@sunny:
Nun ja, das was Du schreibst, ist das sog. "Halbwissen", das viele von der Leber haben.
Ich habe mich im Zuge meiner Leberkrankheit sehr mit der Thematik beschäftigt. Ich habe viele Vorträge von Leber-Fachärzten zum Thema Leber und Leberkrankheiten gehört. Ich habe dabei vieles erfahren und weiß, dass es sogar für Leberexperten oft sehr schwer ist, die Leber richtig zu beurteilen. Ohne Biopsie kann man oft allein mit den Leberwerten nicht viel anfangen und nicht mal jede Biopsie führt zu der zugrundeliegenden Grunderkrankung.
Es ist teils schwer bei der Leber nur anhand der Leberwerte eine Aussage zu treffen, solange die Leberwerte nicht erhöht sind. Ultraschall kann etwas zur Beurteilung beitragen, wenn der Arzt gut und das Gerät nicht veraltet ist.
Sind die Leberwerte dauerhaft erhöht, dann ist eines sicher: Die Leber hat einen Schaden.
Die Regenerationsfähigkeit der Leber betrifft nur die Fälle, in denen noch keine Fibrose oder gar Zirrhose vorliegt, sondern nur die sog. "Fettleber", was das Stadium I einer Leberkrankheit bedeutet.
Bei einer Fibrose und einer Zirrhose regeneriert sich die Leber nicht mehr, wobei man aber auch "nur" eine partielle Fibrose oder Zirrhose haben kann und man dann zusehen sollte, dass dies nicht fortschreitet.
Wenn jemand eine Leberkrankheit wie z. b. die Eisenspeicherkrankheit oder die Kupferspeicherkrankheit hat, dann hat er immer einen Leberschaden, wenn er nicht frühzeitig therapiert wird.
Es gibt noch andere Leberkrankheiten, für die das sicher auch gilt.
D. h. solche Fälle sollten frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden, um Spätfolgen zu vermeiden.
Natürlich spricht zunächst mal nichts dafür, dass ein Leberschaden vorliegt, wenn die Leberwerte niedrig normal sind. Es sei denn, es gibt einige andere Hinweise auf ein Leberproblem, weil eben die Leberwerte nicht sofort ansteigen.
Was auch ein häufiger Irrtum ist, ist, dass die Höhe der Leberwerte nicht immer auf den Schweregrad der Leberkrankheit hinweist.
Manchmal kann eben auch bei leicht erhöhten Werten oder bei grenzwertigen Werten schon ein Leberschaden vorliegen und umgekehrt muss auch ein -vorübergehend- hoher Wert nicht gleich einen Leberschaden bedeuten.
die leberwerte können schon bei unbedeutenden kleinigkeiten erhöht sein und zwar mehr als nur ein bißchen, teils bis zum 3-fachen des normhöchstwertes (der je nach labor verschieden ist) ohne daß ein schaden da ist (das wäre bei einem höchstwert von 50 schon 150).
Das müssen dann aber schon größere Kleinigkeiten sein. Vielleicht bei einer Hepatitis A würde ich dies so vermuten. Denn die ist in der Regel nur vorrübergehend, so dass danach die Leberwerte wieder normal sein sollten und die Leber davon auch nicht geschädigt ist.
Aber dauerhaft erhöhte Leberwerte oder Leberwerte, die in Intervallen immer wieder hoch sind, haben eine Ursache, die man herausfinden sollte.
Natürlich gibt es auch Krankheiten, die nicht primär Leberkrankheiten sind, die zur Folge haben können, dass man erhöhte Leberwerte bekommt.
ich hab das schon seit fast 50 jahren (ohne alk o.ä.) und meine leber ist immer noch ok und arbeitet einwandfei (daß ich vor -zig jahren schon keine chem. medis und keinen alk vertragen habe, liegt bei mir an mcas bzw. masto ) und seit ich mehr infos bzgl. mcas bzw. masto habe sind die werte auch meist ok.
Na also: Du hast dann wohl die Ursache für Deine erhöhten Leberwerte gefunden. Nichts anderes rate ich Martin auch, was das Bilirubin angeht, d. h. die Ursache zu finden, wenn es dauerhaft erhöht sein sollte.
Ob aber Deine Leberfunktion nicht besser wäre, wenn die Beeinträchtigung der Leber nicht da wäre? Denn erhöhte Leberwerte sagen aus, dass die Leber nicht voll funktioniert.
Wenn Du regelmäßig Blut spendest, so vermute ich, dass Du eher doch ein Leberproblem in Form von viel oder zuviel Eisen haben könntest und zwar aus der Überlegung heraus, dass ein Blutspender irgendwann in einen Eisenmangel geraten kann, wenn sein Körper Eisen normal abbaut.
Wurde mal die Eisenspeicherkrankheit bei Dir geprüft? Hier haben die Betroffenen zuviel Eisen und die Therapie besteht darin, dass immer wieder Blut "abgelassen" wird (Aderlass, was mit Blutspenden vergleichbar wäre).
Die Untersuchung auf die Eisenspeicherkrankheit dürfte bei Dir allerdings schwer sein, weil man das Ferritin dabei zuerst ansieht. Bei Blutspendern ist das Ferritin natürlich deutlich niedriger, so dass man die Eisenspeicherkrankheit bei einem Blutspender wohl viel zu spät oder gar nicht erkennen würde.
und da er trotzdem eine leberzirrhose befürchtet (was unwahrscheinlich ist), sollte man die angst nicht noch schüren, indem man was von leberschäden schreibt, die nicht vorhanden sind.
Gegen über dem Threadsteller (Martin) habe ich nichts über Leberschäden geschrieben.
Die Hinweise zur Leber, die Du wohl meinst, habe ich an Lisan99 ("@lisan99"), der erhöhte Leberwerte angibt, gerichtet.
Gruß
margie