hallo steve77,
es tut mir leid. für mich sind deine angaben zu unpräzise. da kann ich nicht versuchen, dir ein paar tipps zu geben.
beispiele:
warum bist du arbeitslos?
was genau hindert deine arbeitgeber daran, dich als arbeiter zu behalten?
weiter:
stört es dich, dass du wenig kontakte hast?
hast du mal mit einem coach darüber geredet, wo du leute für kontakt finden könntest und was du tun könntest, damit du diese kontakte auch behalten wirst?
warum kommst du mit der welt draussen nicht klar?
warum erlauben dir deine eltern nicht rauszugehen?
war schon mal die rede davon, dass du in eine neue wohngruppe für behinderte gehen könntest?
wann du das letzte mal spass hattest, weiss ich nicht.
hättest du konkreter geschrieben, was bei dir nicht gut geht, so hätte ich dir besser antworten können.
ein beispiel:
hättest du geschrieben, dass du ängste hast, hätte ich dir eine konfrontationstherapie als idee gegeben.
hättest du geschrieben, dass du dich im gehirn so "schummrig" fühlst, hätte ich dir geschrieben, dass das bei mir nach schwermetallausleitung besser wurde.
hättest du geschrieben, dass du entscheidungsprobleme hättest, hätte ich dir geschrieben, dass bei mir diese komischerweise unter ritalin besser werden, sonst aber bis jetzt nichts half diesbezüglich.
und so eben.
wie schon geschrieben:
meine meinung ist, dass man autismus nicht weg machen kann, jedoch autistisches verhalten durch ernährung, etc. schon beeinflusst werden kann.
um dir jedoch genauer tipps geben zu können, müsste ich die dinge von dir eben genauer wissen.
viele grüsse von shelley :wave:
Danke erstmal für deine rasche Antwort! Ja, ich werde mich gerne ausführlicher und präziser fassen. Dies benötigt allerdings seine Zeit, dies kann ich nicht in einem Post umsetzen.
Ich hatte 2008-2009 in einem Büro gearbeitet, war auf ein Jahr befristet. Was man dort halt so macht: Berichte schreiben, kopieren, E-Mail, Versand, interne Schule hatte ich auch (vor allem KV und Mathe), Excel, Infos beschaffen, Buchhaltungsprogramme und noch mehr.
Die Arbeit war im Prinzip ok, ich schreibe gerne und arbeite auch am Rechner. Allerdings waren die zuständigen Personen dort der Meinung, dass ich für eine Lehre nicht geeignet bin, dass dies (auch wegen AS und ADHS) nicht klappen würde. Deswegen wurde ich auch für ein Jahr "akzeptiert" und nicht länger. Ich persönlich möchte aber gerne auch arbeitstechnisch was anderes kennen lernen, fast ständig vor dem Laptop ist nun auch wirklich nicht das wahre. Leider bin ich handwerklich ungeschickt und viele Tätigkeiten kommen aus unterschiedlichen Gründen nicht infrage.
Kontake übers Internet ist zwar "nett", aber ersetzt niemals eine Interaktion im realen Leben zwischen mehreren Menschen! Wenigstens ist man dadurch nicht ganz einsam, danke Facebook! Selbstverständlich stört es mich, dass ich in RL relativ wenig Kontakte habe. Hauptsächlich mit meinen Eltern (kein Wunder, wohnen in derselben Wohnung), aber spreche mit ihnen auch eher wenig. Meine Eltern sind in manchen Dingen "altmodisch" eingestellt und Gesprächsthemen gibts nicht viele. Ich hänge sowieso in meiner eigenen Welt fest. Habe einen guten Freund, aber der hat leider immer sehr viel Arbeit und kann mich leider auch nur selten besuchen. Dann gehen wir nach draussen, die frische Luft geniessen und ins Restaurant essen.
