavonoide - gut oder schlecht?

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06.04.16
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Hallo,

ich bin neu hier und bin mir seit einigen Monaten und nach einer Auslassdiät sehr, sehr sicher, dass ich eine HIT habe. Ärztlich genau abklären lassen ist leider schwierig, da ich hier im Ausland leider keinen passenden Arzt finde, der sich auskennt.

Ich habe von meinem Orthopäden nach einer Knie-OP Paracetamol gegen die Schmerzen und Bioflavonoide (gegen ?) bekommen. Vom Paracetamol wusste ich erst nicht, dass es bei HIT nicht angebracht ist, habe es aber nur selten genommen, da es mir ganz gut ging nach der OP. Die Bioflavonoide habe ich alle 12 Stunden eingenommen. Habe nun die letzten 3 Tage mit der guten alten Migräne/dem guten alten Sinuskopfschmerz und Schwindel zu kämpfen gehabt (sehr schön, wenn man an Krücken läuft) und dann auf dem Beipackzettel gelesen, dass die Nebenwirkungen der Flavonoide eine Menge "allergischer" Reaktionen wie Schwindel, Übelkeit, Hautausschläge und Quincke-Ödem umfassen - habe das Präparat dann seit gestern weggelassen, und heute geht es mir wieder gut.

Jetzt lese ich aber überall, dass Flavonoide ein natürliches Antihistaminikum sind und eigentlich kein Problem darstellen sollten...

Was stimmt nun?

Ich bin verwirrt. Ich achte auf meine Ernährung und habe sonst nichts gegessen, was die Kopfschmerzen verursachen könnte.
 
Hallo Asa,

eine interessante Frage :), auf die ich bei googeln nicht wirklich eine Antwort gefunden habe.

Wie hieß denn das Medikament mit Bioflavonoiden, das Dir der Orthopäde nach der Knie-Op verschrieben hatte?

Hier werden Flavonoide allgemein beschrieben:
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Alle Bioflavonoide entfalten mehr oder weniger starke antioxidative und radikalinhibierende Wirkungen. Die Bildung und Einwirkung von radikalisch und oxidierend wirkenden Stoffen gilt heute als Faktor bei der Entstehung akuter und chronischer Entzündungsprozesse. Die Ursache hierfür liegt in einer unspezifischen Stimulation der Phagozytose, bei der freie Radikale entstehen. In der Folge kommt es zur lokalen Schädigung von Gewebe und zur Aktivierung kataboler Enzyme. Der Organismus verfügt zwar über ein Abwehrsystem, welches jedoch bei anhaltenden Reizen bzw. Entzündungsprozessen überlastet wird. Eine Wirkung von Bioflavonoiden kann daher bei vielen Erkrankungen beobachtet werden, bei denen lokale oder generalisierte Entzündungsprozesse involviert sind.
Bereits erwähnt wurde die protektive und kurative Wirkung der Bioflavonoide bei der Venenschwäche.
....
Ausgeprägte Wirkungen wiesen in diesem Zusammenhang Citrusbioflavonoide, Rutin (Flavonolglycosid von Quercetin) und (oligomere) Proanthocyanidine auf.
Glykoside des Quercetins, Bestandteil vieler Bioflavonoide, eignen sich besonders zur Prävention atherosklerotischer Veränderungen.
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Da alle (höheren) Pflanzen zur Flavonoidsynthese fähig sind, enthalten alle Arten von pflanzlichen Nahrungsmitteln Bioflavonoide. In besonders hohem Maße trifft dies auf Obst, Gemüse und Salate zu. Aufgrund ihrer phytochemischen Bedeutung insbesondere bei der UV-Protektion sind deutlich mehr Flavonoide in den oberirdischen als in den unterirdischen Pflanzenteilen enthalten.
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Hier folgt Tabelle 3:
Optimaler Ernährungsplan (gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE)
; - kurz gesagt: es wird ca. 1/2 kg Gemüse/Tag empfohlen.
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Da eine lange Verweildauer der inkorporierten Flavonoide im Organismus nachgewiesen wurde, liegt bei einer Anwendung über längere Zeiträume die Dosis deutlich niedriger als bei einer Kurzzeitanwendung.
In der langfristigen Anwendung ohne akute Beschwerden empfiehlt sich eine Tagesdosis im Bereich von unter 100mg, z.B. bei 50mg. Angewandt werden sollten hier Supplemente auf Basis von Gesamtflavonoiden wie z.B. Citrusbioflavonoide, Flavonoide aus Weintrauben- oder Grapefruitkernen oder Proanthocyanidine.
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https://www.preventnetwork.com/Therapieberatung/Neue_Nutriologische_Beitraege/PDFs_NNB/NNB-Nr-5.pdf

Mir kommt es so vor, als vor allem Citrus-Bioflavonoide (anscheinend aus der Schale von Zitrusfrüchten) als Antihistamin beschrieben werden. Da frage ich mich allerdings im Zusammenhang mit der HIT, ob die Zitrusfrüchte da evtl. kritisch zu sehen sind? - Ich weiß es leider nicht.

Mir kommt in diesem Zusammenhang Propolis vielversprechend vor:

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Propolis Inhaltsstoffe
Die Propolis ist besonders reich an Aminosäuren, die für eine gesunde Funktion des Immunsystems wichtig sind. Es liefert auch einen hohen Gehalt an Vitaminen (Vitamin A, B1, B2, B3 und Biotin) und ist reich an Bioflavonoiden (Vitamin P). Die Bioflavonoide sind natürliche Pigmente und vor allem im Obst und Gemüse für ihre immunstärkende Wirkung bekannt.

