Biochemie und Therapie des Crashs

Und hoffentlich gibt es da nicht starke Reaktionen im Darm! Der wird sich wundern!
Vielleicht wird aber auch schon eine ganze Menge einfach resorbiert und gelangt in die Zellen, sodaß gar nicht so viel im Darm verbleibt?!

LG Gini
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann ich nicht beurteilen, wie viel letztlich im Darm ankommt.
Nach meinen Erfahrungen, als ich mit der Rechtsdrehenden Milchsäure angefangen habe, sollte man sich allerdings auf eventuell schwere "Wirkungen" durch die Entsäuerung der Zellen einstellen.

Da wir hier in der ME-Rubrik sind, würde ich auch empfehlen, erstmal 10 Tropfen in Wasser zu nehmen und zu beobachten, was passiert.

Mein Zustand war damals echt desolat und offenbar war ich sehr stark übersäuert. Als ich dann RMS nahm, hat mir das schwer zugesetzt.. Die Schlacken, die aus den Zellen ins Blut befördert werden, müssen von dort über die Leber abgebaut werden. Wenn die Leber damit überfordert ist, sollte man es nicht so hart angehen. Ein Zeichen dafür kann sein, dass man wenige Minuten nach der Einnahme starke Symptome bekommt.
Ich will niemandem Angst machen und schon gar nicht von RMS abraten, weil ich es für sehr hilfreich halte, aber je nach Zustand kann Vorsicht geboten sein.
Eine Schnecke kommt auch an's Ziel ;)
 
Hallo tiga,

wie können die Auswirkungen von RMS noch bei starker Übersäuerung sein?

Nicht, dass es mir davon jetzt immer schlechter geht. Nehme seit ca. zwei Wochen RMS ~22% 20 Tr. mit Basenpulver. Die ersten drei Tage habe ich keine Veränderung gemerkt, dann ging es nur noch bergab. Sämtliche vorhandenen Symptome wurden jeden Tag schlimmer. Ich bin stark übersäuert und die Leber macht neben Darm und Bauchspeicheldrüse schon eine Weile Probleme.

LG nathalieanne
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst danke an Gini für das Feedback vom Verlag.

Dosierung RMS:

Städtgen (21 % RMS) sagte am Telefon normal 3 x 20 Tropfen = 3 x 1 ml, bis zu 3 x 60 Tropfen = 3 x 3 ml.

Lactacholin - Dr. Jacobs (40 % RMS): laut Beschreibung auf der Packung 1 x 3 ml = 1 x 60 Tropfen für Dauergebrauch, zu Therapiebeginn für die erste Woche 2 x 3 ml. Das entspräche 12 ml der normalen, 21 % RMS, und ist meilenweit von Dr. Kukls 150 ml pro Tag entfernt.

Ich merke dass ich ab ca. 3 x 3 ml (21 % RMS) deutlicher reagier, glaube also dass Vorsicht durchaus angebracht ist. Ich denke 3 x 50 ml könnten für den einen oder anderen sehr unerfreuliche Begleiterscheinungen mit sich bringen.

LG de bear
 
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Ich merke dass ich ab ca. 3 x 3 ml (21 % RMS) deutlicher reagier, glaube also dass Vorsicht durchaus angebracht ist. Ich denke 3 x 50 ml könnten für den einen oder anderen sehr unerfreuliche Begleiterscheinungen mit sich bringen.
LG de bear
Hallo de bear,

kannst du deine "deutlichen Reaktionen" ab 3x 3 ml (21 % RMS) bitte detaillierter ausführen? Also... Welche Reaktionen hast du da genau?

Lieben Dank!!

Grüße nathalieanne
 
Hallo nathalieanne,

Symptome: Generelles Unwohlsein, verstärkt Unruhe, Anspannung, eher fahl im Gesicht...

So in etwa.

LG de bear
 
Ich habe heute ausprobiert: 5 ml von der 21 %igen RMS auf 500 ml Wasser sind mir angenehm, das geht gut zu trinken. Bei 50 ml wären das also 5 Liter Wasser, das ganze 3 x täglich, gibt 15 Liter Wasser pro Tag.

Prost Mahlzeit, ich schätze den Kukl eigentlich sehr, er hat sicher viel beigetragen in manchen Gebieten, allerdings scheint mir da doch irgendwo ein Fehler drin zu sein. Eineinhalb Flaschen RMS pro Tag, das klingt doch nach sehr viel. Vielleicht finden wir noch raus wo der Irrtum liegt.

