Spuren von Arsen und Uran
Bei Hitze soll man viel trinken - doch nicht alle Mineralwässer sind gleich gut. In einem Testbericht fallen ausgerechnet sehr prominente Hersteller durch.
pix.sueddeutsche.de/panorama/artikel/766/81685/image_fmabspic_0_0-1154351714.jpg
Die gute Nachricht zuerst: Über zwei Drittel der von der Zeitschrift
Öko-Test bewerteten Mineralwässer seien "rundum empfehlenswerte Durstlöscher".
Trotzdem fiel der Test schlechter als noch im Jahr 2003 aus: "Belastungen mit Schwermetallen wie Arsen und Uran sind der Grund für sechs mittelmäßige und eine mangelhafte Note", schreibt die Autorin des Artikels. Der gesetzliche Höchstwert wurde aber von keinem Produkt überschritten.
Mehr als die Hälfte des zulässigen Höchstwertes an Arsen wiesen unter anderem die Marken "Altmühltaler Classic" und "Nürburg Quelle" auf.
Hersteller: Spuren von Schwermetall sind natürlich
Bedrohlicher erscheint der festgestellte Wert für Uran in einigen Produkten. "Extaler Mineralquell", "Thüringer Waldquell" sowie "Source Perrier" und "San Pellegrino" überschreiten laut
Öko-Test den vom Bundesverbraucherminsterium geplanten Höchstwert.
www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bildstrecke/101/81020/p0/
Einen besonderen Augenmerk lenken die Gutachter von
Öko-Test auf das "Adelholzener Mineralwasser". Laut Hersteller soll die Marke zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sein, weil sie einen niedrigeren Grenzwert von 5 Mikrogramm pro Liter nicht überschreitet.
Das Wasser enthalte aber über die Hälfte der Höchstwerte für beide Schwermetalle, so die Analyse. "Adelholzener Mineralwasser" bekam daher die Note "mangelhaft".
Gleiches Wasser, bessere Note?
Das Unternehmen wehrt ab und verweist auf das natürliche Vorkommen der Schwermetalle in Boden und Gestein hin. Beide Stoffe seien in nahezu allen Lebensmitteln enthalten, so Adelholzener. Naturbedingt könnten auch Wässer Spuren von Arsen und Uran enthalten.
"Die Zeitschrift
Öko-Test hat in ihrem Testverfahren nicht nachvollziehbare Grenzwerte für Arsen und Uran festgelegt", klagt Adelholzener.
Zudem habe
Öko-Test bereits für das "Jahrbuch Kleinkinder" vom Januar 2006 den Urangehalt im "Adelholzener Mineralwasser" gemessen und für das Produkt die Gesamtnote "befriedigend" vergeben.
Die Experten streiten, dem Laien zeigt der
Öko-Test-Bericht zumindest, dass Leitungswasser mitunter "sogar höhere Mineralstoffanteile als Mineralwasser" enthält. Gerade in den beliebten stillen Wässern fand
Öko-Test oft nur sehr wenig Mineralstoffe.
Zudem zeigte der Test, dass die Angaben auf den Flaschenetiketten nicht immer stimmen müssen: "San Pellegrino" etwa wirbt für seinen hohen Hydrogencarbonatgehalt von über 600 Milligramm pro Liter. Doch der
Öko-Test-Analyse zufolge liegt der tatsächliche Anteil deutlich darunter.
Erfreulich: Kein einziges Mineralwasser enthielt erhöhte Werte der bedenklichen Inhaltsstoffen wie Nitrat, Nitrit und Fluorid.
https://www.sueddeutsche.de/,tt3m4/panorama/artikel/766/81685/