Propolis enthält sehr viele Bioflavonoide, die auch ein Grund für die besondere Wirkung von Propolis sind. Die Bioflavonoide stärken das Bindegewebe und die Gefäßwände, unterstützen die Aufnahme vom Vitamin C und spielen eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Infektionen der Atemwege, Zahnfleischbluten und Krampfadern. Bei regelmäßigem Verzehr können Erkältungen, Infektionen und eine Grippe vorgebeugt, die Ausdauer gesteigert und das allgemeine Energieniveau erhöht werden.

Die Bioflavonoide wirken auch als starkes Antioxidans und schützen vor Schäden an den roten Blutkörperchen durch freie Radikale. Sie sorgen für eine bessere Durchblutung, erhöhen die Vitalität und verbessern das Wachstum schöner Haare und Nägel.
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Propolis - Superfood-Gesund

https://www.apitherapie.de/dab-ev/bienenprodukte/propolis.html
https://propolis-als-heilmittel.de/propolis-tinktur/

Kennt hier jemand gute Propolis-Tropfen?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe Daflon 500 verschrieben bekommen, mit folgenden Wirkstoffen:

Diosmin und Hesperidin

Ja, das ist schon ein ziemliches Ratespiel, was mir bekommt und was nicht. Eine gute Lebensmittelliste habe ich, aber bei Medikamenten muss ich oft erstmal googlen...

Bei Propolispräparaten kann ich leider nicht weiterhelfen, da ich die noch nie genommen habe. Ich frage morgen meinen Arzt, ob ich das Medikament einfach absetzen kann. Ich hoffe, das ist kein Problem - ich denke mal, im schlimmsten Fall dauert es halt länger, bis die Schwellung im Knie zurückgeht.
 
Hallo Asa,

bei Schwellungen im und rund um das Knie finde ich sehr hilfreich:

- Quarkwickel
- Krautwickel
- Lymphdrainage

Grüsse,
Oregano
 
Noch etwas mehr über Flavonoide:

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Was sind Flavonoide?
Flavonoide sind ein Sammelbegriff für eine große Gruppe von Wirkstoffen, die in Pflanzen natürlich vorkommen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Pflanzenstoffwechsel, unter anderem für das Wachstum und den Schutz vor Licht, Oxidation und Hitze. Sie sind besondere Pflanzenstoffe (s.g. sekundäre Pflanzenstoffe), die unter anderem für die rote, blaue, gelbe und violette Farbgebung vieler Obst- und Gemüsesorten verantwortlich sind (z.B. bei Äpfeln, Pflaumen, verschiedenen Beeren, Kirschen, Zwiebeln und Auberginen). Oft deutet dabei die Intensität der Färbung auf den flavonoidgehalt hin. Allerdings sind Flavonoide oft auch zusammen mit anderen pflanzlichen Farbstoffen (z.B. Carotinoiden) für die jeweilige Farbgebung verantwortlich. Auch viele Blüten verdanken ihre prächtigen Farben den enthaltenen Flavonoiden.

Aber nicht alle Flavonoide kommen im strahlend bunten „Gewand“ daher. So sind viele Pflanzen und pflanzliche Lebensmittel reich an diesen Stoffen, ohne dabei sonderlich spektakulär auszusehen. Grüner Tee oder Petersilie wären hier nur zwei der zahlreichen Beispiele. Insgesamt sind mittlerweile zwischen 6000 – 8000 (!) verschiedene Flavonoide aus einer Vielzahl von Pflanzen bekannt.
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Zahlreiche pflanzliche Lebensmittel sind reich an Flavonoiden. Fast alle Früchte, Gemüse, Kräuter und Gewürze enthalten enthalten diese Pflanzenstoffe. Sie kommen aber auch in anderen Lebensmitteln vor, wie getrockneten Bohnen (die die Farbe von roten und schwarzen Bohnen bestimmen) und Körnern (wobei die Farbe aufgrund von Flavonoiden normalerweise gelb ist). Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die farbenfrohsten Bestandteile des Lebensmittels, wie die Fruchtschale, die höchsten Konzentrationen an Flavonoiden enthalten. Daher reduziert beispielsweise das Schälen von Äpfeln oder Tomaten den Flavonoidgehalt drastisch.

Hier eine kleine Übersicht über einige besonders Flavonoid-reiche Lebensmittel

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Je frischer, desto flavonoidreicher!
Grundsätzlich gilt für die Menge an Flavonoiden in Obst und Gemüse die Regel, dass frisch zubereitet immer besser ist. Denn frische Lebensmittel beinhalten etwa 50 % mehr Flavonoide als verarbeitete Lebensmittel! Entsprechend sollten Lebensmittel aus Rücksicht auf die Frische nicht zu lange gelagert werden, denn Gehalt an Flavonoiden nimmt mit der Lagerzeit auch bei unverarbeiteten Lebensmitteln erheblich ab, da das Eindringen von Licht und Sauerstoff diese wertvollen Inhaltsstoffe schnell zerstören.



Schlaumeierwissen & Therapeuteninformationen
Detailliertere Informationen zur Wirkung von Flavonoiden im Körper

- Styptische (antihämorrhagische) Wirkung zum Schutz der Kapillaren
: Viele Flavonoide können das vaskuläre System stärken.
- Chelatbildung von Metallen: Metallionen wie Eisen und Kupfer können die Produktion freier Radikale katalysieren.

- Beeinflussung des Zellwachstums und der Zellproliferation:
- Einfluss auf die Genexpression
: Flavonoide regulieren die Genexpression.

- Antibakterielle und antivirale Aktivität:
- Anti-Histamin-Wirkung: Flavonoide wirken hemmend auf die Freisetzung von Histamin.​

Quelle: Newsletter von Eifelsan
 
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