LG de bear
 
Da es mein Budget sprengt, habe ich mich für ein Mittelding entschieden:
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Ist Quercetin mit Phosphatidylcholin - also vermutlich die Liposomale Variante. Werde ich in Kürze testen. Gibt es vergleichsweise günstig hier:
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Betreff:Quercetin

ich habe ein günstiges produkt gefunden 500mg , verstärkt mit Bromelain.
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LG kopf.
 
Hallo nathalieanne,

tiga,
wie können die Auswirkungen von RMS noch bei starker Übersäuerung sein
Bei mir war es damals nach RMS Einnahme Zittern, Schwindel, verstärkte Muskelschwäche, - Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Verwirrtheit, Lufthunger...für einige Stunden nach der Einnahme. Alles schlagartig und ziemlich ausgeprägt.
Meine Ärztin riet mir dann dazu, RMS so weit herunter zu dosieren, dass ich die Beschwerden aushalten kann, aber sagte auch, dass eine Entsäuerung immer anstrengend ist und man da leider durch muss..

"Normalerweise" ähneln sich die Symptome von Übersäuerung und Entsäuerung. Dazu zählen z.B. Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Übelkeit, schlechte Stimmung, Abgeschlagenheit..

Nicht, dass es mir davon jetzt immer schlechter geht. Nehme seit ca. zwei Wochen RMS ~22% 20 Tr. mit Basenpulver. Die ersten drei Tage habe ich keine Veränderung gemerkt, dann ging es nur noch bergab. Sämtliche vorhandenen Symptome wurden jeden Tag schlimmer. Ich bin stark übersäuert und die Leber macht neben Darm und Bauchspeicheldrüse schon eine Weile Probleme.
Ja, das wäre am Ziel vorbei, wenn es dir dauerhaft schlechter geht.
Leider gehört eine Verschlechterung erstmal dazu, wenn man deutlich übersäuert ist.

Ich würde dir das raten, was meine Ärztin mir riet: Wenn die Beschwerden zu schlimm werden, dann die Dosis reduzieren und laangsaam steigern.

Ich sollte mit 10 Tropfen anfangen - bin dann aber auf 3 Tropfen runter gegangen und habe dann alle paar Tage 1 Tropfen mehr genommen... bis ich bei 3x 20 Tropfen war. Es dauerte zwar sehr lange, aber ich bin auch an`s Ziel gekommen.
Gerade, wenn du schreibst, dass deine Leber schwächelt, muss man abwägen. Deine Leber muss die Säuren, die in den Zellen gelöst wurden auch bewältigen können und bei ME haut jede Verschlechterung ganz anders rein..

Inzwischen sind seit deiner Frage einige Tage vergangen. Wie kommst du denn jetzt mit RMS zurecht?

Gruß - tiga
 
Ich würde dir das raten, was meine Ärztin mir riet: Wenn die Beschwerden zu schlimm werden, dann die Dosis reduzieren und laangsaam steigern.

Ich sollte mit 10 Tropfen anfangen - bin dann aber auf 3 Tropfen runter gegangen und habe dann alle paar Tage 1 Tropfen mehr genommen... bis ich bei 3x 20 Tropfen war. Es dauerte zwar sehr lange, aber ich bin auch an`s Ziel gekommen.

Hallo tiga,

Was genau hat sich für Dich durch die Einnahme von RMS verbessert?
Wie lange hat es gedauert, von 3 Tropfen bis zu 3x20?
Konntest Du damit Deine Darmprobleme verbessern?

LG

anini
 
Ich bin auf eine informative Seite zur RMS gestoßen. Dort wurde mit dem Produkt Dextrolact eine kleine Studie gemacht.

Eine signifikante Besserung gab es nach 6 Wochen Dextrolact bei folgenden Beschwerden: Sodbrennen, Blähungen, Durchfall, Völlegefühl, weichem pastenartigen Stuhl, Schwierigkeiten abzunehmen, depressiver Verstimmung, mangelndem Selbstwertgefühl, Nackensteifigkeit und -Schmerz, trockener Haut und bei Juckreiz. Aber auch viele andere Beschwerden, die am Ende des Links nachzulesen sind, besserten sich. Die Besserungen traten überwiegend in der 5. und 6. Woche ein.