"Coach" habe ich keinen, sondern ich gehe zu einer Frau an eine Beratungsstelle für Autismus. Die Gespräche mit der Frau sind zwar nett, aber so viel geschieht da nicht und nennenswerte Fortschritte gabs da nicht. Die grössten Fortschritte gabs hingegen 2005-2006, nachdem ich in der Schule und zuhause ausgerastet bin und dann in die Psychi eingeliefert wurde. Ich hoffe, ich muss es nicht erneut soweit kommen lassen, bis man mir hilft. Als sogenannter Hilfeschrei. Vielleicht vergleichbar mit jemanden, angeblich Suizid verüben möchte, aber die Wahrheit ist, dass er/sie eben nicht so weiterleben möchte, die Situation verbessern. Und eine Bekannte von mir hats geschafft. Ok, keine Wunder wurden vollbracht, aber immerhin arbeitet sie in einer geschützten Werkstatt und ist frei von den Mobbern, die sie einst an den Rand des Abgrunds gebracht hatten.
Wieso ich mit der Welt da draussen (bis auf wenige Ausnahmen, auch personenabhängig) nicht klar komme, liegt einerseits an AS und ADHS. Andererseits habe ich genug "Enttäuschungen" erlebt, zuviele Leute haben für solche Leute wie "uns" kaum Verständnis und oft ist ihnen die Problematik nicht bewusst, dass sowas überhaupt existiert. Wer von der "Norm" abweicht, wird schnell zum Aussenseiter. Ich bin nicht "cool", gehe nicht auf Partys und besaufe mich dort. Auch behandle ich die Leute mit Respekt und lasse nicht eine Frau abfüllen, um sie danach flach zu legen. Ich habe in einem anderen Forum gleichgesinnte gefunden, bzw. einer (die anderen drei mochten mich nicht, leider) und das tut mir wirklich gut. Da draussen in der weiten Welt, alleine nur in Bern gibts sicherlich noch mehrere dutzend Personen mit autistischen Zügen (und andere mit AS und ADHS). Leider hört man da sehr wenig davon. Dies ist eben das Spiegelbild unserer "Konsum-Gesellschaft" (die mich oft genug anwidert, bin oft genug sprachlos und schockiert zugleich). Die meisten denken, oh mein Gott: Nein, niemand darf das wissen, irgendwelche Ausreden erfinden, ach mein Sohn ist nicht so fit, hatte nen Unfall oder was plausibles in der Art. Das passiert offenbar häufig genug. Nicht mit mir! Sowas würde mir nie unterkommen, die Wahrheit ist ein zu wertvolles Gut!
Viele Menschen verhalten sich auch nicht so, wie ich es mir "wünschen" würde. Wobei dies wohl wunschdenken bleiben wird. Z.B. werden Andersdenkende und Freaks ausgegrenzt, oder sogar gequält. Natürlich möchte ich dies nicht pauschalisieren. Allerdings habe ich genug davon erlebt und als Freak musste ich (bzw. immer noch) leiden.
Meine Eltern sind mit "meiner Situation" auch längst überfordert. Sie sagen mir nicht mehr besonders viel, haben sich vielleicht mit meiner unbefriedigenen Lage abgefunden. Ich möchte mit meinem (oft genug) leicht reizbaren Vater nicht "stürme" und die wirklich wichtigen Anliegen, die mir auf dem Herzen liegen, kann ich nicht mit meinen Eltern besprechen. Nicht weil ich dafür unfähig bin, sondern möchte für keinen "Skandal" sorgen und dann geht das Theater von 2005 (oder zumindest in der Art) wieder los. Meine Eltern möchten oft, dass ich zum einkaufen oder sonstwo mitkomme. Nicht immer tue ich es, oft habe ich auch keine Lust "immer dasselbe" und einkaufen langweilt mich. Möchte gerne was richtiges "erleben", aber dies wird mit meinen Eltern nie möglich sein. Maximal, wenn ich mal alleine wohnen sollte.
Eine Wohngruppe für behinderte bzw. beeinträchtige Menschen war zwar bereits vor mehreren Jahren im Gespräch, aber dies würde die Situation wahrscheinlich auch nicht verbessern. Nein, damit wäre mir nicht gedient. War einmal eine von diesen Gruppen besuchen, man hat zwar sein eigenes Zimmer, lebt und arbeitet dort, aber irgendwie spricht mich das nicht so wirklich an. Mein Eltern waren auch dagegen, haben meinen Beistand (der meinen Vater mal um 10000 Franken betrogen hat, mein Vater wird ihm das nie verzeihen) deswegen angeschwärzt.
Gruss von Steve