Wie ich heute per mail erfahren habe enthält das Produkt Dextrolact zwischen 0,7 und 1 % RMS. Schwankungen sind Chargenbedingt.
Für unseren Verdauungstrakt ist das schon eine hohe Konzentration. Selbst unter idealen
Bedingungen schafft unser Darm nur ein hundertstel dieser Konzentration.
Für die Studie wurden 3 x 20 ml verabreicht.

Während der 6. Woche der Milchsäurezufuhr kommt es immer wieder zu starken Entsäuerungsschüben. Diese können kurzfristige Überlastung der Ausscheidungsorgane zur Folge haben und sich z.B. über Hautreaktionen zeigen. Der Schweiß und Urin sind dann sehr sauer und auch der Stuhl riecht dann oft stark säuerlich.
Patienten fühlen sich unwohl, sind reizbar und depressiv.

Auch wenn ich nicht weiß, wie man einen mengenmäßiger Vergleich der 60 ml einer 1%-igen Lösung mit den 3 x 20 Tropfen einer 20%-igen Lösung rechnerisch bewerkstelligen sollte, ist die Dosierung in der Studie doch noch weit unter den 3 x 50 ml von Kuki, der vermutlich die üblichen 20%-Lösungen verwendet. Möglicherweise liegt die Dosierung auch noch unter der üblichen Tagesdosis von 3 x 20 Tropfen der 20%-Lösungen. Trotzdem kann es schon Beschwerden machen.

Interessant ist noch ein Hinweis zur Messung des Urin-pH-Wertes wegen Übersäuerung, den ich so noch nirgends gelesen habe:

Bitte bedenken Sie, dass 98% der Erwachsenen mehr oder weniger übersäuert sind. Typischerweise finden sie also z.B um ca. 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr einen sauren Urin (pH 4-6,5) und um ca. 9 Uhr und 15 Uhr einen basischen Urin (pH 8). Dies zeigt an, dass trotz Übersäuerung immer noch eine Ausscheidung von Stoffwechselschlacken und Säuren erfolgt. Hierbei ist es ein gesundes Zeichen, wenn der sauerste pH-Wert und der basischste pH-Wert mindestens eine volle pH-Stufe auseinander liegen. Wenn Sie jedoch nur noch sauren Urin ausscheiden, oder die Schwankungen zwischen dem basischsten und sauersten Urin weniger als eine pH-Stufe auseinander liegen, kommt es zum Rückstau und zur Säurestarre im Gewebe. Dann kann der Köper seine sauren Stoffwechselschlacken nicht mehr adäquat ausscheiden und ein schnelles Handeln tut Not. Bitte lassen Sie sich bei einer solch starken Übersäuerung immer von einem kompetenten Arzt oder Heilpraktiker begleiten!

https://www.arcadia-eden.com/praxiserfahrung/

LG Gini
 
Hallo Gini,

schnell und überschlagsmässig müssten 20 ml der einprozentigen Milchsäurelösung etwa ein Milliliter der 20 % RMS entsprechen. D. h. 3 x 20 Tropfen (= 1 ml) der 20 % RMS müssten gut den 3 x 20 ml von Dextrolact entsprechen. Wobei ich persönlich mit Dextrolact nicht so glücklich geworden bin, da sind ja verschiedene lebende Bakterienstämme drinnen, und irgendwie fand ich das nicht bekömmlich.

LG de bear
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist noch ein Hinweis zur Messung des Urin-pH-Wertes wegen Übersäuerung, den ich so noch nirgends gelesen habe:

Bitte bedenken Sie, dass 98% der Erwachsenen mehr oder weniger übersäuert sind. Typischerweise finden sie also z.B um ca. 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr einen sauren Urin (pH 4-6,5) und um ca. 9 Uhr und 15 Uhr einen basischen Urin (pH 8). Dies zeigt an, dass trotz Übersäuerung immer noch eine Ausscheidung von Stoffwechselschlacken und Säuren erfolgt. Hierbei ist es ein gesundes Zeichen, wenn der sauerste pH-Wert und der basischste pH-Wert mindestens eine volle pH-Stufe auseinander liegen. Wenn Sie jedoch nur noch sauren Urin ausscheiden, oder die Schwankungen zwischen dem basischsten und sauersten Urin weniger als eine pH-Stufe auseinander liegen, kommt es zum Rückstau und zur Säurestarre im Gewebe. Dann kann der Köper seine sauren Stoffwechselschlacken nicht mehr adäquat ausscheiden und ein schnelles Handeln tut Not. Bitte lassen Sie sich bei einer solch starken Übersäuerung immer von einem kompetenten Arzt oder Heilpraktiker begleiten!

https://www.arcadia-eden.com/praxiserfahrung/

Danke Gini, das finde ich auch sehr interessant!

LG

hitti
 
Hallo tiga,

danke für deine Antwort! :)
Bei mir war es damals nach RMS Einnahme Zittern, Schwindel, verstärkte Muskelschwäche, - Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Verwirrtheit, Lufthunger...für einige Stunden nach der Einnahme. Alles schlagartig und ziemlich ausgeprägt.
Meine Ärztin riet mir dann dazu, RMS so weit herunter zu dosieren, dass ich die Beschwerden aushalten kann, aber sagte auch, dass eine Entsäuerung immer anstrengend ist und man da leider durch muss..
Mmh... Bei mir ging es - bis auf extreme Blähungen - eher schleichend los. Jeden Tag etwas mehr schlechter. Da ich Depp mit mehreren Sachen gleichzeitig angefangen habe (Basenpulver, RSM, Colodom und Darmaktiv plus), habe ich mir die Ursachenfindung natürlich erschwert. Habe nach ein paar Tagen das Darmaktiv plus weggelassen, weil ich davon zumindest wusste, dass es die Verdauung vorübergehend verschlechtern kann. Einen Tag später war die Verdauung auch etwas besser, aber der Rest wurde immer schlimmer.

"Normalerweise" ähneln sich die Symptome von Übersäuerung und Entsäuerung. Dazu zählen z.B. Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Übelkeit, schlechte Stimmung, Abgeschlagenheit..
Ja, das hatte ich auf jeden Fall. Am schlimmsten waren die Gelenk- und Muskelschmerzen - und die schlechte Stimmung. Die Gelenkschmerzen in den Händen waren grausam. Ich konnte sie gar nicht mehr ohne starke Schmerzen bewegen. Außerdem hatte ich mit einem Schlag komische Haut bekommen, nicht direkt fettig, aber so ein komischer Belag, vor allem im Gesicht. Dazu ein Haufen Pickel.

Ja, das wäre am Ziel vorbei, wenn es dir dauerhaft schlechter geht.
Leider gehört eine Verschlechterung erstmal dazu, wenn man deutlich übersäuert ist.

Ich würde dir das raten, was meine Ärztin mir riet: Wenn die Beschwerden zu schlimm werden, dann die Dosis reduzieren und laangsaam steigern.
Hinterher ist man immer klüger. :cool: Ich fange auch nie wieder mit mehreren Sachen gleichzeitig an.

Ich sollte mit 10 Tropfen anfangen - bin dann aber auf 3 Tropfen runter gegangen und habe dann alle paar Tage 1 Tropfen mehr genommen... bis ich bei 3x 20 Tropfen war. Es dauerte zwar sehr lange, aber ich bin auch an`s Ziel gekommen.
...
Inzwischen sind seit deiner Frage einige Tage vergangen. Wie kommst du denn jetzt mit RMS zurecht?
Da ich beim Übeltäter nicht gleich auf RMS gekommen bin (de Bear hatte etwas andere Symptome beschrieben - da hatte ich es verworfen), habe ich nicht reduziert. An der Spitze meiner Beschwerden hatte ich angefangen, Basenbäder zu machen, ergänzend basische Fußbäder und diese basischen Strümpfe (oder so ähnlich). Von da an ging es endlich wieder etwas besser. So wie es schlechter wurde - jeden Tag ein bisschen - so ging es auch wieder aufwärts.

Seit drei Tagen *auf Holz klopf* sind endlich meine Verdauungsbeschwerden insgesamt besser geworden. Ich liege nicht mehr abends mit diesem Druck im Oberbauch im Bett, die "Abgase" sind fast gar nicht mehr da. Dem Frieden traue ich noch nicht so ganz, aber ich hoffe inständig, es hat sich endlich was in Richtung Positivem getan!

Habe heute früh auch wieder eine Kapsel Darmaktiv plus genommen. Bis jetzt geht es mir noch gut. Schauen wir mal, wie es heute Abend ist. ;)

LG nathalieanne
 
Ich möchte noch etwas zu den Anticardiolipin-Antikörpern posten, die nach Konynenburg im Crash eine Rolle spielen.

2 Studien habe ich dazu gefunden.


In der ersten Studie werden Anticardiolipin-Antikörper (ACA) als serologische Marker angeführt, die in sehr vielen verschiedenen Krankheiten vorgefunden werden: Virusinfektionen, chemische und marine Toxinbelastungen (Ciguatoxine), HIV, EBV, Leukämie, Pilz-Expositionen, Malaria und Staphylococcus-Infektionen, Multiple Sklerose, systemischer Lupus erythematodus, Autoimmun-Hepatitis, idiopathische Epilepsie, Cryptovirus (Zoonotic virus).

Die ACA tauchen also bei relativ vielen Erkrankungen auf. Bei gesunden Probanden werden bei 77% keine Antikörper gefunden, bei den restlichen Probanden nur niedrige Titer, bzw. bei 7,7 % moderat erhöhte Titer.

In der Studie wiesen 95 % aller Serumtests von 40 CFS-Patienten relativ hohe Titer von ACA (Immunglobulin IgM) auf. Die Isotypen IgG waren bei 10 % vorhanden, und IgA bei 2,5 %. Das läßt vermuten, daß CFS eine Erkrankung des Immunsystems ist.

In der ersten Studie wird auf weitere Studien hingewiesen, in denen mit Rituximab hohe Titer der ACA bei einigen Erkrankungen (nicht CFS) reduziert werden konnten. Daß diese Therapie ins Gegenteil umschlagen kann, dazu gibt es hier im Forum den Rituximab-Thread.

Die Studie: Anticardiolipin Antibodies in the Sera of Patients Diagnosed with CFS (2009):
https://www.ncf-net.org/pdf/AnticardiolipinAntibodies.pdf



In einer zweiten Studie, die schwieriger verständlich ist, wurden 328 CFS-Patienten neben anderen Patienten wie z.B. der Ciguatoxin-Fisch-Vergiftung (CTX) untersucht.

Beide Erkrankungen haben ähnliche Symptome wie Fatigue, schlechtes Gedächtnis und Konzentration, geschwollene Lymphknoten, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, und andere neurologische Beeinträchtigungen.

In dieser Studie wurden nicht die ACA bestimmt, sondern – wenn ich das richtig verstanden habe - „acute phase lipids“ (MAb-CTX).

Dabei handelt es sich um eine Immunreaktion (ähnlich der Reaktion wie beim Akute-Phase-Protein), bei der extrem viele spezifische Lipide, eben die "acute phase lipids" freigesetzt werden (v.a. bei viralen Infektionen). Diese Lipid-Fraktionen sind assoziiert mit den Phospholipiden in den Mitochondrien, den Cardiolipinen. Die Anwesenheit von Cardiolipinen als „akute phase lipids“ ist streng assoziiert mit ACA-Titern (strong reaction), sind also ein anderer Marker für die Anticardiolipin-Antikörper.

Die Autoren stellen in Anlehnung an die Vorgänge bei der Ciguatoxin-Vergiftung die Hypothese auf, daß Zerstörung oder Stimulation der Mitochondrien durch Toxine eine Freisetzung der Phospholipide bewirkt, welche wiederum die Antikörper-Reaktion auslöst. Bei der CTX-Vergiftung gilt es als wahrscheinlich, daß während der Entgiftung bzw. der fortschreitenden Zerstörung durch die Toxine die Mitochondrien der Leber so angegriffen werden, daß Phospholipide (oder Bruchstücke) freigesetzt werden, die ihrerseits eine Autoimmunreaktion durch ACA auslösen.

Das erinnert mich an die Phospholipid-Exchange-Therapie, bei der bekannt ist, daß lipidhaltige Toxine, aber auch andere Toxine wie Schwermetalle, sich in die Zellmembranen einlagern und deren Funktion beeinträchtigen. Schädigen diese Toxine möglicherweise die Phospholipide und lösen diese oder Bruchstücke davon aus der Membran heraus, oder verdrängen diese, sodaß sie verstärkt ins Blut freigesetzt werden?

Das Ergebnis der Studie jedenfalls war, daß von den 328 untersuchten CFS-Patienten 299 (vermutlich erhöhte) acute-phase-lipid-Titer mit 1:40 aufwiesen (91,2%), 29 Proben mit 1:20. Leider schreiben sie nirgends, ab welchem Wert die Titer als erhöht gelten, aber im Vergleich zu gesunden Probanden liegen die Titer doch deutlich höher, denn 48 gesunde Probanden hatten Titer mit 1:20, und nur 4 Personen Titer mit 1:40. Auch in dieser Studie waren die IgM bei CFS, soweit sie gemessen wurden, am höchsten vertreten.

Es wird noch eine Studie mit Mäusen angeführt, bei der injiziertes Ciguatoxin strukturelle Veränderungen im Gewebe der Mitochondrien verursachte: Die innere Mitochondrienmembran, die Cardiolipin enthält, ist angeschwollen und wurde beschädigt (in Herz und Leber/Elektronenmikroskop).

Das wirft ein Schlaglicht auf die möglichen Zerstörungen durch Toxine, die eine geordnete ATP-Synthese verhindern: Also nicht nur durch Hemmung der Atmungsenzyme, oder Substratmangel, Elektronenmangel, Störungen der Elektronenübertragung etc., sondern auch durch strukturelle Zerstörungen der inneren Mitochondrien-Membran, an der die ATP-Synthese stattfindet, kann eine zu niedrige ATP-Bildung zustande kommen.

Die Studie: Acute Phase Phospholipids Related to the Cardiolipin of Mitochondria in the Sera of Patients With Chronic Fatigue Syndrome (CFS), Chronic Ciguatera Fish Poisoning (CCFP), and Other Diseases Attributed to Chemicals, Gulf War, and Marine Toxins
https://www.ncf-net.org/pdf/HokamaCardiolipinCFS2008.pdf



Die Anticardiolipin-Antikörper sind zwar unspezifisch, da sie bei vielen Erkrankungen auftreten können, sie sind aber natürlich in jedem Falle Ausdruck einer Autoimmunerkrankung. Bei den hohen Prozentsätzen von 95 % und 91 % dürften die meisten von uns diese Antikörper aufweisen.

Bluttests auf die Antikörper sind bei uns gängig, jedes größere Labor dürfte sie anbieten. Unter den Immunglobulinen dürften die wichtigsten für uns die IgM sein.

LG Gini
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Gini! Sehr fleißig und wertvoll!

Hast Du oder jemand hier schon mal einen Versuch mit Immunglobulinen gemacht?

ODer hat hier jemand schon die Phospholipid-Exchange-Therapie z.B. bei Frau Dr. Bieber gemacht?

Mir tun die DArmflora-Bazillen L. rhamnosus und plantarum sehr gut und die Verdauung wird sichtbar besser...
LG
Libero
 
Hallo libero,

wo hast Du denn den rhamnosus her? Culturelle und LGG sind doch sehr teuer auf Dauer, oder?

LG de bear
 
Hallo Libero,

Erfahrung mit Immunglobulinen habe ich keine, bisher wurden Autoimmunreaktionen bei mir gar nie untersucht.

Erfahrung mit der Phospholipid-Exchange-Therapie habe ich schon. Ich habe gut entgiftet, aber kräftemäßig ging es dabei bergab. Vielleicht wäre es aber auch ohne PC auch bergab gegangen, was ich stark annehme.
Die PC-Therapie enthält aber nur das Phosphatidylcholin, und nicht das Cardiolipin, das in der Studie mit den acute phase lipids assoziiert war.

Ich halte aber für möglich, daß Toxine an der inneren Mitomembran dieselben Schäden beim Cardiolipin anrichten wie sie sie auch an den äußeren Zellmembranen beim PC anrichten. Einfach derselbe schädigende Mechanismus durch Toxine.

Je weiter diese Autoimmunreaktion durch die ACAs fortschreitet, desto mehr wird jedenfalls auch die cardiolipinhaltige Mitomembran geschädigt und damit die ATP-Bildung tangiert. Bei anderen Autoimmunerkrankungen wird ja zunehmend das ganze Funktionsgewebe zerstört: Bei Hashimoto das Schilddrüsengewebe, bei Polyarthritis Knorpel und andere Gelenkstrukturen.

Ich glaube, hier könnte noch mehr Erforschung für die CFS-Erkrankung stattfinden. Möglicherweise ein Knackpunkt.

LG Gini
 
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